Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Saunabaden: Verschiedene Wärmetherapien werden seit Jahrtausenden für Heilung und Wohlbefinden eingesetzt und reichen bis zu den alten Griechen, Römern und Mayas zurück. Eine besondere Form der Wärmetherapie ist das Saunieren. Die Sauna ist meist ein kleiner (oder auch großer) Raum, der den Körper beim Schwitzen unterstützt.

Inzwischen hat auch moderne Medizin mehrere klinische gesundheitliche Vorteile des Saunierens nachgewiesen. Unabhängig von der Art der gewählten Saunatherapie und der einzelnen Faktoren wie etwa Luftfeuchtigkeit, sind die Auswirkungen verschiedener Saunaarten auf den Körper und die Gesundheit ähnlich.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022 zeigen, dass das Saunabaden in Deutschland immer beliebter wird. So haben im Jahr 2022 knapp 800.000 Deutsche im Alter von 14 bis 19 Jahren regelmäßig eine Sauna oder ein Dampfbad besucht1Anzahl der Personen in Deutschland, die in der Freizeit (häufig oder ab und zu) in die Sauna oder ins Dampfbad gehen, nach Alter im Jahr 2022 – https://de.statista.com/statistik/daten/studie/272546/umfrage/sauna-und-dampfbadgaenger-in-deutschland-nach-alter/ – abgerufen am 11.6.2023.

Die zahlreichen positiven Wirkungen auf die Gesundheit, die auch in verschiedenen medizinischen Studien belegt sind, werden nachfolgend genauer vorgestellt.

1. Grund: Saunabesuche verbessern die Herzgesundheit

Je nach Dauer des Saunagangs stellen sich Verbesserungen der Durchblutung ein, die denen einer moderaten Bewegung ähneln. Die Herzfrequenz kann auf 100 bis 150 Schläge pro Minute ansteigen, während die Freisetzung von Wachstumshormonen um bis zu 300 % zunimmt. Die Saunanutzung kann aufgrund der intensiveren Durchblutung auch zur Verbesserung der sportlichen Leistung und Ausdauer beitragen.

Eine fünfjährige Studie, an der 2315 finnische Männer mittleren Alters teilgenommen haben, ergab, dass bei denjenigen, die mehrmals pro Woche die Sauna nutzten, das Risiko für Herzerkrankungen eine niedrigere Rate aufwies2Association Between Sauna Bathing and Fatal Cardiovascular and All-Cause Mortality Events – https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2130724 – abgerufen am 11.6.2023.

Regelmäßige Saunabesuche scheinen somit sehr nützlich zu sein – doch was, wenn der Gang in die Sauna mehrmals pro Woche nicht möglich ist? Halb so schlimm, denn die Vorteile für die Herzgesundheit machen sich bereits mit einem Saunagang pro Woche sichtbar. Jedoch nehmen die Vorteile mit der Häufigkeit zu. Bei vier bis sieben Saunagängen (20 Minuten oder länger) pro Woche konnten die besten Gesundheitsvorteile aufgezeichnet werden.

i
Die Vorteile für die Herzgesundheit machen sich bereits mit einem Saunagang pro Woche sichtbar.

2. Grund: Hitzeeinwirkung erhöht die Freisetzung von Wachstumshormonen

Das Wachstumshormon ist ein wichtiges Hormon für die Regenerierung und Erholung des Körpers, unterstützt aber auch den Fettabbau. Regelmäßige Saunabesuche sollen die Freisetzung von Wachstumshormonen erhöhen: In einer Studie stieg das Wachstumshormon während einem Besuch in einer finnischen Hochtemperatursauna (80-120 °C) um 142 %. Nach dem Saunagang kehrte das Wachstumshormon auf den Ausgangswert zurück3Change in hormones reflecting sympathetic activity in the Finnish sauna – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/999213/ – abgerufen am 11.6.2023.

In einer weiteren Studie wurde ein noch größerer Wachstumshormonschub durch das Saunabaden dokumentiert: Bei Männern und Frauen, die wöchentlich zwei Saunagänge mit hoher Hitze (80 °C +) hatten, erhöhten sich die Wachstumshormonwerte um das 2,3-Fache4Endocrine effects of repeated sauna bathing – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3788622/ – abgerufen am 11.6.2023.

i
Forscher kamen zum Ergebnis, dass die Wachstumshormonsekretion durch thermischen Stress erhöht wird. Je heißer die Sauna, desto größer ist die Hormonausschüttung.

3. Grund: Der Schwitzvorgang erhöht den Kalorienverbrauch

Die Beschleunigung der Herzaktivität führt zu schnellerem Kalorienverbrauch. Wenn die Herzaktivität zunimmt, erfordert dieser Prozess mehr Sauerstoff und der Körper beginnt, mehr Kalorien in nutzbare Energie umzuwandeln.

Der Schwitzvorgang selbst erfordert eine beachtliche Menge an Energie, die aus Fett und Kohlenhydraten gewonnen wird. Insbesondere diejenigen, die sich in einer schlechten Verfassung befinden, werden anfangs eine hohe Kalorienverbrennung verzeichnen. Doch auch auf lange Sicht können in der Sauna zusätzliche Kalorien verbrannt werden.

i
In einer einzigen Saunasitzung lassen sich leicht bis zu 500 Gramm ausschwitzen und dabei ca. 300 kcal verbrauchen.

4. Grund: Saunabaden unterstützt die Entgiftung

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie erfüllt viele Aufgaben, von denen eine die Entgiftung durch Schweiß unterstützt. Der menschliche Schweiß enthält somit viele Giftstoffe und Schwermetalle wie Arsen, Cadmium, Blei und Quecksilber.

Durch die Hitze einer Sauna beginnt die Körperkerntemperatur zu steigen. Die Schweißproduktion dient in erster Linie der Kühlung des Körpers und besteht zu 99 % aus Wasser. Starkes Schwitzen in einer Sauna kann jedoch dazu beitragen, den Gehalt an Giftstoffen zu reduzieren, die normalerweise durch die Interaktion mit unserer täglichen Umgebung aufgenommen werden.

Insbesondere Entgiftungsprozesse, die Infrarot-Saunen mit Niacin-Supplementierung kombinieren, haben sich als wirksame Methode erwiesen, um Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden.

5. Grund: Stabilere Insulinsensitivität durch Hitzeeinwirkung

10 Gründe für regelmäßige Saunabesuche

Eine schlechte Insulinsensitivität trägt zur Gewichtszunahme, Entzündungen und Diabetes bei. In einer japanischen Studie half die Hitzeeinwirkung von Saunen dabei, Glukose aus dem Blut zu entfernen und die Insulinresistenz bei fettleibigen diabetischen Mäusen zu reduzieren5Whole body hyperthermia improves obesity-induced insulin resistance in diabetic mice – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17523018/ – abgerufen am 11.6.2023.

Die Hitzeeinwirkung erhöht die Expression von GLUT-4-Transportern, die direkten Transport von Glukose aus dem Blutkreislauf in die Muskeln ermöglichen.

i
Obwohl Diabetiker eine Sauna problemlos besuchen können, sollten sie dennoch vor dem Saunagang ihren Arzt konsultieren, da das Insulin bei hohen Temperaturen stärker wirkt.

6. Grund: Saunagänge verbessern die Gehirngesundheit

Untersuchungen über die Vorteile des Saunabadens für die Gesundheit der Gehirnzellen und die psychische Gesundheit lieferten spannende Ergebnisse. Es hat sich nicht nur gezeigt, dass die Saunanutzung die Stimmung verbessert, sondern es wurde auch bewiesen, dass sie mit einer signifikant geringeren Inzidenz von Demenz verbunden ist.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung und tritt bei 33 % der Menschen über 85 Jahren auf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation nahm die Alzheimer-Krankheit im Jahr 2019 den 7. Platz ein unter den Todesursachen in Ländern mit hohem Einkommen6The top 10 causes of death – https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/the-top-10-causes-of-death – abgerufen am 11.6.2023.

Eine Langzeitstudie ergab, dass die Häufigkeit des Saunabesuchs umgekehrt proportional zur Inzidenz von Demenz ist, sodass bei Saunabesuchern eine um bis zu 66 % geringere Inzidenz dokumentiert wurde7Sauna bathing is inversely associated with dementia and Alzheimer’s disease in middle-aged Finnish men – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27932366/ – abgerufen am 11.6.2023.

Das Saunieren trägt auch zu einer verbesserten psychischen Gesundheit und kognitiver Funktion des Gehirns bei. Laut Forschungen soll die Saunanutzung bei Depressionen und Angstzuständen helfen und sogar das Risiko psychotischer Störungen und Toxin induzierter Psychosen reduzieren8Infrared radiation has potential antidepressant and anxiolytic effects in animal model of depression and anxiety – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21511206/ – abgerufen am 11.6.2023.

7. Grund: Entspannung und guter Schlaf

Sauna entspannt den Körper und Geist und ruft angenehme und ruhige Gefühle hervor. Studien haben gezeigt, dass sich ein Saunabesuch auch positiv auf den Schlaf auswirkt. Das Saunabaden erhöht den Tiefschlaf – und ausreichend tiefer Schlaf wirkt sich positiv auf unsere Gedächtnisfunktionen, Lern- und Problemlösungsfähigkeiten aus.

Die Auswirkungen des Saunabadens auf unser Schlafverhalten wurden noch im Jahr 1976 von Finnischen Wissenschaftlern Putkonen und Elomaa untersucht9Saunomalla paremmat yöunet – https://saunafromfinland.fi/uutiset-ja-artikkelit/blogi/saunomalla-paremmat-younet – abgerufen am 11.6.2023. Indem sie die Schlafmuster von fünf Testpersonen nach einem Saunagang und erneut ohne verbrachte Zeit in der Sauna überwachten, kamen sie zum Schluss, dass bei den Ersteren die Menge an Tiefschlaf statistisch signifikant erhöht wurde. In den ersten zwei Stunden stieg der Tiefschlaf um über 70 % an, in den ersten sechs Stunden um 45 %.

i
Ein Anstieg der körperlichen Innentemperatur lässt uns schneller einschlafen und führt zu einem tieferen Schlaf. Das Saunabaden fördert somit guten Schlaf und damit auch die Denkfähigkeit.

8. Grund: Natürliche Schönheit der Haut

Talg ist im Normalfall ein gesunder Feuchtigkeitsspender, der die Hautzellen auch mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Diese Nährstoffe verleihen dem Gesicht ein jugendliches, taufrisches Aussehen. Doch verstopfte Poren und Talgdrüsen tragen langfristig zur Entstehung von Pickeln, Mitessern und Akne bei.

Glücklicherweise kann ein Besuch in der Sauna dabei helfen, dieses Schönheits- und Gesundheitsproblem zu lindern. Ein Saunabesuch und das Schwitzen sind eine hervorragende Möglichkeit, diese Verunreinigungen auf natürliche Weise aus dem Körper auszuscheiden.

9. Grund: Erholung nach dem Training

Beim Saunieren setzt der Körper Endorphine frei, wodurch die Muskeln entspannen und Muskel- und Gelenkschmerzen gelindert werden. Zur Erholung von Muskeln trägt auch die erhöhte Körpertemperatur bei, die zu einer verbesserten Durchblutung des gesamten Körpers führt. Eine bessere Durchblutung hilft dabei, Stoffwechselabfallprodukte abzutransportieren und Nährstoffe zu den beanspruchten Muskeln zu liefern, was den Erholungsprozess beschleunigen kann.

Durch Stressabbau wird die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol reduziert, was zu einer verbesserten Regeneration beitragen kann. Darüber hinaus trägt ein Saunabesuch wie beschrieben zur Entgiftung des Körpers und Verbesserung der Schlafqualität bei, die für eine effektive Regeneration und Erholung nach dem Training entscheidend sind.

10. Grund: Saunabaden fühlt sich einfach gut an

Ob psychisches Wohlbefinden, innere Ruhe oder körperliche Erholung – erfahrene Saunagänger sind sich einig, dass sich das Saunabaden wunderbar anfühlt. Im stressigen Alltag bietet die Sauna einen wohltuenden Rückzugsort, an dem wir uns entspannen und Körper und Seele regenerieren können.

i
Ein Saunabesuch ermöglicht es uns, dem Alltagsstress zu entfliehen und eine Auszeit für uns selbst zu nehmen. Es ist die ideale Möglichkeit, unseren Körper zu pflegen, zu entspannen und dabei von zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.

Quellen & Verweise[+]

Gesundheitsreport.com nutzt Cookies

Auch unsere Website verwendet Cookies, um den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren