Cellulite: Eine glatte und straffe Haut stellt für viele Frauen eines der wichtigsten Schönheitsideale dar. Doch was passiert, wenn sich die Hautstruktur verändert und Dellen an Oberschenkeln, Gesäß und den Armen sichtbar werden? Und wie können Frauen das Phänomen in Schach halten?
Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
- Bei Cellulite handelt es sich um keine Krankheit
- Aufgrund der dellenförmigen Erscheinung wird sie auch „Orangenhaut“ genannt
- Fälschlicherweise werden die Begriffe „Cellulite“ und „Zellulitis“ oft synonym verwendet, jedoch handelt es sich bei Zellulitis um eine Infektionskrankheit
- Sie kann in verschiedenen Formen auftreten
- Körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung zählen zu den besten Waffen im Kampf gegen Cellulite
Wie entsteht Cellulite?
Bei Cellulite handelt es sich um eine nicht entzündliche Veränderung des subkutanen Fettgewebes. Die auch als „Orangenhaut“ bekannten Verformungen kommen fast nur bei Frauen vor und treten zumeist im Oberschenkel- oder Pobereich auf. Da das feminine Bindegewebe von Natur aus weicher ist als bei Männern, kann Cellulite unabhängig vom Körpergewicht vorkommen. Laut Statistiken sind hierzulande über 80 % der Frauen betroffen.
Ursachen
Cellulite entsteht bei Frauen im subkutanen Fettgewebe, das aus Fettzellen aufgebaut ist und von Kollagensträngen durchzogen wird. In der Folge entsteht in diesen Regionen eine gitterartige Unterteilung, welche infolge von Östrogenausschüttung sichtbar wird. Dr. med. Bettina Rümmelein erklärt: „Cellulite entsteht, wenn das Bindegewebe die Fettzellen nicht mehr in der Unterhaut halten können. Sobald dies passiert, wird auch der Stoffwechsel und Wasserhaushalt des umliegenden Gewebes unterdrückt. So schwillt die Haut an und verhärtet sich. Frauen sind öfters davon betroffen, da das Bindegewebe der Männer deutlich dichter ist und weniger Wasser und Fett speichern kann1Rümmelein, Dr. med. Bettina. www.dr-ruemmelein.ch. [Online] https://www.dr-ruemmelein.ch/angebot/fokus-koerper/cellulite (Abgerufen am 3. Juni 2022) .“
Obwohl viele Frauen das Auftreten von Cellulite als ästhetischen Makel auffassen, handelt es sich hierbei um keine Krankheitserscheinung.
Welche Formen von Cellulite gibt es?
Sie kann in verschiedene Typen unterteilt werden. Generell unterscheidet man zwischen den folgenden drei Formen:
Fettcellulite
Diese Form der Cellulite wird durch eine übermäßige Fetteinlagerung in den Adipozyten ausgelöst. Bei Adipozyten handelt es sich um Fett speichernde Zellen. Durch eine übermäßige Speicherung schwellen die Fettzellen an und Giftstoffe können schlechter entweichen. Dies kann in der Folge zu Gewebeentzündungen führen, welche für eine unglatte Haut verantwortlich sind. Eine sogenannte „Fettcellulite“ kann durch eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel begünstigt werden.
Wässrige Cellulite
Wassereinlagerungen, die als Resultat einer schlechten Blutzirkulation auftreten, können ebenfalls für eine Cellulite verantwortlich sein. Das Problem hängt demnach direkt mit der Wasserspeicherung zusammen und kann selbst sehr dünne Frauen betreffen. Das Wasser setzt sich im Gewebe fest und blockiert die einwandfreie Funktion des Blut- und Lymphsystems. Eine wässrige Cellulite macht sich dadurch bemerkbar, dass Betroffene oft das Gefühl von schweren und geschwollenen haben. Darüber hinaus kommt diese Form der Cellulite relativ häufig an den Armen zum Vorschein.
Faserige Cellulite
Eine faserige Cellulite entsteht durch Kollagenverhärtungen, welche wiederum die Elastizität der Haut beeinflussen. Neben Vererbung gilt Bewegungsmangel als Hauptursache für diese Form der Cellulite.
Durch die unterschiedliche Bindegewebestruktur sind vor allem Frauen davon betroffen. Männer verfügen meist über ein dichtes Netz, das weniger Wasser und Fett speichert. Darüber hinaus spielt das weibliche Hormon Östrogen eine entscheidende Rolle, da es dafür sorgt, dass sich viele Fettzellen in der Unterhaut ansammeln.
Schweregrade von Cellulite
Die Ausprägungen lassen sich an verschiedenen Faktoren messen. Neben der Anzahl und Tiefe offensichtlicher Cellulitedellen, richtet sich der Fokus auf die generelle Hautstruktur und deren Elastizität.
Während bei schwachen Ausprägungen nur in bestimmten Zuständen (zum Beispiel bei Anspannung des Muskels) sichtbar ist, treten die Dellen und Verformungen beim nächsten Schweregrad auch im entspannten Zustand auf. Hierbei handelt es sich um eine mittlere strukturelle Cellulite. Im Gegensatz dazu wird eine starke Cellulite durch eine hohe Anzahl und eine starke Ausprägung der Cellulitedellen charakterisiert. Die Dellen sind nun auch im Liegen sichtbar und die Knötchen lassen sich spürbar ertasten.
Behandlung
Bei der Wahl der Behandlung sollte im Vorfeld zunächst bestimmt werden, um welche Form es sich im jeweiligen Einzelfall handelt.
Behandlung von Fettcellulite
Körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung tragen zum Fettabbau bei und gelten als zuverlässigste Waffen im Kampf gegen die Dellen und Verformungen. Bestimmte Sportarten eignen sich hervorragend, um Übergewicht zu bekämpfen. Aber Achtung! Je nach individueller Fitness und Krankheitsbild sollten Sie in jedem Falle ein Gespräch mit Ihrem Arzt führen, um herauszufinden, welche Sportart am besten geeignet ist.
Generell empfehlen wir, gerade bei Übergewicht, gelenkschonende Ausdauersportarten.
Schwimmen: Schwimmen eignet sich hervorragend, um endlich gegen die überschüssigen Pfunde ankämpfen und zugleich Ihre Muskulatur zu stärken. Schwimmen stärkt zudem das Herz- Kreislaufsystem und kurbelt den Stoffwechsel an.
Nordic Walking: Nordic Walking ist eine gute Option, um sich in der freien Natur zu bewegen und zeitgleich seine Beine zu straffen.
Wasseraerobic: Wasseraerobic eignet sich sehr gut, da es grundsätzlich für jegliche Altersgruppen geeignet ist. Vor allem Anfänger, die sich langsam herantasten möchten, findet bei dieser Sportart einen guten Einstieg.
Radfahren: Radfahren stärkt die Muskulatur, strafft das Gewebe und fördert ebenfalls das Herz-Kreislauf-System. Bonus: Insbesondere für die Kniegelenke ist Radfahren ideal, da der Sattel einen großen Teil des Körpergewichts auffängt und somit die Belastung auf die Gelenken reduziert.
Neben körperlicher Aktivität gilt eine gesunde Ernährung als zweite Säule im Kampf gegen die fettbedingte Orangenhaut. Zwar gibt es bis heute keine spezielle Anti-Cellulite-Formel, jedoch kann eine Ernährungsumstellung trotzdem Sinn machen, um unseren Stoffwechsel zu stärken und Übergewicht zu vermeiden. Wer minderwertige Fette und zuckerhaltige Kalorienbomben gegen gesunden Fisch, Obst und Gemüse eintauscht, tut seinem Körper in der Regel einen Gefallen. Achten Sie zudem darauf, genügend Wasser zu trinken, um die Giftstoffe aus dem Körper zu spülen.
Behandlung bei wässriger Cellulite
Auch bei der wässrigen Form machen Experten auf die Bedeutung einer gesunden Ernährung und körperlicher Aktivität aufmerksam. Manche Frauen schwören indes auf bestimmte Entwässerungstechniken und spezielle Massagen. Dabei kommen Knet-Rollen zum Einsatz, um Fettzellen von Kollagenfasern zu trennen.
Behandlung von faseriger Cellulite
Um faserige Cellulite zu bekämpfen, muss das Gewebe zunächst erweicht werden. Auch hierbei können Massagen zum Einsatz kommen, durch die der Stoffwechsel aktiviert wird.
Quellen & Verweise