Autorin Cornelia Wilhelm

Cornelia Wilhelm

Conny Wilhelm hat einen Master im Bereich der Medizingeschichte. Sie interessiert sich für Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Psyche.

Wer sich mit Wellness Angeboten unterschiedlichster Art auseinandersetzt, stößt vergleichsweise schnell auf zwei verschiedene Möglichkeiten, zu schwitzen: Die Sauna und das Dampfbad.

Auch, wenn die beiden Begriffe im Alltag häufig als Synonym genutzt werden, gibt es dennoch klare Unterschiede. Aber was macht einen Besuch in der Sauna beziehungsweise einen Besuch im Dampfbad eigentlich aus? Und wo liegen die Unterschiede? Worauf sollten Anfänger achten und ist diese Art des Schwitzens wirklich für jeden geeignet? Die folgenden Abschnitte liefern Antworten auf diese und weitere Fragen.

Gleichzeitig zeigt sich bei genauer Hinsicht, dass es schlicht nicht möglich ist, beim Vergleich zwischen Sauna und Dampfbad von einem „Besser“ oder „Schlechter“ zu sprechen. Vielmehr handelt es sich hierbei um zwei vollkommen unterschiedliche Arten von Wellness, die sich durch individuelle Charakteristika auszeichnen und daher nicht direkt miteinander verglichen werden können.

Wie unterscheiden sich Dampfbad und Sauna voneinander?

Sowohl die Sauna als auch das Dampfbad werden genutzt, um auf körperliche und vielleicht auch auf seelischer Ebene zu entspannen. Egal, ob Sportler oder Menschen, die ihr Immunsystem trainieren möchten: Die Vorteile dieser Art des Schwitzens zeigen sich auf unterschiedlichen Ebenen. Einige leidenschaftliche Saunierer berichten in diesem Zusammenhang auch, dass Ihnen der Besuch in den heißen Kabinen dabei hilft, die Lebensqualität zu steigern.

Interessanterweise unterscheiden sich das Dampfbad und die Sauna durch viele verschiedene Details voneinander. Bei genauer Hinsicht zeigt sich, dass es lediglich das Schwitzen ist, das beide Angebote miteinander verbindet. Die folgenden Abschnitte zeigen auf, in welchen Bereichen die Unterschiede besonders klar in Erscheinung treten.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Wer einmal eine finnische Sauna besucht hat, weiß, dass die Temperaturen hier sehr hoch und die Luftfeuchtigkeit vergleichsweise niedrig ist. Werte von 90°C und mehr (zum Beispiel bei einem Aufguss) sind hier keine Seltenheit.

Für das Dampfbad gilt: Die Temperaturen sind mit circa 45°C eher niedrig, die Lufttemperatur ist jedoch sehr hoch. Letztere sorgt dafür, dass sich die Poren des Körpers vergleichsweise schnell öffnen und so eine besondere Art der Reinigung stattfinden kann. Den extremen Unterschied zwischen heiß und kalt, der vor allem in der finnischen Sauna eine wichtige Rolle spielt, wenn es zum Beispiel darum geht, die Gefäße zu trainieren, gibt es hier jedoch nicht. Stattdessen profitieren vor allem die Atemwege und die Haut.

Die Ausstattung der Kabinen

Sauna und Dampfbad unterscheiden sich auch in optischer Sicht voneinander. Charakteristisch ist, dass beim Bau von Saunen und Dampfbädern grundsätzlich unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Dies liegt vor allem an den verschiedenen Maximaltemperaturen die bei der Nutzung erreicht werden.

Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, die im Dampfbad vorherrscht, setzen die Hersteller auf Fliesen. Hier kann das überschüssige Wasser, das sich beispielsweise an den Wänden oder auf den Sitzflächen bildet, vollkommen unkompliziert ablaufen.

In finnischen Saunen kommt vor allem Holz zum Einsatz. Das natürliche Material leitet vergleichsweise wenig Wärme und kann so dafür sorgen, dass Verbrennungen beim Sitzen vorgebeugt wird. Allein schon aus hygienischen Gründen sollten die Nutzer von Saunen jedoch IMMER auf einem Handtuch Platz nehmen!

Zudem ist das Holz dazu in der Lage, die entstehende, geringe Luftfeuchtigkeit vergleichsweise gut aufzunehmen. Der Rest wird an die Umgebung abgegeben und sorgt häufig für den charakteristischen Saunageruch.

Wie werden Saunen und Dampfbäder genutzt?

Keine Sorge: Auch diejenigen, die in der Vergangenheit noch keine Sauna oder kein Dampfbad besucht haben, bleiben vor allem in größeren Wellnesstempeln nicht auf sich allein gestellt. Die meisten Anbieter setzen auf aussagekräftige Hinweisschilder, aus denen klar hervorgeht, wie die Kabinen genutzt werden sollten bzw. müssen.

Für die Sauna gilt:

  • Die Nutzer liegen oder sitzen auf ihrem Handtuch. Dieses sorgt dafür, dass der Schweiß nicht mit dem Holz in Berührung kommt. Am besten ist es selbstverständlich, wenn nicht nur die Sitzfläche, sondern auch die Fußsohlen auf dem Handtuch platziert werden. Innerhalb einer Sauna gibt es unterschiedliche Temperaturzonen. Als Faustregel gilt: Je höher man sitzt, desto heißer wird es. Einsteiger sollten dementsprechend vergleichsweise weit unten starten und sich dann langsam vorarbeiten.

Beim Besuch im Dampfbad gilt es, die folgenden Details zu beachten:

  • Die Nutzer eines Dampfbades sitzen nicht auf ihrem Handtuch, sondern auf den Fliesen. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit würden Textilien binnen kürzester Zeit komplett durchnässen. Wer sich vor Infektionen mit Pilzen oder ähnlichem Schützen möchte, sollte vorher seinen Sitzplatz mit Hilfe des (meist vorhandenen) Schlauchs abspritzen. Einige Wellnesstempel bieten in diesem Zusammenhang auch spezielle Unterlagen an. Hierbei handelt es sich um Einmalartikel, die nach dem Gebrauch entsorgt werden.

Wichtig: Immer auf den eigenen Körper hören!

Sauna oder Dampfbad: Was ist besser?

Auch wenn es viele als besonders entspannend empfinden, eine Sauna oder ein Dampfbad zu besuchen, gilt, dass es sich hierbei um eine große Belastung für den Körper handeln kann. Vor allem dann, wenn Sie noch nicht an den Wechsel zwischen Wärme und Kälte gewöhnt sind, ist es wichtig, besonders aufmerksam zu bleiben. Achten Sie darauf, genug zu trinken und behalten Sie Ihren Kreislauf im Auge.

Sollten Sie sich beim Saunieren, beim Aufguss oder im Dampfbad unwohl fühlen, stehen Sie langsam auf und verlassen Sie die Kabine.

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Wer sich unsicher darüber ist, ob es eine gute Idee darstellt, seinen Körper Temperaturen von mehr als 45°C auszusetzen, weil er beispielsweise unter einer Vorerkrankung, Bluthochdruck oder ähnlichem leidet, sollte sich immer vertrauensvoll an seinen Hausarzt wenden. Dieser ist dazu in der Lage, die Situation realistisch einzuschätzen und Tipps zu geben.

Im Dampfbad nicht möglich, in der Sauna die „Kirsche auf der Sahne“: Der Aufguss

Wer das Saunieren mit all seinen Facetten erleben möchte, kommt um ein ganz besonderes Highlight nicht herum: Den Aufguss. Dieser lässt sich im Dampfbad nicht realisieren.

In Saunen gehört er jedoch für viele zum festen Programm. Das Prinzip, das sich hinter einem Aufguss verbirgt, ist schnell erklärt. Hier wird Wasser, das mit verschiedenen Aromen versehen werden kann, mit Hilfe einer Kelle auf den Saunaofen geträufelt.

Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Kabine angehoben. Das Ergebnis: Die Temperatur steigt und die heiße Luft verteilt sich bis nach oben. Die Auswahl an verschiedenen Duftstoffen ist im Laufe der Zeit immer vielseitiger geworden.

Wer sich selbst um seinen Aufguss kümmern möchte, sollte unbedingt darauf achten, das Wasser nicht zu schnell über den Saunaofen beziehungsweise die sich darin befindlichen Steine zu gießen. Ziel ist es, dass das komplette Wasser verdampft. Ansonsten stellt sich der gewünschte Effekt nicht ein.

Ideal für Schwitz-Einsteiger: Das Dampfbad

Im Dampfbad treffen eine vergleichsweise schonende Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit direkt aufeinander. Und genau das empfinden viele als etwas angenehmer für den Kreislauf. Vor allem dann, wenn Sie in der Vergangenheit noch nicht in der Sauna geschwitzt haben, kann es sich lohnen, zunächst mit dem Dampfbad zu beginnen, um den Körper langsam an die Wärme zu gewöhnen.

Und übrigens: Auch im Dampfbad können ätherische Öle dazu genutzt werden, mit mehreren Sinnen zu genießen. Wichtig ist natürlich immer, dass die jeweiligen Produkte auch für die Nutzung im Dampfbad (und in der Sauna) freigegeben sind.

Viele empfinden einen Besuch im Dampfbad als deutlich weniger belastend für den Körper als ein Besuch in der Sauna. Aber: Auch beim Dampfbad ist es wichtig, sich an eine maximale „Gang-Dauer“ von circa 15 Minuten zu halten. Danach braucht der Körper eine Pause, um sich entsprechend zu regenerieren.

Fazit

Sauna oder Dampfbad? Oder vielleicht sogar beides? Keine der beiden Varianten ist besser oder schlechter als die andere. Viele Menschen haben besonders individuelle Vorlieben, wenn es darum geht, möglichst wohltuend zu schwitzen. Manche lieben es, ihren Körper vergleichsweise hohen Temperaturen auszusetzen, andere genießen die Luftfeuchtigkeit und das Durchatmen im Dampfbad.

Wer körperlich dazu in der Lage ist, kann gut beraten sein, beide Optionen für sich zu entdecken, um dann zu entscheiden, welche Variante favorisiert wird. Und weil größere Wellnesstempel meist sowohl Saunen als auch Dampfbäder in ihr Angebot mit aufgenommen haben, steht auch einem Wechsel (mit ausreichend langen Pausen zwischen den einzelnen Gängen) eigentlich nicht mehr viel im Wege.