Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Millionen Menschen leiden auch hierzulande an Mundgeruch ohne es zu merken. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen hinter dem unangenehmen Atem stecken und wie Sie Mundgeruch beheben können.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen zum Thema „Mundgeruch“

  • Mundgeruch wird oft selbst nicht wahrgenommen
  • Eine schlechte Mundhygiene gilt als Hauptursache für die Entstehung von Mundgeruch
  • Atemwegserkrankungen können Mundgeruch hervorrufen
  • Mundgeruch kann als Folge von Sodbrennen auftreten
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Mundgeruch festzustellen

Mundgeruch – Was ist das überhaupt?

Bei Mundgeruch (oder auch Foetor ex ore) handelt es sich um einen unangenehmen Geruch des Atems.

Wie entsteht er?

Mundgeruch können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Während kurzzeitiger Mundgeruch oft auf den Konsum von bestimmten Lebens- oder Genussmitteln zurückgeht, liegt die Entstehungsquelle für langfristigen Mundgeruch meist im Mund- und Rachenbereich selbst.

Die Ursachen im Überblick

Zähne und Zahnfleisch

Eine schlechte Mundhygiene bietet Bakterien und anderen Keimen einen optimalen Nährboden, um sich zu entwickeln. In der Folge führen Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen oft zu übelriechendem Mundgeruch. Darüber hinaus lässt sich der unangenehme Atem in vielen Fällen auf die Entstehung von Karies zurückführen. So erklären die Experten von Zahnarztangst München: „Bei Karies durchbrechen Bakterien den Zahnschmelz und zerstören den Zahn und den Zahnnerv. Auch ein entzündetes Zahnfleisch begünstigt Mundgeruch. Die Bakterien geben Säure und Giftstoffe ab und führen unbehandelt zu einer sich ausbreitenden Entzündung. Vor allem Eiter lässt dabei starken Mundgeruch entstehen.

Neben Karies können bakterielle Zungenbeläge die Entstehung von Mundgeruch verursachen. Insgesamt stehen 880 bis 1.000 verschiedene Bakterienarten im Verdacht, für den unangenehm riechenden Atem verantwortlich zu sein1www.gesundheit.gv.at. [Online] https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/zaehne/mundhoehle/mundgeruch-therapie.html – Abgerufen am 1. Juni 2022. Diese finden in der menschlichen Mundhöhle ein optimales Ökosystem vor, um sich dort auszubreiten. Durch das Zersetzen von Nahrungsresten oder eiweißhaltigem Speichel entstehen in der Folge Schwefelverbindungen, die über den Atem nach außen gelangen und den Geruch verursachen.

Bei Plaque handelt es sich um einen Zahnbelag, welcher aus Bakterien, abgestorbenen Zellen und Nahrungsresten besteht. Diese Mischung bildet sich auf den Zähnen und kann auf Dauer Karies und Zahnfleischentzündungen hervorrufen, was wiederum zu Mundgeruch führen kann. Je weiter die Bakterien zwischen Zahn und Zahnfleisch eindringen, desto schneller verliert der Zahnapparat an Stabilität. Der Konsum von Alkohol und Nikotin kann diesen Prozess weiter beschleunigen. Darüber hinaus kommt der Ernährung eine entscheidende Rolle zu. Besonders tückisch: Eine sogenannte Gingivtis bereit im Anfangsstadium oft keine Beschwerden, jedoch kann die „unsichtbare Gefahr“ bereits jetzt unangenehmen Mundgeruch auslösen.

Mund und Rachen

Eine trockene Mundhöhle und wenig Speichelfluss bereiteten Bakterien einen perfekten Nährboden, da Essensreste schlechter zersetzt und abgeführt werden. Im Resultat verweilen die Nahrungsüberbleibsel länger in der Mundhöhle und chemische Prozesse, die zu Mundgeruch führen, werden in Gang gesetzt. Auch hierbei zählen Rauchen und Flüssigkeitsmangel zu den bekannten Auslösern.

Wenn der Mund trocken ist, haben Bakterien und Viren oft leichtes Spiel. Ebenso nutzen die ungebetenen Eindringlinge ein schwaches Immunsystem, um sich weiter auszubreiten und die Mundschleimhaut anzugreifen.

Verdauungsorgane

Die Entstehung basiert in einigen Fällen auf Erkrankungen des Verdauungstraktes. Beispielsweise kann eine Refluxkrankheit ein saures Aufstoßen und den Rückfluss von Speiseresten verursachen. Während bei einem gesunden Magen der Schließmuskel ein Aufsteigen der Magensäure verhindert, tritt bei der Entstehung von Sodbrennen eine Funktionsstörung auf, sodass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort die Schleimhäute angreift. Vor allem nach fettigen Mahlzeiten macht sich dieses Gefühl in Form von brennenden Schmerzen in der Brustbeinregion und einem Druckgefühl im Oberbauch bemerkbar. Die Ursachen für die Entstehung von Sodbrennen sind mitunter vielfältig. Neben einer üppigen, fettigen Ernährung können Nikotin und diverse Medikament die Spannung des Schließmuskels (Ösophagus-Sphinkter) negativ beeinflussen, wodurch Magensäure zurück durch die Speiseröhre kann. Insbesondere durch den Konsum von Alkohol und den Verzehr von fettigen Speisen neigt der Magen dazu, übermäßig viel Magensäure herzustellen. Zudem können Hormone die Muskelspannung verschlechtern. Gerade Schwangere haben oft mit Sodbrennen zu kämpfen.

Stoffwechselerkrankungen

Ein Azetongeruch kann als Symptome auf bestimmte Stoffwechselerkrankungen hindeuten. Bei einem diabetischen Koma handelt es sich um lebensbedrohliche Folgen einer Typ-1-Diabetes-Erkrankung. Hierbei können ein zu hoher Blutzuckerspiegel und ein gestörter Fettstoffwechsel zu einer Übersäuerung des Bluts führen. Ebenso können Nierenschwäche und Nierenversagen einen nach Urin riechenden Atem provozieren.

Atemwege

Neben einer mangelnden Zahnhygiene und Zahnfleischerkrankungen können Atemwegserkrankungen einen unangenehmen Atem begünstigen2www.apotheken-umschau.de. [Online] https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/mundgeruch-738287-mehrseiter-7-ursache-atemwege.html – Abgerufen am 1. Juni 2022. Atemwegserkrankungen der Bronchien führen nicht selten zu eitrigen Schleimansammlungen, welche über den Mund ausgeschieden werden, wodurch ein schlechter Atem entsteht.

Wie erkenne ich, dass ich Mundgeruch habe?

25 % aller Europäer leiden laut einer Statistik an Mundgeruch3www.ksta.de. [Online] [Zitat vom: 1. Juni 2022.] https://www.ksta.de/mundgeruch-ein-problem-liegt-auf-der-zunge-12193772?cb=1654076757241& – Abgerufen am 1. Juni 2022. Jedoch bemerken viele Betroffene den unangenehm riechenden Atem selbst oft lange nicht. Der einfachste Weg um dies herauszufinden, besteht darin, eine vertraute Person zu fragen. Eine weitere Möglichkeit liefert der sogenannte „Mundgeruchs-Test“, bei dem Sie sich auf den Geruchssinn Ihrer Nase verlassen. Lecken Sie hierzu mit Ihrer Zunge über die Oberfläche Ihres Handrückens und warten Sie einige Sekunden. Macht sich beim anschließenden Geruchstest ein unangenehmer Gestank bemerkbar, spricht dies dafür, dass Sie an Mundgeruch leiden. Wenn Sie diesem beiden Verfahren nicht trauen, kann ein „Halimeter“, welches den Schwefelgehalt in der Atemluft misst, für Klarheit sorgen.

Die Anzeichen können auf Mundgeruch hindeuten

  • Wiederholt ein brennendes Gefühl auf der Zunge
  • Immer wieder weißer Belag auf der Zunge
  • Ständiges Trockenheitsgefühl im Mund
  • Unangenehmer Geschmack
  • Auswurf von Nasensekret und Schleim
  • Ihr Gegenüber wendet sich ab
  • Ihr Gegenüber bietet Ihnen Kaugummis oder Bonbons an
  • Sie bemerken häufig einen bitteren und sauren Geschmack

Was kann ich dagegen tun?

Eine gute Mundhygiene ist das A und O

Die häusliche Mundhygiene spielt bei der Vermeidung von Mundgeruch eine entscheidende Rolle. Kurzum: Wer seine Zähne nicht regelmäßig putzt, sendet Bakterien und Keimen eine regelrechte Einladung, um sich ungestört zu vermehren. Eine gute Mundhygiene beinhaltet nicht nur das Putzen der Vorder- und Hinterseiten, sondern ebenso die Pflege der Zahnzwischenräume. Hierzu können Sie auf Zahnseide oder Interdentalsticks zurückgreifen, um Essensreste und Beläge sicher zu entfernen. Zudem empfehlen viele Zahnärzte die Verwendung von Zungenbürsten, um den Belag auf der Zunge zu entfernen. Darüber hinaus wirken bestimmte Mundspülungen antibakteriell gegen ungebetene Eindringlinge.

Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind enorm wichtig, um Karies, Paradontitis und Zahnfleischentzündungen rechtzeitig zu identifizieren. Bei einer professionellen Zahnreinigung werden Zahnbeläge entfernt und Zwischenräume fachgerecht gereinigt. Allerdings müssen viele Patienten für die Kosten selbst aufkommen.

Mundgeruch – Ursachen und Behandlung

Tipps gegen Mundgeruch

  • Eine gute häusliche Mundhygiene
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche
  • Professionelle Zahnreinigung
  • Viel Wasser trinken
  • Mundspülungen und Zungenbürste verwenden
  • Rauchstopp
  • Kaugummis

Quellen & Verweise[+]