Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Ein Abszess ist in vielen Fällen schmerzhaft und kann unbehandelt sogar lebensbedrohlich sein, wenn Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Eiterbeulen erkennen.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Ein Abszess beschreibt eine Eiteransammlung innerhalb eines Hohlraums
  • Abszesse können in der Haut und innerhalb von Organen auftreten
  • In den meisten Fällen wird ein Abszess durch eine bakterielle Infektion verursacht
  • Ein Abszess kann sich durch Rötungen, Schmerzen und Schwellungen der betroffenen Stelle äußern
  • Ein Abszess entsteht im Zuge einer Immunreaktion des Körpers. Hierbei bildet sich Eiter
  • Viele Abszesse werden durch Bakterien wie Staphylococcus aureus verursacht
  • Ein Abszess wird auch als „Eiterbeule“ bezeichnet
  • Abszesse sollten nicht selber aufgedrückt werden

Abszess – Was ist das überhaupt?

Bei einem Abszess handelt es sich um eine abgekapselte Eiteransammlung, die innerhalb eines Gewebes oder Organs auftritt. In den meisten Fällen sind bakterielle Infektionen für die Entstehung einer Eiteransammlung verantwortlich. Im Gegensatz dazu spricht man von einem „sterilen“ Abszess, wenn eine Infektionskrankheit als Auslöser identifiziert wird. Nach außen hin lässt sich ein Abszess häufig in Form einer kleinen Beule ertasten, da die Membranwand um die Eiteransammlung verdickt.

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Die Schichten unserer Haut

Anatomisch unterteilt sich das unsere Haut in die folgenden drei Schichten:

  • Epidermis (Oberhaut): Die oberste Epithelschicht der Haut wird als Epidermis bezeichnet. Diese Oberhaut dient als Barriere nach außen. Die Epidermis hat keine Nerven und erneuert sich in kurzen Abständen. Sie ist in der Regel etwa 0,1 mm dick.
  • Dermis (Lederhaut): Die Dermis bezeichnet die mittlere Schicht in unserer Haut. Sie ist überaus elastisch und unterteilt sich in eine obere (Stratum papillare) und eine untere Schicht (Stratum reticulare). Insgesamt ist die Lederhaut in etwa 0,6 mm dick.
  • Subcutis (Unterhaut): Als unterste Hautschicht isoliert die Subcutis unseren Körper und schützt den Körper unter anderem vor Kälte.

Was ist Eiter?

Weiße Blutkörperchen bekämpfen Krankheitserreger, die in den Körper gelangen. Dabei sterben viele Abwehrzellen ab, wodurch es zur Eiterbildung kommt. Bei Eiter handelt es sich um eine Flüssigkeit, die der Körper im Zuge einer Abwehrreaktion produziert. Es setzt sich aus weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Bakterien, Geweberesten und Blutserum zusammen1Universität Hamburg – www.sign-lang.uni-hamburg.de – Abgerufen am 28.11.2022. Die Eiterfarbe und Konsistenz können je nach Erregerart variieren. Ebenso kann der Geruch Hinweise auf die Art der Infektion geben.

Diese Abszessformen gibt es

Abszess - Ursachen, Symptome und Behandlung

Abszesse treten in verschiedenen Formen auf und können sowohl die Haut als auch die inneren Organe betreffen. Die Eiterbeulen werden nach ihrer anatomischen Lage oder dem betroffenen Organ beschrieben. Im Folgenden geben wir einige Beispiel von betroffenen Organen:

Leberabszess: Eine infektiöse Einschmelzung des Lebergewebes wird als Leberabszess bezeichnet. Hierbei gelangen die Bakterien oder Parasiten über das Blut oder die Gallengänge in das Organ. Zu den Symptomen zählen in der Folge Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Erhöhte Entzündungswerte können Hinweise auf einen möglichen Leberabszess geben.

Gehirnabszess: Bei einem Gehirnabszess (Hirnabszess) kommt es zu einer Entzündung von Hirngewebe. In der Folge bildet sich eine abgekapselte Eiteransammlung.

Lungenabszess: Ein Lungenabszess beschreibt die Bildung eines mit Eiter gefüllten Hohlraumes in der Lunge. Bakterien können aus der Atemluft oder über die Blutbahn in die Lunge eindringen. Müdigkeit, Husten und Fieber zählen zu den typischen Symptomen.

Analabszess: Abszesse treten vergleichsweise häufig in der Afterregion und am Po auf. Oftmals stellt eine Entzündung der Proktodealdrüse den Anfang einer Gewebeschwellung dar. Die Immanuel Albertinen Diakonie erklärt in diesem Zusammenhang: „Perianal- und Analabszesse entwickeln sich in den meisten Fällen aus Analfisteln, die wiederum häufig aus Entzündungen von Duftdrüsen (Proktodealdrüsen) hervorgehen. Diese Drüsen sitzen im Übergangsbereich der Haut zur Schleimhaut des Darmes. Die Entzündungen bahnen sich einen Weg durch verschiedene Anteile des Analkanals2Immanuel Albertinen Diakonie – https://www.albertinen.de/gesundheit-medizin/albertinen-krankenhaus/kliniken-zentren-institute/allgemein-viszeral-und-tumorchirurgie/ihre-behandlung/proktologie/erkrankungen/perianal-analabzess/ – Abgerufen am 28.11.2022.“ Nicht selten verursacht ein Analabszess starke Schmerzen, sodass Betroffenen sogar das Sitzen schwerfällt.

Was ist ein Furunkel?

Bei einem Furunkel handelt es sich um eine eitrige Hautentzündung, die sich in tieferen Hautschichten verbirgt. Hierbei verursachen Bakterien eine Entzündung des Haarbalgs und des Bindegewebes. In der Folge kann sich ein Abszess entwickeln. Eine Verschmelzung mehrerer Furunkel nennt man Karbunkel.

Das sind die Risikofaktoren

Es gibt diverse Risikofaktoren, die eine Abszessbildung begünstigen. Demnach nutzen Bakterien häufig Wunden, um in die Haut einzudringen. Je nach Bakterienform kann sich der Eiter im Hinblick auf die Konsistenz, die Farbe und den Geruch unterscheiden. Der Geruch kann dabei süßlich riechen, geruchlos sein oder regelrecht stinken. Zu den typischen Risikofaktoren zählen zudem Insektenstiche, Hautverletzungen beim Rasieren, das Ausdrücken von Pickeln und andere äußere Verletzungen.

Symptome und Gefahren

Selbst kleinere Abszesse können an der betroffenen Stelle mit starken Schmerzen, Rötungen und unangenehmen Schwellungen einhergehen. Wenn der Abszess ein Organ betrifft oder größer ist, kann es zu Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit kommen. Da ein Abszess durch eine Membran abgekapselt ist, können die körpereigenen Abwehrzellen diese Hohlräume oft nur schwer erreichen. Wenn ein Abszess platzt und die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, kann es zu einer Sepsis kommen. Es wird davon abgeraten, Abszesse selbst zu öffnen oder auszudrücken.

So können Sie Abszesse vorbeugen

Wer die Entstehung von Abszessen verhindern möchte, sollte zunächst auf eine gute Hygiene achten. Beim heißen Baden und Duschen sollte man es dagegen nicht übertreiben, da sich hierbei die Poren öffnen und die Haut aufquillt. Zudem greift zu langes Waschen den Schutzfilm unserer Haut an. Wer mit einer trockenen oder fettigen Haut zu kämpfen hat, sollte bestimmte Pflegeprodukte vermeiden.

Neben den bekannten Hygienemaßnahmen gehört die Stärkung des Immunsystems zu den besten Präventionsmaßnahmen. Achten Sie hierzu auf eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität, um Ihre Abwehrkräfte nachhaltig zu stärken.

Behandlung

Bei einem Verdacht auf einen Abszess sollte ein Arzt genauere Untersuchungen durchführen. Obwohl kleine Abszesse auch von alleine heilen können, sollte bei Verdachtsfällen ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann einen Abszess anhand einer Hautuntersuchung und der Symptombeschreibung diagnostizieren und in der Folge weitere Behandlungsschritte einleiten. Der Arzt kann zudem abschätzen, wie „reif“ ein Abszess ist und die Eiterbeule öffnen. Bei größeren Abszessen kann ein Chirurg den Abszess im Rahmen einer Operation entfernen und gegebenenfalls eine Drainage legen, damit Eiter auch nach der OP ablaufen kann.

Quellen & Verweise[+]

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