Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Quälende Gelenkschmerzen, rheumatische Entzündungen und schmerzhafte Gelenkverletzungen gehen für Betroffene oft mit einer schier endlosen Tortur einher. Nicht selten gesellen sich zu den körperlichen Schmerzen auch mentale Begleiterscheinungen. Doch was können wir tun, um Gelenkschmerzen im Alter in den Griff zu bekommen?

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Gelenkschmerzen treten vor allem im Alter auf
  • Gelenkbeschwerden können die Lebensqualität einschränken
  • Arthrose ist der häufigste Auslöser für Gelenkschmerzen im Alter
  • Prävention ist das A und O. Hierbei liegt der Fokus auf einer gesunden Ernährung, der Vermeidung von Übergewicht und ausreichender Bewegung

Gelenkschmerzen treten besonders häufig im Alter auf

Laut einer Statistik des RKI leiden in der Altersgruppe von 65 – 79 Jahren 48 % der Frauen und 34,9 % der Männer unter akuten Gelenkschmerzen1www.rki.de. [Online] 2017. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf (Abgerufen am 9. Juni 2022) . Neben Arthrose und Arthritis gelten Gicht und Morbus Bechterew als die bekanntesten Auslöser für Gelenkbeschwerden.

Der Bewegungsapparat

Unsere Gelenke verbinden die Knochen miteinander und sorgen für die nötige Stabilität im Bewegungsapparat. Insgesamt befinden sich in unserem Körper ca. 140 echte Gelenke und etwa 72 unechte Gelenke. Echte Gelenke erkennen wir daran, dass sie über einen Gelenkspalt verfügen. Hierbei überzieht die schützenden Knorpelmasse die Gelenke, die von außen ebenfalls von einer Gelenkkapsel umhüllt werden. Neben den echten Gelenken gibt es die „unechten“ Gelenke, die sich dadurch auszeichnen, dass sie zwei Knochen über Knorpel oder Gewebe verbinden (Bsp.: Bandscheibe, Brustbein).

Gelenkformen im Überblick

Gelenke werden in fünf verschiedenen Ausprägungsformen unterteilt. Sie unterscheiden sich demnach in ihrer Struktur und der jeweiligen Bewegungsachse.

Das Eigelenke: Eigelenke oder auch Ellipsoidgelenke (z. B.: das Handgelenk, Atlanto-okzipital-Gelenk) verdanken ihren Namen ihrer eierartigen Anatomie. Sie bestehen aus zwei Gelenkanteilen, einer konkaven und einer konvexen Fläche. Dadurch können Eigelenke Beugungen und Streckungen und Seitwärtsbewegungen vollziehen.

Das Drehgelenk: Drehgelenke werden durch einen zapfenförmigen Gelenkkopf und eine rillenförmige Gelenkpanne beschrieben. Sie verfügen über eine Bewegungsachse und können Drehbewegungen ausüben. Zu der Kategorie „Drehgelenke“ zählen u. a. das Kniegelenk und das Ellen-Speichen-Gelenk. Je nachdem, in welche Richtung sich das Gelenk drehen kann, unterscheidet man zwischen Rad- und Zapfengelenk. Bei einem Radgelenk dreht sich die nach innen gewölbte Gelenkpfanne um den feststehenden Zapfen, beim Zapfengelenk dreht sich der Zapfen in der konkaven Gelenkpfanne.

Das Scharniergelenk: Bei Scharniergelenken (z. B.: Ellenbogen und das obere Sprunggelenk) handelt es sich um „echte Gelenk“. Sie werden durch eine Gelenkpfanne und einen Gelenkkopf charakterisiert. Durch straffe Bänder wird verhindert, dass die Bänder zur Seite ausbrechen. Sie haben eine Bewegungsebene und sind in der Lage, Beugungen und Streckungen auszuführen.

Das Sattelgelenk: Sattelgelenke wie das Daumengelenk sind Formvarianten echter Gelenke. Sie verfügen über zwei Bewegungsachsen, sodass sie Bewegungen in vier Richtungen ausüben können.

Das Kugelgelenk: Kugelgelenke (z. B.: Schultergelenk) setzen sich aus einer Gelenkpfanne und aus einem kugelförmigen Gelenkkopf zusammen.

Gelenkschmerzen im Alter – Welche Formen gibt es?

Arthrose verursacht Gelenkschmerzen

Die meisten Gelenkschmerzen werden durch Abnutzungserscheinungen ausgelöst. Bei diesen verschleißbedingten Schmerzen sprechen Fachleute in der Folge von Arthrose. Hierbei wird die Knorpelschicht im Gelenk dünner, wodurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten, da die Knochen aufeinander reiben. Allein in Deutschland leiden in etwa fünf Millionen Männer und Frauen an Arthrose2 www.arthrose.de. [Online] https://www.arthrose.de/arthrose/haeufigkeit (Abgerufen am 9. Juni 2022) . Das Alter ist der wichtigste Faktor bei der Entstehung von Arthrose.

Gelenkschmerzen im Alter

Ursachen für Arthrose

Mehrere Faktoren können zum Auftreten einer Arthrose führen. Neben altersbedingter Abnutzung kann die Gelenkerkrankung infolge von Verletzungen und bakteriellen Infektionen auftreten. Ebenso kann Übergewicht das Auftreten einer Arthrose begünstigen. Ingo Arnold äußert sich in diesem Zusammenhang wie folgt: „Übergewicht ist für die Progression der Arthrose ein bedeutender Risikofaktor – wegen der mechanischen Überlastung, aber insbesondere wegen des hohen Anteils an Fettgewebe, das als metabolische Komponente wirkt. Denn im weißem Fettgewebe finden sich viele Zytokine, die bei der Knorpeldestruktion eine Rolle spielen können3Ingo Arnold. www.aezteblatt.de. [Online] 2016. https://www.aerzteblatt.de/archiv/183365/Arthrose-Was-gibt-es-Neues (Abgerufen am 9. Juni 2022) .“ Zudem ist es möglich, dass Veranlagung, und dauerhafte Fehlhaltungen eine Beschädigung des Knorpels hervorrufen. Darüber hinaus kann Bewegungsmangel die Entstehung von Knie- und Hüftarthrosen begünstigen. Der Gelenkknorpel wird hierbei zunächst spröde und baut mit der Zeit weiter ab.

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Beeinflussbare Risikofaktoren bei Arthrose
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Ungesunde Ernährung
  • Risikosportarten mit hoher Verletzungsgefahr
  • Übergewicht

Prävention und Behandlung von Arthrose

Die beste Methode zur Vermeidung von Gelenkkrankheiten liegt in der Prävention. In diesem Zusammenhang sind körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung essenziell. Mit gelenkschonenden Sportarten können wir die Produktion von Gelenkflüssigkeit fördern und zugleich Übergewicht vermeiden. Hierfür bieten sich sowohl Ausdauersportarten als auch Muskeltraining an. Eine trainierte Muskulatur schützt nicht nur die Gelenke, sie stabilisiert ebenso den gesamten Bewegungsapparat.

Gezieltes Training und Gewichtsabnahme stellen beim Auftreten einer Arthrose ebenfalls wichtige Behandlungsmaßnahme dar. Darüber hinaus kann eine antientzündliche Ernährung den Entzündungsprozess lindern.

Diese Lebensmittel eignen sich bei Arthrose

  • Brokkoli
  • Fettarmer Joghurt
  • Mineralien und Spurenelemente: Eisen, Jod, Zink
  • Hering, Forelle
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Walnüsse
  • Spinat

Arthritis

Bei einer Arthritis handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke. Beweglichkeit, Schmerzen und Überwärmung zählen hierbei zu den typischen Symptomen.

Behandlung Arthritis

Bei einer symptomatischen Behandlung kommen in der Regel nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen zum Einsatz, um die Hemmung von entzündungsfördernden Botenstoffen zu erzielen. Darüber hinaus können Ärzte kortisonhaltige Präparate und sogenannte Coxide verschreiben. Um den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen, gibt es in der Praxis verschiedene Basistherapien.

Bakterielle Gelenkentzündung als Ursache von Gelenkschmerzen

Bei einer bakteriellen Gelenkentzündung gelangen Bakterien in den meisten Fällen über das Blut zum Gelenk. Darüber hinaus ist es möglich, dass Bakterien das Gelenk direkt angreifen. Dies kann etwa im Zuge von Verletzungen oder Operationen geschehen.

Behandlung einer bakteriellen Gelenkentzündung

Bei einer bakteriellen Gelenkentzündung ist ein Arztbesuch unerlässlich, da die Keime sich im schlimmsten Fall weiter ausbreiten können, wodurch das Risiko von Nierenversagen oder einer Blutvergiftung besteht.

Gelenkentzündung bei Schuppenflechte

Wenn eine Schuppenflechte die Gelenke befällt, sprechen Mediziner von einer Psoriasis Arthritis. Auch wenn die Haut nur leicht betroffen ist, kann diese Form von Schuppenflechte die Gelenke bereits stark schädigen.

Behandlung bei Psoriasis Arthritis

Äußerliche Therapien verfolgen bei der Behandlung von Psoriasis Arthritis das Ziel, Hautveränderungen zu bekämpfen. Hierzu werden spezielle Salben und Cremes aufgetragen und einmassiert. Zur Bekämpfung der Entzündung können nichtsteroidale Antirheumatika, Schmerzmittel und Kortisonpräparate zum Einsatz kommen.

Gicht

Gicht ist eine Stoffwechselkrankheit, die mit entzündeten Gelenken einhergehen kann. Die Krankheit tritt auf, wenn sich zu viel Harnsäure im Körper ansammelt und ablagert. In Deutschland sind in etwa 950.000 Menschen betroffen4www.rheuma-liga.de. [Online] https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/gicht (Abgerufen am 9. Juni 2022) .

Behandlung Gicht

Bei akuten Gichtanfällen sind nichtsteroidale Antirheumatika und Kortisonpräparate in der Regel das erste Mittel der Wahl. Während der Fokus in Akutphasen auf der schnellen Schmerzlinderung liegt, zielt eine Dauerbehandlung auf die Vermeidung von Gichtanfällen ab. Betroffene sollten hierbei auf eine gesunde Ernährung und die Reduzierung von Übergewicht achten.

Morbus Bechterew

Bei Morbus Bechterew handelt es sich um eine chronisch-rheumatische Entzündung, bei der oftmals die Wirbelsäule, manchmal aber auch Knie- und Hüftgelenke betroffen sind.

Morbus Bechterew Behandlung

Morbus Bechterew ist nicht heilbar. In der Behandlung verfolgen Ärzte demnach das Ziel, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Quellen & Verweise[+]

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