Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Der erste Saunabesuch kann für starkes Schwitzen sorgen! Wer keine Sauna-Erfahrung hat, bekommt beim ersten Mal in der Sauna oft eine Panikattacke. Das liegt daran, dass sich die Menschen oft nicht sicher sind, wie sie sich bei ihrem ersten Saunabesuch verhalten sollen. Doch es gibt keinen Grund zur Panik, denn beim Saunieren heißt es: Tief Luft holen und sich vollständig entspannen!

Kein Wunder, dass das Saunieren auch in Deutschland immer beliebter wird: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung rund 5,11 Millionen Personen ab 14 Jahre, die ihre Freizeit im Jahr 2022 in der Sauna oder im Dampfbad verbrachten1Anzahl der Personen in Deutschland, die in der Freizeit in die Sauna oder ins Dampfbad gehen – https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171135/umfrage/haeufigkeit-des-besuchens-von-sauna-und-dampfbad-in-der-freizeit – abgerufen am 02.12.2022.

Beim Saunabesuch sollten allerdings noch einige Regeln befolgt werden, doch diese sind einfach umzusetzen und tragen zur kompletten Entspannung bei. Nachfolgend werden die wichtigsten Dinge erläutert, die es vor, während und nach dem Besuch einer Sauna zu beachten gilt.

Gesundheitliche Vorteile des Saunierens

Das Saunieren hat seinen Ursprung in Finnland, wo es als ein Bestandteil der Kultur gilt. In Finnland gibt es kaum ein Haus ohne Sauna: Auf ca. 5,5 Millionen Einwohner Finnlands kommen unglaubliche 3,3 Millionen private und öffentliche Saunen2Alles zur finnischen Saunakultur – https://finland.fi/de/leben-amp-gesellschaft/die-unesco-wuerdigt-den-immateriellen-und-dennoch-sehr-realen-geist-der-finnischen-saunakultur – abgerufen am 02.12.2022.

Doch der Trend zur Saunanutzung nimmt auch weltweit zu – und das aus gutem Grund. Denn das Saunieren macht nicht nur Spaß, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus. Laut einer Forschung der Universität von Ostfinnland in Kuopio aus 2015 heißt es, dass regelmäßige Saunabesuche das Herz und den Kreislauf stärken3Sauna stärkt das Herz: Forschung mit Aufguss – https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/sauna-staerkt-das-herz-forschung-mit-aufguss-1.2363381 – abgerufen am 02.12.2022.

Die Forschung umfasste eine Befragung von mehr als 2.300 Männern im Alter zwischen 42 und 60 Jahren über ihre Saunagewohnheiten. Männer, die länger als 19 Minuten in der Kabine verbrachten, hatten die wenigsten Herzbeschwerden.

Schon beim mäßigen Saunieren steigt der Puls auf 100 Schläge pro Minute, bei intensiven Sitzungen sogar bis zu 150 Schläge pro Minute. Das gleicht dem Puls beim Ausdauersport und könnte die positiven Wirkungen auf das Herz erklären.

Ein weiteres Phänomen, welches aber nicht ganz genau erklärt werden kann: Männer, die oft saunieren, leben im Durchschnitt länger. Wenn das nicht Grund genug für einen Saunabesuch ist?

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Die richtige Saunanutzung ist die wichtigste Voraussetzung für ein perfektes und entspannendes Wellness-Erlebnis ohne Risiken und Nebenwirkungen. Saunieren trägt nämlich nur dann positiv der Gesundheit bei, wenn es richtig durchgeführt wird.

Wichtig zu wissen vor dem Saunabesuch

Die Regeln für Saunabesuche sind sehr simpel und Anfänger können sie leicht verstehen und befolgen. Für Anfänger ist Saunieren zwar Neuland, doch die positive Wirkung auf die Gesundheit und die tiefe Entspannung der Muskulatur zerstören alle Vorurteile.

Anfänger sollten mit dem Saunieren jedoch nicht übertreiben, denn der Körper muss sich erst an die neuen Bedingungen und hohen Temperaturen in den Saunakabinen gewöhnen. Denken Sie daran, dass sich ein zu langer Aufenthalt in der Saunakabine nicht positiv auf die Gesundheit auswirkt, sondern den Kreislauf überfordern kann.

Deshalb sollten chronisch Erkrankte vor dem Saunagang mit dem Hausarzt Rücksprache halten, um eindeutig abzuklären, ob bestimmte Risikos vorliegen. Bei einem Infekt, Fieber oder einer Hauterkrankung sollte auf den Saunabesuch am besten verzichtet werden.

Welche Zeit ist die beste für den Saunagang?

Der Gang in die Schwitzkabine sollte sich am Biorhythmus orientieren. Gerade Anfänger sind an hohe Saunatemperaturen nicht gewohnt und sollten deshalb die Vormittagsstunden in der Sauna verbringen. Auch erfahrene Saunagänger mit sensiblem Nervensystem entscheiden sich gerne für einen Saunabesuch in der Vormittagszeit.

Saunieren in den späten Abendstunden hingegen führt zu einer Überhitzung des Körpers im Vergleich zu seinem natürlichen Zustand und deswegen kann auf diese Weise keine vollständige Entspannung erreicht werden. Eine übermäßige Ausschüttung der Stresshormone bei späten Saunagängen kann sogar zu Störungen des Schlafrhythmus führen.

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Anfänger sollten sich von der höchsten Bank fernhalten, da sich die Temperatur dort am schnellsten entwickelt. Damit sich der Körper beim Schwitzen gleichmäßig erwärmt, wird Anfängern empfohlen, sich auf eine der niedrigen Bänke zu legen.

Bevor die Kabine wieder verlassen wird, ist es notwendig, mindestens drei Minuten in sitzender Position zu bleiben, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Wie oft und wie lang in die Sauna?

Richtig Saunieren – eine Anleitung für Anfänger

Der Saunabesuch besteht aus mehreren Sitzungen und Ruhepausen. Es wird ein Saunabesuch pro Woche mit drei Einzelsitzungen empfohlen. Je nach Konstitution des Körpers können auch 1 oder 2 Sitzungen ausreichen. Die durchschnittliche Zeit in der Kabine beträgt 7 bis 15 Minuten pro Sitzung. Es wird jedoch empfohlen, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten.

Erfahrene Saunagänger schaffen bis zu 5 Sitzungen, wenn der Kreislauf nicht überlastet und die Ruhephase zwischen den Sitzungen eingehalten wird. Für die Ruhepausen zwischen den einzelnen Sitzungen sollten 30 bis 45 Minuten Zeit eingeplant werden, damit der Körper gut abkühlen und entspannen kann.

Grundausstattung für Anfänger

Zwei Handtücher, Duschgel und Badelatschen sind die grundlegenden Sachen, die zur Ausstattung für den Saunabesuch gehören. Ein kuscheliger Bademantel ist ein idealer Zusatz, der zusätzlich zum Wohlgefühl zwischen mehreren Saunasitzungen beiträgt.

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Experten empfehlen, die Flüssigkeitsaufnahme zwischen den einzelnen Sitzungen einzustellen, jedoch ist es notwendig, die verlorene Flüssigkeit nach der letzten Saunasitzung nachzufüllen.

7 allgemeine Regeln für den Saunabesuch

  1. Vor dem Saunagang sollte immer geduscht werden – nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch um die Fettschicht und abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Vor dem Betreten der Kabine ist es notwendig, den Körper gut abzutrocknen. Ein warmes Fußbad akklimatisiert den Körper und bereitet es auf die Hitze vor. Sowohl nasses als auch trockenes Haar ist in der Sauna erlaubt, je nachdem, was bevorzugt wird. Zu beachten gilt jedoch, dass Hitze schädlich für das Haar sein kann. Daher ist es eine gute Idee, ein Handtuch als Schutz um den Kopf zu wickeln.
  2. Beim Betreten der Kabine wird nur ein Handtuch getragen. Der Bademantel und die Badelatschen werden vor der Kabine verstaut. Aus hygienischen Gründen sollten Sie sich auf ein Handtuch setzen, um mögliche Infektionen zu vermeiden und die Bänke für weitere Gäste sauber zu halten.
  3. Smartphones, Tablets und andere technische Geräte haben in der Kabine nichts zu suchen. Grund dafür ist nicht nur der Schutz der Privatsphäre, sondern auch die Gewährleistung einer entspannten Atmosphäre in der Saunakabine. Ein weiterer Grund ist der Schutz vor Überhitzung und Explosion des Geräts.
  4. Wenn der Partner oder die Partnerin Gesellschaft in der Saunakabine leistet, sollte auf jeden Austausch von Zärtlichkeiten verzichtet werden, um andere Besucher nicht in eine unangenehme Lage zu versetzen.
  5. Gute Manieren schreiben vor, dass mindestens eine Armlänge Abstand von der anderen Person in der Kabine gehalten werden soll. Ist die Kabine bereits besetzt, gilt es als eine ungeschriebene Regel, dass Neuankömmlinge neben dem gleichen Geschlecht Platz nehmen. Die Regel der absoluten Ruhe ist von Land zu Land unterschiedlich.
  6. In den Kabinen befinden sich oft Sanduhren, die an der Wand befestigt sind. Beim Betreten können Sie diese einfach umdrehen und so die verbrachte Zeit in der Kabine kontrollieren. Jeder Mensch ist anders, daher sollten die individuellen Signale des Körpers gefolgt und ernst genommen werden. Wenn es also beim Saunabesuch zu heiß wird oder ein unwohles Gefühl aufkommt, sollte die Kabine am besten sofort verlassen werden.
  7. Niemals mit vollem Magen in die Sauna gehen, denn das Saunieren belastet den Kreislauf, während sich der Körper mit der Verdauung beschäftigt. Deshalb sollte die letzte Mahlzeit mindestens zwei Stunden vor dem Saunagang zurückliegen. Darüber hinaus eignen sich bestimmte Lebensmittel einfach nicht für den Verzehr vor dem Saunagang, wie Knoblauch oder Zwiebel. Diese Lebensmittel verstärken den unangenehmen Geruch und sollten vermieden werden. Zu empfehlen sind leichte und gesunde Mahlzeiten.

Nach dem Saunagang

Duschen mit kaltem Wasser nach dem Verlassen der Kabine sollte möglichst vermieden werden, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Am besten ist es zunächst einige Minuten an der frischen Luft zu verbringen, um dem Körper genügend Zeit zu geben, sich an die niedrigere Temperatur zu gewöhnen.

Erst danach kann geduscht werden – und zwar sollte der Kühlprozess bei den Extremitäten starten und das Wasser langsam von der rechten Seite auf die linke, bis zur Herzregion geleitet werden. Die Tapferen können sich danach für ein kaltes Bad entscheiden. Nach dem Abkühlen können mit einem natürlichen Peeling (z. B. aus verschiedenen Ölen, Salz, Honig und Milch) die Lymphknoten angeregt und die Durchblutung beschleunigt werden.

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Nach der letzten Saunasitzung heißt es viel trinken. Beim Saunieren verliert der Körper zwischen ein und zwei Liter Flüssigkeit und es ist notwendig, den Flüssigkeitsstand wieder auszugleichen. Dazu dienen am besten isotonische Getränke, reines Mineralwasser oder Tee.

Auch nach dem Saunabesuch heißt es, Stress zu vermeiden. Sport nach dem Saunagang ist nicht verboten, allerdings sollte bedacht werden, dass Sport den ohnehin schon strapazierten Kreislauf zusätzlich belastet. Deshalb heißt es nicht übertreiben und die sportliche Aktivität möglichst moderat halten.

Quellen & Verweise[+]

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