Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Viele Paare finden sich irgendwann an dem Punkt, da wird offen über den Kinderwunsch gesprochen. Es soll in absehbarer Zeit Nachwuchs geben. Gedanklich hören die zukünftigen Eltern schon das Getrappel kleiner Kinderfüße. Doch trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr, möchte dieser innige Wunsch keine Realität werden. Die möglichen Ursachen dafür sind zahlreich und so sollte die Idee einer Tochter oder eines Sohnes nicht zu schnell verworfen werden.

Wie lange sollte es probiert werden?

Zunächst einmal muss die Frau ihre Antibabypille absetzen und darauf. Erfolgte vorher eine regelmäßige Einnahme, kann die Umstellung des Körpers bis zu sechs Wochen benötigen1Quelle: Die Pille absetzen – https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sex/die-pille-absetzen-was-beachten-791571.html – Abgerufen am 17.08.2022. In seltenen Fällen und je nach Präparat, kann es noch ein wenig länger dauern. Jedoch der Mythos, es könnte bis zu einem Jahr dauern, ist längst widerlegt.

Theoretisch ist die Schwangerschaft sofort nach dem Absetzen der Pille möglich. Allerdings braucht der Hormonhaushalt der Frau ein wenig Zeit, um sich zu regulieren. Dies kann mit einer unregelmäßigen Monatsblutung sowie Stimmungsschwankungen einhergehen. Eine schwierige Zeit, während zugleich der Kinderwunsch besteht und nicht immer auf Anhieb klappt.

Was jedoch stimmt, ist der Umstand, dass manche Paare es bis zu einem Jahr lang probieren. Im Schnitt ist mit vier Monaten zu rechnen2Quelle: Die Chancen für eine Schwangerschaft – https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/kinderwunsch/ – Abgerufen am 17.08.2022. Nur etwa der Hälfte aller zukünftigen Eltern gelingt es bereits in den ersten drei Monaten nach dem Absetzen der Pille.

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Wer schwanger werden möchte, sollte stets die Ruhe bewahren. Der wohl beste Tipp besteht darin, sich nicht unter Druck zu setzen. Je entspannter der Kinderwunsch verfolgt wird, desto besser stehen die Chancen.

Gezielt schwanger werden: Ein Ovulationstest hilft dabei

Trotzdem ist es absolut nachvollziehbar, dass die Schwangerschaft auf Anhieb klappen soll. Einen gewissen Einfluss hat die Frau schon, da sie heute den Tag ihres Eisprungs sehr genau vorhersagen kann. Sogenannte Ovulationstests bemerken den Anstieg des “luteinisierendes Hormons” (kurz LH). Dieser Wert erreicht 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung seinen Höhepunkt3Quelle: Die verschiedenen Ovulationsprodukte – https://de.clearblue.com/ovulationstests – Abgerufen am 18.08.2022.

In diesem Zeitfenster sollten Paare Geschlechtsverkehr haben, um gute Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung auszunutzen. Mit einem solchen Test lassen sich Unregelmäßigkeiten im Zyklus feststellen. Dies sorgt für eine gewisse Planungssicherheit und nimmt ein wenig den Druck weg. Außerdem deutet ein Ovulationstest an, falls etwas mit der weiblichen Fruchtbarkeit nicht stimmen könnte. Dann nämlich erreicht er mehrere Zyklen am Stück nicht den gewünschten Maximalwert. Dies wäre ein Grund, um beim Frauenarzt vorzusprechen.

6 Tipps für die gewollte Schwangerschaft

Darüber hinaus können diverse Bedingungen verbessert werden, um die Chance für eine gewollte Schwangerschaft zu erhöhen. Die nachfolgenden Tipps für mehr Fruchtbarkeit richten sich dabei an Frauen wie Männer. Denn auch die Herren der Schöpfung sollten beim Kinderwunsch nicht untätig sein. Außerdem fällt es gemeinsam viel leichter, die kleinen Stellschrauben dafür zu justieren.

Tipp Nr. 1: Stress & Druck vermeiden

Es gibt Momente im Leben, da ist der Zeitpunkt für Nachwuchs nicht optimal gewählt. Bspw. während einer besonders stressigen Phase im Beruf, bspw. durch eine Fortbildung oder einen Jobwechsel. Auch eine Beförderung und die damit verbundene Einarbeitung in neue Aufgabengebiete, zählen dazu. Der Bau eines Eigenheims und der zeitgleiche Wunsch schwanger zu werden, können sich im Weg stehen.

Wenn dann der Stress nachgelassen hat, klappt es oftmals ganz unverhofft mit dem Kinderwunsch. Sich selbst unter Druck zu setzen, ist dabei stets kontraproduktiv. Wie bereits erwähnt, kann es mitunter bis zu einem Jahr dauern. Und wenn sich das Stressniveau im Alltag nicht signifikant reduzieren lässt, muss entsprechender Ausgleich geschaffen werden. Meditation, autogenes Training, lange Spaziergänge oder spezielle Atemübungen sind hierfür gute Beispiele.

Tipp Nr. 2: Gesund sein

Dieser Tipp mag banal klingen, hat es aber in sich. Denn für die Befruchtung einer Eizelle sollte der Körper in bestmöglicher Verfassung sein. Schnupfen, Husten, Fieber oder Schlimmeres sind auszukurieren. Ebenso sollte keine Einnahme von Medikamenten erfolgen, welche zuvor gegen den Infekt halfen.

Bei chronischen Beschwerden kommt es vor, dass diese die Fertilität negativ beeinflussen. So kann eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse dem Kinderwunsch im Weg stehen. Wenn nicht richtig eingestellt, kann der aufgewirbelte Hormonhaushalt das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen4Quelle: Schilddrüse und Kinderwunsch – https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruese-und-kinderwunsch/#:~:text=Geraten%20die%20Schilddr%C3%BCsenhormone%20aus%20dem,Monaten%20h%C3%A4ufig%20zu%20einer%20Fehlgeburt – Abgerufen am 18.08.2022.

Weitere bekannte Erkrankungen sind: Infektionskrankheiten aller Art, Geschlechtskrankheiten sowie Probleme mit dem Stoffwechsel. Bei diesen und anderen Bedenken hilft das beratende Gespräch mit dem Arzt.

Tipp Nr. 3: Die richtige Ernährung

Die Fruchtbarkeit ist stark abhängig von der Zufuhr gewisser Nährstoffe. Liegen diese nur ungenügend vor, bleibt der Kinderwunsch oft aus. Hinsichtlich der Ernährung sind Omega-3-Fettsäuren, Folsäure, Vitamin D und E, Zink sowie Selen wichtig5Quelle: Richtige Ernährung bei Kinderwunsch – https://eatsmarter.de/blogs/live-smarter/ernaehrung-bei-kinderwunsch – Abgerufen am 18.08.2022. Ein vollwertiger und ausgewogener Speiseplan versorgt den Körper mit allen wichtigen Vitalstoffen. Dies gilt ebenso für Männer, damit sie die Anzahl und Qualität ihrer Spermien verbessern.

Tipp Nr. 4: Übergewicht vermeiden & Sport treiben

Es ist in der Tat ein “gewichtiges Problem”, wenn zu viele Kilos angesammelt wurden. Bei Männern wie Frauen sinkt damit die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Befruchtung6Quelle: Der Kinderwunsch-Leitfaden – https://www.kinderwunschzentrum.org/fileadmin/media/UEbergewicht_01.pdf – Abgerufen am 18.08.2022.

Die Basis für ein gesundes Normalgewicht bildet stets die Ernährung. Es sollte stets nur so viel Energie zugeführt werden, wie der Stoffwechsel tatsächlich benötigt. Entsprechende Tabellen und Rechner zum Kalorienbedarf sind im WWW hinreichend vorhanden. Um das Abnehmen bzw. Gewichthalten zu unterstützen, stellt Sport eine sinnvolle Ergänzung dar.

Ein regelmäßig geforderter Kreislauf ist zudem leistungsfähiger. Zugleich verbessert sich die Durchblutung. Es muss keine Extremsportart gewählt werden. Drei bis vier Einheiten pro Woche zu je 20-40 Minuten sind vollkommen ausreichend. Zur Abwechslung darf es auch ein strammer Spaziergang ohne Pausen sein. Jegliche Aktivität dieser Art baut zudem Stress ab und die persönliche Belastbarkeit auf.

Tipp Nr. 5: Kein Alkohol, Koffein oder Nikotin

Nicht erst in der Schwangerschaft sollte eine werdende Mutter auf Alkohol verzichten. Er schwächt das Immunsystem sowie Leistungsfähigkeit. Bei Männern reduziert sich die Anzahl der Spermien und deren Beweglichkeit. Koffein ist sehr umstritten. Manche Studien wollen einen negativen Effekt auf die Fruchtbarkeit nachgewiesen haben, andere sehen einen positiven Zusammenhang. Der Verzicht bzw. nur eine geringe Menge Kaffee pro Tag scheint dennoch ratsam.

Die Erkenntnisse bzgl. Nikotin sind wiederum eindeutig. Frauen die Rauchen, senken ihre Chance auf eine Befruchtung um bis zu 40%7Quelle: Rauchen und Kinderwunsch – https://www.kinderwunschzentrum.org/fileadmin/media/Rauchen.pdf – Abgerufen am 22.08.2022.

Tipp Nr. 6: Zu viel Sex kann schädlich sein

Dies mag sich widersprüchlich lesen, doch es steckt ein wenig Wahrheit dahinter. Wenn Paare schwanger werden möchten, sollten sie selbstverständlich regelmäßigen Sex haben. Doch zu viel davon und die Spermienanzahl des Mannes verringert sich. Etwas Enthaltsamkeit vor dem nächsten Eisprung kann daher die entscheidende Lösung sein.

Schon alles versucht und trotzdem bleibt der Kinderwunsch unerfüllt

Der unerfüllte Kinderwunsch

Wenn die bis hierhin beschriebenen Tipps über mehrere Wochen nicht helfen konnten, liegt die Ursache vermutlich woanders. Spätestens jetzt sollte das Gespräch mit dem Arzt aufgesucht werden. Mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen lassen sich Anhaltspunkte gewinnen. Um daraufhin die bestmögliche Behandlung bzw. Therapie zu wählen.

Mögliche Ansätze bei Frauen

Ob tatsächlich eine Unfruchtbarkeit vorliegt, gilt es abzuklären. Frauen sollten nicht pauschal davon ausgehen, nur weil es nach drei bis vier Monaten noch nicht geklappt hat. Hierfür kommen mehrere Tests in Frage und häufig bleibt es nicht bei einer Untersuchung8Quelle: Unfruchtbarkeit der Frau – https://www.netdoktor.de/kinderwunsch/unfruchtbarkeit/der-frau/ – Abgerufen am 22.08.2022. Einfach deshalb, weil diverse Ursachen in Frage kommen.

Nach dem ersten Arztgespräch, sind folgende Dinge abzuklären:

  • Eine rein optische Untersuchung beim Frauenarzt. Inklusive Abtastung der äußeren Geschlechtsorgane sowie der Bauchdecke.
  • Gefolgt von einem Ultraschall bei der Frau, um mögliche Unregelmäßigkeiten ausschließen zu können.
  • Ein Zyklusmonitoring erlaubt das Vorhandensein eines Eisprungs. Alternativ wird die Basaltemperaturkurve gemessen.
  • Über einen Pap-Test oder Farnkrauttest lässt sich der Zustand im Inneren der Vagina feststellen.
  • Ebenso wäre eine Hormonuntersuchung denkbar, ob die Menge an Östrogenen einem gesunden Niveau entspricht. Ebenso spielt das Verhältnis der Androgene, Schilddrüsenhormone und jenes weiterer Hormone zu den Östrogenen eine wesentliche Rolle für die Fruchtbarkeit.
  • Eine Bauchspiegelung bzw. Gebärmutterspiegelung erlaubt womöglich die richtigen Schlüsse zu.
  • Der Frauenarzt kann ebenso die Eileiter auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen.
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Bei Frauen kann ein Mangel an Fruchtbarkeit oder gar eine Unfruchtbarkeit viele Ursachen haben. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt eine nach der anderen ausschließt, um dem Kinderwunsch näher zu kommen.

Mögliche Ursachen bei Männern

Auch die Herren können von Problemen betroffen sein, weshalb es mit dem Nachwuchs nicht gelingen mag. Die Störungen verlangsamen meistens die Spermien und verringern deren Anzahl. Es kommt ebenso vor, dass sich die Samenzellen erst gar nicht richtig ausbilden. Ein grober Richtwert hierfür sind 15 Millionen aktive Spermien pro Milliliter Ejakulat9Quelle: Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann – https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/fruchtbarkeitsstoerungen/stoerungen-beim-mann/#c1118 – Abgerufen am 22.08.2022.

Darüber hinaus sind folgende Hindernisse denkbar:

  • Beim Transport der Spermien kommt es zu einer Störung.
  • Die Samenzellen werden als Fremdkörper erkannt (immunologische Sterilität)
  • Hormonelle Probleme
  • Schädliche Umwelteinflüsse
  • Chronische Erkrankungen (Herz, Niere, Leber)
  • Stoffwechselstörungen
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Bei einem Verdacht auf Unfruchtbarkeit sollte sich ein Mann parallel zu seiner Partnerin testen lassen. Um somit die mögliche Ursache zeitnah eingrenzen zu können.

Quellen & Verweise[+]