Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit stehen bei der Zusammenstellung ihres Ernährungsplans vor einer schwierigen Aufgabe. Viele „Gluten-Fallen“ schlummern im Verborgenen und lassen sich erst bei genauerem Hinsehen identifizieren. Doch wie entsteht die Zöliakie überhaupt und ist die Unverträglichkeit heilbar? Wir zeigen Ihnen 10 interessante Fakten zum Thema Zöliakie.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • In etwa jeder hundertste Einwohner ist hierzulande von Zöliakie betroffen
  • Bei einer Glutenunverträglichkeit kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf das Klebereiweiß Gluten
  • Das Klebereiweiß wirkt toxisch auf die Darmschleimhaut, wodurch Entzündungen und ein Abflachen der Darmzotten begünstigt werden
  • Bis heute treffen Menschen mit Zöliakie oft auf Unverständnis
  • Zöliakie ist nicht heilbar
  • Eine dauerhafte Ernährungsumstellung steht im Mittelpunkt der Behandlung
  • Gluten-Fallen lauern in diversen Lebensmitteln und Getränken
  • „Gluten“ stammt von dem lateinischen Wort für „Leim“
  • Eine Diagnose erfolgt Antikörper-Screenings und Biopsie

Volkskrankheit Zöliakie – Was ist das überhaupt?

Bei Zöliakie handelt es sich um eine Unverträglichkeit des Dünndarms gegenüber dem Speicherprotein Gluten. Bei Betroffenen löst der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln und Getränken eine Entzündung des Dünndarms aus. Auf Dauer kann dies zu einer Abflachung der Darmzotten führen, wodurch im Gegenzug Mangelerscheinungen auftreten können. Zöliakie ist nicht heilbar.

Was ist Gluten?

Bei Gluten handelt es sich um ein Speicherprotein, das in verschiedenen Getreidearten vorkommt. Das „Klebereiweiß“ besteht aus Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten, wobei Proteine einen Anteil von ca. 90 % ausmachen. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet es sich hervorragend zum Backen, da es durch Wasserzugabe eine elastische Masse bildet. Wir finden Gluten beispielsweise in Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Grünkern, Emmer, Einkorn, Kamut, Triticale und Malz.

Symptome

Bei einer Glutenunverträglichkeit kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf das Klebereiweiß Gluten. Viele Menschen mit Zöliakie klagen nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln über Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Andere Betroffene leiden dagegen unter starken Erschöpfungszuständen und depressiven Verstimmungen. Auf Dauer schädigt eine Glutenunverträglichkeit die Darmschleimhaut, wodurch die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt werden kann. Dies kann im Gegenzug Mangelerscheinungen wie Eisenmangel verursachen.

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Das sind die typischen Symptome bei Zöliakie

 

  • Blähbauch
  • Durchfall
  • Müdigkeit
  • Depressive Verstimmungen
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Migräne

10 Fakten zu Glutenunverträglichkeit

Auch hierzulande leiden tausende Menschen an Unverträglichkeit gegenüber Gluten, ohne davon zu wissen. Obwohl die Erkrankung tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist, treffen Betroffene nicht selten auf Unverständnis und Unwissen. Sprüche wie „Bauchschmerzen hat doch jeder mal“ und „Kannst du nicht mal eine Ausnahme von deiner Diät machen?“ unterstreichen dies. Im Folgenden stellen wir Ihnen 10 Fakten rund um das Thema „Zöliakie“ vor.

Nr. 1: Zöliakie ist nicht heilbar

Die schlechte Nachricht zuerst: Zöliakie ist bis heute nicht heilbar. Wenn das Klebereiweiß Entzündungsreaktionen im Dünndarm auslöst, kann es auf Dauer zu einem Abflachen der Darmzotten kommen. Dies kann in der Folge mit Mangelerscheinungen einhergehen. Aus diesem Grund stellt eine glutenfreie Ernährung den besten Behandlungsansatz dar.

Nr. 2: Gluten verbirgt sich nicht nur in Weizen

10 Fakten zu Zöliakie

Bei Gluten handelt es sich um ein Speicherprotein, das in verschiedenen Getreidearten (z. B.: Gerste, Weizen, Roggen, Einkorn und Kamut) vorkommt.

Nr. 3: Viele Saucen und Gewürzmischungen enthalten Gluten

Wer seine glutenfreie Mahlzeit mit einer leckeren Sauce oder schmackhaften Gewürzmischung verfeinern möchte, kann unter Umständen eine böse Überraschung erleben. Viele Ketchup-Sorten und Fertigsaucen enthalten Mehl als Bindemittel. Menschen mit einer Zöliakie sollten deshalb unbedingt auf die Zutatenliste schauen.

Nr. 4: Auch „glutenfreie“ Produkte können Gluten enthalten

Hierbei gilt, dass Produkte mit dem Label „glutenfrei“ einen Höchstgehalt von 20 mg/kg nicht überschreiten dürfen.

Nr. 5: In etwa jeder hundertste Bundesbürger ist betroffen

Untersuchungen zeigen, wie verankert die Glutenunverträglichkeit in unserer Gesellschaft ist. Demnach ist hierzulande etwa jeder 100. Bundesbürger von Zöliakie betroffen1Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V. – https://www.dzg-online.de/was-ist-zoeliakie Abgerufen am 10.10.2022.

Nr. 6: Es gibt verschiedene Diagnosemöglichkeiten

Eine Zöliakiediagnose kann durch Blutuntersuchungen und eine spezielle Dünndarmbiopsie erfolgen. Bei einer Dünndarmbiopsie handelt es sich um eine Probenentnahme aus dem Zwölffingerdarm, welche im Zuge einer Magenspiegelung stattfinden kann. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V. erklärt in diesem Zusammenhang: „Die Biopsien werden im Rahmen einer Magen-Spiegelung entnommen, bei der mindestens 5 – 6 Proben aus verschiedenen Regionen des Zwölffingerdarms entnommen werden. Wichtig ist dabei auch die Entnahme einer Probe aus dem Bereich, der sich direkt hinter dem Magen befindet, dem so genannten Bulbus duodeni. Manchmal finden sich nur an dieser Stelle die Veränderungen der Schleimhaut2Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V.- https://www.dzg-online.de/duenndarmbiopsie-und-histologie-nach-marsh  Abgerufen am 10.10.2022.“

Nr. 7: Eine glutenfrei Diät stellt die beste Behandlungsform dar

Bei Behandlung von Zöliakie steht eine dauerhafte Ernährungsumstellung im Fokus. Im Zuge einer glutenfreien Diät lernen Betroffene, wie sie Glutenquellen identifizieren und vermeiden können. Durch einen dauerhaften Glutenverzicht soll sich die Dünndarmschleimhaut regenerieren und zu ihrer ursprünglichen Form zurückentwickeln. Erste Therapieerfolge treten oft bereits nach wenigen Tagen auf.

Nr. 8: Ein Ernährungstagebuch kann helfen

Ein Ernährungstagebuch eignet sich hervorragend, um einer möglichen Unverträglichkeit auf die Spur zu kommen. Schreiben Sie über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen alles auf, was Sie zu sich nehmen. Hierzu zählen Lebensmittel, Getränke und Medikamente. Notieren Sie nicht nur, was Sie gegessen haben, sondern auch die jeweilige Portionsgröße und die Uhrzeit. Falls nach dem Verzehr Beschwerden auftreten, versuchen Sie diese so gut wie möglich zu beschreiben. Diese Hinweise können bei einer späteren Diagnose überaus wertvoll sein.

Nr. 9: Glutenunverträglichkeit vs. Glutensensitivität

Bei einer Glutensensitivität liegt eine Überempfindlichkeit gegen Gluten vor, obwohl keine Veränderung der Darmschleimhaut festgestellt werden. Viele Betroffene leiden nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln an zöliakieähnlichen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen.

Nr. 10: Der Begriff „Zöliakie“ kommt aus dem Griechischen

Bei dem Begriff „Zöliakie“ handelt es sich um eine Ableitung aus den griechischen Worten „Koilia“ (Bauch) und „kolios“ (hohl) 3panista.de- https://www.panista.de/blog/wissen/die-geschichte-der-zoliakie – Abgerufen am 10.10.2022.

Gluten-Fallen lauern überall

Eine glutenfreie Diät stellt Menschen mit Zöliakie gerade zu Beginn vor eine schwierige Aufgabe, da das Klebereiweiß sich in unzähligen Produkten versteckt. Unter anderem können die folgenden Lebensmittel tückische Gluten-Fallen darstellen:

  • Sushi
  • Wurst
  • Chips
  • Pommes
  • Tiefkühlpizza
  • Schokolade
  • Bier
  • Speiseeis
  • Saucen
  • Ketchup
  • Gewürzmischungen

Unser Tipp: Achten Sie beim Einkauf darauf, dass das jeweilige Produkt als glutenfrei deklariert ist. Hierbei gilt, dass Produkte mit dem Label „glutenfrei“ einen Höchstgehalt von 20 mg/kg nicht überschreiten dürfen.

Quellen & Verweise[+]

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