Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Periorale Dermatitis: Dabei klagen Betroffene häufig über einen Ausschlag im Bereich von Mund und Nase. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen sich hinter der Erkrankung verbergen und wie man die schuppigen Hautausschläge behandeln kann.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Eine periorale Dermatitis wird häufig als „Mundrose“ oder „Stewardessen-Krankheit“ bezeichnet
  • Die Erkrankung äußert sich durch einen entzündlichen Gesichtsausschlag
  • Der Ausschlag entsteht vor allem um den Mund herum (perioral)
  • Eine periorale Dermatitis ist nicht ansteckend
  • Die Krankheit tritt oft bei jungen Erwachsenen auf
  • Die genauen Ursachen sind bis heute nicht abschließend erforscht
  • Häufig vermuten Experten, dass eine falsche Pflege den Ausschlag provoziert
  • Die Diagnose wird in der Regel von einem Dermatologen gestellt

Periorale Dermatitis – Was ist das überhaupt?

Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine Hauterkrankung, die vorwiegend im Gesicht auftritt. Der Begriff „perioral“ bedeutet „um den Mund herum“. In einigen Fällen breitet sich der juckende Ausschlag im gesamten Gesicht aus. Teilweise sind neben dem Mundbereich auch Kinn, Hals, Wangen oder Stirn betroffen. In vielen Fällen äußert sich die Erkrankung durch juckende, schuppige und rote Hautausschläge. Die Periorale Dermatitis wird umgangssprachlich oft als „Stewardessen-Krankheit“ bezeichnet. Dieser Begriff wurde in den 1960er-Jahren geprägt, als viele Flugbegleiterinnen über Hautausschlag im Gesicht berichteten. Bei näheren Untersuchungen wurde festgestellt, dass diese Irritationen häufig durch kortisonhaltige Salben und Cremes ausgelöst wurden, die von Stewardessen zur Behandlung von Hautproblemen verwendet wurden.

Was sind die Ursachen?

Die genauen Ursachen für die Entwicklung einer perioralen Dermatitis sind bis heute ungeklärt. Häufig sind es Hautpflegeprodukte oder Make-up, die einen Ausschlag auslösen. Zudem können Hormonschwankungen die Stewardessenkranheit begünstigen1Die Techniker – https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/haut-und-geschlechtskrankheiten/was-ist-eine-periorale-dermatitis-2017580 – Abgerufen am 24.02.2023. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer „überpflegten Haut“. Durch die übermäßige Verwendung von Kosmetikmitteln und Feuchtigkeitscremes wird die natürliche Barrierefunktion der Haut gestört und es kann zum Feuchtigkeitsverlust kommen. In der Folge liegt es zunächst nahe, dass die trockene Haut Feuchtigkeit benötigt, jedoch kann sich die Symptomatik durch die Anwendung von Feuchtigkeitscremes weiter verschlechtern.

Neben einer Überpflege und Make-up gelten Stress und Pilze und Bakterien als mögliche Ursachen für die Entstehung einer „Mundrose“.  Darüber hinaus wurden im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt Fälle beobachtet, in denen sich eine periorale Dermatitis durch das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken entwickelte.

Periorale Dermatitis erkennen

Eine periorale Dermatitis beschreibt einen Hautausschlag, der am häufigsten bei jungen, weiblichen Erwachsenen auftritt. Zu Beginn klagen viele Betroffene über kleinere Pickelchen um den Mund herum. Der Ausschlag besteht aus kleinen entzündlichen Pusteln oder rosafarbenen, schuppigen Flecken. Diese besiedeln oftmals die Region um den Mund herum sowie den Kinn- und Nasenbereich. Ebenso können die Papeln weiter gen Norden wandern und den Bereich um die Augen und die Stirn „befallen“.

Für eine Diagnosesicherung erkundigt sich der Arzt zunächst im Rahmen einer Anamnese nach den auftretenden Symptomen: Typische Fragen können dabei wie folgt aussehen:

  • „Wann haben Sie den Hautausschlag zum ersten Mal bemerkt?“
  • „Verspüren Sie einen Juckreiz oder ein Brennen?“
  • „Welche Pflegeprodukte benutzen Sie?“
  • „Haben Sie Allergien gegen bestimmte Substanzen?“
  • „Verwenden Sie Make-up?“
  • „Nehmen Sie Medikamente ein?“

Der Arzt erkennt eine periorale Dermatitis häufig an dem charakteristischen Erscheinungsbild. Um seine Diagnose zu sichern, kann er gegebenenfalls eine Hautbiopsie durchführen und mögliche andere Erkrankungen (z. B.: Akne, Rosacea) ausschließen. Beim Verdacht auf eine periorale Dermatitis ist es in der Regel hilfreich, einen erfahrenen Dermatologen zu konsultieren.

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Das sind die typischen Symptome bei einer perioralen Dermatitis
  • Rote, schuppige Hautausschläge
  • Juckreiz
  • Kleine Papel oder Pusteln im Mundbereich (manchmal auch Nase, Stirn, Wangen und Augen)
  • Trockene Haut
  • Krustenbildung
  • Gereizte Haut

Obwohl viele Betroffene die Hauterkrankung als kosmetischen Makel empfinden, ist die „Mundrose“ in der Regel keine schwerwiegende Hautkrankheit.

Behandlung

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es zunächst wichtig, potenzielle Auslöser zu identifizieren. Die Hautarztpraxis Dr. Steinmann erklärt in diesem Zusammenhang: „Die Therapie besteht zunächst aus einer Nulltherapie, d.h. dem Absetzen aller Kosmetika und bisherigen Salben. Die Reinigung der Haut sollte mit einer Reinigungsemulsion oder einem sparsam verwendeten Syndet („seifenfreie Seife“) erfolgen2Hautarztpraxis Dr. Steinmann – https://www.hautarzt-trier.de/medizinische-leistungen/dermatologie/sidebar/periorale-dermatitis/ – Abgerufen am 24.03.2023.“ Topische Kortikosteroide sind bei der Behandlung unbedingt zu vermeiden3Österreichische Ärztezeitung- https://aerztezeitung.at/2017/oaz-artikel/medizin/periorale-dermatitis-rosacea-kortison-topische-kortikosteroide-univ-prof-josef-auboeck-univ-prof-beatrix-volc-platzer/ – Abgerufen am 24.03.2023.

Periorale Dermatitis – Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Vermeidung von Auslösern stellt eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung einer perioralen Dermatitis dar. Betroffene sollten unbedingt einen großen Bogen um irritierende Produkte und Inhaltsstoffe machen. Hierzu zählen nicht nur topische Steroide, sondern oftmals auch bestimmte Peeling oder Gesichtswasser. Darüber hinaus ist es meistens ratsam, auf parfümierte Kosmetika, Zahnpasta und „stark überladene“ Hautpflegeprodukte zu verzichten. Stattdessen kann eine sanfte Hautpflege helfen, die Symptome der perioralen Dermatitis zu lindern. Demnach können natürliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera und Kamille beruhigend wirken. Zudem können Schwarzteeumschläge und spezielle Gele Abhilfe schaffen.

In schweren Fällen haben Dermatologen die Möglichkeit, Antibiotika zu verschreiben, um die Entzündung in den Griff zu bekommen. Erythromycin, Metronidazol und Pimecrolismus können im Rahmen der topisch medikamentösen Therapie zum Einsatz kommen4Deutsche ApothekerZeitung – https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-8-2020/vorsicht-mundrose – Abgerufen am 24.03.2023.

Die Laserbehandlung stellt eine relativ neue Behandlungsform für Hauterkrankungen wie periorale Dermatitis und Rosacea dar. Diese Methode zielt darauf ab, das Immunsystem zu stimulieren und ermöglicht einen besseren Wirkstofftransfer.

Bei allen Behandlungsformen sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Behandlung der perioralen Dermatitis in vielen Fällen Geduld erfordert. Es dauert einige Zeit, bis sich das Hautbild sichtbar verändert. In jedem Fall sollte die Behandlung in enger Absprache mit einem Facharzt/ Dermatologen erfolgen.

Wie unterscheidet sich eine periorale Dermatitis von Rosacea?

Obwohl sich POD und Rosacea in ihrer äußerlichen Erscheinung ähneln, handelt es sich um sehr unterschiedliche Erkrankungen. Die Rosacea beschreibt eine chronische Hauterkrankung, die in der Regel im Gesicht auftritt und oft Wangen, Nase, Kinn und Stirn betrifft. Im Gegensatz zur perioralen Dermatitis ist Rosacea nicht heilbar. Ähnlich wie bei POD sind die genauen Ursachen nicht abschließend geklärt. Experten nehmen jedoch an, dass bestimmte Faktoren (Umwelteinflüsse, Alkohol, Ernährung, Stress) die Symptomatik beeinflussen.

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