Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

In Deutschland leiden in etwa 7 Prozent der Bevölkerung an einer ganzjährigen Hausstaubmilbenallergie1www.allergieinformationsdienst.de. [Online] https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/hausstaubmilbenallergie/v (Abgerufen am 11. Juni 2022) . Wenn die Augen nach dem Aufstehen jucken und die Nase ununterbrochen läuft, belasten die Symptome Betroffene oftmals enorm in ihrem Alltag. Wir zeigen Ihnen, was hilft.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Die Hausstaubmilbenallergie geht von dem Kot der Hausstaubmilbe aus
  • Die wichtigste Präventionsmaßnahme besteht darin, den Kontakt mit den Milben so weit wie möglich zu reduzieren
  • Rhinitis, juckende Augen, Hautausschlag und Atemprobleme zählen zu den häufigsten Symptomen
  • Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Vermeidung eines sogenannten „Etagenwechsels“
  • Während Encasings und regelmäßiges Lüften die Verbreitung der Spinnentiere eindämmen sollen, lindern Sprays, Augentropfen und Antihistaminika die Beschwerden

Was sind Hausstaubmilben?

Bei Hausstaubmilben, oder auch Dermatophagoides, handelt es sich um winzige Spinnentiere, die sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen ernähren. In der Regel erreichen die Hautfresser mit den haarigen Borsten eine Größe von 0,1 bis 0,5 mm. Entgegen der weit verbreiteten Meinung wird eine Hausstaubmilbenallergie nicht etwa von den Milben selbst, sondern durch deren Kot ausgelöst.

Hausstaubmilben tauchen in verschiedenen Lebensräumen auf. Besonders wohl fühlen sie sich in Häuser und Wohnungen. Hier können sie sich ungestört ausbreiten und von menschlichen und tierischen Hautschuppen ernähren. Den größten Anteil der kleinen Spinnentiere findet man in der Matratze. Wegen dem feuchten Klima und den vielen Hautschuppen finden sie hier eine optimale Umgebung vor. Das Umwelt Bundesamt erklärt in diesem Zusammenhang: „Hausstaubmilben finden sich überall im Staub von Innenräumen. Bevorzugte Aufenthaltsorte sind Bettmatratzen, das Oberbett, Polstermöbel und ältere Bücher. Dort sind in der Regel ausreichend Hautschuppen und Haare als Nahrung vorhanden. Betten sind besonders betroffen, da Menschen im Schlaf pro Nacht rund 200 ml Feuchtigkeit ausschwitzen2www.umweltbundesamt.de. [Online] https://www.umweltbundesamt.de/hausstaubmilbe#lebensraum-vorkommen (Abgerufen am 11. Juni 2022) .“

Was ist eine Hausstaubmilbenallergie?

Bei einer Hausstaubmilbenallergie reagieren Betroffene allergisch auf Eiweißstoff im Kot oder aus dem Körper der Hausstaubmilben. Diese sammeln sich beispielsweise auf der Matratze an und gelangen von dort auf die Schleimhäute und in die Atemwege. Das körpereigene Immunsystem identifiziert die Erreger als Gefahr und bildet den Antikörper Immunglobin E (IgE), welcher an den Mastzellen andockt, wodurch Botenstoffe ausgeschüttet werden3www.apotheken-umschau.de. [Online] https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/allergien/was-ist-eine-hausstaubmilbenallergie-740251.html (Abgerufen am 11. Juni 2022) . In der Folge kommt es zu einer allergischen Reaktion und Symptome treten auf.

Symptome bei Hausstaubmilbenallergie

Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie können in verschiedenen Formen auftreten. Dabei können die folgenden Systeme betroffen sein:

  • Die Nase: Betroffene leiden bei einer Hausstaubmilbenallergie oft unter allergischem Schnupfen (Rhinitis), häufigem Niesreiz, einer verstopften oder laufende Nase. Die Symptome machen sich in der Regel verstärkt nach dem Aufstehen bemerkbar. Wenn die Nasenschleimhäute anschwellen, sprechen Allergiker häufig nasal.
  • Das Auge: Eine Hausstaubmilbenallergie kann sich ebenfalls durch tränende, juckende oder gerötete Augen äußern. Nicht immer fällt der erste Verdacht auf eine Allergie, da andere Augenbeschwerden mit ähnlichen Symptomen einhergehen.
  • Die Bronchien/ Lunge: Husten, Asthma, Verschleimung zählen zu den möglichen Symptomen einer Hausstaubmilbenallergie. Wenn die Allergie von den oberen Atemwegen nach unten in die Lunge wandert, sprechen Fachleute von einem „Etagenwechsel“. Ein Etagenwechsel kann durch eine rechtzeitige Therapie der bestehenden Symptome verhindert werden.
  • Die Haut: Quaddeln, Rötungen und Juckreiz können durch eine Hausstaubmilbenallergie auftreten.
  • Weitere Symptome: Betroffene Personen fühlen sich im Zuge einer Hausstaubmilbenallergie oft müde und erschöpft. Darüber hinaus kann sich dies in Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen niederschlagen.
Hausstaubmilbenallergie - Ursachen, Symptome und Behandlung
Bei einer Hausstaubmilbenallergie ständige Begleiter: Taschtuch und Nasenspray

Diagnose

Eine Hausstaubmilbenallergie bleibt oft lange unentdeckt, da die Symptome individuell unterschiedlich auftreten können und der Symptomatik anderer Erkrankungen ähneln. Bei einem bestehenden Verdacht sollten Betroffene zunächst einen HNO-Arzt kontaktieren, der einen sogenannten Prick-Test durchführt. Hierbei lassen sich allergische Reaktionen feststellen, indem verschiedene Allergene auf die Haut aufgetragen werden. Ein Provokationstest kann das Ergebnis bestätigen.

Welche Präventionsmaßnahmen und Behandlungen gibt es?

Da sich eine absolut staubfreie Wohnumgebung in der Praxis nicht herstellen lässt, sollte der Fokus darauf liegen, den Kontakt mit den Erregern so weit wie möglich zu reduzieren. Die folgenden Tipps können dabei helfen:

  • Encasings für das Bett: Die kleinen Spinnentiere machen es sich besonders gerne im heimischen Bett bequem. Hier finden die kleinen Spinnentiere optimale Bedingungen vor. Sie ernähren sich von Hautschuppen und führen ein regelrechtes Schattendasein, da wir sie mit bloßem Auge nicht erkennen können. Bei Encasings handelt es sich um spezielle Bezüge, die für die Milben eine Barriere darstellen. Die Schutzbezüge für Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen schließen die kleinen Spinnentiere demnach ein. Hierbei sollte man stets auf die Qualität achten und Testergebnisse vergleichen, da sich die Encasings oft stark unterscheiden.
  • Lüften und Raumtemperatur niedrig halten: Hausstaubmilben lieben Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 Prozent und Temperaturen um die 25 Grad. Von daher empfehlen Experten häufiges Lüften. Darüber hinaus kann zum Beispiel ein Luftentfeuchter helfen.
  • Staubsaugen: Beim Staubsaugen kann es von Vorteil sein, wenn Allergiker einen HEPA-Filter verwenden. Im besten Fall übernimmt ein Nicht-Allergiker diese Aufgabe, da Allergiker den Kontakt mit Hausstaubmilben so gut wie möglich reduzieren sollten.
  • Bettwäsche wechseln: Ein häufiges Wechseln der Bettwäsche gehört zu den besten Präventionsmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Milben. Die Wäsche sollten Sie bei mindestens 60 °C waschen. Einige Händler bieten spezielle Anti-Milben-Waschmittel an. Kleiner Tipp: Milben werden ebenfalls durch die Tiefkühlung abgetötet.
  • Kuscheltiere und dicke Teppiche vermeiden: Kuscheltiere sind echte Staubfänger, die sich als optimale Brutstätten für Milben entpuppen können. Generell sollten Hausstaubmilbenallergiker nach Möglichkeit auf Teppiche verzichten. Zudem raten Experten dazu sämtliche Staubfänger zu vermeiden. Dazu gehören u. a. Vorhänge, Polster und offene Schränke.
  • Teebaumöl: Immer wieder wird Teebaumöl als vielversprechendes Hausmittel gegen die kleinen Hautfresser genannt.

Weiterlesen: Was hilft

Behandlung

Neben der Kontaktvermeidung stehen zur Linderung akuter Beschwerden antiallergische und antioxidative Medikamente zur Verfügung:

  • Antihistaminika
  • Nasensprays
  • Augentropfen
  • Asthmasprays / Allergospasmin
  • Spezifische Immuntherapien

Quellen & Verweise[+]

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