Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Wenn die Gelenke bei jedem Schritt Geräusche von sich geben, ist dies für Betroffene oft unangenehm und auf Dauer sehr nervig. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen hinter dem Knacken stecken und wann es ratsam ist, einen Arzt zu kontaktieren.

Gelenkknacken – Was sind die Gründe?

Wenn wir zu lange in einer Position verharren und plötzlich aufstehen, kann es schon mal vorkommen, dass die Gelenke knacken. Deutlich unangenehmer ist es hingegen, wenn die Gelenke dauerhaft laute Geräusche von sich geben. Viele Menschen kennen diese Probleme nur zu gut. Die Arbeitskollegen drehen sich, wenn sie über den Flur laufen und die abendliche Joggingrunde wird von einer knackenden Akustik begleitet. Logischerweise sorgen sich Betroffene dann um die Gesundheit ihrer Gelenke und befürchten, dass Erkrankungen wie Arthrose oder Arthritis hinter dem Knacken stecken. Doch entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass die Knackgeräusche von den Gelenken ausgehen, hat sich in den vergangenen Jahren die Theorie durchgesetzt, dass kleine Gasbläschen aus der Gelenkflüssigkeit für die Geräusche verantwortlich sind. Um dies zu veranschaulichen, werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf die Gelenke und deren Funktion.

 Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Es gibt verschiedene Gründe für das Knacken der Gelenke
  • Das Knacken ist normalerweise harmlos
  • Es wird durch ein schnelles Auseinanderziehen der Gelenkflächen verursacht
  • Neue Hypothesen gehen davon aus, dass Gasbläschen in der Gelenkflüssigkeit für das Knacken verantwortlich sind
  • Wenn Schmerzen auftreten, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren.

Wie funktionieren Gelenke?

Unsere Gelenke sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Bewegungsapparates. Sie ermöglichen die Stabilität und Beweglichkeit unseres Körpers, indem sie als Verbindungsstellen zwischen den Knochen fungieren. Der menschliche Körper verfügt über 140 echte und 72 unechte Gelenke. Echte Gelenke haben einen Gelenkspalt, der einen höheren Bewegungsradius und bestimmte Bewegungsrichtungen erlaubt. Zudem trennt der Gelenkspalt die Gelenkflächen, welche vom Gelenkknorpel überzogen werden. Der Knorpel verhindert, dass die Knochen aneinander reiben. Zudem soll er Unebenheiten ausgleichen. Das Knie- und das Hüftgelenk sind Beispiele für echte Gelenke.

Im Gegensatz dazu haben unechte Gelenke keinen Gelenkspalt. Demnach sind die Knochen direkt durch Knorpel oder Bindegewebe miteinander verbunden. Diese Verbindungen sind nur eingeschränkt beweglich und verfügen über einen begrenzten Bewegungsradius. Die Bandscheiben und das Brustbein sind typische Beispiele für unechte Gelenke.

Mehr zu den Funktionen von Gelenken

Welche Formen von Gelenken gibt es?

Es gibt fünf verschiedene Ausprägungen von Gelenken, die sich jeweils in ihrer Bewegungsachse und Struktur unterscheiden:

  • Drehgelenke: Drehgelenke haben einen zapfenförmigen Gelenkkopf und eine rillenförmige Gelenkpfanne. Sie sind in der Lage, Drehbewegungen und Rotationen auszuüben. Das Knie- und Elle-Speichen-Gelenk sind typische Vertreter.
  • Sattelgelenke: Bei Sattelgelenken (z. B. Daumengelenk) ermöglichen zwei Bewegungsachsen Bewegungen in vier Richtungen.
  • Eigelenke: Ein Eigelenk, auch Ellipsoidgelenk genannt, besteht aus zwei Gelenkteilen, wobei ein Gelenkteil eine konkave und der andere Teil eine konvexe Form vorweist. Dank dieser Form können Eigelenke wie das Handgelenk Beugungen, Streckungen und Seitwärtsbewegungen durchführen.
  • Kugelgelenke: Kugelgelenke (z. B. Schultergelenk) setzen sich aus einer Gelenkpfanne und einem kugelförmigen Gelenkkopf zusammen. Sie stellen eine Formvariante der echten Gelenke dar.
  • Scharniergelenke: Scharniergelenke weisen eine Bewegungsachse auf. Demnach können sie nur Beugungen und Streckungen ausführen. Sie haben eine einfache Struktur und bestehen aus einer flachen Gelenkpfanne und einem zylindrischen Gelenkkopf.

Warum knacken Gelenke?

Die Frage, warum Gelenke knacken, wurde bis heute nicht abschließend geklärt. Verschiedene Theorien fokussieren sich auf kleine Gasbläschen, die sich im Gelenkspalt befinden. In einer Echtzeit-Magnetresonanztomographie fanden Kawchuk et al. im Jahr 2015 dann heraus, dass das Gelenkknacken eher mit der Bildung von Hohlräumen als mit einem Kollaps von Bläschen zusammenhängt1Real-Time Visualization of Joint Cavitation – https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0119470 – Abgerufen am 16.02.2022. Mit zunehmender Zugkraft vergrößerte sich der Spalt, in dem sich die Gelenkschmiere befindet, und es bildete sich eine Blase. Zeitgleich knackte es. Die rasche Hohlraumbildung zum Zeitpunkt der Gelenkseperation und der Geräuscherzeugung erinnert an ein Vakuum, das die Gelenkschmiere für einen kurzen Moment verdrängt. Die beiden gegenüberliegenden Gelenkfläche widersetzen sich der Trennung demnach bis zu einem bestimmten Punkt und schellen dann schlagartig auseinander. Dadurch kann sich die Synovialflüssigkeit in den Gelenken ausdehnen und Gas freisetzen, was wiederum zu dem typischen Knacken führt.

Ist das Knacken in den Gelenken gefährlich?

Weshalb knacken Gelenke?

In vielen Fällen berichten Betroffene davon, dass ihre Gelenke bei bestimmten Bewegungen knacken. Zu den typischen Beispielen zählen etwa das Treppensteigen oder Joggen. Hinter dem Knacken können sich verschiedene Ursachen verbergen, jedoch ist es in der Regel harmlos und kein Anzeichen für eine Erkrankung. Anders sollten Sie verfahren, wenn die Geräusche in Kombination mit Schwellungen, Schmerzen oder einer eingeschränkten Beweglichkeit einhergehen. In diesem Fall sollten Sie nicht lange zögern und die Ursache von einem Arzt abklären lassen. Unter Umständen kann das Knacken auf eine Verschleißerscheinung oder Überbeanspruchung hindeuten.

Kann ein Knacken auf eine Gelenkerkrankung hinweisen?

Es ist eine erschreckende Statistik: Allein hierzulande leiden ca. zehn Millionen Menschen an behandlungsbedürftigen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates2Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie – https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Daten-und-Fakten/Rheuma-in-Zahlen.html – Abgerufen am 16.02.202. Arthrose, Arthritis und Rheuma zählen hierbei zu den häufigsten Gelenkerkrankungen.

Eine Arthrose beschreibt eine Gelenkerkrankung, die aufgrund von Abnutzung und Schädigung des Gelenkknorpels entsteht. In der Folge verliert der Knorpel seine dämpfende Wirkung (Stoßdämpferfunktion), wodurch der darunterliegende Knochen stärker belastet wird. Wenn sich die Gelenkflächen direkt berühren, ist dies für Betroffene oft mit starken Schmerzen, Schwellungen und Gelenksteifheit verbunden. Die Knie, die Wirbelsäule und die Finger zählen zu den am häufigsten betroffenen Gelenken. Zwar können knackende Geräusche auf eine Arthrose hindeuten, jedoch berichten Betroffene deutlich häufiger über ein Knirschen. Wacker hält sich zudem der Mythos, dass Fingerknacken zu Arthrose führt. Hierbei handelt es sich zwar um eine Eigenschaft, die oft als störend empfunden wird, jedoch liegen keine Hinweise vor, dass sie zu Gelenkerkrankungen führt. Ein gelegentliches Knacken ist normalerweise auch kein Anzeichen für eine Entzündung der Gelenke (Arthritis).

Quellen & Verweise[+]

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