Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Eine voluminöse Haarpracht gilt in unserer Gesellschaft als ein weibliches Schönheitsideal, auf welches viele Frauen Wert legen. Wenn sich die Haare im raschen Tempo verabschieden, bricht für Betroffene oft eine Welt zusammen. Haarausfall geht dagegen nicht selten mit einer psychischen Belastung einher.

 Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Haarausfall tritt bei Männern und Frauen in unterschiedlichen Formen auf
  • Wer täglich mehr als 100 Haare verliert, leidet per Definition unter Haarausfall
  • Die Ursachenforschung ist bei der Bekämpfung entscheidend
  • Kopfhaut und Haarwurzeln benötigen genügend Vitamine und Nährstoffe
  • „Effluvium“, „Alopezie“ und „Alopecia“ sind Fachbegriffe für Haarausfall
  • Rauchen kann den Ausfall von Haaren begünstigen
  • Bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall zeigen Behandlungen mit Minoxidil und Antiandrogenen Erfolge

Definition Haarausfall

Wer täglich mehr als 100 Haare verlieren, leiden unter dem Ausfall von Haaren . Vor allem Männer sind oft schon in jungen Jahren von hormonell bedingtem Haarausfall betroffen, statistisch gesehen sterben die Haarwurzeln bei jedem Zweiten bereits ab dem 25. Lebensjahr ab. Frauen leiden dagegen besonders häufig in der Pubertät und den Wechseljahren unter Haarausfall. Bei Frauen macht sich der permanente Haarverlust oft in der vorderen Scheitelregion bemerkbar. Tipps und Tricks für gesunde Haare.

Haarausfall tritt bei Frauen in verschiedenen Formen auf

Statistisch gesehen tritt Haarausfall bei Frauen deutlich später auf als bei Männern. In diesem Zusammenhang erklärt das Hautzentrum Zürich: „Bei der Frau beginnt der anlagebedingte Ausfall meist erst im dritten Lebensjahrzehnt. Im mittleren Lebensalter sind 20% der Frauen, nach dem 70. Altersjahr über 70% der Frauen betroffen. In den meisten Fällen schreitet die Ausdünnung der Haare langsam voran1www.hautzentrum-zuerich.ch. [Online] https://www.hautzentrum-zuerich.ch/de/behandlungen/haarerkrankungen/haarausfall-behandlung-zuerich(Abgerufen am 13. Juni 2022) .“ Generell differenzieren Experten zwischen verschiedenen Ausprägungen von Haarausfall:

  • Androgenetische Alopezie (AGA): Androgenetische Alopezie stellt die häufigste Form von Haarausfall dar. Laut einer Studie von Piraccini und Alessandrini sind 50 % der Frauen im Laufe ihres Lebens von AGA betroffen2Piraccini, B M und Alessandrini, A. Androgenetic alopecia. 2014(Abgerufen am 13. Juni 2022) . Der Haarausfall wird dabei durch eine fortschreitende Verringerung der Länge, des Durchmessers und der Pigmentierung der Haare verursacht. Bei Frauen führt AGA in der Folge häufig zu einer diffusen Ausdünnung des Scheitelbereichs.
  • Alopezia arreta (kreisrunder Haarausfall): Diese Form äußert sich meist durch kreisrunde kahle Flecken/ Stellen auf dem Kopf. Die genauen Ursachen sind bis heute unbekannt. Experten hegen die Vermutung, dass hierbei eine Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems vorliegt.
  • Diffuser Haarausfall: Anders als bei einem kreisrunden Ausfall ist hierbei der ganze Kopf gleichmäßig betroffen. In der Folge werden die Haare dünner und das Haarwachstum lässt nach.

Ursachen

Wenn die Haare sich plötzlich schneller als gewohnt verabschieden, kann dies bei Frauen verschiedene Grüne haben:

  • Rauchen: Das Rauchen ungesund ist, dürfte wohl kaum jemanden überraschen, jedoch ist vielen Rauchern oft nicht bewusst, dass der blaue Dunst auch den Haaren schadet. Studien legen demnach nahe, das Rauchen einen schädlichen Einfluss auf die haarbildenden Zellen ausübt und Raucher schneller von Haarausfall betroffen sind3www.wissenschaft.de. [Online] 20. November 2007. https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/rauchen-geht-ans-haar/(Abgerufen am 13. Juni 2022) . Nicht nur Rauchern, sondern auch Nichtrauchern, die dem Umgebungsrauch ausgesetzt sind, riskieren, dass die Blutgefäße zu den Haarfollikeln schlechter durchblutet werden.
  • Ovulationshemmer: Immer wieder berichten Frauen nach einer dauerhaften Einnahme der „Pille“ von Haarausfall. Andere klagen dagegen nach dem Absetzen der „Pille“ über Haarausfall. Dies kann durch das starke Absinken des Östrogenspiegels hervorgerufen werden.
  • Erblich bedingter Haarausfall: In vielen Fällen ist Haarausfall bei Frauen erblich bedingt. Dabei verlieren Frauen in erster Linie schleichend Haare im Bereich des Mittelscheitels.
  • Wechseljahre: Im Klimakterium sinkt die Produktion des Östrogens, welches für die Anregung des Haarwachstums verantwortlich ist. In der Folge wird häufig ein erhöhter Testosteronspiegel als entscheidende Ursache für Alopezie herangeführt, jedoch gibt es Gegenstimmen. In einer amerikanisch-britischen Studie fanden Forscher demnach heraus, dass im Rahmen einer Androgenersatztherapie keine der 285 Teilnehmerinnen über therapiebedingten Haarausfall klagte4www.aerztezeitung.de. [Online] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Haarausfall-bei-Frauen-nicht-immer-liegts-am-Testosteron-261978.html(Abgerufen am 11. Juni 2022) .
  • Schilddrüsenunterfunktion: Haare können im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion vermehrt ausfallen oder spröde werden. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) liegt vor, wenn die Schilddrüse (Thyroidea) zu wenig Hormone produziert. Im Fokus stehen hierbei die Hormone T3 und T4. Wird eine Unterfunktion behoben, können sich die Haare in der Regel häufig erholen. Die Behandlungsmaßnahmen verfolgen bei einer Schilddrüsenunterfunktion das Ziel, den Hormonmangel zu beheben. Im Zuge einer Substitutionstherapie erhalten Patienten Hormontabletten, um die Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen.
  • Nährstoffmangel: Wenn Kopfhaut und die Haarfollikel nicht genügend Vitamine und Nährstoffe erhalten oder der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, verlieren Betroffene oft mehr als 100 Haar pro Tag.
  • Stress: Anhaltender Stress kann Haarausfall begünstigen. Christina Hohmann äußert sich hierzu wie folgt: „Ein wichtiger Faktor, der die Haare ebenfalls schwinden lässt, ist anhaltender starker Stress. Der genaue Mechanismus ist nicht geklärt. Vermutlich erhöht Stress die Konzentration von Botenstoffen wie etwa Noradrenalin am Haarfollikel, was über eine Reihe von Prozessen eine Entzündung in Gang setzt5Christina Hohmann . www.pharmazeutische-zeitung.de. [Online] 18. Juni 2007. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-252007/wenn-die-haare-ausfallen/#:~:text=Vermutlich%20erh%C3%B6ht%20Stress%20die%20Konzentration,Monaten%20f%C3%A4llt%20das%20Haar%20aus(Abgerufen am 13. Juni 2022) .“
  • Übermäßige Haarpflege: Aggressive Haarshampoos und übermäßiges Styling können der Haarstruktur nachweislich Schaden zufügen.
Haarausfall bei Frauen - Ursachen und Behandlung

Ausfall stoppen – So geht`s

Die Ursachenforschung nimmt bei der Bekämpfung von Haarausfall eine entscheidende Rolle ein. Mithilfe einer Haarwurzelanalyse (Trichtogramm) können Ärzte präzise Rückschlüsse ziehen und die mögliche Ursache für den Haarverlust identifizieren. In diesem Verfahren wird das Verhältnis zwischen Haare, die sich in der Wachstums-, Ruhe- oder Übergangsphase befinden, ermittelt.

Wenn Geheimratsecken und andere kahle Stellen auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen sind, bestehen oft gute Chancen, dass der Haarausfall auf natürlichem Weg gestoppt werden kann. Kopfhaut und Haarwurzeln benötigen dabei vor allem genügend Vitamine und Nährstoffe, damit der Hormonhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Vitamin B5 (Panthenol) hilft nicht nur der Kopfhaut, sondern schützt Haarsträhnen vor Styling- und Umweltschäden, indem es Feuchtigkeit einschließt und die Ausdünnung des Haares verlangsamt. Neben bestimmten Vitaminen sind Aminosäuren für gesundes und nachhaltiges Haarwachstum unerlässlich. Glycerin ist ein Feuchthaltemittel, welches die Feuchtigkeit aus der Luft zieht und sie danach dem Haar zukommen lässt.

Bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall zeigen Behandlungen mit Minoxidil und Antiandrogenen Erfolge. Bei der Behandlung von kreisrundem Haarausfall haben sich in der Vergangenheit Wirkstoffe wie Diathranol und Glukokortikoide bewährt.

Wenn Ärzte diagnostizieren, dass bestimmte Medikamente den Ausfall von Haaren verursachen, kann in manchen Fällen der Wechsel zu einem Ersatzpräparat erfolgen.

Quellen & Verweise[+]

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