Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Blasensteine stellen steinartige Ablagerungen und Gebilde (Konkremente) dar, die in den Harnwegen zu finden sind. Ein Blasenstein in der Harnblase kann zahlreiche Beschwerden, starke Schmerzen und schwerwiegende Komplikationen verursachen. Diese Erkrankung gehört zu den weltweit am weitesten verbreiteten und die Zahl der Patienten wächst ständig.

Einigen Forschungen zufolge hängt dies mit Veränderungen im Lebensstil und den Essgewohnheiten der Menschen zusammen. Laut einer Studie, die im Deutschen Ärzteblatt international im Jahr 2015 veröffentlichten wurde1Urolithiasis – interdisziplinäre Herausforderung in Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe – https://www.aerzteblatt.de/archiv/167650/Urolithiasis-interdisziplinaere-Herausforderung-in-Diagnostik-Therapie-und-Metaphylaxe – abgerufen am 02.12.2022 sind rund 5 % der deutschen Bevölkerung von Harnsteinleiden betroffen.

Die Ursachen für die Entstehung von Blasensteinen, mögliche Symptome sowie Behandlungsmaßnahmen werden im Folgenden näher aufgegriffen.

Was sind Blasensteine und wie entstehen sie?

Die Harnblase hat die Rolle eines Reservoirs, in dem Urin gesammelt und mithilfe bestimmter Muskeln frei ausgeschieden wird. Blasensteine ​​entstehen entweder in der Blase oder in den Nieren und Harnwegen. Je nach Ort der Entstehung werden sie als primär oder sekundär bezeichnet.

Wenn die übriggebliebenen Salze aus dem Urin einen sogenannten Kristall oder Konkrement bilden, sammeln sich auf diesem Kristall mit der Zeit neue Ablagerungsschichten an. Folglich entsteht aus dem anfänglich kleinen Konkrement ein Blasenstein.

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Ein Blasenstein entsteht, indem sich die im Urin enthaltenen Salze kristallisieren. Dies geschieht, wenn die Konzentration der Salze im Urin zu hoch ist, wodurch die Möglichkeit ihrer Auflösung verringert wird.

Unterschiedliche Arten von Blasensteinen

Je nach Art der Salze, aus denen Blasensteine ​​entstehen, werden mehrere Arten von Harnsteinen unterschieden, darunter: Kalziumoxalatsteine, „Struvit-Steine“ aus Magnesium-Ammonium-Phosphat, Uratsteine ​​​​aus Harnsäure, Kalziumphosphatsteine, Zystinsteine ​​​​und Xanthinsteine.

Experten nehmen diese Klassifizierung nicht nur aus wissenschaftlichen Gründen vor, sondern sie ist auch dann bedeutungsvoll, wenn es zu einer Diagnosestellung und Behandlung der Nierensteine kommt. Nierensteine aus Kalzium sind nämlich die einzigen, die auf einem Röntgenbild zu sehen sind, während nur bestimmte Arten von Nierensteinen durch eine Alkalisierung aufgelöst werden können.

Untersuchungen zeigen, dass durch Calciumoxalat verursachte Harnsteine in 75 % der Fälle auftreten2Ernährung: Neue Harnsteine verhindern – https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-012013/neue-harnsteine-verhindern/ – abgerufen am 02.12.2022

Wie manifestieren sich die Symptome bei Blasensteinen?

Bei kleineren Blasensteinen spüren die Betroffenen in der Regel keine bestimmten Symptome. Sie ​​werden beim Toilettengang gemeinsam mit Urin weggespült, sodass sie oft gar nicht wahrgenommen werden.

Liegt der Blasenstein frei in der Blase, kann der Harnfluss durch die Harnwege zur Harnröhre ungehindert erfolgen. Befindet sich der Harnstein jedoch an der unteren Blasenwand und beeinträchtigt er aufgrund seiner Größe den Harnfluss durch die Harnröhre, kommt es zu Komplikationen.

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Ob der Betroffene die Symptome spürt und wie intensiv sie ausfallen werden, hängt in erster Linie von der Lage und Größe des Blasensteins ab. Zu typischen Symptomen zählen plötzliche Schmerzen im unteren Bauchbereich, die manchmal bis in die Flanken zu spüren sind. Der Toilettengang ist schmerzhaft und der Harnstrahl wird plötzlich unterbrochen.

Die Schmerzen entstehen durch die Reizung der Schleimhaut, die durch die scharfen Kanten des Blasensteins verursacht wird. Anderseits werden die Beschwerden auch durch die Menge des angesammelten Urins hervorgerufen, der manchmal bis in die Nierenhöhe reicht, da er nicht ausgeschieden werden kann.

Das Auftreten von Blut im Urin ist ebenfalls ein mögliches Anzeichen eines Blasensteins. Ein häufiges Symptom ist der Harndrang, der mit einer sehr geringen Urinmenge zum Zeitpunkt der Freisetzung einhergeht. Bei einer vollständigen Harnröhrenverstopfung kommt es zu einer Ansammlung des Urins in der Blase, dessen Spiegel über die Harnwege in die Niere gelangt. Der Betroffene bekommt Schwierigkeiten mit dem Harndrang.

Obwohl Männer häufiger von Harnsteinen betroffen sind, unterscheiden sich die Symptome bei Männern und Frauen nicht. Bei Verdacht auf das Vorhandensein von Blasensteinen und dem Auftreten plötzlicher Bauchschmerzen ist es am besten, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

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In vielen Fällen verursachen Blasensteine keine schwerwiegenden Symptome und werden gemeinsam mit Urin ausgeschieden. Wenn die Harnwege jedoch verstopft sind und die Größe des Blasensteins eine normale Ausscheidung des Urins verhindert, muss der Betroffene einer chirurgischen Entfernung des Blasensteins unterzogen werden.

Ursachen für die Entstehung von Blasensteinen

Typische Ursachen für Steinbildung ​​in der Harnblase sind eine Prostatavergrößerung oder Blasenentleerungsstörungen aufgrund neurologischer Probleme. Eine gutartige Vergrößerung der Prostata tritt am häufigsten bei älteren Menschen auf.

Auch bei Patienten, bei denen andere neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Querschnittslähmung diagnostiziert wurden, können Störungen bei der Urinausscheidung vorkommen. Bei solchen Erkrankungen ist meist die Kontraktion der Blasenmuskulatur geschwächt und damit das Wasserlassen beeinträchtigt.

Durch häufige Harnwegsinfektionen verändern Bakterien die chemische Zusammensetzung des Urins und erhöhen das Risiko der Ablagerung bestimmter Substanzen.

Angesichts dessen machen Experten auch bestimmte Bakterien, die Entzündungen der Harnwege verursachen, für die Bildung der magnesiumreichen Blasensteine verantwortlich. Eine weitere Ursache können Fremdkörper in der Blase sein, wie etwa Katheter, Implantate oder Nähte nach Operationen.

Hierzulande kann auch die Ernährungsweise mit vielen tierischen Eiweißen und Fetten sowie oxalsäurehaltigen Lebensmitteln die Entstehung von Blasensteinen begünstigen. Die Oxalsäure ist beispielsweise in Kaffee, Nüssen, Spinat und Kakao enthalten. Neben dem Oxalat gibt es auch weitere steinbildende Substanzen wie Harnsäure (Urat), Phosphat, Ammonium und Kalzium, die sich nur in einer bestimmten Menge im Harn auflösen.

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In vielen Fällen entstehen die Blasensteine bereits in den Nieren, so dass sie über die Harnleiter in die Blase wandern. Mediziner bezeichnen sie als sekundäre Blasensteine, wobei primäre in der Harnblase selbst entstehen.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Blasensteine sind:

  • Geringe Flüssigkeitsaufnahme, die zum hochkonzentrierten Urin führt
  • Einseitige Ernährung mit zu viel Milch- und Fleischprodukten
  • Mangel an Vitamin A und B6
  • Hohe Zufuhr von Magnesium und Vitamin D3
  • vermehrte Kalziumfreisetzung aus den Knochen in das Blut, z. B. bei Osteoporose
  • Nebenschilddrüsenüberfunktion

Wie werden Blasensteine ​​behandelt?

Bei der Behandlung von Harnblasensteinen ist es zunächst notwendig, den Schmerz zu beruhigen, da nur so eine eingehende Untersuchung möglich ist. Je nach Größe und Position des Blasensteins wird auch die jeweilige Behandlungsmethode bestimmt, d. h. ob der Stein operativ entfernt oder zerkleinert und sein Spontanabgang abgewartet wird3Blasensteine und ihre Behandlung – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/blasensteine-und-ihre-behandlung-742011.html – abgerufen am 03.12.2022.

Bestimmte Substanzen wie Tamsulosin können in manchen Fällen das Ausscheiden anregen, etwa wenn eine vergrößerte Prostata die Harnröhre verengt. Bei Steinen, die durch Zystin-Ansammlungen entstehen, können durch bestimmte chemische Reaktionen die Blasensteine zerkleinert werden.

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Ein bis zu fünf Millimeter großer Stein findet in neun von zehn Fällen seinen eigenen Weg durch die Harnröhre hinaus. Ist der Stein jedoch zu groß, blockiert er die Blasenentleerung und kann eine schwerwiegende Infektion hervorrufen, nach der eine operative Entfernung unumgänglich ist.

Zu den modernen Methoden der Blasensteinbehandlung gehört die sogenannte extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL). Hierbei werden Druckwellen benutzt, um den Harnstein in kleinere Stücke zu zertrümmern. Nach diesem Eingriff kann der Patient die zerkleinerten Steine gemeinsam mit Urin ausscheiden.

Wenn der Patient nach der Entfernung des Blasensteins immer noch Beschwerden verspürt, können diese mit einer Entzündung der Harnblase (Cysitis) einhergehen, die mit dem Einsatz bestimmter Antibiotika behandelt wird.

Offene Operationsmethoden werden heute nur noch selten durchgeführt. Diese sind vor allem dann nötig, wenn der Arzt bei einer Endoskopie nicht in die Blase durchdringen kann, weil der Stein aufgrund seiner Größe die Harnröhre oder den Blasenausgang versperrt.

Die Genesung und der Aufenthalt im Krankenhaus nach der Operation hängen von der Größe des entfernten Steines ab, aber auch von der Tatsache, ob während des Eingriffs Komplikationen aufgetreten sind. Häufig kommt es vor, dass bei einer Operation z. B. Keime durch die Nutzung der Instrumente in die Blase gelangen und sich die Blase entzündet.

Blasensteine ​​selbständig auflösen

Bestimmte Hausmittel bei der Behandlung von Blasensteinen können helfen, wenn es sich um Steine ​​mit kleineren Abmessungen handelt. Ausreichend Flüssigkeit und eine gesunde Ernährung haben als Hausmittel ebenfalls eine vorbeugende Wirkung. Doch Hausmittel haben ihre Grenzen und sollten auch mit Vorsicht angewendet werden, da sie die Beschwerden unter Umständen auch verschlimmern können, wenn der Harnfluss komplett beeinträchtigt ist.

Wer viel Wasser trinkt, sollte auf die Zusammensetzung des Wassers achten. So können z. B. magnesiumreiche Wässer nur zusätzlichen Schaden anrichten. Halten sich die Symptome über einen längeren Zeitraum auf und werden sie nicht milder (oder gar schlimmer), empfiehlt es sich, einen Arzt zu besuchen.

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Alles, was die Bildung von Urin anregt, kann dabei helfen, kleinere Steine ​​aus der Blase beim Toilettengang zu spülen. Dazu gehört die Einnahme ausreichender Mengen an Wasser oder Kräutertees, ausreichende körperliche Aktivität sowie Treppensteigen.

Vorbeugung von Harnsteinen

Es gibt keine sichere Methode, mit der sich einer Entstehung von Blasensteinen garantiert vorbeugen lässt. Dennoch wird das Risiko von Blasensteinen durch ausreichend körperliche Aktivität und eine gesunde, ausgewogene Ernährung reduziert. Insbesondere sollten viele Ballaststoffe in die Ernährung aufgenommen und auf der anderen Seite die Aufnahme von tierischen Eiweißen reduziert werden.

Hinzu kommt der Konsum von mindestens 2,5 Liter Wasser pro Tag, damit die Harnwege ausreichend ausgespült werden können, wodurch das Risiko für Mineralstoff-Ablagerungen sinkt. Menschen, die aufgrund einer chronischen Erkrankung wie z. B. einer Nieren- oder Herzerkrankung auf eine eingeschränkte Flüssigkeitsaufnahme achten müssen, sollten sich mit einem Arzt über die optimale Trinkmenge absprechen.

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Wer bereits mit Blasensteinen zu kämpfen hatte, sollte purin- und oxalsäurehaltige Lebensmittel meiden oder in möglichst geringen Mengen zu sich nehmen. Zu diesen Lebensmitteln gehören Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte, schwarzer Tee, Rhabarber, Spinat und Mangold.

Quellen & Verweise[+]