Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität sind für die Gesundheit unserer Gelenke essenziell. Demnach sollten Betroffene auch bei leichten Gelenkschmerzen nicht auf Sport verzichten. Wir zeigen Ihnen, welche Sportarten sich besonders gut eignen bei Die besten Sportarten bei Gelenkerkrankungen.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Sport und körperliche Aktivität wirken Arthrose entgegen
  • Überbelastung kann zu Knorpelabnutzung führen
  • Eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht zählen zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren
  • Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking sind gelenkschonend

Gelenkerkrankungen sind eine Volkskrankheit

Es ist eine erschreckende Statistik: Allein in Deutschland leiden ca. 5 Millionen Menschen an Gelenkkrankheiten1[Online] https://www.arthrose.de/arthrose/haeufigkeit (Abgerufen am 11. Juni 2022) . Arthrose stellt dabei die häufigste Gelenkerkrankung dar. Hinzu kommen Sportverletzungen und anderweitige Schädigungen des Skelettsystems (etwa durch Fehlstellungen). In vielen Fällen gehen Knochen- und Gelenkerkrankungen mit quälenden Schmerzen einher. Da Mobilität und Lebensqualität miteinander korrelieren, leiden Betroffenen oft nicht nur physisch, sondern auch mental.

Ursachen für Gelenkerkrankungen

  • Altersbedingte Erkrankungen
  • Verschleiß
  • Genetische Ursachen
  • Eine ungesunde Ernährung
  • Langes Sitzen am Arbeitsplatz
  • Fehlbelastung
  • Fehlstellungen
  • Giftstoffe wie Nikotin und Alkohol
  • Sportverletzungen
  • Bakterielle Entzündungen
  • Borreliose
  • Infektionen
  • Schuppenflechte

Welche Gelenke gibt es?

Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen zwei Knochen. Sie werden in fünf verschiedene Ausprägungsformen unterteilt und unterscheiden sich in ihrer Struktur und der jeweiligen Bewegungsachse. Drehgelenke zeichnen sich durch einen zapfenförmigen Gelenkkopf und eine rillenförmige Gelenkpfanne aus. Sie verfügen über eine Bewegungsachse und können Drehbewegungen ausüben. Das Kniegelenk und das Ellen-Speichen-Gelenk zählen zu den typischen Drehgelenken. Je nachdem, in welche Richtung sich das Gelenk bewegen kann, unterscheidet man zwischen Rad- und Zapfengelenk. Bei einem Radgelenk dreht sich die nach innen gewölbte Gelenkpfanne um den feststehenden Zapfen, beim Zapfengelenk dreht sich der Zapfen in der konkaven Gelenkpfanne.

Bei Scharniergelenken (z. B.: Ellenbogen und das obere Sprunggelenk) handelt es sich um „echte Gelenke“, die durch eine Gelenkpfanne und einen Gelenkkopf charakterisiert werden. Straffe Bänder verhindern hierbei, dass die Bänder zur Seite ausbrechen. Scharniergelenke haben eine Bewegungsebene und sind in der Lage, Beugungen und Streckungen auszuführen.

Sattelgelenke wie das Daumengelenk sind eine Formvariante „echter“ Gelenke. Sie haben zwei Bewegungsachsen, sodass sie Bewegungen in vier Richtungen ausüben können.

Kugelgelenke (z. B.: Schultergelenk) setzen sich aus einer Gelenkpfanne und aus einem kugelförmigen Gelenkkopf zusammen. Die Mitte des Gelenkkopfes ist zugleich der Drehpunkt des Gelenks.

Eigelenke oder auch Ellipsoidgelenke (z. B.: das Handgelenk, Atlanto-okzipital-Gelenk) verdanken ihren Namen ihrer eierartigen Anatomie. Sie bestehen aus zwei Gelenkanteilen, einer konkaven und einer konvexen Fläche. Folglich können Eigelenke Beugungen und Streckungen und Seitwärtsbewegungen vollziehen.

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Arthrose und Arthritis

Arthrose: Bei einer Arthrose handelt es sich um eine Abnutzung/ Schädigung des Gelenkknorpels. Der Knorpel verliert dadurch seine „Stoßdämpferfunktion“ und der darunterliegende Knochen wird verstärkt belastet. Arthrosen treten in vielen Fällen altersbedingt auf. Durch den fortschreitenden Verschleiß verliert die Knorpelschicht im Gelenk an Substanz und wird dünner.

Arthritis: Bei einer Arthritis handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke. Eine Arthritis kann sich etwa in Form von Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und Überwärmung äußern. Je nach Anzahl der entzündeten Gelenke unterscheidet man zwischen Monoarthritis (ein Gelenk ist betroffen), Oligoarthritis (wenige Gelenke sind betroffen) und Polyarthritis (viele Gelenke sind betroffen).

Gelenkerkrankungen: Sport als Lösung

Wenn sich Gelenkschmerzen auftun, vermeiden betroffene Personen sportliche Aktivität oft gänzlich. Jedoch sind Experten der Meinung, das genau dies der falsche Ansatz ist, da die Gelenkflüssigkeit durch Bewegung mit notwendigen Nährstoffen durchmischt wird. Körperliche Bewegung ist elementar für einen intakten Knochenstoffwechsel.

Prof. Dr. Sven Ostermeier empfiehlt: „Bei Arthrose im Knie empfehlen wir daher sanfte Sportarten mit viel Bewegung und wenig Belastung. Beschleunigung und häufige Start-Stopp-Bewegungen sind eher schädlich. Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen mobilisieren das Kniegelenk und beugen Knieschmerzen vor2 www.gelenk-klinik.de. [Online] https://gelenk-klinik.de/kniegelenk/kniearthrose-arthrose-im-knie-und-sport.html (Abgerufen am 11. Juni 2022) .“

In einer Studie über die „Wirkung und Nebenwirkungen von Sport“ gehen Thomas Hügle und Victor Valderrabano auf die Vorteile von geeigneten Sportarten ein: „Sport und Bewegung wirken der Arthrose aktiv entgegen und können diese möglicherweise sogar verhindern. Der hauptsächliche Einfluss von Sport liegt dabei im Bereich der Muskelstärkung und Gewichtsreduktion3Valderrabano, Thomas Hügle und Victor. www.sgsm.ch. [Online] https://sgsm.ch/fileadmin/user_upload/Zeitschrift/59-2011-4/Wirk_Nebenwirk_Arthrose_4-11_Huegle.pdf (Abgerufen am 11. Juni 2022) .“ Demnach bringt sportliche Aktivität gleich mehrere Vorteile mit sich, da Betroffene einer Arthrose nicht nur entgegenwirken, sondern zugleich überschüssige Pfunde bekämpfen. Allerdings sollte auch hierbei der Fokus auf der richtigen Intensität liegen, da übertriebenes Training zu Gelenküberbelastungen und Knorpelschäden führen kann. Je nach individuellem Fitnesslevel und Krankheitsbild sollten Sie jedoch zuallererst ein Gespräch mit Ihrem Arzt führen, um abzuwägen, welche Sportart am besten geeignet ist.

Diese Sportarten eignen sich bei Arthrose

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Schwimmen: Bei der Wassersportart schonen Betroffene ihre Gelenke, Bänder und Sehnen und unterstützen gleichzeitig den Bewegungsapparat. Nährstoffe werden in der Folge in den Knorpel hineinbefördert. Schwimmen fördert zudem das Herz- Kreislaufsystem, hilft beim Verbrennen überschüssiger Kalorien und regt den Stoffwechsel an.

Nordic Walking: Nordic Walking eignet sich hervorragend für Menschen mit Arthrose. Bei der Trendsportart wird das Gehen durch den Einsatz von Stöcken unterstützt, wodurch Sie gleichzeitig Ihre Oberkörpermuskulatur trainieren. Zeitgleich reduzieren die Stöcke die Kraft, die auf die Gelenke einwirkt.

Radfahren: Radfahren stärkt die Muskulatur und fördert zugleich das Herz-Kreislauf-System. Wer nach einem langen Arbeitstag in die Pedale tritt, schafft einen guten Ausgleich und unterstützt seine Gelenke ohne diese übermäßig zu belasten. Gerade für die Kniegelenke ist Radfahren ideal, da der Sattel einen großen Teil des Körpergewichts trägt. Trotz der Reihe an Vorteilen sollten vor allem Nichtsportler und Vorerkrankte nicht einfach auf ihr Rad steigen, sondern zunächst ein klärendes Gespräch mit dem Arzt suchen. Je nach Leistungsstand und Krankheitsbild kann dieser abwägen, welche Sportart am besten geeignet ist.

Gelenkerkrankungen durch eine gesunde Ernährung bekämpfen

Neben Bewegungsmangel und Überlastung zählen eine ungesunde Ernährung und Übergewicht zu den beeinflussbaren Faktoren bei Gelenkerkrankung. Gesunde Gelenke benötigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Auf fettreiche Käsesorten, rotes Fleisch und Zuckerbomben sollten wir hingegen verzichten.

Quellen & Verweise[+]

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