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Gesundheitsreport Redaktion

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Das Herz versorgt den Körper mit sauerstoffreichem Blut, ein lebensnotwendiger Prozess im menschlichen Körper. Aber was passiert, wenn der Herzmuskel nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit genügend viel Sauerstoff zu versorgen? Wir betrachten das Thema Herzinsuffizienz genauer.

Herzinsuffizienz – Was ist das?

Die Deutsche Herzstiftung definiert eine Herzinsuffizient wie folgt: „Eine Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpfunktion des Herzens (eine Sonderstellung hat dabei die diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpkraft des Herzens normal sein kann)1Deutsche Herzstiftung. www.herzstiftung.de. [aufgerufen 11. Juli 2022.] https://www.herzstiftung.de/herzinsuffizienz.html.“ Alleine in der Schweiz leiden in etwa 120000 Menschen an Herzinsuffizienz2Medtronic. www.medtronic.com. [aufgerufen 11. Juli 2022.] www.medtronic.com/newsroom/content/1107945621918.pdf.

Wenn das Herz nicht mehr die benötigten Blumengen in die Organe und Gefässe pumpen kann, kommt es zu einer Unterversorgung. Die Krankheit ist eine der häufigsten Todesursachen in der Schweiz. Jährlich erkranken ca. 320 von 100000 Menschen neu an der Krankheit3Herzklappenhilfe.de. www.herzklappenhilfe.de. [aufgerufen 11. Juli 2022.] https://www.herzklappenhilfe.de/herzinsuffizienz-patienten/herzinsuffizienz/.

Mögliche Ursachen

Die Ursache für Herzinsuffizienz liegt oftmals in einer Verengung der Herzkranzgefässe (auch bekannt als koronare Herzkrankheit). Hinzu kommen Ursachen wie Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung, chronische Lungenkrankheiten, Herzinfarkte, Diabetes und andere. In vielen Fällen sind die Ursachen altersbedingt.

Symptome erkennen

Zu den häufigsten Symptomen gehören Müdigkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit und Kurzatmigkeit. Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf kann es unter anderem zu einer Aufstauung des Blutes oder Lungenödemen kommen. Zudem können Symptome wie Herzrhythmusstörungen und ein vermehrter Harndrang auftreten.

Mögliche Symptome Checkbox

Die folgenden Symptome können Anzeichen für eine chronische Herzschwäche sein:

  • Sie fühlen sich schlapp und sind schnell müde
  • Schon bei mittlerer Belastung kommen Sie schnell ausser Atem
  • Sie leiden unter Atemnot, wenn sie liegen
  • Sie nehmen, bei gewohntem Esskonsum, schneller zu
  • Sie werden nachts vermehrt wach, weil Sie urinieren müssen

Wie kann die Herzschwäche behandelt werden?

Bei der Behandlung von Herzinsuffizienz stehen zwei Aspekte im Vordergrund:

  • Die Behandlung der jeweiligen Grunderkrankung
  • Die Behandlung der Symptome, die durch die chronische Herzschwäche entstehen

Generell besteht eine Herzinsuffizienz-Therapie aus mehreren Schritten. Da es sich bei Herzinsuffizienz um eine fortschreitende Erkrankung, die oft zum Tode führt, handelt, empfiehlt der Therapie-Leitfaden der internationalen Fachgesellschaften eine palliative Versorgung4netdoktor.de. www.netdoktor.de. [Online] [aufgerufen 11. Juli 2022] https://www.netdoktor.de/krankheiten/herzinsuffizienz/. Eine palliative Behandlung zielt nicht auf die Heilung der Krankheit, sondern auf eine Linderung der Symptome ab. Im Fokus steht eine Verbesserung der Lebensqualität.

Bei einer chronischen Herzschwäche kommen unter anderem die folgenden Medikamente zum Einsatz:

  • ACE-Hemmer, um den Blutdruck zu senken
  • Betablocker sind blutdrucksenkend und blockieren die „antreibende“ Wirkung von bestimmten Botenstoffen (Adrenalin und Noradrenalin) auf das Herz
  • Harntreibende Diuretika
  • AT1-Antagonisten werden alternativ eingesetzt, um den Blutdruck zu senken
  • Herzglykoside, um die Schlagkraft des Herzens zu steigern

Operationen bei Herzinsuffizienz

Bei Menschen mit einer fortgeschrittenen Herzschwäche kann ein biventrikulärer Herzschrittmacher oder ein implantierbarer Defibrillator eine Option darstellen. Herztransplantationen, Herzklappenrekonstruktionen und Herzkatheter-Untersuchungen zählen zu den chirurgischen Massnahmen.

Prävention und Behandlungsmassnahmen

Wenn eine Herzinsuffizienz festgestellt wurde, ist ein gesunder Lebensstil besonders wichtig, um den Körper bestmöglich zu unterstützen. Generell sollte man auf die folgenden Punkte achten:

Bewegung

Bewegung ist ein fester Bestandteil von einer gesunden Lebensweise und wird häufig im Rahmen eine Herzinsuffizienz-Therapie empfohlen. Dabei sollte der Fokus auf einem individuellen Trainingsplan liegen. Besprechen Sie diesen im Vorfeld mit Ihrem Arzt. Die Bandbreite an möglichen Sportarten ist gross. So können Spaziergänge, Walking oder Schwimmen sehr hilfreiche Sportarten im Zuge einer Herzkrankheit darstellen.

Übergewicht reduzieren

Übergewicht kann sich negativ auf das Herz auswirken. Von daher sollte man, insbesondere bei einer Herzinsuffizienz, auf eine Gewichtsreduzierung hinarbeiten. Auch hier ist ein klärendes Gespräch mit einem Arzt unerlässlich. Der Gewichtsverlust soll in der Regel moderat und langfristig erfolgen, damit der Körper sich an die Umstellung gewöhnen kann. Der Bodymass-Index gilt als gutes System für die Bestimmung von Übergewicht. Im Internet gibt es zahlreiche BMI Rechner mit denen Sie feststellen können, ob Sie übergewichtig sind.

Ernährung

Eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen und verzichtet auf eine überhöhte Fettaufnahme. So empfiehlt das Klinikum Nürnberg wenig Fleisch, mehr Fisch, viel Obst und Gemüse, wenig Wurst und Käse, wenig Salz und viel Wasser5Klinkum Nürnberg. www.klinikum-nuernberg.de. [aufgerufen 12. Juli 2022.] https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken/medizin8/leistungen/info_patienten/Infos_Herzschwaeche_CardioNet/ernaehrungstipps.html..

Verzicht auf Alkohol und Nikotin

Rauchen und Alkohol sind schädliche Genussmittel. Wer an einer Herzinsuffizienz leidet, sollte im Idealfall auf beides verzichten. Rauchen führt zu Gefässablagerungen und der Blutdruck wird erhöht. Zudem leidet die Sauerstoffversorgung unter dem schädlichen Qualm. Oftmals haben Raucher enorme Schwierigkeiten bei der Entwöhnung und dem vollständigen Verzicht. Auch hier kann es ratsam sein, wenn man sich Hilfe von Fachleuten besorgt. Der Alkoholkonsum sollte bei Herzinsuffizienz ebenfalls stark, oder im besten Fall komplett, reduziert werden.

Tagebuch führen

Wenn Sie Herzinsuffizienz-Patient sind, kann es sinnvoll sein, ein Tagebuch zu führen. Hier können Sie all Ihre Beschwerden und die möglichen Auslöser archivieren und daraus neue Erkenntnisse gewinnen. In speziellen Herzinsuffizienz-Tagebüchern können Sie ihre Wohlbefinden dokumentieren, die Flüssigkeitszufuhr eintragen und den Blutdruck aufzeichnen. Zusätzlich empfiehlt es sich, wenn Sie in dem Tagebuch ihre Medikationen eintragen.

Quellen & Verweise[+]

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