Bei Warzen (lat. Verruca) handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die meistens durch Viren ausgelöst werden. Sie bilden sich meistens an den Händen, obwohl sie auch an Füßen und im Gesicht vorkommen können.
In diesem Beitrag wird näher erläutert, was Warzen verursacht, welche Ausprägung sie haben und wie sie therapiert werden können.
Definition und Typen von Warzen
Warzen sind kleine, scharf begrenzte Wucherungen der Oberhaut. Meistens sind Viren die Auslöser und zwar humane Papillom-Viren (HPV). Sie treten besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen auf, obwohl sie prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten können. So leidet mehr als 10 % der Bevölkerung an den Wucherungen1Warzen • InfectoPharm – https://www.infectopharm.com/fuer-patienten/patienten-ratgeber/warzen/ – abgerufen am 18.10.2022.
Es gibt verschiedene Typen von Papillom-Viren. Abhängig davon, wo sich der Virustyp ansiedelt und welcher Typ für die Infektion verantwortlich ist, entwickeln sich morphologisch gesehen verschiedene Arten. Zudem gibt es auch Veränderungen der Haut, die zwar wie Verrucae aussehen, jedoch andere Ursachen dahinterstecken.
Inzwischen sind die folgenden Arten bekannt2Warzen – https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/warzen – abgerufen am 17.10.2022:
- Gewöhnliche Warzen
- Dornwarzen
- Flachwarzen
- Pinselwarzen
- Mosaikwarzen
- Feigwarzen
- Unechte Warzen (Stielwarzen, Alterswarzen, Dellwarzen)
Die häufigsten Typen im Überblick
Typus | Beschreibung |
Gewöhnliche Warzen (Verrucae Vulgares) | Zeigen sich meist bei Kindern und Jugendlichen, bevorzugt an den Füßen und Händen. |
Dornwarzen (Verrucae plantares) | Sie können stark schmerzen, da sie tief ins Gewebe einwachsen. |
Genitalwarzen (Cindylomata acuminata) | Feigwarzen treten im Analbereich oder an den Geschlechtsorganen als kleine Knötchen in Erscheinung. Sie sind die häufigste Geschlechtskrankheit, die durch Viren verursacht wird. Genitalwarzen werden ausschließlich durch Sexualkontakte übertragen. In sehr seltenen Fällen können daraus bösartige Tumoren entstehen. Üblicherweise werden sie leicht übersehen, da sie keine oder nur geringe Symptome hervorrufen. |
Dellwarzen (Mollusca contagiosa) | Mollusca contagiosa oder Schwimmbadwarzen werden von Poxviren verursacht. Hier handelt es sich um hautfarbene, rötliche oder weiße in stecknadelkopf- bis erbsengroße Knötchen mit oft glänzender und glatter Oberfläche, die niemals allein auftreten. |
Welche Symptome deuten auf eine Warze hin?
Sie sind meistens gutartige und scharf begrenzte Hautwucherungen verschiedener Form mit einer Oberfläche, die teils zerklüftet und rau ist. Sie können glatt und halbkugelig erscheinen, spitze Auswüchse aufweisen, erhaben oder auch flach sein. Kinder und Jugendliche sind häufig von Warzen betroffen. Ab dem Zeitpunkt der Ansteckung braucht es 3 bis 4 Monate, bis die Warze sichtbar wird.
In sehr seltenen Fällen und unter bestimmten Bedingungen können Warzen auch bösartig entarten. Nach einiger Zeit verschwinden die meisten Warzen von selbst. Eine Ausnahme bilden hier die Genitalwarzen, die ansteckend sind und unbedingt ärztlich behandelt werden sollten.
Was verursacht die Entstehung?
Sie werden durch Virusinfektionen (Papillomviren) verursacht. Identifiziert wurden bisher über 200 Genotypen, von denen mehr als 100 klassifiziert sind3Warzen – Symptome, Diagnostik, Therapie – https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/warzen – abgerufen am 17.10.2022.
So können unterschiedliche HPV-Typen mit diverser Krankheit bzw. Ausprägung assoziiert werden, z. B.:
- Plane Warzen: HPV 3, 10, 26, 28, 29, 41 und 49
- Pinselwarzen: HPV 1, 2, 3, 4, 7 und 54
- Mosaikwarzen: HPV 1, 2, 4, 60 und 63
- Dornwarzen: HPV 1, 2, 4, 60 und 63
- Feigwarzen: HPV 3 und 11 und seltener HPV 16, 18, 31, 33 und 35
Die Papillomaviridae-Familie verfügt über ein unterschiedliches onkogenes Potenzial, wobei Niedrigrisiko- und Hochrisikotypen unterschieden werden. Ein erhöhtes Risiko, dass infizierte Epithelzellen maligne entarten, besteht bei persistierender Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen. HPV-2 und -4 zählen zu den häufigsten Erregern kutaner Warzen.
Ein weiteres Beispiel: Sogenannte Metzgerwarzen werden durch das Virus HPV-7 ausgelöst. Diese sind typisch für Fischhändler sowie Angestellten in fleischverarbeitenden Betrieben und kommen bevorzugt an Fingern und Händen von Metzgern vor. HPV-7 wird über Schmierfunktion bei Kontakt zu frischem Fleisch und bei redundanten Hautverletzungen übertragen.
Behandlung von Warzen – was hilft?

Viele Warzen verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Also reicht es manchmal einfach abzuwarten. Allerdings können die Wucherungen an manchen Orten auch schmerzen oder stören, weshalb sie behandelt werden müssen. Zudem sind sie häufig ansteckend, mit Ausnahme der Stielwarzen und Alterswarzen. Diese sind nicht ansteckend und müssen in dem Sinne auch nicht therapiert werden.
Die Behandlung richtet sich nach Art, Anzahl und Ort der Warzen sowie danach, ob bestimmte Vorerkrankungen vorliegen. Ein Beispiel dafür ist ein diabetischer Fuß. Grundsätzlich können Warzen durch das Vereisen oder mit anderen speziellen Lösungen sowie Pflastern behandelt werden4Warzen: Ursachen, Symptome und Therapie – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/hautkrankheiten/warzen-ursachen-symptome-und-therapie-734653.html – abgerufen am 17.10.2022. In einigen Fällen muss die Warze chirurgisch entfernt werden.
Milchsäure oder Salizylsäure als Gegenmittel
Einzeln auftretende Dornwarzen, plane Warzen und gewöhnliche Wucherungen lassen sich mit speziellen Lösungen oder Pflastern behandeln. Diese Arzneimittel setzen sich aus Substanzen wie Milchsäure oder Salizylsäure zusammen (nicht selten auch als Kombination beider Inhaltsstoffe), die die verhornte Haut aufweichen sollen. Die aufgeweichte Hornschicht kann dann nach einem warmen Fuß- bzw. Handbad abgetragen werden. Dabei treten oft winzige Blutungen in Punktform auf, die sich aus den oberflächlichen Warzenblutgefäßen ergeben. Im Normalfall sind sie aber vollkommen ungefährlich.
Die Lösung oder das Pflaster werden erneut auf die gleiche Stelle aufgetragen, um auch die tieferen Warzenteile aufzuteilen. Der gesamte Aufweichungsprozess wird so oft wiederholt, bis die Warze ganz verschwindet. Dies kann, je nachdem, wie tief sich die Warze in die Haut ausdehnt und wie dick sie ist, mehrere Wochen bis einige Monate dauern.
Wer daheim die Tinkturen aufträgt, sollte die gesunden Hautteile vor aggressiven Mitteln schützen und die Haut um die Warze herum mit einer fettigen Salbe (z. B. Vaseline) einschmieren. Dabei ist es wichtig, nach jeder Behandlung die Hände sowie benutzte Gegenstände gründlich zu desinfizieren. Dadurch wird verhindert, dass sich die Viren auf andere Körperstellen ausbreiten.
Vereisung – Die Kryotherapie
Die Warze kann alternativ auch mit flüssigem Stickstoff vereist werden. Dieser Prozess ist auch unter dem Begriff Kryotherapie bekannt. Flache Warzen, insbesondere im Gesichtsbereich, werden vom Arzt mit einem Wattebausch mit flüssigem Stickstoff für einige Sekunden lang betupft. Das Warzengewebe stirbt danach ab und innerhalb weniger Tage fällt die Warze von allein ab.
Bei gewöhnlichen Warzen an den Fingern wird der flüssige Stickstoff meistens aus der Flasche auf die betroffene Hautstelle aufgesprüht. Da dieser Warzentyp sehr hartnäckig ist, reicht die bloße Vereisungstherapie oft nicht aus. Stattdessen sind regelmäßige Vereisungen mit Flüssigstickstoff in Kombination mit anderen Lösungen oder Pflastern notwendig.
In der Arztpraxis erfolgt die Kryotherapie mit Flüssigstickstoff mit einer Temperatur von –196 Grad Celsius. Daher gilt diese Therapie im Vergleich zur Selbstbehandlung mit weniger kalten Vereisungssprays vom Apotheker als deutlich effektiver. Diese erreichen je nach Inhaltsstoff –50 bis –80 Grad Celsius.
Die Behandlung mit Salicylsäure und Kryotherapie hat sich in einer Studie5Therapie von Warzen: Kryotherapie und Salicylsäure vergleichbar effektiv – https://www.aerzteblatt.de/archiv/98183/Therapie-von-Warzen-Kryotherapie-und-Salicylsaeure-vergleichbar-effektiv als gleich effektiv gezeigt.
Weitere Behandlungsmethoden
Das Wegätzen von Warzen ist eine weitere Therapiemaßnahme. Diese Mittel enthalten Inhaltsstoffe wie Ameisensäure oder Essigsäure und können beispielsweise als Stift oder Lösungen in Eigenregie angewendet werden. Was bei der Anwendung zu beachten ist und ob sie im individuellen Fall infrage kommen, sollten Anwender der Packungsbeilage entnehmen oder mit dem Arzt besprechen.
Sollte die Warze durch diese Behandlung nicht komplett abheilen, kann z. B. 5-Fluoruracil als Tinktur durch den Arzt verschrieben werden. Allerdings greift diese Tinktur auch die Hautzellen an, weshalb sie sorgfältig genutzt werden sollte.
Wenn Warzen stark wuchern, Beete bilden oder in größerer Anzahl auftreten, können sie mit einem Laser oder chirurgisch entfernt werden. Denn je nach Körperstelle können schmerzhafte Wunden entstehen, insbesondere an den Fußsohlen bei tief reichenden Dornwarzen. Ihre Abheilung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Viele versuchen es auch mit Hausmitteln, wie z. B. die Warze mit Teebaumöl oder Apfelessig zu behandeln oder Klebeband auf die betroffene Stelle zu kleben. In einer randomisierten Studie aus den USA6The efficacy of duct tape vs cryotherapy in the treatment of verruca vulgaris (the common wart) – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12361440/ hat diese Methode nachweisbare Erfolge gezeigt, wobei die Heilungsrate sogar 85 Prozent betrug.
Wie lässt sich der Entstehung vorbeugen?

Betroffene, die bereits Warzen haben, können andere Personen vor einer Infektion schützen (wenn der Warzentyp ansteckend ist). Die gleichen Maßnahmen können auch eine Warzenausbreitung auf der eigenen Haut verhindern.
Die Infektionsgefahr für andere lässt sich durch folgende Maßnahmen reduzieren:
- Warzen nicht anfassen
- In Umkleidekabinen, Gemeinschaftsduschen und Schwimmbädern nicht barfuß laufen
- Socken, Handschuhe, Schuhe und Handtücher nicht mit anderen teilen
- Beim Schwimmen sollten die Warzen mit einem wasserfesten Pflaster abgedeckt werden
Viren, die Warzen verursachen, sind sehr ansteckend. Deshalb dürfte ein vollständiger Schutz schwierig sein. Dennoch könnten diese Schutzmaßnahmen dabei helfen, die Ausbreitung von Warzen auf eigener Haut zu verhindern7Warzen: Ursachen, Risikofaktoren und Behandlung – https://gesund.bund.de/warzen#vorbeugung – abgerufen am 17.10.2022:
- keine Instrumente wie Feilen oder Bimssteine anwenden, wenn vorher eine Warze damit bearbeitet wurde
- die Socken täglich wechseln
- die Füße trocken halten
- die Hände nach dem Anfassen einer Warze gründlich waschen
- nicht an Warzen ziehen oder kratzen, damit sich die Viren nicht verteilen
Quellen & Verweise