Autorin Cornelia Wilhelm

Cornelia Wilhelm

Conny Wilhelm hat einen Master im Bereich der Medizingeschichte. Sie interessiert sich für Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Psyche.

Die Sauna wird immer beliebter. Statistiken zufolge wissen es vor allem Menschen zwischen 50 und 59 Jahren zu schätzen, regelmäßig eine Sauna aufzusuchen. Circa 5,7 Millionen Personen aus dieser Altersgruppe gaben an, “häufig oder ab und zu” zu saunieren1Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/272546/umfrage/sauna-und-dampfbadgaenger-in-deutschland-nach-alter/, abgerufen am 11.05.2023.

Aber warum eigentlich? Warum empfinden es so viele Menschen als angenehm, sich dem Wechsel aus warmen und niedrigen Temperaturen auszusetzen? Und was sollten diejenigen beachten, die vielleicht zum allerersten Mal in die Sauna gehen?

Während es in vielen skandinavischen Ländern absolut normal ist, auch Kinder mit in die Sauna zu nehmen, um beispielsweise deren Immunsystem möglichst frühzeitig zu stärken, finden hierzulande viele erst später Gefallen daran, diese Art von Wellness zu erleben.

Doch egal, ob mit 20 oder mit 60: Es gibt einige Tipps, die diejenigen, die Lust auf Sauna haben, beachten sollten. Wer die folgenden Ratschläge beachtet, stellt sicher, dass einem entspannten Saunagang nichts mehr im Wege steht.

Im Zweifel im Vorfeld mit dem Arzt sprechen!

Hierbei handelt es sich um eine Art “Grundregel”. Wer sich unsicher ist, ob er den Mix aus “heiß” und “kalt” gut vertragen wird, weil er beispielsweise unter Kreislaufproblemen oder unter einem hohen Blutdruck leidet, sollte immer (!) zuerst mit seinem behandelnden Arzt Rücksprache halten.

Auch, wenn es mittlerweile Studien gibt, in deren Zusammenhang unterstrichen wurde, dass das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Männern und Frauen, die regelmäßig saunieren, gesenkt werden kann2i-med.ac, https://i-med.ac.at/mypoint/news/723953.html, abgerufen am 11.05.2023, gilt es natürlich immer, den individuellen Einzelfalls zu berücksichtigen. Vor allem besonders hohe Temperaturen können ansonsten gefährlich werden.

Sauna: Langsam starten und erst danach gegebenenfalls steigern

Die klassische Sauna gibt es nicht. Wer sich vorgenommen hat, sein Immunsystem mit regelmäßigen Saunagängen zu stärken, steht vor einer großen Auswahl an Möglichkeiten. Besonders “gemütlich” geht es in der Regel in der Bio Sauna zu. Am heißesten wird es in der finnischen Sauna. Werte von mehr als 90°C sind hier absolut keine Seltenheit. Und auch zwischen diesen beiden Extremen gibt es temperaturtechnisch viel zu entdecken.

Wer vorher noch nie eine Sauna besucht hat, sollte sich vornehmen, langsam zu starten und sich erst dann zu steigern, wenn er sich sicher ist, dass er auch mehr verkraftet.

Auch ein Wechsel zwischen den Sitzplätzen kann hier aufschlussreich sein. Wer in Physik aufgepasst hat, weiß, dass warme Luft nach oben steigt. Dementsprechend ist der heißeste Punkt in einer Sauna auch vergleichsweise weit oben.

Auf der Suche nach mehr Wärme lohnt es sich also, nicht direkt in die nächste Sauna zu gehen, sondern lediglich die Perspektive zu wechseln. Umgekehrt hilft es, eine Etage tiefer zu steigen und sich gegebenenfalls hinzulegen, wenn die Luft doch einmal zu warm geworden ist.

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Wer sich in der Sauna, für die er sich entschieden hat, absolut nicht mehr wohlfühlt, sollte natürlich abbrechen und hinausgehen. Lediglich ein minütlicher Wechsel von drinnen nach draußen und umgekehrt wird von erfahrenen Saunafans nicht gern gesehen, da auf diese Weise viel Wärme verlorgengeht.

Bitte nur mit Handtuch!

Nicht nur das Schwitzen, sondern auch Hygiene spielen in jeder seriösen Sauna eine besonders wichtige Rolle. Daher versteht es sich von selbst, dass ausschließlich mit Handtuch geschwitzt werden darf. Damit genau das auch optimal gelingt, ist es wichtig, das Handtuch korrekt zu platzieren – und zwar nicht nur unter dem Gesäß, sondern auch so, dass die Füße hierauf abgestellt werden können. Ansonsten verteilt sich der Schweiß schnell auf dem Boden oder auf dem Holz.

In den meisten Saunen befinden sich entsprechende Hinweise an jeder einzelnen Sauna. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Menschen erreicht werden.

Auf der Suche nach dem passenden Aufguss…

Ein Aufguss stellt für viele erfahrene Sauna Fans eine Art Highlight dar. Hier wird Wasser, meist gepaart mit Duftstoffen, auf die Kohle des Saunaofens geträufelt. Das Ergebnis: Noch mehr Wärme und ein angenehmes Aroma, das sich in der kompletten Sauna verteilt.

Welche Aufgussvariante als besonders angenehm empfunden wird, ist natürlich immer vom persönlichen Geschmack abhängig. Vor allem fruchtige Varianten, aber auch Eukalyptus, ist beliebt. Und es gibt tatsächlich auch Aufgüsse, die nach Knoblauch riechen. Wer eine öffentliche Sauna besucht, sollte sich im Vorfeld über den jeweiligen Aufgussplan erkundigen. Vor allem in großen Wellness Tempeln finden nahezu stündlich Aufgüsse statt. Wer hier sicherstellen möchte, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, sollte seinen Aufenthalt ein wenig planen.

Anfänger sollten das “Mehr” an Wärme, das durch einen Aufguss hervorgerufen wird, unbedingt einplanen. Vor allem im oberen Bereich der betreffenden Sauna wird es hier sehr heiß.

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Der erste Aufguss sollte am besten immer von einer der unteren Stufen genossen werden. Auf diese Weise ist es möglich, sich einen ersten Eindruck darüber zu verschaffen, welche Temperaturen hier erreicht werden können.

Vorsichtig abkühlen

Zum ersten Mal in der Sauna: Tipps für optimale Entspannung

Geschafft! Der Saunagang ist zuende und nun ist es an der Zeit, sich abzukühlen. Hierfür stehen die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Verfügung. Generell gilt, dass der positive Effekt, der auch seitens der Wissenschaft immer wieder betont wird, vor allem dann erreicht werden kann, wenn die Saunierenden zwischen Wärme und Kälte wechseln. Aber muss es tatsächlich direkt das Eisbad sein? Nein. Wer von sich weiß, dass er die abrupte Kälte absolut nicht verträgt, hat auch die Möglichkeit, sich ein wenig entspannter abzukühlen. Der Klassiker: Eine kalte Dusche! Diese muss auch nicht zwangsläufig auf “maximal” stehen, sondern darf, gerade zu Beginn des Duschvorgangs, durchaus lauwarmes Wasser liefern. Gegen Ende ist es dann jedoch sinnvoll, auf “kalt” zu stellen, um den Körper nach dem Saunagang wieder herunterzukühlen.

Wer bemerkt, dass das kalte Duschen Kreislaufprobleme bereitet, sollte versuchen, den Strahl von unten nach oben laufen zu lassen. Das bedeutet: Zunächst sind die Füße, dann die Waden und dann die Oberschenkel dran. Vor allem der Bereich rund um das Herz erweist sich mit Hinblick auf den Kontakt mit niedrigen Temperaturen bei vielen als sehr empfindlich. Im Zweifel gilt auch hier: Bitte beim Arzt nachfragen, was sinnvoll ist und was nicht.

Andere nicht penetrant anschauen

Eigentlich sollte es sich hierbei um eine Selbstverständlichkeit handeln. Dennoch gibt es leider einige Saunagänger (und -gängerinnen), die diese Regel immer wieder missachten. Es ist absolut unhöflich und ein No Go, andere Menschen beim Saunieren zu beobachten bzw. penetrant anzuschauen.

Bei einer Sauna handelt es sich um einen Ort der Entspannung. Es geht nicht ums Flirten, sondern darum, im Idealfall sein Immunsystem durch den Wechsel von Warm auf Kalt zu trainieren. Auch, wenn es gerade für Saunaanfänger ungewohnt sein mag, dass “alle nackt herumlaufen”, gilt es, genau das ab der ersten Sekunde zu akzeptieren. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich alle Anwesenden wohlfühlen.

Fazit

Der Besuch in der Sauna gehört für viele Menschen mittlerweile zum Standard, wenn es darum geht, ein wenig vom Alltag abzuschalten und seinem Körper etwas Gutes zu tun. Und glücklicherweise gibt es einige Studien, die genau das zu belegen scheinen. Vor allem Sauna Anfänger stellen sich in diesem Zusammenhang jedoch immer wieder die Frage, ob sie sich in bestimmten Situationen richtig verhalten, ob die Sauna, die sie sich ausgesucht haben, auch wirklich zu ihnen passt und was sie beachten sollten.

Die gute Nachricht ist, dass es absolut nicht schwer ist, richtig zu saunieren – unter anderem deswegen, weil es sich viele größere Wellness Tempel ohnehin zur Aufgabe gemacht haben, mit Hinweisschildern auf die wichtigsten Regeln hinzuweisen. Wer sich unsicher ist, kann zudem auch immer das Personal vor Ort kontaktieren. Ansprechpartner für Fragen zu gesundheitlichen Überlegungen ist natürlich immer der Hausarzt des Vertrauens.

Quellen & Verweise[+]

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