Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die meisten Menschen können das schöne Wetter kaum erwarten, besonders nach der kalten Winterzeit oder einem längeren regnerischen Zeitraum. Sonniges Wetter ermöglicht es, die Freizeit in der Natur zu verbringen – wäre da nur keine Pollenallergie. Heuschnupfen verbittert vielen die Freizeit in der Natur.

Doch der Umgang mit Pollenallergie ist einfacher, wenn der Betroffene deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten kennt. Diese und andere wichtige Themen rund um den Heuschnupfen werden in diesem Beitrag genauer behandelt.

Was ist Pollenallergie und wie entsteht sie?

Allergien gegen Pollen sind am meisten verbreitete Allergien. Eine Pollenallergie ist auch als Heuschnupfen oder allergische Rhinitis bekannt. Der hauptverantwortliche Auslöser für diesen Gesundheitszustand ist, wie der Name selbst sagt, der Pollen bzw. Blütenstaub der windbestäubten Pflanzen.

Frühblüher wie Erle, Hasel oder Birke bereiten den Allergikern besonders viel Stress. Dazu kommen auch Gräser wie z. B. Wiesen-Lieschgras oder Kräuter wie Ambrosia oder Beifuß. Besonders schnell verbreitet sich der Blütenstaub der Ambrosia-Pflanze, der als schlimmster Allergieauslöser überhaupt gilt, denn ihr Pollen kann schon in geringen Mengen heftige allergische Reaktionen auslösen1https://www.umweltbundesamt.de/themen/ambrosia-gefaehrliches-gewaechs-fuer-allergiker – Ambrosia – Gefährliches Gewächs für Allergiker – abgerufen am 24.05.2023

Diese Pflanze zeichnet sich durch eine späte Blütezeit aus, sogar bis in den späten Herbst hinein und der besonders aggressive Pollen der Pflanze führt zur ständigen Steigerung der Anzahl der Leidenden. Die Ursache dahinter: Wasserlösliche Eiweiße sind ein Bestandteil des Blütenstaubs – und kommen diese in Kontakt mit der Schleimhaut, werden sie freigesetzt.

Das Immunsystem reagiert bei einer Allergie auf die Pollenproteine mit der Bildung von IgE-Antikörpern. Diese binden sich dann an die Abwehrzellen (Mastzellen), die dadurch den entzündungsauslösenden Stoff Histamin freisetzen. Das Histamin stimuliert die Drüsen zur Abgabe von Sekret, wodurch es zum Nervenreiz, Rötungen, Schwellungen und weiteren Allergie-Symptomen kommt.

Die unterschiedlichen Pollenallergien im Überblick

Zu den häufigsten Auslösern von Pollenallergien gehören:

  • Ambrosiapollen (Traubenkrautpollen),
  • Brennesselpollen,
  • Roggenpollen,
  • Wegerichpollen,
  • Gräserpollen,
  • Kiefernpollen,
  • Eichenpollen,
  • Buchenpollen,
  • Birkenpollen,
  • Hainbuchenpollen,
  • Eschenpollen,
  • Weidenpollen,
  • Pappelpollen,
  • Erlenpollen und
  • Haselpollen.

Die folgenden Pflanzen und ihre Pollen verursachen die stärksten Beschwerden in ihren jeweiligen Pollenflug-Monaten:

Pflanze Pollenflug-Monate
Hasel Februar
Erle März
Birke April
Buche Mai
Eiche Mai
Esche Mitte April bis Mitte Mai
Gräser Mitte Mai bis Mitte August
Beifuß Mitte Juli bis Ende August
Ambrosia September
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Bei einer Pollenallergie handelt es sich um eine allergische Reaktion der oberen Atemwege auf den Blütenstaub bzw. die darin enthaltenen Eiweiße. Dabei wird das individuelle Allergieprofil der Betroffenen durch die jeweilige Lebensumgebung beeinflusst, d. h. sie sensibilisieren sich auf diejenigen Pflanzen, die in ihrer unmittelbaren Umgebung wachsen.

In welchem Alter tritt die Pollenallergie auf?

Obwohl die Beschwerden in Zusammenhang mit Pollenallergien fast das ganze Jahr über auftreten können, wird es im Frühling besonders heftig. Die Frühlingszeit gilt deshalb als Heuschnupfenzeit, denn laut einer Studie des Robert Koch-Instituts2Entwicklung des Aufkommens von allergischem Schnupfen durch Pollenallergie nach Bundesländern im Zeitraum von 2010 bis 2020 – https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1322704/umfrage/veraenderung-des-aufkommens-von-allergischem-schnupfen-durch-pollenallergie/ – abgerufen am 24.05.2023 sollen etwa 12 Millionen Menschen deutschlandweit an Heuschnupfen leiden. Das sind knapp 15 Prozent der deutschen Bevölkerung und diese Einschätzung beruht auf der Auswertung ärztlicher Interviews mit 8000 Personen.

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Am meisten sind Kinder von 6. bis zum 8. Lebensjahr betroffen, aber auch die ältere Bevölkerung bleibt vor dem Heuschnupfen kaum verschont: Inzwischen entwickelt sich auch bei Menschen nach dem 50. Lebensjahr eine erstmalige Pollenallergie. Typischerweise bemerkt man die Symptome jedoch vor dem 25. Lebensjahr.

Risikofaktoren bekannt, Ursachen unerforscht

Bislang ist weitgehend ungeklärt, warum manche Stoffe allergische Reaktionen hervorrufen. Dennoch sind zahlreiche Risikofaktoren bekannt, die im Zusammenspiel Allergien auslösen können, darunter:

  • Genetische Veranlagung: Bei Kindern besteht ein Risiko von 50 bis 80 %, eine Allergie zu entwickeln, wenn beide Elternteile bereits Allergiker sind. Wenn nur ein Elternteil eine Allergie hat, liegt das Risiko für eine Allergie zwischen 20 und 40 %. Also scheint die Neigung, IgE-Antikörper überschießend zu bilden, vererbt zu werden.
  • Hygienische Lebensstandards: In Industriestaaten sind die eigentlichen Feinde des Immunglobulin E seltener geworden, wie z. B. Parasiten wie Darmwürmer. In Deutschland leidet weniger als 0,01 % der Bevölkerung an Wurmerkrankungen. Forscher vermuten deswegen, dass die unterbeschäftigten Antikörper auf harmlose Substanzen reagieren.
  • Zigarettenrauch: Kinder von in der Schwangerschaft rauchenden Müttern erkranken öfter an Asthma. Dabei diskutieren die Experten darüber, ob der Zigarettenqualm zu Veränderungen der Gene führt, die wiederum das Immunsystem des Kindes beeinträchtigen. Auch wenn die Eltern während der ersten Lebensjahre ihres Nachwuchses rauchen, entwickeln diese häufiger eine chronische Bronchitis oder Asthma im Erwachsenenalter. Oft werden die Funktionsfähigkeit der Lunge und das Wachstum des ungeborenen Kindes ebenfalls beeinträchtigt, wenn die Mutter passiv raucht.
  • Luftverschmutzung: Die Schleimhäute können durch Feinstaub angegriffen werden, wodurch sie durchlässiger werden und Allergene leichter in den Körper gelangen. Forscher vermuten zudem noch, dass Allergene aufgrund verschmutzter Luft verstärkt Allergien auslösen. Das könnte auch ein Grund dafür sein, warum Erkrankungen der Atemwege über die Jahre zunehmen.
  • Aggressivere Pollenproduktion: Gestresste Pflanzen bilden mehr Pollen, auf die Betroffene eine stärkere allergische Reaktion haben. Wissenschaftler sind der Meinung, dass sich die Pflanzen dadurch an Nährstoffmangel sowie an vermehrte Boden- und Luftschadstoffe anpassen. Die Pollenbelastung ist in den letzten 20 Jahren gestiegen und auch die Pollensaisondauer verlängert sich im Durchschnitt um 0,9 Tage pro Jahr, so das Ergebnis einer umfassenden Studie zu globalen Pollendatensätzen3Pollen – Europäische Beobachtungsstelle für Klima und Gesundheit –https://climate-adapt.eea.europa.eu/de/observatory/evidence/health-effects/aeroallergens/pollen – abgerufen am 24.05.2023
  • Moderne Ernährungsgewohnheiten: Eine fettreiche Ernährung erhöht das Risiko zur Entwicklung einer Pollenallergie, insbesondere bei Männern. Bei Frauen hingegen führt zu viel Speiseöl zu einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer Neurodermitis. Allergien können aber auch durch Verdickungsmittel sowie Farb- und Konservierungsstoffe in Nahrungsmitteln ausgelöst werden.
  • Stilldauer: Gestillte Kinder (min. 4 Monate lang ohne Beikost) erkranken im Vergleich zu nicht gestillten Kindern seltener an Allergien.

Wie weiß ich, dass es sich um eine Pollenallergie handelt?

Wenn die Nase verstopft ist und dies von einem Niesreiz- oder Anfall begleitet wird, handelt es sich wahrscheinlich um eine Pollenallergie. Es gibt aber auch verschiedene weitere Symptome, die auf einen Heuschnupfen hinweisen können, darunter juckende, brennende und tränende Augen oder ein Fließschnupfen. Bei besonders starken Beschwerden fühlt man sich oft schlapp und müde.

Wenn parallel zum Heuschnupfen auch die Augen anschwellen und man tränen oder Juckreiz verspürt, handelt es sich um eine Rhinokonjunktivitis4Allergische Rhinokonjunktivitis – https://www.limbachgruppe.com/fuer-aerzte/allergische-rhinokonjunktivitis/ – abgerufen am 24.05.2023. Rhinokonjunktivitis entsteht, wenn der allergische Schnupfen mit einer Bindehautentzündung gemeinsam eintritt.

Darüber hinaus kann es auch zu asthmatischen Beschwerden kommen, wie z. B. pfeifende Atmung, Husten oder Kurzatmigkeit. Was die Symptome auf der Haut betrifft, kann es zu einer Neurodermitis, Rötung oder Juckreiz kommen. Häufig kommen auch Kopfschmerzen und Schlafstörungen hinzu.

Darüber hinaus kann es bei Betroffenen zu sogenannten Kreuzreaktionen (Kreuzallergien) kommen, weil die Eiweiße in den Nahrungsmitteln denen des Blütenstaubs ähnlich sind. So können z. B. rote Äpfel Schwellungen oder Juckreiz im Mundbereich auslösen, falls die Person gegen Haselnuss-Pollen allergisch ist. Das Immunsystem der Betroffenen stuft nämlich nicht nur die Pollen als gefährlich ein, sondern auch bestimmte Gemüse- und Obstsorten, Gewürze oder Nüsse.

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Personen, die unter einer Pollenallergie leiden, reagieren oft auch allergisch gegen bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Gemüse- und Obstsorten), die ähnliche Eiweiße wie der Blütenstaub enthalten.

Welche Symptome treten bei der Pollenallergie auf?

Pollenallergie – Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer Pollenallergie treten folgende Symptome5Pollenallergie – Symptome, Diagnose, Therapie – https://www.cerascreen.at/blogs/gesundheitsportal/pollenallergie – abgerufen am 24.05.2023 besonders häufig auf:

  • häufiger Niesreiz und eine juckende Nase,
  • verstopfte oder laufende Nase,
  • Hautreaktionen in Form von Ekzem, Juckreiz, Quaddeln oder einer Schwellung (vor allem im Gesicht),
  • entzündete, juckende und tränende Augen,
  • Kopfschmerzen und Migräne,
  • Müdigkeit und Erschöpfung.

Einige Betroffene berichten sogar von einem verschlechterten Geschmacks- und Geruchssinn sowie von lichtempfindlichen Augen. Außerdem kann eine Pollenallergie zur Entwicklung von Asthma führen.

Menschen mit Heuschnupfen sollten auf die folgenden Anzeichen besonders achten, da sie auf die Entwicklung einer Asthma-Erkrankung hinweisen können:

  • häufige Infekte der tieferen Atemwege (Bronchitis),
  • Nachlassen der Kondition und sportlichen Leistung (bei Kindern),
  • Brennen hinter dem Brustbein (beim Einatmen) oder
  • trockener Reizhusten (im Freien oder bei körperlicher Anstrengung).

Wie verläuft das Diagnoseverfahren?

Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Pollenallergie handelt, sollten Betroffene bei genannten Symptomen am besten den Hausarzt konsultieren. Im Gespräch mit dem Hausarzt werden die empfundenen Beschwerden und deren zeitliches Auftreten analysiert. Auch Informationen zur Familienanamnese sind hilfreich: Gibt es andere Familienmitglieder, die an Pollenallergie leiden?

Nach der körperlichen Untersuchung folgt in der Regel ein Blut- und/oder Hauttest, die für bestimmte Allergene eine Allergiebereitschaft bestätigen können. Ein Provokationstest kann weiter im Diagnoseverfahren helfen. Dabei werden auf die Nasenschleimhaut kleine Mengen des verdächtigen Pollen-Allergens aufgetreten. Das Verfahren läuft unter ärztlicher Aufsicht, um bei möglichen Komplikationen rechtzeitig eingreifen zu können.

Zunächst treten Reaktionen wie Niesen oder Schnupfen auf und es wird die Schleimhautschwellung gemessen. Treten zusätzlich dazu auch Symptome wie Atemnot auf, wird auch ein Lungenfunktionstest durchgeführt. Dabei wird die Geschwindigkeit des Atems sowie das Luftvolumen gemessen und somit Veränderungen der Atemwege analysiert.

Bakterien und Viren können ebenfalls einen Schnupfen verursachen, doch eine Erkältung ist oft spätestens nach 10 Tagen weg und wiederholt sich nicht bei jedem nächsten Ausflug in die Natur. Typisch für Heuschnupfen ist auch ein Augenjucken, welches bei einem herkömmlichen Schnupfen ausbleibt. Das Sekret bei einer Erkältung kann grün bis gelb ausfallen, im Vergleich zum wässrigen Heuschnupfen. Geschwollene Lymphknoten und erhöhte Temperatur weisen oft auf eine Erkältung hin.

Eine Diagnose ist sehr wichtig für eine fachgerechte Behandlung der Pollenallergie, um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten. Von den Symptomen einer Pollenallergie leidet nämlich nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche: Über 40 Prozent der Befragten in eine großen Schweitzer Studie6Studie: Pollen und ihre Auswirkung auf Körper und Psyche – https://www.aha.ch/aktuelles/studie-pollen-auswirkungen-korper-psyche – abgerufen am 24.05.2023 gaben an, dass sie sich während der Pollensaison gesellschaftlich zurückziehen, weil sie in ihrem Verhalten und Aussehen verunsichert sind.

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Das Auftreten eines allergischen Schnupfens muss nicht unbedingt auf eine Pollenallergie hindeuten, denn auch Staub, Tierhaare und Schimmelpilze können typische Symptome eines Heuschnupfens hervorrufen. Durch verschiedene Diagnoseverfahren wie Blut- und/oder Hauttest lässt sich mit Sicherheit feststellen, auf welche Allergene der Körper allergisch reagiert.

Therapiemöglichkeiten bei einer Pollenallergie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Medikamente7Pollenallergie – https://www.ecarf.org/info-portal/allergien/pollenallergie/ – abgerufen am 24.05.2023, mit denen sich die Allergie-Symptome lindern lassen.

Antiallergische Medikamente lassen sich grundsätzlich in folgende Gruppen unterteilen:

  • Cromone (Cromoglicinsäure): Cromone sind Stoffe, die die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen verhindern und somit das Entstehen von Entzündungen verhindern. Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie keine sofortige Wirkung zeigen. Daher werden sie oft als Vorbeugungsmittel eingesetzt.
  • Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Histaminausschüttung im Körper und verringern so den Schwierigkeitsgrad der Symptome. Es gibt verschiedene Nasensprays und Tabletten, die innerhalb weniger Minuten nach der Einnahme wirken. Antihistaminika der 1. Generation führen oft zu ausgeprägter Schläfrigkeit und Müdigkeit, doch neuere Produkte haben weniger ausgeprägte Nebenwirkungen.
  • Glukokortikosteroide (Cortison): Hierbei handelt es sich meistens um Nasensprays, die Symptome wie z. B. eine laufende Nase lindern. Sie wirken jedoch erst 12-24 Stunden nach dem Einsatz und zeigen ihre volle Wirkung nach 3 Tagen Anwendung. Ihr Nachteil ist, dass sie die Nasenschleimhaut stark austrocknen.
  • Alpha-Sympathomimetika: Nasentropfen oder -sprays mit diesem Stoff führen zu einer Verengung der Nasenschleimhautgefäße und haben daher eine abschwellende Wirkung. Doch diese Medikamente sollten nur bei einer Erkältung und nicht länger als 7 Tage verwendet werden, da eine längere Anwendung zur Abhängigkeit führen kann.
  • Leukotrien-Antagonisten: Die Wirkung von Leukotrienen wird durch diese Substanzen gehemmt. Es handelt sich dabei um Botenstoffe, die bei der allergischen Entzündung eine wichtige Rolle ähnlich wie Histamin spielen. Sie werden zur Asthma-Behandlung eingesetzt und finden eine Anwendung als Mittel zweiter Wahl, besonders wenn die betroffene Person gleichzeitig unter Heuschnupfen und Asthma leidet.

Wenn die Symptome der Pollenallergie stärker ausgeprägt sind, wird vom Arzt meistens eine sogenannte allergenspezifische Immuntherapie8Pollenallergie – https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/Pollenallergie.html – abgerufen am 24.05.2023 empfohlen. Diese ist auch unter dem Begriff Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung bekannt. Hierbei wird über ungefähr drei bis fünf Jahre eine sehr kleine Dosis der Allergieauslöser verabreicht. Das Immunsystem des Betroffenen soll dadurch lernen, den Auslöser für die Pollenallergie zu tolerieren.

Diese Behandlungsmethode ist derzeit für Menschen mit einer Pollenallergie gegen bestimmte Pollen von Getreide, Gräsern, Unkräutern oder Bäumen möglich und kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Subkutane Immuntherapie (SCIT): Bei dieser Methode werden die Allergene unter die Haut gespritzt. Mit der Zeit wird die Dosis gesteigert und dann über mehrere Jahre in monatlichen Abständen fortgeführt.
  • Sublinguale Immuntherapie (SLIT): Bei dieser Methode werden die spezifischen Allergene über die Mundschleimhaut als Schmelztabletten unter die Zunge aufgenommen. Die Einnahme ist zu Hause möglich und erfolgt täglich über mehrere Jahre, jedoch erfolgt die erste Verabreichung in Anwesenheit eines Arztes.
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Im Normalfall erhalten die Betroffenen Medikamente zur Linderung der Symptome, wodurch allergische Reaktionen unter Kontrolle gehalten werden. Eine starke Pollenallergie auf bestimmte Arten von Pollen kann durch eine Immuntherapie behandelt werden, bei der die spezifischen Allergene in kleinen Mengen gezielt und über mehrere Jahre verabreicht werden, um das Immunsystem zu desensibilisieren.

Praktische Tipps für Pollenallergiker

Betroffene können den Kontakt zu Pollen im Alltag kaum vermeiden, aber mit den folgenden Tipps9Heuschnupfen – allergischer Schnupfen – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/allergien/heuschnupfen-allergischer-schnupfen-736707.html – abgerufen am 24.05.2023 können sie ihre Allergie gut im Griff behalten:

  • Pollenflug beachten: Die Betroffenen können viele ihrer Aktivitäten nach dem Pollenflug ausrichten. So sollten Pollenallergiker z. B. nicht ausgerechnet dann in der Natur Sport treiben, wenn die meisten Pollen herumfliegen. Zudem kann ein Urlaub in pollenflugarmen Regionen im Gebirge oder am Meer dann eingeplant werden, wenn üblicherweise die Pollen in der eigenen Region ihre Hochsaison haben.

Der Deutsche Wetterdienst berichtet über den aktuellen Pollenflug wichtiger Pflanzenpollen und der Deutsche Allergie- und Asthmabund listet die Hauptblühzeiten verschiedener Pflanzen auf.

  • Staubsauger mit HEPA-Filter anwenden.
  • Lüften auf dem Land eher am Abend und in der Stadt in den Morgenstunden, da zu diesen Zeiten die Pollenkonzentration meistens geringer ist.
  • Bekleidung vor dem Schlafzimmer ausziehen, um die daran haftenden Pollen nicht reinzubringen.
  • Die Kleidung nicht im Freien trocknen lassen, da sich fliegende Pollen so anheften können.
  • Haare am besten abends vor dem Zubettgehen waschen, wodurch weniger Pollen in den Haaren haften bleiben, die die Nachtruhe stören könnten.
  • Andere Reizfaktoren vermeiden, wie z. B. den Zigarettenrauch.
  • Die Fenster im Auto lieber geschlossen halten. Es gibt auch spezielle Pollenfilter für die Lüftungsanlage für viele Autos.
  • Bei regnerischen Tagen unterwegs sein, da der Regen die Pollenkonzentration in der Luft verringert. Daher sollten Betroffene lieber die Zeit nach einem Regenschauer für einen Spaziergang ausnutzen.
  • Wohnraum von Pollen befreien, indem in der Wohnung ein nasses Handtuch aufgehängt wird, damit die Pollen daran haften bleiben. Zudem ist ein möglichst regelmäßiges Staubwischen und tägliches Staubsaugen in der Pollensaison ratsam, um die Pollen auf Möbeln und Teppichen zu entfernen.
  • Pollenschutzgitter am Fenster anbringen, um das Eindringen von Pollen in den Wohnraum zu verhindern. Gerade für Betroffene, die gerne mit einem offenen Fenster schlafen, ist das Anbringen eines Pollenschutzgitters am Schlafzimmerfenster ratsam.
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Einer Pollenallergie lässt sich kaum komplett vorbeugen, jedoch können die Beschwerden in gewissem Maß durch die eigene Verhaltensänderung und -anpassung eingeschränkt und unter Kontrolle gehalten werden. Auf diese Weise kann die Lebensqualität von Betroffenen wesentlich gesteigert werden.

Quellen & Verweise[+]

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