Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Eine Wellnessmassage bietet eine wunderbare Möglichkeit, um Körper und Geist zu entspannen. In der Wellnessindustrie sind Anwendungen, die das Wohlbefinden verbessern, nicht mehr wegzudenken. Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile verschiedene Techniken mit sich bringen.

 Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Wellnessmassagen sind ein beliebtes Mittel, um abzuschalten und dem Körper eine wohlverdiente Pause zu gönnen
  • Die Schwedische Massage zählt zu den populärsten Massagen weltweit
  • Es gibt viele verschiedene Massageformen, die im Wellnessbereich eingesetzt werden
  • Kunden sollten niemals krank eine Massage aufsuchen
  • Bei bestimmten Krankheitsbildern oder Entzündungen darf keine Massage erfolgen

Wellnessmassage – Was ist das überhaupt?

Bei einer Wellnessmassage handelt es sich um eine mechanische Gewebestimulation, die in erster Linie der körperlichen Entspannung dient. Traditionelle Massagen sollen behandelte Regionen mit Nährstoffen versorgen, die Durchblutung fördern und Verspannungen lösen. Zudem genießen Wellnessmassagen den Ruf, dass sie hilfreich für den Stressabbau sind. Im Hinblick auf die möglichen Wirkungen bei Krankheiten ist die Studienlage dagegen überaus rar. Generell gilt es, zwischen verschiedenen Massageformen zu differenzieren. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier der bekanntesten Massagetechniken vor:

Schwedische Massage

Die Schwedische Massage wird oft auch als klassische Massage bezeichnet und ist vor allem in Europa und Nordamerika überaus populär. Die Technik wurde im 19. Jahrhundert von dem schwedischen Professor Pehr Henrik Ling entwickelt. Die verschiedenen Techniken zielen darauf ab, Verhärtungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und Entspannung zu stiften. Hierfür hat Ling ein Fundament aus den folgenden fünf Techniken entwickelt:

  • Effleurage: Die Effleurage steht in der Regel am Beginn einer Schwedischen Massage. Mit sanften Streichbewegungen lockert der Masseur bestimmte Körperregionen, verteilt das Massageöl und erwärmt das Gewebe. Zugleich dient die Technik dazu, den Blutfluss zu erhöhen. Der Begriff leitet sich von dem französischen Wort „effleurer“ ab und bedeutet so viel wie „flüchtig berühren“.  Während der Massage kann der Masseur die Druckintensität erhöhen und die Geschwindigkeit verändern, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
  • Petrissage: In der Übersetzung bedeutet das französische Verb „pétir“ kneten. Im Rahmen der Schwedischen Massage bezieht sich Petrissage auf eine Technik, bei der das Gewebe und die darunterliegenden Muskeln durch rollende und knetende Bewegungen und Griffe bearbeitet werden. Durch bestimmte Techniken (Drücken, Kneten und Dehnen) versucht der Masseur, tiefere Verspannungen zu lösen und Verkrampfungen zu lockern. Zugleich stimuliert die Petrissage die Haut und ruft lymphatische Reaktionen hervor.
  • Friktion: Mit Friktion ist die Technik des Reibens gemeint. Hierbei bearbeitet der Masseur die Hautoberfläche mit kreisenden Bewegungen. Durch den ausgeübten Druck und die Reibung soll die Durchblutung aktiviert werden. Aus diesem Grund berichten Patienten häufig von einer angenehmen Wärme. Der Masseur kann die Intensität je nach Patient anpassen.
  • Tapotement: Beim Tapotement setzt der Therapeut unterschiedliche Klopf- und Schlagtechniken ein, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Die Schläge erfolgen typischerweise in einer schnellen rhythmischen Abfolge. Häufig setzt der Therapeut hierbei spezielle Schlagtechniken mit der Handkante ein.
  • Vibration: Masseure und Therapeuten nutzen die Vibration im Rahmen der Schwedischen Massage, um tiefer in das Gewebe vorzudringen. Durch das schnelle Hin- und Herschwingen der aufgelegten Handfläche können Vibrationen auch tiefere Verspannungen lösen.

Shiatsu-Massage

Bei Shiatsu handelt es sich um eine in Japan entwickelte Massagetechnik, deren Behandlungsmethoden auf den Prinzipien der manuellen Therapie basieren. Durch die Anwendung der Technik, welche oft als „Akupressur“-Form bezeichnet wird, verfolgen Therapeuten das Ziel, den Energiefluss in den Leitbahnen (Meridiane) zu verbessern. Im Gegensatz zu anderen Massagetechniken verzichtet der Behandelte bei Shiatsu-Massagen auf Öle und Lotionen. Die Anwendungen erfolgen in vielen Fällen auf dem flachen Boden oder einer speziellen Matte. Hierbei liegt der Patient/ Empfänger auf dem Boden, während der Therapeut verschiedene Körperteile (Finger, Hände, Ellenbogen, Knie, etc.) einsetzt, um bestimmte Punkte zu stimulieren. Ein systematischer Review aus dem Jahr 2017 untersuchte die Wirksamkeit von Shaitsu bei verschiedenen Erkrankungen und kommt zu dem Ergebnis, dass die Qualität und Quantität der Nachweise unzureichend sind1The evidance for Shatsu: a systematic review of Shiatsu and acupressure – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3200172/ – Abgerufen am 22.02.2023. Obwohl sich die Evidenz in den vergangenen Jahrzehnten verbessert hat, sind weitere Studien erforderlich, um die Wirkung von Shiatsu zu untersuchen.

Reflexzonenmassage

Mit Wellnessmassagen zu mehr Entspannung

Bei der Reflexzonenmassage handelt es sich um eine Behandlungsform, die auf der Vorstellung fußt, dass bestimmte Körperbereiche bzw. Reflexzonen mit bestimmten Systemen und Organen im Körper verbunden sind. Durch die Stimulation dieser Bereiche soll die Funktion der entsprechenden Organe verbessert werden. Reflexzonenmassagen erfreuen sich vor allem im Wellnessbereich großer Beliebtheit, jedoch gibt es für viele Behauptungen keine wissenschaftlichen Beweise2The efficacy of reflexology: systematic review – https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2648.2008.04606.x – Abgerufen am 22.03.2023. In einer UKJ-Studie konnten Catharina Güttner und ihr Team die Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie bei Gonarthrose belegen3Universitätsklinikum Jena – https://www.uniklinikum-jena.de/Uniklinikum+Jena/Aktuelles/Archiv/PM_Archiv+2006/Wirksamkeit+der+Fu%C3%9Freflexzonentherapie+bei+Gonarthrose+belegt.print – Abgerufen am 22.03.2023.

Thailändische Massagen

Viele Menschen schwören auf traditionelle Thai Massagen, wenn sie nach Entspannung suchen. Diese einzigartige Massageform kombiniert sanfte Dehnungen mit Elementen aus der Akupressur und speziellen Grifftechniken. Hierfür arbeitet der Masseur mit seinen Fingern, Händen, Ellenbogen, Knien und Füßen, um Druck auf bestimmte Bereiche auszuüben. In der Folge verfolgt die TM das Ziel, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Bei der Thai Massage handelt es sich um eine ganzheitliche Massage, welche oft von meditativer Musik begleitet wird. Anwendungen erfolgen in vielen Fällen auf dem flachen Boden oder auf speziellen Liegen.

Was sind die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine Wellnessmassage?

Wellnessmassagen können für Entspannung sorgen und Abhilfe bei hartnäckigen Verspannungen bieten, jedoch gibt es bestimmte Voraussetzungen, unter denen die Anwendungen ein Risiko darstellen. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn Sie unter einem der folgenden Erkrankungen leiden:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Entzündungen
  • Muskelverletzungen
  • Knochenverletzungen
  • Fieber
  • Offene Wunden
  • Schwangerschaft (bei bestimmten Massagearten wie Thai Massagen)

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Sprechen Sie bei etwaigen Bedenken zunächst mit Ihrem Arzt und vergewissern Sie sich, ob die jeweilige Massageform kein Risiko für Ihre Gesundheit darstellt.

Quellen & Verweise[+]