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Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

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Wenn der Körper das Klebereiweiß Gluten nicht verträgt, haben Betroffene oft mit Bauchschmerzen, Durchfall oder unangenehmen Blähungen zu kämpfen. In anderen Fällen bleibt eine Glutenunverträglichkeit im Verborgenen, da die Symptome nur unspezifisch oder lange nach dem Verzehr von glutenhaltigen Produkten auftreten.

Was ist Gluten?

Das Speicherprotein Gluten kommt verschiedenen Getreidearten (z. B.: Gerste, Weizen, Roggen; Einkorn, Triticale und Kamut) vor. Es besteht aus Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten, wobei Proteine einen Anteil von ca. 90 % ausmachen. Da Gluten die Zutaten aufgrund seiner Eigenschaften zusammenhält und ein strukturelles Teiggerüst bildet, wenn es mit Wasser verknetet wird, eignet es sich hervorragend zum Backen.

Volkskrankheit Glutenunverträglichkeit – Was ist das überhaupt?

Auch hierzulande leiden hunderttausende Menschen an einer Glutenunverträglichkeit. Häufig werden die Begriffe Glutenunverträglichkeit, Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität dabei synonym gebraucht, doch es gibt Unterschiede. Demnach ist die Glutenunverträglichkeit der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit Gluten in Verbindung gebracht werden.

Was ist Zöliakie?

Bei einer Zöliakie (auch Sprue genannt) handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung aufgrund einer Glutenunverträglichkeit. Hierbei löst der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln und Getränken eine Überreaktion des Immunsystems aus. Dieses produziert Antikörper, um das Gluten im Dünndarm zu beseitigen. In der Folge kommt es zu einer Entzündung in der Schleimhaut des Dünndarms.

Eine Zöliakie kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Während viele Betroffene nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln über Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall klagen, leiden andere an allgemeinen Erschöpfungssymptomen oder Stimmungsschwankungen. Wenn die Darmschleimhaut Schaden nimmt, kann sich dies in einer gestörten Nährstoffaufnahme und daraus resultierenden Mangelerscheinungen äußern.

Das sind die typischen Symptome bei Zöliakie

  • Blähbauch
  • Durchfall
  • Fettstuhl
  • Müdigkeit
  • Depressive Verstimmungen
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Migräne

Wie wird Zöliakie diagnostiziert?

Beim Verdacht auf Zöliakie können Blutuntersuchungen und eine spezielle Dünndarmbiopsie Aufschluss geben. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V. erklärt in diesem Zusammenhang: „Beim ersten Verdacht auf eine Zöliakie sollten zunächst die Zöliakie-Antikörper aus dem Blut bestimmt werden. Untersucht werden hierbei die Gewebstransglutaminase-IgA-Antikörper und das Gesamt-IgA (Immunglobulin A). Ein Antikörpertest ist in den allermeisten Fällen ausreichend, um nach einer Zöliakie zu suchen oder diese auszuschließen. Die endgültige Absicherung der Diagnose erfolgt durch eine Dünndarmbiopsie 1Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V. – https://www.dzg-online.de/wie-wird-die-diagnose-gestellt – Abgerufen am 05.12.2022.“

Was ist eine Glutensensitivität?

Eine Glutensensitivität liegt vor, wenn Betroffene negativ auf den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln reagieren, ohne an Zöliakie zu leiden. Diese Form der nicht-zöliakiebedingten Glutensensitivität kann verschiedene Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Abgeschlagenheit und Angstzustände verursachen. Die Diagnose gestaltet sich in vielen Fällen schwierig und erfolgt in der Regel per Ausschlussdiagnose.

Eine Weizenallergie stellt eine weitere Form der Glutenunverträglichkeit dar. Hierbei reagieren Betroffene allergisch auf Weizen.

Machen Sie jetzt den Selbsttest zu Glutenunverträglichkeit?

Gluten-Fallen lauern überall

Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sollten zunächst auf glutenhaltige Produkte und Getränke verzichten. Da Zöliakie unheilbar ist, stellt eine glutenfreie Diät bis heute den besten Behandlungsansatz dar. Jedoch gestaltet sich ein strikter Verzicht in vielen Fällen als schwierig, da Gluten-Fallen in diversen Lebensmitteln und Getränken lauern. Neben diversen Backwaren und Nudeln kann sich das Klebereiweiß beispielsweise in Saucen, Schokolade, Eis und Wurst verstecken. Obacht ist zudem bei dem Konsum von Bier geboten. Bier wird aus Getreide hergestellt und ist in der Regel überaus glutenlastig. Ein Blick auf die Verpackung kann spätere Symptome verhindern. Glutenhaltige Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden.

Ein Ernährungstagebuch kann helfen

Mithilfe eines Ernährungstagebuchs können Sie Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten festhalten und bestimmte Auslöser identifizieren. Hierbei ist es wichtig, dass Sie das Ernährungstagebuch über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen führen und Ihre Essegewohnheiten in diesem Zeitraum beibehalten. Notieren Sie die jeweiligen Uhrzeiten und beschreiben Sie auftretende Beschwerden so detailliert wie möglich. Mithilfe des Ernährungstagebuches kann Ihr Arzt in vielen Fällen Rückschlüsse ziehen und bestimmten Hinweisen nachgehen.

Häufig gestellte Fragen zu Gluten­unverträglich­keit

  • Gibt es Bier ohne Gluten?

    Ja, seit einiger Zeit produzieren immer mehr Hersteller glutenfreies Bier. Ebenfalls wichtig: Der Glutengehalt kann zwischen verschiedenen Marken mitunter stark variieren. Dies ist vor allem für Menschen mit einer Glutensensitivität interessant. Weizenbiere enthalten in der Regel überdurchschnittlich viel Gluten.

  • Ist die Glutenunverträglichkeit eine Allergie oder eine Autoimmunerkrankung?

    Die Glutenunverträglichkeit vereint sowohl Elemente einer Autoimmunerkrankung als auch einer Allergie. So gibt der Körper eines Menschen, der unter Zöliakie leidet, auf das eigentlich unschädliche Gluten eine überschießende Immunantwort. Da der Körper aber gleichzeitig auch Antikörper gegen das körpereigene Gewebetransglutaminase-Enzym bildet, kann die Glutenunverträglichkeit auch als eine Autoimmunerkrankung bezeichnet werden.

  • Ist Gluten nur in Weizenprodukten enthalten?

    Nein, Gluten verbirgt sich nicht nur in Weizen. Das Speicherprotein kann ebenso in Gerste, Weizen, Roggen, Einkorn und Kamut vorkommen.

  • Ist Zöliakie heilbar?

    Nein, Zöliakie ist bis heute nicht heilbar.

  • Kann die Glutenunverträglichkeit geheilt werden?

    Leider konnte bis heute keine heilende Behandlung für die Glutenunverträglichkeit gefunden werden. Die Erkrankung begleitet den Betroffenen sein Leben lang. Wenn die Betroffenen aber diszipliniert auf eine ausgewogene und glutenfreie Ernährung achten, können sie meistens ganz ohne die lästigen Symptome weiterleben. Daher ist es in erster Linie notwendig, sich über das Thema Glutenunverträglichkeit sehr gut zu informieren, um die strikte glutenfreie Diät umsetzen zu können.

  • Können Saucen glutenhaltig sein?

    Ja, viele Ketchup-Sorten und Fertigsaucen enthalten Mehl als Bindemittel. Menschen mit einer Zöliakie sollten deshalb unbedingt auf die Zutatenliste schauen.

  • Sehe ich auf der Verpackung, ob ein Produkt glutenhaltig ist?

    Hersteller müssen glutenhaltige Lebensmittel im Rahmen der Allergenkennzeichnung deutlich kennzeichnen.

  • Sind Zöliakie und Glutensensitivität das Gleiche?

    Nein, eine Glutensensitivität liegt vor, wenn Betroffene negativ auf den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln reagieren, ohne an Zöliakie zu leiden.

  • Um was für eine Krankheit handelt es sich bei Zöliakie?

    Zöliakie ist eine chronische Autoimmunkrankheit. Hierbei entwickeln Betroffene eine autoimmune Reaktion gegenüber Gluten. Nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmittel und Getränken produziert das Immunsystem Antikörper, um das Gluten im Dünndarm zu beseitigen. Daraufhin kommt es zu einer Entzündung in der Schleimhaut des Dünndarms. Zöliakie ist nicht heilbar.

  • Was sollte ich in ein Ernährungstagebuch eintragen?

    Sie können eine Ernährungstagebuch führen, um Hinweise für eine mögliche Unverträglichkeit zu identifizieren. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihre Essgewohnheiten in diesem Zeitraum (mindestens 14 Tage) nicht verändern. Vermerken Sie nicht nur, was Sie essen und trinken, sondern ebenso den Zeitpunkt und die jeweilige Menge. Versuchen Sie mögliche Beschwerden so gut wie möglich zu beschreiben. Mithilfe des Ernährungstagebuch kann Ihr Arzt in vielen Fällen Rückschlüsse ziehen und bestimmten Hinweisen nachgehen.

  • Welche Nahrungsmittel sind bei der Glutenunverträglichkeit erlaubt?

    Wird der Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit bestätigt, sollte unmittelbar danach mit der Umsetzung einer glutenfreien Ernährung begonnen werden. Dies muss mit großer Disziplin und konsequent gemacht werden, um die Symptome komplett zu lindern. Zu den geeigneten Lebensmitteln zählen glutenfreie Getreidesorten und Pseudogetreide wie z. B. Wildreis, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Hirse, Mais und Reis, aber auch Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und Käse.

  • Welchen Einfluss hat die Glutenunverträglichkeit auf den menschlichen Körper?

    Bei einer Glutenunverträglichkeit entzündet sich die Dünndarmschleimhaut und kann mit der Zeit auch stark beschädigt werden. Dadurch verringert sich die Oberfläche der Darmschleimhaut und es können weniger Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden. Dem Körper ist es bei schweren Verläufen nicht mehr möglich, Nahrungsbestandteile wie Eiweiß, Fette, Milchzucker sowie lebenswichtige Vitamine, Eisen und Kalzium ausreichend zu verwerten. Dies kann unter anderem zu Mangelerscheinungen wie Knochenschwund oder Blutarmut führen.

Quellen & Verweise[+]

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