Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Hausmittel gegen Durchfall werden seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, doch welche „Tipps“ helfen am besten gegen unangenehme Diarrhoe? Wir zeigen Ihnen 10 Hausmittel.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Durchfall kann akut oder chronisch auftreten
  • 25 Prozent der Bundesbürger leiden an Magenschmerzen oder Durchfall1ABDA  https://www.abda.de/aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/detail/7-von-10-bundesbuergern-leiden-gelegentlich-unter-magen-darm-beschwerden – Abgerufen am 05.10.2022
  • Durch Durchfall und Erbrechen werden dem Körper wichtige Elektrolyte und große Mengen Flüssigkeit entzogen
  • Hausmittel ersetzen keine klinische geprüften Medikamente

Durchfall – Was ist das überhaupt?

Durchfall (Diarrhoe) bezeichnet weichen bis flüssigen Stuhl, der mehrmals täglich (mindestens dreimal) auftritt. Dieser kann akut oder chronisch auftreten. Eine chronische Form liegt vor, wenn Betroffene über einen Zeitraum von mehr als 4 Wochen unter Durchfall leiden2Deximed Hausarztwissen online- https://deximed.de/home/klinische-themen/magen-darm-trakt/patienteninformationen/was-kann-das-sein/diarrhoe-durchfall-chronische – Abgerufen am 05.10.2022.

Wie entsteht Durchfall?

Durchfallerkrankungen sind in Deutschland keine Seltenheit. Die Gründe für den weichen und flüssigen Stuhlgang können dabei sehr unterschiedlich ausfallen. In vielen Fällen wird eine Diarrhoe durch Viren (z. B.: Norovirus) oder bestimmte Bakterien ausgelöst. Vor allem Noro- und Rotaviren sind für einen Großteil der Infektionen verantwortlich. Nachdem die Erreger über den Mund in den Magen gelangen, greifen sie die Schleimhaut an und vermehren sich in der Folge im Darm, bevor sie über den Stuhlgang ausgeschieden werden. Um sich zu schützen, reagiert der Körper häufig mit Durchfall oder Erbrechen auf die Erreger.

Durchfall durch Norovirus

Noroviren sind weit verbreitet und kommen weltweit vor. Beim Norovirus handelt es sich um eine akute Magen-Darm-Infektion, die in vielen Fällen mit heftigen Durchfällen und Erbrechen einhergeht. Ansteckungen können über die folgenden Wege erfolgen:

  • Von Mensch zu Mensch: Noroviren werden vorwiegend über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Hierfür reichen bereits kleinste Spuren von Erbrochenem oder Stuhlresten aus, um eine Infektionsübertragung auszulösen. Viren, die sich auf der Handoberfläche befinden, gelangen leicht in den Mund.
  • Über Gegenstände: Noroviren können ebenfalls über den Kontakt mit verunreinigten Gegenständen übertragen werden. Gefahren lauern beispielsweise auf Türklinken oder Toilettendeckeln. Von dort aus gelangen sie zunächst auf die Hautoberfläche und im Anschluss in den Mund.
  • Über Lebensmittel: Auch Lebensmittel können mit Noroviren belastet sein. Zu den typischen Gefahrenquellen zählen zum Beispiel rohe Lebensmittel (Obst, Salate) und Muscheln. Dort können die Viren tagelang überleben und selbst im Kühlschrank aktiv bleiben.
  • Kontamination durch verunreinigtes Wasser: Eine Ansteckung mit fäkalverunreinigtem Wasser ist ebenfalls möglich.

Neben Viren und Bakterien können Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder bestimmte Krankheiten Durchfall hervorrufen. Wochenlanger Durchfall und heftige Bauchkrämpfe zählen zu den typischen Symptomen bei Morbus Crohn. Die chronische Darmentzündung tritt meist in Schüben auf und ist bis heute nicht heilbar. Ebenso wie Morbus Crohn zählt Colitis ulcerosa zu den chronisch entzündlichen Darmkrankheiten (CED). Betroffene klagen während eines Schubes häufig über starke Durchfälle (oft in Kombination mit Blut oder Schleim) sowie starke Unterbauchschmerzen.

Darüber hinaus kann Durchfall durch psychische Belastung, der Konsum von Giftstoffen wie Alkohol oder Pilzvergiftungen entstehen.

Gefahren

Auch wenn kurzfristiger Durchfall für gesunde Menschen in der Regel nicht bedrohlich ist, gehören vor allem Schwangere, Kinder unter drei Jahren sowie kranke und ältere Menschen zu den größten Risikogruppen. Durch eine Diarrhoe kann der Körper mehrere Liter Flüssigkeit und wichtige Salze verlieren, sodass die Gefahr einer Austrocknung (Dehydratation) besteht. Unbehandelt können schwere Durchfälle lebensbedrohlich sein.

10 Hausmittel gegen Durchfall

Hausmittel gegen Durchfall kommen oft bei akutem und harmlosen Durchfall zum Einsatz. Aber Achtung: Hausmittel stellen keinen Ersatz zu Medikamenten oder ärztlicher Beratung dar. Wenn die Beschwerden schlimmer werden oder über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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Was sind Hausmittel?

Bei Hausmitteln handelt es sich um einfache Substanzen, Anwendungen oder Naturheilmittel, die meist auf Grundlage von familiären oder volkstümlichen Beobachtungen und Erfahrungen überliefert werden. Sie fallen jedoch nicht in den medizinischen Bereich und sind im Gegensatz zu Arzneimitteln nicht klinisch geprüft.

Heidelbeeren

Heidelbeeren genießen einen guten Ruf als natürliches Hausmittel gegen Durchfall. Die blauen Beeren enthalten nicht nur Anthocyane, sondern auch Gerbstoffe. Diese sollen leichtem Durchfall entgegenwirken können, da sie dafür sorgen, dass sich die Schleimhautstrukturen verengen. In diesem Zusammenhang erklären Dr. Martina Melzer und Dr. Martin Allwang: „Gerbstoffe binden an Eiweiße, die sich in der Schleimhaut befinden, und verändern deren räumliche Struktur. Die Schleimhautoberfläche verfestigt sich und bewirkt damit, dass weder Durchfallerreger in die Darmschleimhaut gelangen, noch wichtige Nährstoffe und Wasser verloren gehen3Dr. Martina Melzer und Dr. Martin Allwang – https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/heidelbeere-mildes-mittel-gegen-durchfall-733151.html -Abgerufen am 05.10.2022.“

Bananen

Die in Bananen enthaltenen Pektine binden Wasser und können die Darmentleerung verzögern. In der Folge steigen die Chancen, dass Flüssigkeit gebunden wird und der Stuhl sich verfestigt.

Schwarzer Tee

10 Hausmittel gegen Durchfall

Schwarzer Tee enthält viele Gerbstoffe, welche eine beruhigende Reaktion auf die Verdauung hervorrufen sollen.

Gemüsebrühe

Nicht wenige Menschen schwören auf eine herzhafte Gemüsebrühe als bewährtes Hausmittel gegen Durchfall, da sie viele Elektrolyte enthält. Die Brühe sollte nach Möglichkeit in kleinen Portionen gelöffelt werden.

Apfel (gerieben)

Getreu dem Motto „An apple a day keeps the doctor away“ gilt das Kernobstgewächs volkstümlich auch bei Durchfall als ein nützliches Hausmittel. Die Schale von Äpfeln sind reich an Pektinen, die in der Lage sind, Wasser zu binden. Als Hausmittel wird der Apfel inklusive Schale zunächst gerieben.

Kartoffeln

Kartoffeln stecken nicht nur voller Vitamine, sondern gelten ebenso bei Durchfall als sehr bekömmlich.

Zwieback

Zwieback ist fettarm und überaus bekömmlich. Aus diesen Gründen gilt das doppelt gebackene Brot als echter Klassiker im Kampf gegen Diarrhoe.

Hühnersuppe

Eine warme Hühnersuppe zählt zu den beliebtesten Hausmitteln gegen Erkältungen und Grippe. Doch auch bei einer Magen-Darm-Grippe schwören viele Betroffene auf eine warme Hühnerbrühe mit einem geringen Gewürzanteil.

Wärmflasche

Der Klassiker! Wärmflaschen sind ein beliebtes Mittel gegen Bauchschmerzen. Optional verwenden viele Menschen ein Körnerkissen, um die Verdauung zu beruhigen.

Viel Trinken

Da der Körper im Zuge einer Durchfallerkrankung große Mengen an Wasser, Salzen und anderen wichtigen Verbindungen verliert, ist es wichtig, viel zu trinken. Bei starkem Durchfall kann das Wasser durch Elektrolytmischungen ergänzt werden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sollte Cola nicht das Mittel der Wahl sein, da das Getränk kaum Mineralien und sehr viel Zucker enthält.