Autorin Cornelia Wilhelm

Cornelia Wilhelm

Conny Wilhelm hat einen Master im Bereich der Medizingeschichte. Sie interessiert sich für Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Psyche.

abnehmen: Wer sich fragt, ob er sich mit seinem Gewicht noch innerhalb der Norm bewegt, beschäftigt sich häufig mit einschlägigen Statistiken. Generell gilt jedoch die Grundregel, dass es sinnvoll ist, mit Hinblick auf das körperliche Wohlbefinden im ersten Schritt auf sich selbst zu hören. Wer sich gut fühlt, strahlt dies häufig sowohl nach innen als auch nach außen aus.

Interessanterweise gibt es mittlerweile aber auch viele Umfragen, die auf einen Zusammenhang zwischen einer glücklichen Partnerschaft und einem höheren Risiko für eine Gewichtszunahme schließen lassen.

Was wäre also naheliegender, als das Gemeinschaftsgefühl einer Beziehung zu nutzen, um umgekehrt überflüssige Pfunde loswerden zu können? Viele Paare empfinden es als eine Art von Motivation, zusammen abzunehmen und so beispielsweise auf die nächste Sommerfigur hinzufiebern. Ganz nebenbei lassen sich auf diese Weise häufig noch neue, gemeinsame Hobbys entdecken.

Warum nehmen viele Menschen in Partnerschaften zu?

Diese Frage lässt sich vergleichsweise leicht beantworten. Wer sich auf Partnersuche befindet, legt häufig besonders viel Wert auf sein Äußeres. Regelmäßige Besuche im Fitnessstudio und Jogging Runden gehören für zahlreiche Menschen zum Alltag dazu. Wenn dann jedoch eine neue Person ins Leben tritt, kann sich dies (zumindest über einen bestimmten Zeitraum) verändern.

Für viele stehen dann nicht mehr regelmäßige Workouts, sondern gemeinsame TV Abende mit dem oder der Liebsten an der Tagesordnung. Und was wäre ein romantischer Alltag ohne Besuche im Restaurant oder gemeinsames Kochen?

Auch die Gefühlswelt von Frischverliebten wird bekanntermaßen auf den Kopf gestellt. Hierbei zeigt sich: Nicht nur Menschen, denen es schlecht geht, weil sie zum Beispiel unter Liebeskummer leiden, essen oft mehr. Auch diejenigen, die sich besonders wohlfühlen, lieben es, sich auf kulinarische Weise zu verwöhnen.

Das Ergebnis: Eine glückliche Partnerschaft ist häufig mit dem Risiko einer Gewichtszunahme verbunden. Wie intensiv diese ausfällt, ist natürlich immer von individuellen Faktoren abhängig. Wenn sich beispielsweise zwei Sportfans gefunden haben, dürften die Auswirkungen geringer sein als bei zwei Menschen, von denen sich in der Vergangenheit einer ohnehin immer wieder dazu zwingen musste, regelmäßig im Fitnessstudio vorbeizuschauen.

Der Plan: Gemeinsam abnehmen

Vorweg: Der Vorsatz „Wir wollen gemeinsam abnehmen!“ sollte immer von beiden gemeinschaftlich gefasst werden. Wenn lediglich einer der Meinung ist, dass es an der Zeit ist, den Alltag sportlicher zu gestalten und an Gewicht zu verlieren, sich der andere jedoch komplett wohl in seiner Haut fühlt, sind Streitigkeiten fast schon vorprogrammiert.

Im Idealfall sind sich beide darüber einig, mehr Bewegung in den Alltag integrieren zu wollen und auf diese Weise das persönliche Fitnesslevel zu erhöhen. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang selbstverständlich immer wieder stellt, ist: „Wie wollen wir unser Ziel erreichen?“. Die Möglichkeiten sind vielseitig und sollten unbedingt einander gegenübergestellt werden.

Besonders praktisch ist es in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass viele Fitnessstudios die Möglichkeit für ein Probetraining anbieten. Die Paare, die sich vorgenommen haben, sportlicher zu sein, haben so die Chance, sich die Gegebenheiten vor Ort unverbindlich anzuschauen.

Sollte sich zeigen, dass sich beide nicht für das klassische Fitnessstudio Training begeistern können, gibt es immer noch die Option, die Vorzüge von individuellem Outdoor Sport zu nutzen. Egal, ob gemeinsame Jogging Runden, Nordic Walking oder regelmäßige Ausflüge zum Trimm dich Pfad: Die meisten Sportarten unter freiem Himmel eignen sich super dazu, um sich zu bewegen und gleichzeitig miteinander zu unterhalten. Auf diese Weise wird auch die gemeinsame Kommunikation nicht vernachlässigt.

Zusammen UND gesund kochen

Zusammen abnehmen: Warum nicht

Wer sich als Paar vorgenommen hat, an Gewicht zu verlieren, muss sich nicht ausschließlich auf das Thema Sport fokussieren. Es gibt auch weitaus genussvollere Optionen, die dafür sorgen können, dass die Pfunde purzeln.

Vor allem während der Anfangszeit einer Beziehung lieben es viele, zusammen zu kochen. Aber wie wäre es damit, ein opulentes Mahl gegen etwas gesündere Gerichte einzutauschen? Oder anders: Es muss nicht immer die klassische Pizza mit Rotwein sein, wenn es darum geht, es sich am Abend gemütlich zu machen.

Diejenigen, die Lust auf eine etwas erotischere Komponente haben, können sich auch überlegen, verschiedene Lebensmittel, deren Zutaten als Aphrodisiakum gelten, auszutesten. Ob es sich hierbei teilweise lediglich um Ammenmärchen handelt oder ob es tatsächlich möglich ist, mit verschiedenen Speisen die sexuelle Lust zu steigern, sei dahingestellt. Manchmal reicht auch schon der Gedanke daran, dass etwas funktionieren könnte, um Ansätze einer Wirkung hervorzurufen.

Mit Hinblick auf abwechslungsreiche Speisen für Paare sind der Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt. Und wer absolut keine Lust auf Kochen hat, kann selbstverständlich auch beim örtlichen Lieferservice anrufen. Viele Anbieter haben ihre Speisekarte im Laufe der Zeit angepasst und bieten nicht nur klassisches Fast Food, sondern auch viele andere Gerichte, die zum gegenseitigen Füttern einladen.

Achtung! Bodyshaming in der Beziehung ist weitverbreitet

Statistiken zufolge mussten bereits etwa 25 Prozent aller Deutschen in der Vergangenheit Erfahrungen mit Bodyshaming machen1https://yougov.de/topics/health/articles-reports/2020/01/08/body-shaming-ein-viertel-der-deutschen-ist-schon-a – Abgerufen am 24.04.2023. Und auch innerhalb von Partnerschaften spielt Bodyshaming erschreckenderweise eine Rolle. Wie bereits weiter oben erwähnt, kann es durchaus sein, dass nur einer von beiden der Meinung ist, dass BEIDE etwas für ihre Figur tun sollten.

Wenn dann ein Partner erklärt, hierin keinen Bedarf zu sehen, kommt es oft zu – teilweise verletzenden – Diskussionen. Danach gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten: Entweder, beide gestehen sich ihren Freiraum zu und können sich damit anfreunden, dass der jeweils andere eine andere Meinung zum Thema Sport hat, einer gibt nach und geht gezwungenermaßen (und mit wenig Ambitionen) mit zum Training oder es kommt immer wieder zu Reibereien. Hin und wieder können sich auch die letzten beiden Szenarien miteinander vermischen.

In besonders extremen Fällen hält der sportlichere Partner dem anderen seine „Faulheit“ vor und betreibt Bodyshaming. Vor allem in toxischen Beziehungen und in Beziehungen mit Narzissten kommen solche Szenarien immer wieder vor.

Besonders wichtig ist es hierbei, zu versuchen – vielleicht auch mit Hilfe von Freunden – sich zu distanzieren und für sich selbst einzustehen. Die Tatsache, dass es vielen Paaren gelingt, zusammen Sport zu treiben, sich gegenseitig anzuspornen und so noch besser am Ball zu bleiben, bedeutet nicht, dass es „erlaubt“ wäre, derart übergriffig und beleidigend zu werden. Einige Menschen fühlen sich innerhalb ihrer Beziehung jedoch so sicher und selbstbewusst, dass sie absolut kein Problem damit haben, sich über Beleidigungen dem Partner/ der Partnerin gegenüber selbst zu erhöhen.

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Die gemeinsame Liebe zum Sport kann einer Beziehung guttun. Ist sie jedoch nicht vorhanden, hat niemand das Recht, sie dem anderen aufzuzwingen.

Tipps für einen gemeinsamen sportlichen Alltag

Die Möglichkeiten, die sich bieten, wenn es darum geht, als Paar sportlich aktiv zu werden, sind vielseitig. Die folgenden Tipps können dabei helfen, in diesem Zusammenhang kreativ zu werden. Langeweile im Training tut nicht gut – weder beim Einzel-, noch beim Paartraining.

  1. Jeder darf (und sollte) sich einbringen: Wie wäre es mit einer neuen Joggingrunde? Oder mit einer komplett neuen Sportart? Monotonie sorgt oft dafür, dass die Motivation, sich zu bewegen, geringer wird. Wie praktisch, dass zwei Menschen oft mehr Ideen haben als einer allein! Ein kurzes Brainstorming am Abend kann dabei helfen, sporttechnisch neue Wege zu gehen.
  2. Der-/ Diejenige mit dem niedrigeren Fitnesslevel bestimmt: Sollten beide nicht gleich fit sein, ist es ratsam, sich an der Person mit dem geringeren Fitnesslevel zu orientieren. Ansonsten ist Frust fast schon vorprogrammiert. Sollte sich der sportlichere Partner hierbei unterfordert fühlen, ist es natürlich nicht verboten, im Anschluss an das gemeinsame Training noch eine Extra-Runde einzulegen.
  3. Belohnungen sind erlaubt und erwünscht: Nach getaner Arbeit ist es an der Zeit, zu entspannen. Vielleicht bei einem gemeinsamen Bad oder bei einem gemütlichen und leichten Abendessen? Fest steht, dass natürlich auch das gemeinsame Training Spaß machen und nicht zur „lästigen Pflicht“ werden sollte.
  4. Einen festen Terminplan anlegen: Wer nicht gern spontan ist, sollte ausreichend Zeit haben, um sich auf das Training vorzubereiten. Dies funktioniert ist der Regel besonders gut mit einem Paarplaner. Einfach Workouts eintragen und am jeweiligen Tag loslegen.
  5. Motivation nicht vergessen! Viele Paare entscheiden sich dazu, zusammen zu trainieren, weil sie es lieben, sich zu motivieren. Und genau das sollte auch nach einer längeren Trainingshistorie nicht vergessen werden. Egal, ob es sich um ein Lob nach einer besonders ausdauernden Runde oder um ein „Du schaffst das!“ kurz vorm Zieleinlauf beim Marathon handelt: Die Psyche sollte in diesem Zusammenhang auf keinen Fall unterschätzt werden.

Fazit zum gemeinsamen Abnehmen

So viele Paare befinden sich auf der Suche nach gemeinsamen Hobbys und interessieren sich für Möglichkeiten, wie sie die Zeit miteinander verbringen können. Dabei liegt eine einfache, gesunde und meist auch kostengünstige Variante direkt auf der Hand: Gemeinsame Workouts können dabei helfen, die Endorphinproduktion anzuregen, am Ball zu bleiben und zusammen fit zu werden.

Oft ergeben sich hieraus auch spannende Gesprächsthemen. Ein weiterer Faktor: Wer an einem gemeinsamen Ziel arbeitet, fühlt sich häufig auch direkt ein wenig mehr miteinander verbunden.

Wie für das klassische Individualtraining gilt jedoch auch hier, dass es wichtig ist, sich nicht zu überfordern und sich stattdessen in regelmäßigen Abständen Pausen zu gönnen. Währenddessen kann der Körper sich dann regenerieren und auf die kommenden Workouts vorbereiten.

Zu guter Letzt sei an dieser Stelle erwähnt, dass es für Paar-Sport nicht immer mindestens einen besonders passionierten Hobbysportler braucht. Es gibt durchaus einige Paare, die sich eigentlich nie für Sport interessiert haben und ihre Freude an der Bewegung erst im Laufe der Zeit entdecken – zusammen und nachhaltig.

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