Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut auf einen spezifischen Stoff in ungewohntem Ausmaß. Betroffene bemerken dies zunächst an rötlichen Stellen, die nach kurzer Zeit wieder abheilen. Nur sehr selten nimmt sie einen ernsteren Verlauf, der von einem Hautarzt begleitet werden sollte. In Europa wurde bei etwa 20% der Bevölkerung mindestens eine Form von Kontaktallergie diagnostiziert1Quelle: Verbreitung Kontaktallergie – https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/kontaktallergie/verbreitung.html – Abgerufen am 01.12.2022.

Dieses Problem betrifft also Millionen von Menschen. Aus diesem Grund entstand der folgende Ratgeber, welcher über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Kontaktallergie aufklärt.

Die Ursachen für eine Kontaktallergie

Im Fokus steht dabei stets ein Allergen, welches die Kontaktallergie auslöst. Theoretisch kommt jede Substanz dafür in Frage. Menschen sind aufgrund ihrer Veranlagung und der Intensität des Kontaktes individuell für eine solche Allergie geeignet. Besonders häufig entstehen Kontaktallergien bei folgenden Stoffen:

  • Nickel
  • Duftstoffe
  • Latex (bspw. Gummihandschuhe)
  • Ätherische Öle
  • Formaldehyd
  • Kobaltchlorid (Zement, Mineralöl)
  • Bienenharz (Propolis)
  • Kolophonium
  • Konservierungsstoffe
  • Pflanzen

Ferner können auch Medikamente der Auslöser sein, wenn sie auf der Haut aufgetragen werden. Am bekanntesten sind hier Antibiotika2Quelle: Auslöser einer Kontaktallergie – https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/kontaktallergie/ausloeser.html – Abgerufen am 01.12.2022.

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Kontaktallergien treten vielfältig auf und gelten als weit verbreitet. In Europa sind schätzungsweise 20% der Bevölkerung von mindestens einer Allergie dieser Art betroffen.

Angeborene und erworbene Kontaktallergie

Auf der Suche nach den Ursachen unterscheidet die Medizin zwischen angeborenen Sensibilisierungen und jene, die erst mit den Jahren erworben werden. Die meisten Kontaktallergien treten erst mit zunehmendem Alter in Erscheinung. Weshalb sie bei Erwachsenen häufiger zu finden sind als bei Kindern und Jugendlichen.

Die genetische Veranlagung für Allergien nennt man Atopie. Aus Sicht der Forschung sind aber wohl noch nicht alle Zusammenhänge zur Kontaktallergie gefunden. Demnach sind neben der Atopie womöglich weitere Faktoren im genetischen Code, welche eine angeborene Kontaktallergie bewirken können.

Wohingegen die erworbene Kontaktallergie erst mit der Zeit entsteht. So ähnlich ist es auch bei einer Neurodermitis. Ob und wann die Allergie auftritt, lässt sich in der Medizin nicht vorhersagen.

Mögliche Risikofaktoren für eine Kontaktallergie

Je länger der Kontakt zum spezifischen Allergen besteht, desto wahrscheinlicher kommt es zu einer Reaktion. Darüber hinaus sind bestimmte Risikofaktoren bzw. Risikogruppen bekannt dafür, die mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Kontaktallergie entwickeln.

  • Viele Kontaktallergien treten im beruflichen Umfeld auf. Die oben aufgezählten Ursachen lassen diesen Rückschluss zu. Denn in manchen Berufen sind die häufigsten Auslöser stark vertreten.
  • Bestimmte Kontaktallergene warten aber ebenso im privaten Umfeld auf einen. Sei es günstiger Modeschmuck, der mit Nickel versetzt ist oder die neue Kosmetik, welche zu viele ätherische Öle enthält.
  • Passionierte Heimwerker, die mehrmals die Woche basteln, tüfteln und schrauben, bemerken mit der Zeit manchmal eine anhaltende Rötung der Haut. Auslöser können Bau- und Klebstoffe sein. Silikon, Kunstharze (Epoxid) etc. sind damit gemeint.
  • Raucher besitzen ein vermutlich höheres Risiko für eine Kontaktallergie, je länger sie ihrem Laster nachgehen3Quelle: Rauchen und Kontaktsensibilisierungen – https://edoc.ub.uni-muenchen.de/25750/1/Heckle_Victoria.pdf – Abgerufen am 01.12.2022. Dabei enthalten Zigaretten gleich mehrere potentielle Allergene als mögliche Auslöser (Tabak, Filter, Papier, Aromastoffe).
  • Menschen mit erhöhter physischer Belastung neigen mitunter zu einer Kontaktallergie. Schwangere, stillende Mütter und schwer erkrankte Personen zählen dazu.
  • Offene Beine, verursacht durch eine Venenschwäche, können zu einer Kontaktallergie bzw. einem Kontaktekzem führen.
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Der Mensch ist täglich vielen potentiellen Stoffen ausgesetzt, welche eine Kontaktallergie bewirken können.

Kontaktallergie und ihre Symptome

War der Kontakt zum Allergen ausreichend genug, treten die Symptome kurz danach in Erscheinung. Zuerst macht sich ein rötlicher Hautausschlag bemerkbar, welcher sich unklar abzeichnet. Jedoch bleibt er lokal auf die Stelle des Kontaktes begrenzt. Damit geht fast immer ein gewisser Juckreiz einher.

In den nächsten Stunden kommt es zur Schwellung und die Haut verliert an Feuchtigkeit. Durch weiteren Kontakt mit dem Allergen können sich die Symptome verstärken und sehr unangenehm werden. Teilweise zeigen sich Bläschen, die platzen können. Anschließend bildet sich eine Kruste an der betroffenen Stelle.

Am häufigsten entwickelt sich die Kontaktallergie an den Händen, insbesondere den Fingern und dem Handrücken. Ebenso empfindlich ist das Gesicht, gerade an den Lippen und Augenlidern. Nur in seltenen Fällen breitet sich der Ausschlag über die lokalisierte Kontaktstelle hinaus aus.

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Welcher Stoff die allergische Reaktion auslöste und wie lange der Kontakt zu ihm bestand, bestimmen die Schwere der Symptome.

Manchmal kommt es aber auch zu einer sogenannten “Streureaktion”. Hierbei entwickelt sich der Ausschlag ebenso an weiteren Körperstellen, die mit dem Allergen gar nicht in Berührung gekommen sind.

Diagnose & Behandlung von Kontaktallergien

Zur Diagnose wird der behandelnde Arzt einige Fragen stellen und die Hautstelle begutachten. Er geht eine Reihe von typischen Allergenen durch und ob der Patient mit diesen vor kurzem Kontakt hatte. Hierbei geht es vor allem um die vermehrte Berührung mit bestimmten Stoffen.

Optisch ist auf die genaue Kennzeichnung des Ausschlags zu achten. Eine allergische Reaktion ruft eine nicht klar abgegrenzte Rötung hervor. Im Vergleich zu einem Mückenstich o.Ä. sieht ein solcher Ausschlag nicht gleichmäßig verteilt aus. Absolute Gewissheit bringt dann ein sogenannter “Epikutantest”.

Die auch als “Pflastertest” bekannte Methode verwendet ein Pflaster mit dem vermuteten Erreger darauf. Dies bleibt ein bis zwei Tagen auf dem Arm oder Rücken. Anschließend kann festgestellt werden, ob das richtige Allergen gefunden wurde. Um dann die richtige Behandlung auszuwählen.

Um schnell Linderung zu verschaffen, verschreibt der Arzt meistens eine Creme mit Kortison, eine Salbe oder Lösungen zum Auftragen. Hierbei sind mögliche Nebenwirkungen zu kennen, die bei längerer Anwendung verstärkt auftreten können.

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Die korrekte Diagnose einer Kontaktallergie gehört in die Hände eines Dermatologen (Hautarzt). Dieser kann anschließend eine geeignete Behandlung anordnen.

Einer erneuten Kontaktallergie vorbeugen

An erster Stelle steht die Identifizierung des Allergens und auf welchem Weg es Kontakt zur Haut erhält. Mit diesem Wissen kann das Aufeinandertreffen bewusst vermieden werden.

Darüber hinaus sollte die Haut so schonend wie möglich behandelt werden, Dadurch bleibt ihr natürlicher Schutzmantel besser erhalten. Empfehlenswert ist eine Hautpflege mit einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 zu verwenden. Bei dekorativer Kosmetik und Düften ist auf die entsprechenden Allergene in den Rezepturen zu achten.

Da ein Großteil der Kontaktallergien an den Händen entsteht, verdienen diese besonders viel Aufmerksamkeit.

  • Der Verzicht von Seifen zur Reinigung der Hände kann die Haut schonen.
  • Nach dem Händewaschen sind diese sorgfältig abzutrocknen. Gerade zwischen den Fingern darf keine Restfeuchte bestehen bleiben.
  • Der Hautarzt kann spezielle Handcremes und Salben verschreiben, die fortan mehrmals täglich zu benutzen sind.
  • Beim Putzen im Haushalt oder Arbeiten im Garten helfen Schutzhandschuhe den Kontakt zum Allergen zu unterbinden.
  • Auch bei schlechtem und kaltem Wetter sind Handschuhe zu tragen, um einer Mehrbelastung entgegenzuwirken.
  • An heißen Sommertagen ist vermehrt auf eine ausreichende Hautfeuchtigkeit an den Händen zu achten.
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Einer Kontaktallergie lässt sich am besten vorbeugen, indem das auslösende Allergen identifiziert und in Zukunft gemieden wird.

Quellen & Verweise[+]

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