Menschen werden abhängig vom jeweiligen Hauttyp unterschiedlich schnell braun und bekommen demnach auch unterschiedlich schnell einen Sonnenbrand. Der Grund dafür ist die Pigmentierung der Haut: In den Zellen bildet das Pigment Melanin den wichtigsten UV-Strahlungsschutz. Die Klassifizierung der Hauttypen wird nach der Hautempfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung durchgeführt.
Welche Hauttypen gibt es und was sind ihre Merkmale? Wie kommt es zur Entstehung der unterschiedlichen Hauttypen und welche Verhaltensrichtlinien müssen befolgt werden? Antworten auf diese und andere häufige Fragen folgen im Anschluss.
Was sind die Hauttypen und wie werden sie bestimmt?
Die heute genutzte Kategorisierung der Hauttypen in sechs verschiedene Kategorien wurde durch den US-amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick im Jahr 1975 entwickelt1Den eigenen Hauttyp erkennen – https://www.yu-and-i.com/de/ratgeber/hauttypen/ – abgerufen am 13.09.2022. Während er die Hauttypen 1 bis 4 der europäischen Herkunft zugeordnet hat, ist der Hauttyp 5 eher bei dunklen Asiaten, in Indien, Nordafrika und Arabien zu finden. Für die indigene Bevölkerung Zentralafrikas und Australiens ist wiederum der Hauttyp 6 charakteristisch. Diese grobe Einteilung ist unabhängig von der geografischen Herkunft zu verstehen und hat sehr fließende Übergänge.
Es gibt drei wichtige Anhaltspunkte für die individuelle Hauttypbestimmung:
- Farbe der unbestrahlten Haut bei Tageslicht
- Persönliche Sonnenbrandneigung
- Beobachtetes Bräunungsverhalten
Wie kommt es zur Entstehung unterschiedlicher Hauttypen?
Es ist topographisch und genetisch bedingt, dass Menschen unterschiedlich pigmentiert sind2Hauttypen: Unterschiede, Merkmale, Risiken & Tipps – https://www.mylife.de/hautpflege/hauttypen/ – abgerufen am 13.09.2022. Die Kraft der Sonne ist nämlich in verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich stark und die Haut hat sich im Laufe der Zeit daran angepasst. Deshalb haben Menschen aus Äquatorregionen mehr Melanin als solche, die aus nördlichen Gefilden stammen. Die Haut der Letzteren ermöglicht es ihnen, trotz der vergleichsweise schwachen UV-Strahlung der Sonne, ausreichend Vitamin D zu bilden.
Die sechs Hauttypen nach Hautempfindlichkeit gegen Sonnenstrahlung
Egal ob jemand eine stark oder weniger empfindliche Haut hat – es kommt immer auf den richtigen Sonnenschutz an. Denn so wird die Haut vor Sonnenbrand, Hautalterung, Pigmentflecken und erhöhtem Hautkrebsrisiko bewahrt. Zudem reagiert jeder der Hauttypen unterschiedlich auf die Sonnenstrahlung bzw. UV-Strahlung. Auch nicht alle Hauttypen haben ein gleich hohes Hautkrebsrisiko3Die sechs Hauttypen im Überblick – https://www.ladival.de/wissenswertes/hauttypen – abgerufen am 13.09.2022. Deshalb müssen je nach Hauttyp unterschiedliche Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Das sind die Hauttypen nach US-amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick:
Keltischer Hauttyp
Menschen mit keltischem Hauttyp haben meist hellblondes oder rötliches Haar und eine sehr helle Hautfarbe. Ihre Augen sind hellgrau, grün oder blau. Zudem wird ihre Haut für gewöhnlich nicht braun und sie neigen zu Sommersprossen. Bei diesem Typ beträgt die Eigenschutzzeit der Haut meistens weniger als 10 Minuten. Daher müssen diese Personen für einen ausreichend hohen Sonnenschutz sorgen.
Keltische Hauttypen sollten besonders auf den Schutz empfindlicher Hautstellen wie Lippen, Nacken, Ohren oder Nase achten und die Mittagssonne vermeiden. Für zusätzlichen Schutz sorgen zum Beispiel Sonnenhüte und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz. Bei diesem Hauttyp ist das Hautkrebsrisiko im Gegensatz zu anderen Typen sehr hoch.
Nordischer Hauttyp
Eine sehr helle Haut haben auch Menschen des nordischen Hauttyps. Ihre Haare sind hellbraun oder blond und ihre Augen grün, grau oder blau. Zudem wird ihre Haut sehr langsam oder kaum braun. Der nordische Hauttyp verfügt über einen 10- bis 20-minütigen Eigenschutz. Auch Menschen mit diesem Hauttyp sollten freiliegende oder empfindliche Hautstellen besonders gut schützen und die Mittagssonne meiden. Außerdem ist das Hautkrebsrisiko bei diesem Hauttyp erhöht.
Mischhauttyp
Dem Mischhauttyp gehören die meisten Deutschen an. Personen mit diesem Hauttyp besitzen eine hellere bis mittelbraune Hautfarbe, blondes bis schwarzes Haar und grüne, graue, blaue oder braune Augen. Die Haut wird langsam bräunlich, mit etwa 20 bis 30 Minuten Eigenschutz. Diese Menschen werden zwar langsam braun, jedoch ist die Haut im Vergleich zu den ersten zwei Hauttypen weit weniger empfindlich. Trotzdem kann es zu gelegentlichen Sonnenbränden kommen.
Der Mischhauttyp sollte bestenfalls eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung tragen und die Mittagssonne meiden. Die Gefahr auf Hautkrebs besteht auch bei diesem Hauttyp, aber geringer als bei den beiden vorigen.
Mediterraner Hauttyp
Menschen mit mediterranem Hauttyp haben von Natur aus einen olivbraunen oder leicht gebräunten Hautton. Meistens haben diese Hauttypen braune Augen und dunkles Haar. Zudem wird die Haut schneller braun und nur selten bekommt der mediterrane Hauttyp einen Sonnenbrand. Die Eigenschutzzeit beträgt über 45 Minuten. Dennoch sollten bei Aufenthalt in den Bergen oder am Meer empfindliche Hautstellen geschützt und ggfs. eine Sonnenbrille getragen werden. Bei diesem Hauttyp ist das Hautkrebsrisiko im Gegensatz zu den anderen Typen noch geringer.
Dunkler Hauttyp
Personen mit diesem Hauttyp weisen eine dunkle Hautfarbe auf, häufig in Kombination mit einem grauen Unterton. Zudem haben sie schwarzes Haar und dunkle Augen. Dieser Hauttyp bräunt schnell und die Eigenschutzzeit beträgt über 60 Minuten, wobei es selten zu einem Sonnenbrand kommt. Dennoch sollten empfindliche Hautstellen einer starken Sonneneinstrahlung nicht ungeschützt ausgesetzt werden, wobei das Tragen einer Sonnenbrille immer noch zu empfehlen ist. Die Gefahr für Hautkrebs ist bei diesem Hauttyp sehr niedrig.
Schwarzer Hauttyp
Personen mit dem schwarzen Hauttyp haben auch im ungebräunten Zustand eine dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe. Die Augen- und Haarfarbe ist ebenfalls dunkelbraun bis schwarz. Typisch für diesen Hauttyp ist, dass sich keine Sommersprossen bilden, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist. Der schwarze Hauttyp weist einen Eigenschutz von 90 Minuten oder länger auf. Auch bei diesem Hauttyp kommt ein Sonnenbrand kaum vor, jedoch sollten Nacken, Lippen und die Nase unter Umständen geschützt werden. Zusätzlichen Schutz bietet auch eine Sonnenbrille. Bei diesem Hauttyp ist das Risiko vor Hautkrebs sehr gering.
Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die Merkmale einzelner Hauttypen4Die 6 Hauttypen – https://www.hautkrebs-screening.de/de/praevention/hauttypen.php – abgerufen am 13.09.2022 in Kurzübersicht:
Hauttyp | Merkmale |
Hauttyp 1
(Keltischer Typ) |
|
Hauttyp 2
(Nordischer Typ) |
|
Hauttyp 3
(Mischtyp) |
|
Hauttyp 4
(Mediterraner Typ) |
|
Hauttyp 5
(Dunkler Typ) |
|
Hauttyp 6
(Schwarzer Typ) |
|
Welche Hauttypen gibt es nach ihrer Beschaffenheit?
Neben der Kategorisierung der einzelnen Hauttypen nach Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung, können sie auch je nach ihrer Beschaffenheit in vier verschiedene Kategorien eingeteilt werden5Die verschiedenen Hauttypen – https://dermanostic.com/blog/die-verschiedenen-hauttypen-normal-trocken-fettig-mischhaut/ – abgerufen am 13.09.2022. Dabei werden folgende Hauttypen unterschieden:
-
Normale Haut
Wenn ein ausgeglichenes Hautbild vorliegt, wird in der Regel von normaler Haut gesprochen. Solche Haut ist weder zu fettig noch zu trocken. Eine normale Haut ist auch ein Merkmal dafür, dass es sich um eine gesunde Haut (Eudermie) handelt.
-
Trockene Haut
Beim trockenen Hauttyp kommt es oft zu einem Spannungsgefühl und die Haut ist häufig rau. Der Haut fehlt es an Lipiden, die einen Feuchtigkeitsverlust verhindern und einen Schutzfilm gegen äußere Einflüsse bilden. Zudem liegt eine schwache Talgproduktion vor.
-
Fettige Haut
Eine übermäßige Talgproduktion (Sebborhö) kommt dagegen bei öligen bzw. fettigen Hauttypen vor. Die Poren sind sichtbar zu erkennen und grob, die Haut glänzt häufig und es kann eine geringfügige Akne vorliegen.
-
Mischhaut
Die Mischung verschiedener Hauttypen ist als Mischhaut bekannt. Meistens sind hier die unterschiedlichen Gesichtspartien zu erkennen, z. B. die T-Zone (Kinn-, Nasen- und Stirnbereich), die sich in ihrer Beschaffenheit vom Rest des Gesichts unterscheiden.
Doch egal um welchen Hauttyp es sich handelt – es kommt immer auf die richtige Pflege an. Generell ist die Hautpflege sehr individuell, jedoch gibt es einige Dinge, die unabhängig davon beachtet werden sollten:
- immer ausreichend Wasser trinken (besonders an warmen Tagen und bei Aussetzung in der Sonne)
- das Gesicht morgens und abends waschen
- nicht mit Make-up schlafen
- Feuchtigkeitspflege nutzen
- an sonnigen Tagen täglich Sonnenschutz auftragen
Quellen & Verweise