Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Der menschliche Körper ist sehr robust und ebenso komplex im Aufbau. Er kann jedoch nicht jede Bedrohung so einfach abwehren. Eine Vergiftung kann auf verschiedenen Wegen im Alltag entstehen. Je nach Schweregrad, ist zum Auskurieren manchmal ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. Doch wie lässt sich eine Vergiftung überhaupt erkennen? Wann gilt es einen Arzt oder gleich die Notaufnahme aufzusuchen?

Wie entsteht eine Vergiftung?

Damit die Symptome einer Vergiftung auftreten können, müssen unerwünschte Stoffe in den menschlichen Organismus gelangen. Dies geschieht meistens über die Nahrungsaufnahme. Ferner können Chemikalien oral zugeführt werden. Seltener tritt die Vergiftung durch das Einatmen oder über eine offene Wunde auf.

Entscheidend ist bei einer Vergiftung die Menge bzw. Konzentration der schädlichen Substanz, welche aufgenommen wird. In manchen Fällen ist ebenso die Dauer der Belastung relevant. Bspw. beim Einatmen von Gasen.

Typische Formen von Vergiftungen

Der Mensch kann sich leider auf viele Weisen vergiften und nicht immer ist dies sofort offensichtlich. Manche Formen der Vergiftung treten dabei häufiger in Erscheinung als andere.

Lebensmittelvergiftungen: Rohes Fleisch oder roher Fisch von schlechter Qualität sowie abgelaufene Lebensmittel können dazu führen, dass der Stoffwechsel vergiftet ist. Die Anzeichen dafür sind starke Bauchschmerzen und Übelkeit. Bei wiederholtem Erbrechen oder blutigem Stuhlgang, ist sofort der Arzt aufzusuchen. Die Ursachen der meisten Lebensmittelvergiftungen sind auf Verunreinigungen mit Viren oder Bakterien zurückzuführen1Quelle: Ursachen einer Lebensmittelvergiftung – https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/lebensmittelvergiftung-ursachen-symptome-behandlung/ – Abgerufen am 21.07.2022.

Chemikalien: Reinigungsmittel, Waschpulver, aber auch eine höhere Konzentration Chlor aus dem Poolwasser, können Vergiftungserscheinungen zu Tage fördern. Die entsprechenden Warnhinweise auf den Verpackungen sind zu berücksichtigen.

Schwermetallvergiftung: Die Aufnahme von Blei, Cadmium, Thallium, Polonium oder Quecksilber führt selbst bei kleinsten Mengen zur sofortigen Vergiftung des Körpers.

Alkoholvergiftung: Der übermäßige Konsum von Alkohol (Bier, Wein etc.) endet für viele in der Notaufnahme. Das Ausnüchtern dauert ungewöhnlich lange und die Spätfolgen können noch Tage danach spürbar sein.

Medikamentenvergiftung: Werden vom Arzt verschriebene Präparate nicht in der empfohlenen Menge eingenommen, kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Abgesehen von einem höheren Risiko für Nebenwirkungen, ist eine Vergiftung möglich. Nicht immer ist eine überhöhte Dosis schuld. Ebenso kann eine Verwechslung die Ursache sein.

Kohlenmonoxidvergiftung: Austretendes Gas durch ein Leck in der Leitung oder Therme führt zu Schwindel und Kopfschmerzen. Kohlenmonoxid ist geruchlos und unsichtbar.

Welche Symptome deuten auf eine Vergiftung hin?

Ein wenig Unwohlsein, Kopfschmerzen oder leichte Übelkeit muss noch kein Anzeichen für eine Vergiftung sein. Schwere Magenkrämpfe, blutiger Durchfall und wiederholtes Erbrechen dagegen schon. Als Erwachsener bestehen gewisse Erfahrungen, welche einen zwischen leichten Beschwerden und ernsthaften Problemen unterscheiden lassen.

Kinder hingegen klagen hingegen oft nur über Bauchschmerzen oder Übelkeit. Ob sich dahinter eine Vergiftung verbirgt, lässt sich nur mit einigen Fragen klären:

  • “Was hast du heute gegessen?” Bei heißen Temperaturen genügen manchmal schon wenige Stunden, bis sich in einer Mahlzeit unerwünschte Bakterien bilden. Ferner könnten die enthaltenen Lebensmittel abgelaufen sein.
  • “Was hast du heute getrunken?” Getränke über dem Verfallsdatum werden äußerst selten verzehrt. Allerdings könnten sie verunreinigt gewesen sein oder in irgendeiner Form manipuliert.
  • “Bist du mit irgendwelchen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen?” Chemikalien können eine Vergiftung erzeugen, wenn sie in den Stoffwechsel gelangen.
  • “Hast du längere Zeit im Rauch gestanden?” Falls ja, könnte es sich um eine Kohlenmonoxidvergiftung handeln.
  • “Wurde kürzlich viel Alkohol getrunken?” Eine der häufigsten Vergiftungen entsteht, wenn sich jemand bei der Menge an Alkohol überschätzt und diese nicht verträgt.
  • “Wurden in den letzten Stunden Drogen oder Medikamente eingenommen?” Das falsche Präparat oder eine Überdosis könnten der Grund für die Beschwerden sein.
  • “Kam es zum Kontakt oder Verzehr mit unbekannten Pflanzen?”

Der Gedanke an eine Vergiftung ist für die meisten Personen nicht sofort naheliegend. Deshalb ist es wichtig, sich die zurückliegenden Stunden und Geschehnisse ins Gedächtnis zu rufen?

Verdacht auf Vergiftung: Wann zum Arzt oder in die Notaufnahme?

Solange die Beschwerden noch auszuhalten sind, beginnt die Hilfesuche beim Giftnotruf. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bestehen dafür verschiedene Telefonnummern. Der bloße Verdacht auf eine Vergiftung genügt, um dort anzurufen. Die Person am anderen Ende wird einige Fragen stellen und ist spezialisiert darauf, mögliche Ursachen abzuklären.

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In Deutschland darf ebenso die 112 gewählt werden, falls es sich um eine Vergiftung durch Dritte handeln sollte oder könnte.

Falls sich die Vermutung erhärtet, wird empfohlen, den nächsten Arzt aufzusuchen. Sollte dies aus eigener Kraft nicht mehr möglich sein, kann ein Familienmitglied oder Nachbar helfen. Sollte keiner die Fahrt zum Arzt oder in die Notaufnahme ermöglichen können, wird per Notruf ein Krankenwagen bestellt.

Drogen und Alkohol: Häufig unterschätzte Gefahren

Vergiftung - Das richtige Vorgehen im Notfall

Jugendliche und junge Erwachsene unterliegen oftmals dem Trugschluss, dass sie ohne Alkohol nicht feiern könnten. Während Getränke dieser Art in Maß vertretbar sind, werden häufig Grenzen überschritten. Unterwegs mit Freunden, herrscht eine fröhliche Stimmung. Doch wer sich am Tag darauf an nichts oder nur noch wenig erinnern kann, hat es übertrieben. Dann war die Person näher an einer Alkoholvergiftung dran als sie vermutet.

Eine Vergiftung kann nicht nur selbst herbeigeführt werden. Ebenso entsteht sie durch böswillige Fremdeinwirkung Dritter. Unter dem Begriff “Partydrogen” wird eine Reihe von Präparaten gelistet, welche enorme Schäden anrichten können2Quelle: Partydrogen: Fakten, Gefahren und Tipps – https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/sucht/sucht-selbsthilfe/partydrogen-fakten-gefahren-und-tipps-zu – Abgerufen am 21.07.2022.

Abseits der bewussten Einnahme von Partydrogen ala Ecstasy, Speed und Kokain, kommt es leider immer wieder zu Betäubungsversuchen. Hierbei mischt jemand anderes die Droge in das Getränk. Mit der Absicht, die Zielperson willenlos zu machen. Selbst wenn nicht, die aufputschende Wirkung lässt bald nach. Während dieser Zeit und kurz danach, gilt die betroffene Person nicht nur als fahruntauglich. Zudem besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, sollte der Drogenkonsum öfter stattfinden.

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Partydrogen haben ihren Namen nicht verdient. Während auch Kaffee und Alkohol dazu zählen, ist hier etwas anderes gemeint. Unter dem Drogeneinfluss kommt es häufig zu schlechten Entscheidungen. Die Wahrnehmung ist getrübt, das Unfallpotential steigt.

Kinder im Fokus: Chance auf Vergiftung im Haushalt

Die natürliche Neugierde von Babys und Kleinkindern ist stets zu fördern. Leider geht mit ihr ein erhöhtes Risiko für Vergiftungen einher. Meist aus Unwissenheit, entstehen dadurch mitunter lebensbedrohliche Situationen. Deshalb sind Reinigungs- und Desinfektionsmittel außerhalb der Reichweite von Kinderhänden aufzubewahren. Dasselbe gilt für Chemikalien aller Art, aber auch Haarspray, Shampoos etc. Selbstverständlich zählen auch Alkohol dazu und Zigaretten sowieso.

Sobald die geistige Entwicklung vom Nachwuchs es zulässt, sollte offen über die Gefahren gesprochen werden. Mit dem Vermerk, dass eben nicht alles für Kinder gedacht ist.

Gut gemeinte Tipps im Umgang mit Giften/Chemikalien:

  • Es sollten stets nur eigene Lebensmittel und Getränke sowie jene von guten Freunden verzehrt werden.
  • Medikamente sind so zu dosieren, wie es die Verpackungsbeilage oder der Arzt empfiehlt.
  • Giftige Substanzen sind in ihren Behältnissen aufzubewahren oder mit einer entsprechenden Warnung zu versehen.
  • Trinkflaschen, Bierflaschen o.Ä. sind nicht zur Aufbewahrung von Chemikalien geeignet. Es besteht erhöhte Verwechslungsgefahr – insbesondere für Kinder!
  • Lebensmittel und Getränke sind stets getrennt von Giften aufzubewahren.
  • Mit Kleinkindern ist das Gespräch zu suchen, um Aufklärung zu betreiben.

Quellen & Verweise[+]

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