Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Eine konsequente Vorbeugung ist auch bei Kindern die wirksamste Methode gegen Karies, jedoch zeigen Statistiken, dass es oft in der Umsetzung hapert. Demnach haben Kinder bereits häufig im Milchgebiss Karies. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dies verhindern können und wie eine wirksame Kariesprophylaxe aussehen kann.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • „Zahnfäule“ und „Caries“ sind Synonyme für Karies
  • Mangelnde Zahnhygiene, der übermäßige Konsum von Zucker und Zahnbelag gehören zu den größten Risikofaktoren
  • Kinder haben besonders häufig Karies
  • Kinder sollten zweimal pro Jahr den Zahnarzt zur Kontrolle aufsuchen
  • Zu Beginn ist Karies kaum sichtbar

Karies – Was ist das überhaupt?

Bei Karies handelt es sich um eine Erkrankung der Zähne, welche durch mangelnde Zahnhygiene und Bakterien entsteht. Unbehandelt kann Karies die Struktur und Funktion der Zähne zerstören und zum Zahnverlust führen. Auf dem europäischen Kontinent sind in etwa 98 % der Bevölkerung an der „Zahnfäule“ erkrankt. Demnach stellt sie die häufigste Infektionskrankheit in Industrieländern dar1www.flexikon.doccheck.com. [Online] https://flexikon.doccheck.com/de/Karies#Definition – Abgerufen am 4. Juni 2022. Karies schreitet in unterschiedlichen Stadien fort. Am Beginn der Infektion steht die Demineralisation (Entkalkung). Dieses Stadium wird auch als „Initialkaries“ bezeichnet und ist in vielen Fällen noch schmerzlos. Erst wenn die Karies auf das Zahnbein überspringt, sprechen Experten von „Dentinkaries“, welches durch Löcher im Zahn und damit einhergehenden Zahnschmerzen charakterisiert wird.

Ursachen

Karies ist in vielen Fällen das Resultat aus Zahnbelag, einer schlechten Mundhygiene und einem übermäßigen Zuckerkonsum. Diese Kombination bildet für Bakterien ein perfektes Milieu, um die Zahnoberfläche nach und nach zu ersetzen. In der Folge verliert der Zahnschmelz an Substanz. Kariesbakterien werden über den Speichel übertragen2www.gesundheitsinformation.de. [Online] https://www.gesundheitsinformation.de/karies.html – Abgerufen am 4. Juni 2022.

Statistiken zeigen, dass Kinder besonders anfällig für Karieserkrankungen sind. Laut einer Untersuchung der Barmer wurden im Jahr 2010 33 Prozent der Zwölfjährigen wegen Karies behandelt3www.barmer.de. [Online] https://www.barmer.de/presse/infothek/studien-und-reporte/zahnreporte/zahnreport-2020-1058930 Abgerufen am 4. Juni 2022. Bei den sechs- bis siebenjährigen hatte sogar ca. die Hälfte schon einmal Karies4www.gesundheitsinformation.de. [Online] https://www.gesundheitsinformation.de/karies.html – Abgerufen am 4. Juni 2022.

Symptome

Während die Demineralisation normalerweise schmerzlos erfolgt und sich lediglich durch weiße Flecken auf der Zahnoberfläche bemerkbar macht, geht das typische „Loch im Zahn“ oft mit spürbaren Zahnschmerzen einher. Abhängig vom Stadium der Karies können unterschiedliche Symptome auftauchen:

  • Zahnschmerzen
  • Mundgeruch
  • Heiß- und Kälteempfindlichkeit
  • Süßlicher Geruch
  • Lockerung von Füllungen
  • Stechende Schmerzen beim Konsum bestimmter Lebensmittel

Diagnose

Für eine zuverlässige Diagnose genügt Zahnärzten oftmals ein genauerer Blick auf die Zähne. Darüber hinaus kommen in der Praxis Röntgenbilder zum Einsatz, um den Schweregrad der Infektion zu bestimmen und um Karies unter Füllungen aufzuspüren.

Behandlung

Durch eine frühzeitige Diagnostik lässt sich Karies bereits im Frühstadium erkennen und mit geeigneten Maßnahmen stoppen. Durch eine professionelle Entfernung von Zahnbelag und Fluoridierungsmaßnahmen können Zahnärzte die Karies oft eindämmen, ohne zum Bohrer zu greifen. Im fortgeschrittenen Stadium lässt sich dies jedoch in den meisten Fällen nicht vermeiden. Durch den Einsatz eines Zahnbohrers entfernt der Zahnarzt dann alle Bereiche des Zahns, die bereits von Bakterien befallen sind. Daraufhin säubert er das Loch und schließt es mit einer Füllung, um die ursprüngliche Struktur zu rekonstruieren.

Kariesprophylaxe bei Kindern

Karies bei Kindern – Kariesprophylaxe ist das A und O

Insbesondere bei Kindern ist die Kariesprävention (Kariesprophylaxe) enorm wichtig. So erklärt die AOK: „Gerade bei Kindern ist die Kariesprävention wichtig: Bleiben die Milchzähne kariesfrei, ist auch das Kariesrisiko bei den bleibenden Zähnen geringer5www.aok.de. [Online] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/zaehne/karies-bei-kindern-besser-vorbeugen-statt-bohren/ – Abgerufen am 4. Juni 2022.“ Bei einer wirksamen Kariesvorbeugung stehen verschiedene Maßnahmen im Fokus. Zunächst kommt es hierbei auf eine gute Mundhygiene an, die auf regelmäßigem Zähneputzen und der Zuführung von Fluoriden und Vitamin D fußt. Nachdem Zahnärzte jahrelang unterschiedlicher Meinung darüber waren, ob Tabletten oder Zahnpasten mit Fluorid besser für Kinder von 0 bis 6 Jahren geeignet sind, gibt es seit dem vergangenen Jahr eine einheitliche Empfehlung6Berg, Bettina, et al. Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter. 2021 – Abgerufen am 4. Juni 2022. Hieraus lassen sich die folgenden Punkte zusammenfassen: Bis zu dem Durchbruch der Milchzähne sollen Säuglinge täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit 400 bis 500 IE und 0,25 mg Fluorid in Tablettenform bekommen. Die Pharmazeutische Zeitung erklärt in Bezug auf die mögliche Supplementierung:

„Nun gibt es zwei Möglichkeiten zur weitergehenden Supplementierung:

  1.  Die Verabreichung von täglich einer Tablette mit 400 bis 500 IE Vitamin D und 0,25 mg Fluorid begleitend zum Zähneputzen ohne Zahnpasta oder mit geringer Menge fluoridfreier Zahnpasta.
  2. Die Verabreichung von täglich einer Tablette mit 400 bis 500 I.E. Vitamin D und bis zu zweimal täglich Zähneputzen mit jeweils bis zu 0,125 g Zahnpasta mit 1000 ppm Fluorid. Das entspricht einer reiskorngroßen Menge7Carolin Lang. pharmazeutische-zeitung.de. [Online] 5. Mai 2021. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/erstmals-einheitliche-empfehlung-zu-fluorid-bei-kindern-125403/ – Abgerufen am 4. Juni 2022.“

Fluorid und Vitamin D beugen Karies auf unterschiedlich Art vor. Fluorid integriert Mineralstoffe aus dem Speichel in den Zahnschmelz und kann Kariesbakterien darüber hinaus selbst hemmen. Vitamin D sorgt für eine angemessene Mineralienversorgung der Knochen und Zähne.

Vitamin D ist ein Allroundtalent

Vitamin D ist nicht nur für die Gesundheit unserer Zähne und damit für die Kariesprophylaxe essenziell. Unser Körper braucht Vitamin D für die Förderung und Reifung der Knochenstammzellen. Die Aufnahme erfolgt dabei in erster Linie durch die Umwandlung von UVB-Strahlen der Sonne. Die fettlösliche Verbindung ist in jeder Zelle unseres Körpers enthalten und wird vor allem für den Stoffwechsel, die Gesunderhaltung unserer Knochen sowie für eine optimale Nährstoffaufnahme benötigt. Der tägliche Vitamin D-Bedarf kann, je nach Bevölkerungsgruppe, variieren. Aus einer Informationsmitteilung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwessen BLV gehen die folgenden Empfehlungen für die tägliche Vitamin D-Zufuhr hervor:

  • Säuglinge im 1. Lebensjahr 400 IE/Tag (10 µg/Tag)
  • Kinder im 2. und 3. Lebensjahr 600 IE/Tag (15 µg/Tag)
  • Personen zwischen 3 und 60 Jahren (im Sommer kein zusätzliches Vitamin D, wenn sie sich regelmäßig im freien aufhalten)
  • Schwangere und Stillende 600 IE/Tag (15 µg/Tag)
  • Personen ab 60 Jahren 800 IE/Tag (20 µg/Tag)8Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. blv.admin.ch. www.blv.admin.ch. [Online] https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung.html – Abgerufen am 4. Juni 2022

Ernährung

Häufiger Zuckerkonsum zählt zu den Hauptursachen von Karies. Gerade Kinder können schneller Karies bekommen, wenn die Zähne häufig süßen Lebensmitteln ausgesetzt sind, denn Kariesbakterien nutzen jede Art von Zucker zur Bildung von schädlichen Säuren. Auch wenn Kinder nicht komplett auf Süßes verzichten müssen, sollte man darauf achten, dass sie zuckerhaltige Getränke und Speisen nur in Maßen konsumieren.

Regelmäßige Kontrollen gehören auch zur Kariesprophylaxe

Ab dem vollständigen Milchzahngebiss sollten Kinder den Zahnarzt zweimal jährlich zur Kontrolle aufsuchen.

Quellen & Verweise[+]

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