Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Wenn das Baby auf allem herumkaut, ist dies bereits das erste Anzeichen dafür, dass es bald seine ersten Zähne bekommt. Obwohl der erste Zahn das Lächeln vom Baby perfekt macht, tut es anderseits meistens auch ganz schön weh. Der Durchbruch der Milchzähne ist ein länger währender Prozess und das Erscheinen der ersten weißen Zähnchen im Mund des Babys erwarten die meisten Eltern mit voller Spannung. Dabei erlebt jedes Kind das Zahnen auf eine unterschiedliche Weise.

Doch wann beginnt das Zahnen? Was gilt dabei zu beachten? Wie können die Schmerzen gelindert werden? Im Anschluss werden die wichtigsten Fragen beantwortet und Tipps gegeben, damit der Durchbruch der Milchzähne sowohl für das Baby als auch für die Eltern möglichst stressfrei verläuft.

Wie verläuft die Entwicklung der Milchzähne?

Die Entwicklung der Milchzähne startet schon recht früh: In dem noch unterentwickelten und winzigen Kiefer bilden sich bereits in der 8. Schwangerschaftswoche die Zahnleisten. Dort entstehen dann die Keimanlagen für die späteren 20 Milchzähne. Bereits ab dem 4. Schwangerschaftsmonat beginnen die Zahnknospen mit der Produktion der Zahnartsubstanzen Dentin und Schmelz1Ba­bys ers­te Zäh­ne – Al­les rund ums Zah­nen – https://www.swissmom.ch/de/baby/die-entwicklung-ihres-babys/die-ersten-zaehne-10531 – abgerufen am 28.07.2022.

Wann kommen die Zähne beim Kind?

So wie sich alle anderen Entwicklungsschritte der einzelnen Kinder voneinander unterscheiden, so gibt es auch beim Zahnen und beim Zahnwachstum individuelle Unterschiede. In der Regel taucht der erste Zahn jedoch um den sechsten Lebensmonat auf. Auch Monate davor können sich die ersten Anzeichen dafür zeigen, doch die Zeit bis zum Beginn des Zahnens kann von Kind zu Kind stark variieren. Meistens lassen sich die Ursachen dafür in der Genetik finden.

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In der Regel startet das Zahnen im Unterkiefer, wo zuerst der mittlere Schneidezahn wächst. Das Zahnen der Backenzähne beginnt ein bisschen später, etwa um den ersten Geburtstag.

Die folgende Tabelle gibt Aufschluss darüber, wann welche Zähne in der Regel kommen2Zahnen: Was jetzt wichtig ist – https://www.netdoktor.de/baby-kleinkind/zahnen/ – abgerufen am 28.07.2022, obwohl es keine festen Regeln gibt und dies von Kind zu Kind sehr unterschiedlich ausfallen kann:

Zahn Von (Monat) Bis (Monat)
Mittlerer Schneidezahn 6 8
Seitlicher Schneidezahn 6 12
Erster Backenzahn 12 16
Eckzähne 16 20
Zweiter Backenzahn 20 30

Ungefähr zwei Jahre dauert es also, bis alle 20 Milchzähne da sind. Dann sitzen im Unter- und Oberkiefer jeweils zwei Eckzähne, vier Schneidezähne und vier Mahlzähne. Dann herrscht etwa bis zum 6. Lebensjahr des Kindes erst einmal Ruhe im Mund, bis sich der erste bleibende Backenzahn oder der erste Wackelzahn bemerkbar zeigen – meist pünktlich zum Schulstart.

Typische Symptome – wie kann das Zahnen beim Kind erkannt werden?

Die ersten Symptome des Zahnens deuten die erfahrenen Eltern meistens richtig, während sich frisch gebackene Eltern beim ersten Kind vielleicht noch unsicher sind.

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Beim Zahnen zeigen nicht alle Babys die gleichen Verhaltensweisen. Während manche Kinder die ersten Zähnchen in Verbindung mit starken Schmerzen und Fieber bekommen, haben andere beinahe keine Begleiterscheinungen.

Folgende Symptome können beim Zahnen vereinzelt oder in Kombination auftreten:

  • Das Kind hat vergleichsweise weniger Appetit
  • Das Zahnfleisch ist rot und geschwollen
  • Die Wangen sind heiß und gerötet
  • Das Kind sabbert verstärkt, wodurch der Mund möglicherweise außer herum wund wird
  • Immer wieder steckt das Kind greifbare Gegenstände oder die eigene Hand in den Mund, um darauf zu kauen
  • Ein Hinweis auf das beginnende Zahnen kann auch die vermehrte Suche nach Körperkontakt sein
  • Das Kind schläft unruhig, schreit und quengelt häufiger als in den letzten Monaten

Manche Kinder können auch unter Durchfall oder Fieber leiden, wobei der Po wund und feuerrot wird. Hinter diesen Symptomen kann sich allerdings auch ein leichter Infekt verstecken, denn das Immunsystem der Kinder ist während des Zahnens vorübergehend geschwächt und für Krankheiten anfälliger als sonst3Wenn Babys zahnen: Erste Symptome, Hilfsmittel & Pflege – https://www.windeln.de/magazin/baby/entwicklung-baby/wenn-babys-zahnen-erste-symptome-hilfsmittel-pflege.html – abgerufen am 28.07.2022. Demnach treffen oft auch Infekte zusammen mit dem Zahnen ein.

Zumeist fällt die Zeit des Zahnens in die Zeit der Umstellung von Muttermilch oder Ersatzmilch auf feste Nahrung. Dies kann neben den genannten Symptomen auch zusätzliche Probleme bei den Kindern verursachen. Bei schweren Durchfällen und andauernd hohem Fieber sollte das Kind unbedingt zum zuständigen Kinderarzt gebracht werden.

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Mit dem Erscheinen der ersten Zähne ist es auch Zeit für die erste Untersuchung durch einen Zahnarzt, denn dafür ist es nie früh genug.

Wie kann dem Kind beim Zahnen geholfen werden?

Da das Zahnen von Kind zu Kind unterschiedlich ausfallen kann und es bei einigen Kindern zu starken Begleitschmerzen kommt, suchen viele Eltern nach Abhilfen, um diese Schmerzen zu lindern. Tatsächlich gibt es einige Möglichkeiten, wie dem Kind beim Zahnen geholfen werden kann. Wenn sich das Kind sichtlich unwohl fühlt, seine Backen knallrot und sein Zahnfleisch wund sind, kann mit den folgenden Tipps schnell wieder ein Lächeln ins Kindergesicht gezaubert werden:

Dem Kind Nähe und Liebe schenken

Die beste Medizin für alle Beschwerden des Kindes sind immer noch Mamas oder Papas Arme. So kann das Kind beim Zahnen mit ausgiebigen Kuscheleinheiten getröstet werden. Außerdem helfen auch Ablenkungen, wie z. B. ausgedehnte Spaziergänge, damit das Kind vorübergehend an die Schmerzen vergisst.

Das Kind viel trinken lassen

Mit ausreichend Flüssigkeit kann sich der Körper der Kleinen viel besser gegen die Entzündung währen. Außerdem können Krankheitserreger durch feuchte Schleimhäute abgewehrt werden.

Zahnfleisch massieren

Das Zahnfleisch des Kindes kann aktiv massiert werden, um die Schmerzen des Zahnens zu lindern. Dafür werden entweder spezielle Fingerlinge oder einfach die eigenen sauberen Finger genutzt. Dabei funktionieren Fingerlinge wie eine Zahnbürste mit Nippen oder ein kleiner Waschlappen zum Aufstecken auf den Finger. Diese bestehen oft aus Materialien wie Stoff oder Silikon.

Fingerlinge sind neben einer wohltuenden Massage für das Zahnfleisch auch eine ideale Vorbereitung und Gewöhnung an das spätere Zähneputzen. Die Anwendung vom abgekühlten Kamillentee auf der Kauleiste in Kombination mit Zahnfleischmassage wirkt entzündungshemmend und beruhigend4Zahnen – dein Baby bekommt erste Zähne – https://www.milupa.de/baby/gesundheit-und-wohlbefinden/zahnen-dein-baby-bekommt-erste-zaehne.html – abgerufen am 28.07.2022.

Tipp: Die Eltern können einfach mal testen, womit sie aber auch das Baby am besten klarkommt. In gut sortierten Apotheken und Drogerien lässt sich eine durchaus große Auswahl finden.

Kind herumkauen lassen

Wenn Kinder zahnen

Während der Zahnungsphase steckt das Kind alle möglichen greifbaren Gegenstände in den Mund und kaut ständig an seinen Fingern. Dadurch zeigt das Kind genau, was es braucht. Denn das schmerzende Zahnfleisch wird durch das Kauen massiert. Deshalb sollte dem Baby ein schadstofffreier Beißring angeboten werden, um es beim Kauen zu unterstützen.

Die mit Flüssigkeit gefüllten Beißringe, die vor der Anwendung im Kühlschrank abgekühlt werden, sind die optimale Erste-Hilfe-Lösung beim Zahnen, denn durch die Kälte wird der Schmerz aktiv gelindert.

Gereizte Haut pflegen

Manche Kinder bekommen an Mundwinkeln und Kinn durch den vermehrten Speichelfluss wunde Stellen. Eine Creme mit Calendula oder Zink hilft, die Haut ausreichend schützen. Ratschläge dazu können entweder vom Kinderarzt oder in der Apotheke eingeholt werden.

Entzündungen lindern und Schmerzen stillen

Sollte das Kind sehr unter den Schmerzen des Zahnens leiden, so kann ein Zahnungsgel zum Einsatz kommen, um die Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Hierzu sollte unbedingt ein Rat vom Kinderarzt oder in der Apotheke eingeholt werden. Schmerzmittel wie Paracetamol sollten jedoch nur auf ärztlichen Rat gegeben werden.

Wann sollte ärztliche Hilfe aufgesucht werden?

Wenn sich Schwellungen am Kiefer oder im Gesicht des Kindes bemerkbar machen und das Kind sich allgemein unwohl fühlt oder Fieber hat, sollte unbedingt ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Auch wenn Unsicherheit oder Besorgtheit über die Symptome herrschen, wenn etwas Ungewöhnliches bemerkt wird oder die Schmerzen des Kindes anhalten, kann ärztlicher Ratschlag geholt werden.

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Bei Beschwerden dürfen die Medikamente ohne ärztlichen Rat nur nach Anweisung und nicht länger als vorgegeben angewendet werden.

Hinweis: Säuglingen unter 3 Monaten Alter sollte kein Ibuprofen gegeben werden5Zahnen: Anzeichen, Symptome und Linderung – https://www.nurofen.de/zahnen/ – abgerufen am 28.07.2022. Zudem kann eine unsachgemäße Anwendung auch älteren Baby Schaden hinzufügen. Bei anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen und niemals eine Selbstdiagnose durchzuführen und eine Selbsttherapie bestimmen.

Von Anfang an kommt es auf gute Zahnpflege an

Jeder wachsende Zahn – auch ein Milchzahn – benötigt die richtige Pflege. Dabei spielt es keine Rolle, ob auf dem Speiseplan des Kindes Joghurt, Obst, Brei oder Brot stehen, denn fast überall gibt es eine Art von Zucker oder Kohlenhydrate. Darüber freut sich sowohl das Kind als auch der Karies, der sich mit der Zeit an den Zähnen bilden kann. Deshalb müssen die Zähnchen richtig und regelmäßig geputzt und gepflegt werden. Dazu eignen sich konventionelle Zahnbürsten oder auch spezielle Fingerbürsten, die neben den Zähnen auch das Zahnfleisch pflegen.

Auch eine ausreichende Fluoridprophylaxe ist von Anfang an ein wichtiges Thema, um dem Karies vorzubeugen. Dazu werden noch vor dem ersten Zahn Fluoridtabletten vom Kinderarzt verordnet, jedoch gibt es keine einheitlichen Empfehlungen für die Zeit danach. Viele Kinderärzte empfehlen auch die Einnahme oraler Fluoridtabletten in Verbindung mit Vitamin D6Wenn Babys zahnen – Symptome, Dauer und erste Hilfe – https://peba-kinderpflege.de/babys-zahnen-symptome-dauer-und-hilfe/ – abgerufen am 28.07.2022. Am besten sollte daher mit dem zuständigen Arzt abgesprochen werden, welche Prophylaxe die richtige für das eigene Kind ist.

Quellen & Verweise[+]

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