E-Health: Die digitale Revolution schreitet in einem rasanten Tempo voran und die jüngsten Fortschritte auf dem Sektor der künstlichen Intelligenz beschleunigen diese Entwicklung enorm. Die Verwendung digitaler Technologien zielt auch auf eine Verbesserung des Gesundheitswesens ab. Wir zeigen Ihnen, welche Apps und Tools einen echten Mehrwert liefern.
Die wichtigsten Informationen im Überblick
- Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat der E-Health-Sektor entschieden an Bedeutung gewonnen
- Bei DiGA handelt es sich um digitale Medizinprodukte (Apps oder Softwareprogramme)
- DiGA müssen umfangreiche Zulassungsverfahren durchlaufen
- Momentan gibt es mehr als 30 zugelassene DiGA-Anwendungen in Deutschland
- Die Kosten für digitale Gesundheitsanwendungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen
- Fitness-Apps sind eine beliebte Möglichkeit, um Trainingsfortschritte zu verfolgen
- Der Datenschutz ist ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit digitalen Helfern
E-Health – Was ist das überhaupt?
Der Begriff „E-Health“ bezieht sich auf den Gebrauch von digitalen Technologien und Kommunikationstools zur Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen und Informationen aus der Ferne. Hierzu können unter anderem Medikationspläne, elektronische Rezepte und Notfalldaten zählen. Dadurch erhalten Mediziner in bestimmten Bereichen die Möglichkeit, schneller auf Informationen zuzugreifen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Patienten bestimmte Gesundheitsdienstleistungen von überall und rund um die Uhr nutzen können. Dies ist vor allem im ländlichen Raum von großer Bedeutung. Menschen, die in ihrer Wohngegend nur einen begrenzten Zugang zu bestimmten Gesundheitseinrichtungen haben, können Fernkonsultationen und Fernüberwachung nutzen, um eine schnellere Beratung zu erhalten. Im Umkehrschluss hat dies direkte Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, da stellenweise die Notwendigkeit für persönliche Besuche entfällt. E-Health stellt Nutzern verschiedene Optionen zur Verfügung und verfolgt das Ziel, das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern. Eine nachhaltige Prozessoptimierung und eine Verbesserung der Versorgungsqualität können zu einer signifikanten Erhöhung der Wirtschaftlichkeit beitragen. Der Gebrauch von Telemedizin wurde durch die Corona-Pandemie schnell vorangetrieben. Aus eine McKinsey-Studie geht hervor, dass die Nutzung sich im Jahr 2020 um ein 900-Faches im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat1eHealth Monitor 2021 – https://www.mckinsey.de/~/media/mckinsey/locations/europe%20and%20middle%20east/deutschland/news/presse/2021/2021-11-18%20ehealth%20monitor%202021/mckinsey_ehealth%20monitor%202021_ebook-pdf.pdf – Abgerufen am 13.03.2023. Bei all den Vorteilen, die mit E-Health einhergehen, gibt es ebenso eine Reihe von Herausforderungen. Im Fokus stehen hierbei immer wieder die Sicherheit und der Datenschutz. Neben dem sicheren Umgang mit Patienteninformationen gilt es sicherzustellen, dass E-Health-Dienste für alle zugänglich sind.
Welche digitalen Helfer gibt es im Gesundheitswesen?
Mobile Gesundheits-Apps reiten seit einigen Jahren auf einer echten Erfolgswelle und Millionen Menschen installieren Anwendungen auf ihren Smartphones, um ihre Gesundheit zu überwachen und Fitness zu tracken. Wir zeigen Ihnen, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Apps gibt.
DiGA
Die Abkürzung „DiGA“ steht für digitale Gesundheitsanwendungen. Diese wurden mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) als neuer Leistungsanspruch eingeführt und sind seitdem Teil der gesetzlichen Krankenversicherung. Das Bundesministerium für Gesundheit erklärt in diesem Zusammenhang: „DiGA sind digitale Medizinprodukte niedriger Risikoklassen, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Anwendungsfelder wie Diabetologie, Kardiologie, Logopädie, Psychotherapie oder Physiotherapie vermitteln nur einen kleinen Überblick über die Vielzahl der Einsatzgebiete2Bundesministerium für Gesundheit – https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/online-ratgeber-krankenversicherung/arznei-heil-und-hilfsmittel/digitale-gesundheitsanwendungen.html – Abgerufen am 13.03.2023.“ Die Anwendungen kommen in der Regel auf Smartphones, Tablets oder anderen Endgeräten zum Einsatz und können über viele verschiedene Funktionen verfügen. Hierzu zählen unter anderem die Überwachung von Symptomen, die Medikamentenverwaltung, das Tracking von Gesundheitsdaten und Anleitungen von Experten. DiGA müssen einen komplexen Zulassungsprozess durchlaufen, um diesen Status zu erhalten. Hierzu ist ein Antrag beim BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) erforderlich. Patienten können die „Apps auf Rezept“ entweder verordnet bekommen oder einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen.
DiPA
Digitale Pflegeanwendungen (kurz: DiPA) zählen ebenfalls zu den digitalen Helfern, die im Rahmen des Digitale-Versorgungs- und Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) eingeführt wurden. Sie bieten verschiedene Optionen, um pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige besser in ihrem Alltag zu unterstützen.
Fitness-Apps
Im Gegensatz zu DiGA und DiPA werden „normale“ Fitness- und Gesundheits-Apps nicht von der Krankenkasse erstattet. In vielen Fällen fallen diese Apps in die Kategorien „Fitness“, „Lifestyle”, „Ernährung“ und „Achtsamkeit“. In den verschiedenen App-Stores findet man unzählige solcher Produkte, welche ihren Usern unterschiedliche Vorteile versprechen. Hierzu zählen:
- Das Verfolgen von Fortschritten: Die Dokumentation von Trainingsergebnisse und Ernährungsplänen ermöglicht es Nutzern, ihre Fortschritte aufzuzeichnen und bestimmte Muster zu identifizieren. Dies kann wiederum dabei helfen, die Motivation über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Ebenso eignen sich bestimmte Anwendungen, um den Schlaf zu analysieren.
- Trainingspläne: Viele Apps stellen ihren Usern umfangreiche Trainingspläne zur Verfügung, mit denen sie gezielt an ihren individuellen Zielen arbeiten können. Nach der Eingabe von persönlichen Daten können User ihre Trainingsziele auswählen und auf abgestimmte Trainingspläne zugreifen.
- Gemeinschaft: Draußen regnet es wie aus Kübeln und Sie können problemlos ein Dutzend Aktivitäten aufzählen, die Sie gerade gegen die bevorstehende Trainingseinheit eintauschen würden? In diesen Momenten kann ein Trainingspartner für die nötige Motivation sorgen. Über bestimmte Apps können Sie Gleichgesinnte finden, die ähnliche Ziele verfolgen.
- Ständiger Zugriff: Fitness-Apps bieten ihren Nutzern Flexibilität an. Dadurch können sie ihre Workouts von überall aus ausüben und verfolgen, ohne dass ein persönlicher Trainer notwendig ist.
- Kosten: Viele Apps sind kostenlos oder stellen kostenlose Light-Versionen zur Verfügung, mit denen Nutzer auf grundlegende Funktionen zugreifen können.
- Synchronisation: Fitness-Apps können häufig mit anderen Geräten (z. B. Smartwatches) gekoppelt und synchronisiert werden. Darüber hinaus können Nutzer ihre Erfolge oftmals direkt aus der App auf den sozialen Medien posten, um ihre Erfolge mit ihren Freunden zu teilen.
Telemedizinische Anwendungen
Die Vorteile von telemedizinischen Anwendungen wurden spätestens während der Covid-19-Pandemie deutlich. Dank der digitalen Technologie können Patienten und medizinische Fachkräfte Konsultationen und Behandlungsgespräche in den virtuellen Raum verlagern. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Patient nicht in der Lage ist, einen Arzt aufzusuchen. Darüber hinaus haben telemedizinische Anwendungen direkte Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenfaktor. Patienten haben keine Anfahrtswege und lange Wartezeiten entfallen.
Digitale Gesundheitsinformationen
Im digitalen Raum findet man verschiedene medizinische Plattformen, die Informationen und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich anbieten.
Medizinische Geräte
Viele medizinische Geräte lassen sich mit Apps koppeln, um bestimmte Gesundheitsdaten zu sammeln und zu überwachen. Hierzu zählen unter anderem Blutzuckermessgeräte und Blutdruckmessgeräte.
Quellen & Verweise