Autor Robert Klatt

Robert Klatt

Robert Klatt hat während seines Studiums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU Düsseldorf) in der Stabsstelle Kommunikation erste journalistische Erfahrungen gesammelt. Durch seine langjährige Mitarbeit am wissenschaftlichen Nachrichtenportal Forschung-und-Wissen.de konnte er seine Expertise in den Bereichen Gesundheit, Medizin und Ernährung vertiefen.

Das UV-Licht bezeichnet die Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung) des Sonnenlichts. Sie ist essenziell für die Produktion von Vitamin-D, kann aber bei übermäßigem Konsum der Gesundheit schaden.

UV-Strahlung im Überblick

  • Der Mensch benötigt die UV-Strahlung des Sonnenlichts, um Vitamin-D zu bilden.
  •  Zu viel UV-Strahlung kann die natürlichen Reparaturmechanismen des Körpers jedoch überfordern und unterschiedliche Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel eine frühzeitige Hautalterung und Hautkrebs auslösen.
  • Welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind, lässt sich am UV-Index ablesen.

Was ist UV-Licht

Das Sonnenlicht erreicht die Erde in unterschiedlichen elektromagnetischen Wellenlängen, nämlich als ultraviolettes Licht, Infrarotlicht und sichtbares Licht. Alle Spektren, die der Mensch mit den eigenen Augen sehen kann, werden als sichtbaren Lichts zusammengefasst. Infrarotlicht kann der Mensch zwar nicht sehen, jedoch als Wärme spüren. Licht aus dem Ultraviolett-Bereich können die Sinne des Menschen hingegen nicht wahrnehmen.

Es gibt drei verschiedene Arten von UV-Strahlung, von denen jedoch nur zwei die Erdoberfläche erreichen:

  • UVA-Strahlung (315-400 nm Wellenlänge): Die UVA-Strahlung wird von der Atmosphäre nicht abgefangen. Sie bildet deshalb den Hauptteil der UV-Strahlung, die den Menschen erreicht.
  • UVB-Strahlung (280-315 nm Wellenlänge): Ein Großteil (90 %) der UVB-Strahlung wird von der Erdatmosphäre absorbiert. Am höchsten sind die UVB-Werte in Regionen mit einer stark verdünnten oder nicht vorhandenen Ozonschicht wie dem Südpol.
  • UVC-Strahlung (100-280 nm Wellenlänge): Die UVB-Strahlung wird von Ozon, Stickstoff und weiteren Gasen der Erdatmosphäre vollständig absorbiert. Weil die Strahlung keimabtötend wirkt, wird sie künstlich erzeugt und etwa zur Desinfektion von Räumen verwendet.
UV-Licht – Wie gefährlich ist das Sonnenlicht?
UV-Licht – Schutz mit Sonnencreme

Nutzen von UV-Licht

Der Mensch kann nur mithilfe von UVB-Licht selbst Vitamin-D produzieren1 UV-A- und UV-B-Strahlen – https://www.dermatologikum.de/magazin/uv-a-und-uv-b-strahlen – Abgerufen am 25.05.2022. Ein Mangel an Sonnenlicht begünstigt deshalb verschiedene Krankheiten, darunter Osteoporose. Europäische Hauttypen in Deutschland können sich in den lichtreichen Monaten einen Vitamin-D-Speicher aufbauen. Beim weitverbreiteten Hauttyp II reicht es dazu, zwei bis dreimal pro Woche die Arme, Hände und Gesicht ungeschützt bei einem UV-Index von 7 für 12 Minuten in das Sonnenlicht zu halten2Wirkungen von UV-Strahlung – https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/wirkung_node.html – Abgerufen am 25.05.2022. Im Solarium kann ein Vitamin-D-Mangel in den meisten Fällen hingegen nicht behoben werden, weil viele Studios das UVB-Licht ihrer Lampen aufgrund der hohen Sonnenbrandgefahr stark reduziert haben.

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In den Sommermonaten reichen etwa 25 Minuten pro Woche an der Sonne aus, um einen Vitamin-D-Speicher für den Winter aufzubauen. Ein Solarium kann diesen natürlichen Vorgang meistens nicht ersetzen.

Schäden durch UV-Licht

Eine zu hohe UVA- oder UVB-Belastung kann unterschiedliche Gesundheitsschäden verursachen. Der Organismus besitzt zwar verschiedene Reparaturmechanismen, die die Schäden der UVA- und UVB-Strahlung minimieren sollen, dieser Selbstschutz ist jedoch überfordert, wenn man sich zu lange ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzt.

Kurzfristig treten akute und chronische Schäden an den Augen, an der Haut und am Immunsystem auf. Mittel- und langfristig kann eine zu hohe Belastung mit UV-Licht die Zellen, das Bindegewebe und die Blutgefäße der Haut stark beschädigen und so eine frühzeitige Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko auslösen.

Die wichtigsten Schäden durch UV-Licht sind:

  • Hautkrebsvorstufen sowie unterschiedliche Typen von Hautkrebs
  • Sonnenbrand und Sonnenallergie
  • Überpigmentierung (Altersflecken und Leberflecken)
  • Brüchige und trockene Haare
  • Abbau des Kollagens im Bindegewebe (vorzeitige Hautalterung, Falten und Lederhaut)
  • Binde und Hornhautentzündungen des Auges
  • Schäden an der Netzhaut und der Linse des Auges

UV-Index

Der UV-Index ist eine Skala, die die aktuelle UV-Strahlungsintensität zeigt3Was ist der UV-Index? – https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/einfuehrung/einfuehrung_node.html – Abgerufen am 25.05.2022. Sie umfasst die Werte von 1 (geringe UV-Strahlenbelastung) bis 11 (extrem hohe UV-Strahlenbelastung). In Deutschland liegt der durchschnittliche UV-Index-Höchstwert im Sommer bei 7. Der aktuelle UV-Index für einzelne Städte kann beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) abgerufen werden. Er ist vor allem als Orientierungshilfe für Sonnenschutzmaßnahmen sinnvoll.

UV-Index

Belastung

Schutzmaßnahmen

1 – 2

niedrig

Schutzmaßnahmen nicht erforderlich

3 – 5

mittel

Schutz erforderlich:

·        Mittags im Schatten aufhalten

·        Sonnenbrillen und entsprechende Kleidung tragen

·        Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor nutzen

6 – 7

hoch

8 – 10

sehr hoch

Schutz absolut erforderlich:

·        Mittags nicht draußen aufhalten

·        Schatten aufsuchen

·        Entsprechende Kleidung und Sonnenbrillen tragen

·        Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor nutzen

11

extrem

Intensität der UV-Strahlung

Neben dem UV-Index kann die Intensität der UV-Strahlung auch anhand der Umgebung abgeschätzt werden. Besonders hoch ist die Strahlungsintensität am Meer, in den Bergen und in der Nähe des Äquators.

  •  UV-Gefahr am Meer: Heller Sand reflektiert einen Teil des UV-Lichts (25 %). Auch unter Wasser ist die Strahlungsintensität hoch. Einen halben Meter unter der Oberfläche erreicht noch ein Großteil (60 %) der UV-Strahlung den Körper.
  • UV-Gefahr in den Bergen: In den Bergen ist die Luft dünner und sauberer. Zudem reflektiert beim Wintersport der Schnee einen Großteil des UV-Lichts (80 %).
  • UV-Gefahr am Äquator: In der Nähe des Äquators ist der Winkel, mit der die UV-Strahlung die Haut trifft, besonders steil.

Quellen & Verweise[+]

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