Der Anti-Aging-Sektor ist auf dem Vormarsch und immer mehr Menschen setzen auf „Superfoods” und bestimmte Diäten, um ihre Gesundheit zu optimieren. Dabei rückt vor allem das Denkorgan in den Fokus. Wir zeigen Ihnen, welchen Einfluss bestimmte Lebensmittel auf das Gehirn haben.
Die wichtigsten Informationen im Überblick
- Lebensmittel, die uns beim Denken helfen, heißen auch „Brainfoods”
- Unser Gehirn benötigt bestimmte Nährstoffe, um sich besser zu konzentrieren
- Viel Trinken ist für unser Gehirn von großer Bedeutung
- Omega 3-Fettsäuren sind für die Aufrechterhaltung einer normalen Gehirnfunktion wichtig
Anti-Aging – Was ist das überhaupt?
In unserer heutigen Gesellschaft suchen immer mehr Menschen nach Wegen, um den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen. Das Altern ist ein natürlicher Prozess, dem wir alle unterliegen. Mit der Zeit verändert sich unser Körper und äußerlich wie auch innerlich werden Anzeichen des Alterns sichtbar. Hierzu zählen beispielsweise erste Falten, graue Haare, eine nachlassende Sehkraft und der allmähliche Abbau von Muskelmasse.
Viele Menschen wünschen sich, ihre Jugendlichkeit und Vitalität so lange wie möglich zu bewahren. An dieser Stelle kommt das Konzept des Anti-Agings ins Spiel. Anti-Aging bezieht sich auf Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, den Alterungsprozess zu verlangsamen oder die Anzeichen des Alterns zu reduzieren. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die äußere Erscheinung als auch die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden im Blick hat. Das Ziel von Anti-Aging besteht darin, ein langes und gesundes Leben zu führen und dabei so lange wie möglich vital und jugendlich zu bleiben.
Anti-Aging fürs Gehirn?
Um Anti-Aging-Maßnahmen zu entwickeln, müssen Wissenschaftler zunächst die Ursachen des Alterns durchleuchten. Schnell wird hierbei deutlich, dass es sich beim Altern um einen komplexen Prozess handelt, der von verschiedenen Faktoren wie der genetischen Veranlagung, Umweltbelastungen, dem Lebensstil und Hormonspiegel beeinflusst wird. Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich beispielsweise der Stoffwechsel und die Regenerationsfähigkeit der Zellen. Zeitgleich unterliegt unser Gehirn im Laufe der Zeit verschiedenen Veränderungen. Mit zunehmendem Alter nimmt die neuronale Aktivität ab, was sich auf unsere kognitive Funktion auswirken kann.
Die Forschung interessiert sich in diesem Zusammenhang besonders für die Funktion der sogenannten „Telomere”. Hierbei handelt es sich um spezielle Strukturen, die sich an den Enden unserer Chromosomen befinden. Die Hauptfunktion der Telomere besteht darin, die Integrität der Chromosomen während des Zellteilungsprozesses zu erhalten. Sie fungieren demnach als eine Art Schutzkappe. Mit jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, die Anzahl der Zellteilungen einer menschlichen Zelle auf ist 50 – 70 limitiert1R.R. Plentz, K.L. Rudolph: Telomer-Dysfunktion und Telomerase: Pathogenetische Relevanz während der Alterung und bei chronischen Erkrankungen – https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-2006-951335.pdf – Abgerufen am 17.05.2023. Dies ist ein normaler Teil des Alterungsprozesses. Wenn die Telomere kürzer werden, kann die Stabilität der Chromosomen gefährdet sein, was zu Zellalterung, Funktionsverlust und einem erhöhten Risiko für Krankheiten führen kann. Studien legen nahe, dass wir die Länge der Telomere durch verschiedene Faktoren beeinflussen können.
Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung und Stressmanagement können dazu beitragen, die Länge der Telomere zu erhalten. In einer weiteren Studie wurde eine stärkere Einhaltung der mediterranen Ernährung mit längeren Telomeren in Verbindung gebracht2Mediterranean diet and telomere length in Nurses’ Health Study: population based cohort study – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25467028/ – Abgerufen am 17.05.2023. Die typische mediterrane Ernährung basiert auf den Essgewohnheiten der Menschen in den mediterranen Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien und der Türkei. Sie enthält eine Vielzahl von Obst und Gemüse, gesunde Fette, reichlich Fisch und Meeresfrüchte, Vollkornprodukte und viele Hülsenfrüchte. Vor allem Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren genießen einen hervorragenden Ruf als „Brainfoods”.
So altert das Gehirn
Der Alterungsprozess hat einen natürlichen Einfluss auf das Gehirn und seine Funktionen. Zu den typischen Veränderungen, die im Gehirn auftreten zählen:
- Abnahme der Gehirnmasse: Im Alter verlieren wir allmählich Gehirnmasse, insbesondere in bestimmten Bereichen wie dem präfrontalen Kortex und dem Hippocampus, die beide für komplexe, geistige Aktivitäten zuständig sind.
- Veränderungen in den Neuronen: Mit dem Alter können Neuronen Schaden nehmen und ihre Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren, kann beeinträchtigt werden. Darüber hinaus kann es zu einer Reduzierung der Neurotransmitter kommen, die für die Kommunikation zwischen den Neuronen notwendig sind.
- Verringerung der Durchblutung: Im Laufe der Zeit kann die Durchblutung des Gehirns abnehmen, was bedeutet, dass weniger Sauerstoff und Nährstoffe an das Gehirn geliefert werden.
- Ansammeln von Proteinen
Können wir unsere Hirnleistung über die Ernährung beeinflussen?
Die Ernährung hat einen signifikanten Einfluss auf unsere Hirnleistung. Eine aktuelle Studie des Max-Planck Institutes zeigt, dass der regelmäßige Konsum von zucker- und fettreichen Snacks die Belohnungskreisläufe im Gehirn so verändert, dass wir diese in der Folge präferieren3Habitual daily intake of a sweet and fatty snack modulates reward processing in humans- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550413123000517?via%3Dihub – Abgerufen am 17.05.2023.
Auf der Gegenseite können wir unsere Schaltzentrale mithilfe einer gesunden Ernährung aktiv unterstützen. Die folgenden Lebensmittel gelten als echte Brainfoods:
Fettiger Fisch
Fettreiche Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering enthalten große Mengen Omega-3-Fettsäuren. Bei einer der drei Fettsäuren handelt es sich um Docasehexaensäure (DHA), die zu einer normalen Erhaltung der Gehirnfunktion beiträgt.
Walnüsse
Walnüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren und werden aufgrund ihres Gehalts an Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß sowie den Vitaminen B1, B2, B6 und E als Brainfood angesehen.
Rote Paprika
Vitamin C trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativen Stress zu schützen. Vor allem bei roten Paprikas handelt es sich um echte Vitamin C-Bomben.
Vollkorn
Vollkornprodukte enthalten reichlich Ballaststoffe, die zur Aufrechterhaltung einer gesunden Verdauung beitragen. Eine gesunde Verdauung wiederum wirkt sich positiv auf die Nährstoffaufnahme und die allgemeine Gesundheit aus, einschließlich der Gehirnfunktion.
Avocado
Die Butterbirne ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Geheimtipp unter den Superfoods avanciert. Sie ist reich an Vitamin B1 und B6, Vitamin E, Kalium, Magnesium und Eisen. Zudem enthalten Avocados jede Menge Lecithin.
Kürbiskerne
Kürbiskerne enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren und wichtige Aminosäuren. Die Bausteine der Proteine spielen eine entscheidende Rolle für den Informationsfluss, da sie als Botenstoffe im Gehirn fungieren.
Quellen & Verweise