Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Nicht wenige Menschen haben regelmäßig mit Bluthochdruck zu kämpfen. Doch es gibt ebenso Patienten, deren Blutdruck ständig zu niedrig ist. Was sich ebenso negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Wer sich dessen bewusst ist, sollte nach Möglichkeiten suchen, um seinen Blutdruck zu erhöhen. Dafür existieren verschiedene Lösungsansätze, welche im nachfolgenden Ratgeber erläutert werden.

Wann spricht die Medizin von zu niedrigem Blutdruck?

Wenn ein Arzt den Blutdruck als zu niedrig einstuft, spricht er von einer “Hypotonie”. Nach offiziellen Angaben ist dieser Zustand erreicht, wenn bei einer Messung der Wert unter 100 zu 60 mmHg fällt1Quelle: Niedriger Blutdruck (Hypotonie – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/niedriger-blutdruck-hypotonie-734171.html – Abgerufen am 04.10.2022.

Wobei ein niedriger Blutdruck allein nicht als Krankheit definiert wird. Diese Diagnose kommt erst ins Spiel, wenn sich bestimmte Symptome zeigen (siehe unten). Im Gegensatz zum Bluthochdruck (Hypertonie), geht von einer Hypotonie allein keine Gefahr aus.

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Anhaltend niedriger Blutdruck kann jedoch ein Indiz für ernstzunehmende Probleme sein. So kann dies auf eine Organerkrankung hinweisen, die es abzuklären gilt.

Typische Symptome einer Hypotonie

Nicht jeder Betroffene schließt aufgrund seiner Beschwerden sofort darauf, dass er an einer Hypotonie leidet. Deutlich wird es bei der konkreten Messung beim Arzt. Um dieses Problem in Erwägung zu ziehen, ist das richtige Wissen nötig. Nachfolgende Symptome legen den Verdacht eines zu niedrigen Blutdrucks nahe:

  • Höherer Puls als normal
  • Schwindel nach schnellen Bewegungen
  • Schwindel am Morgen
  • Schnelles Ermüden
  • Durchgehende Müdigkeit
  • Ohnmacht
  • Ohrensausen
  • Augenflimmern
  • kalte Hände und/oder Füße
  • Verlust des Appetits
  • Leichte Reizbarkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Atemnot
  • Anflug von Depressionen
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Die exakte Diagnose einer Hypotonie sollte stets der Arzt stellen. Selbst wenn mehrere Symptome aus der Liste zutreffen, kann die Ursache mitunter eine ganz andere sein.

Den Blutdruck erhöhen: 6 Tipps & Tricks

Jetzt geht es zum praktischen Teil dieses Ratgebers. Wer regelmäßig unter Hypotonie leidet, kann verschiedene Tipps ausprobieren. Damit sich der Blutdruck erhöht und die Symptome in den Hintergrund treten. Folgende Ideen sind einen Versuch wert:

  1. Wechselduschen mit heißem und kaltem Wasser bringen den Kreislauf in Schwung und damit auch den Blutdruck. Dieser Effekt wirkt am besten morgens nach dem Aufstehen.
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Duschen ist dem Baden vorzuziehen, um den Blutdruck zu erhöhen. Die Wärme eines Vollbads weitet die Gefäße, sodass der Blutdruck zusätzlich abfallen kann.
  1. Ein Mangel an Salz in der Ernährung führt mitunter zu einem geringen Blutdruck. Die gezielte Aufnahme von Kochsalz kann dem entgegenwirken.
  2. Viel trinken mag widersprüchlich trinken, doch es erhöht tatsächlich den Blutdruck. Je nach Größe, Gewicht und körperlicher Aktivität sind für die meisten Menschen zwei bis drei Liter Wasser pro Tag ratsam.
  3. Koffein ist bekannt dafür, einen höheren Blutdruck zu erzeugen. Sei es mit Hilfe von Kaffee, grünem oder schwarzen Tee, Cola oder Energydrinks. Allerdings verpufft der Effekt von Koffein nach einigen Minuten wieder. Bestenfalls hält er zwei bis drei Stunden an. Die positive Wirkung ist von Mensch zu Mensch verschieden.
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Zu viel Koffein kann allerdings Beschwerden mit sich bringen. Darunter Schlaflosigkeit, innere Unruhe sowie Bauchschmerzen
  1. Ein paar Einheiten Sport pro Woche können zu einer besseren Regulierung des Blutdrucks beitragen. Vor allem Ausdauersport, weil er den Kreislauf anregt2Quelle: Blutdruck erhöhen – https://www.zavamed.com/de/blutdruck-erhoehen.html – Abgerufen am 04.10.2022. Wer Sport meiden möchte, sollte zumindest viel zu Fuß gehen und weniger das Auto oder Aufzüge verwenden.
  2. Zuletzt lohnt sich ein Blick auf die nächtliche Schlafposition. Ganz fatal ist das Liegen auf dem Bauch. Stattdessen sollte das Kopfteil leicht angewinkelt werden. Kommt es beim morgendlichen Aufstehen dennoch zu Schwindel, so ist in einem Zwischenschritt das Sitzen auf der Bettkante nicht verkehrt.

Mögliche Ursachen für zu niedrigen Blutdruck

Blutdruck erhöhen - so kann es funktionieren

Schnelle Tipps, um den Blutdruck zu erhöhen, sind wissenswert. Jedoch ist der Effekt meist nur von kurzer Dauer. Umso wichtiger ist es, die genaue Ursache zu kennen. Nur so lässt sich dem Problem nachhaltig entgegenwirken. Der umgangssprachliche Blutniederdruck wird von Medizinern in vier Kategorien eingeteilt:

  1. Hypotonie durch akuten Schock
  2. Vererbte bzw. anlagebedingte Hypotonie
  3. Orthostatische Hypotonie
  4. Sekundäre Hypotonie

Deshalb gilt es stets, mit dem Arzt des Vertrauens eine genaue Anamnese durchzuführen. Bevor etwaige Tipps und womöglich Medikamente angewendet werden.

1: Akuter Schockzustand für zu Hypotonie

Kollabiert der Kreislauf oder steht unter Schock, kann sich der Blutdruck schlagartig absenken. Möglich wird dies bspw. durch hohen Blutverlust bei einem Unfall oder während einer Operation. Der menschliche Organismus versorgt dann die essentiellen Organe mit Blut, während er es anderswo einspart. Die Haut, Muskeln, Magen und Darm sowie Nieren sind davon betroffen. Der verbliebene Blutdruck wird genutzt, um die Versorgung von Herz und Gehirn länger aufrechtzuerhalten. Um so ein Überleben zu sichern.

Nicht nur offene Wunden, auch innere Blutungen können zum Druckabfall führen. Geschwüre können dies auslösen, aber auch ein starker Flüssigkeitsverlust. Bei heftigem Erbrechen oder Durchfall ist deshalb umgehend der Blutdruck zu prüfen.

2: Konstitutionelle Hypotonie (niedriger Blutdruck durch Veranlagung)

Unter normalen Umständen kann der Körper seinen Blutdruck von allein regulieren. Er setzt dafür ein mehrstufiges Regelsystem ein, welches vorrangig in den Gefäßwänden sitzt. Sogenannte “Dehnungsfühler” prüfen permanent den Zustand des Blutdrucks. Sie messen dabei die Ausdehnung in den Blutgefäßen. Ein zu niedriger Druck führt dazu, dass sich die Gefäße verengen.

Die Ergebnisse dieser steten Überprüfung werden über Nervenbahnen an das Stammhirn gemeldet. Von dort reguliert der Körper die Aktivitäten im Herz, um den Blutdruck anzupassen. Erblich bedingt kann es hierbei zu Abweichungen von der Norm kommen. Ein durchgehend niedriger Blutdruck wird dabei als konstitutionelle Hypotonie bezeichnet.

3: Orthostatische Hypotonie

Die Regulierung des Blutdrucks ist beim Menschen immens wichtig. Sie macht seine Anpassungsfähigkeit aus. Damit stets genügend Sauerstoff in die Organe gelangt, wenn dieser benötigt wird. In der Medizin ist dies als “Orthostase-Regulation” bekannt. Der Druckausgleich ist sogar bei kleinsten Bewegungen relevant. Bspw. wenn sich eine Person aus dem Stehen in eine liegende Position begibt.

Zeigt sich die Regulation durch etwas gestört, so steigt zwar die Herzfrequenz, doch der Blutdruck erfährt keine Anpassung an die Situation. Die genaue Ursache für eine orthostatische Hypotonie ist bis heute nicht geklärt. Eine Vermutung besteht darin, dass die Venenpumpe nicht ausreichend trainiert wurde. Jeder hat dieses Gefühl schon einmal erlebt, falls er schnell aufgestanden ist und es deshalb zu einem kurzfristigen Schwindelgefühl kam.

4: Sekundäre Hypotonie

Als vierte Ursache kommen verschiedene Krankheiten in Frage, welche den Blutdruck kritisch senken. Darüber hinaus ist dies als Nebenwirkung bestimmter Medikamente bekannt. Der Fachbegriff hierfür lautet “sekundäre Hypotonie”. Typisch hierfür sind.

  • Erkrankungen des Herzens
  • Venenschwäche
  • Aortenbogen-Syndrom
  • Gestörter Hormonhaushalt
  • Neurologische Erkrankungen

Hinsichtlich der Hormone ist die Funktionalität der Schilddrüse sowie Nieren zu prüfen. Falls sich bis hierhin alles ausschließen lässt, könnte die sekundäre Hypotonie auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen sein. Bekannt ist dieses Problem bspw. von blutdrucksenkenden Mitteln, welche in ihrer gewünschten Wirkung über das Ziel der Normalisierung hinausgehen. Aber auch wassertreibende Präparate, sogenannte Diuretika, können diesen Effekt erzielen. Aufzupassen ist ebenfalls mit Antidepressiva sowie Antipsychotika.

Quellen & Verweise[+]

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