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Gesundheitsreport Redaktion

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Anis – Wertvoller Doldenblütler im Portrait

Anis ist eine traditionelle Pflanze, die in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wird. Während das unverwechselbare Gewürz oftmals als Zutat von Spirituosen bekannt ist, unterschätzen viele Menschen die Wirkformen des Heilkrauts. So kann Anis u. a. bei Bauchschmerzen und Husten helfen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den „süssen Fenchel“

Merkmale und Herkunft Anis

Anis (Pimpinella anisum) wächst als einjährige Pflanze, die zwischen Juni und September blüht und zwischen den Monaten September und Oktober geerntet wird. Generell bevorzugt die Pflanze sonnige Standorte und nährstoffreiche Böden. Der Ursprung der Anispflanze ist unbekannt. Heute wird Sie vor allem in östlichen Mittelmeerländern wie Zypern, Griechenland und im vorderen, orientalischen Raum (Türkei, Syrien) angebaut.

Die Anispflanze erreicht eine Höhe von ca. 50 cm und besitzt dünne Äste sowie einen runden Stängel. Die weissen Blüten und die eiförmigen Früchte sind charakteristisch für das aromatische Kraut.

Heilwirkungen von Anis

Die Frucht birgt mehrere Eigenschaften, die aus der heilmedizinischen Perspektiven von Bedeutung sind. Das darin enthaltene ätherische Öl lässt sich als Inhaltsstoff in diversen Zubereitungen verwenden. Verschiedene Quellen legen nahe, dass Anis schleimlösend wirkt und den Abtransport aus den Bronchien fördert. Volkstümlich gilt es als Mittel gegen Nasennebenhöhlenentzündungen und Erkältungen. Aufgrund dieser sekretomotorischen Wirkung findet man Anis-Inhaltsstoffe heute in etlichen Hustenmitteln.

Zudem wirken die Inhaltsstoffe des Krauts leicht entkrampfend1Melzer, Maria. Heillexikon Anis. Apotheken Umschau.. So findet es Verwendung bei der Behandlung von Blähungen und Verdauungsbeschwerden. In einer Überprüfungsstudie wurden unterschiedliche wissenschaftliche Studien aus den Jahren 1970 – 2011 ausgewertet2Shojaii, Asie und Fard, Mahri Abdollahi. Review of Pharmacological Properties and Chemical Constituents of Pimpinella anisum.. Demnach wurden bisher „verschiedene Studien zu Anis durchgeführt, und es wurde über verschiedene Eigenschaften wie antimikrobielle, antifungale, antivirale, antioxidative, muskelrelaxierende, schmerzstillende und krampflösende Wirkung sowie unterschiedliche Auswirkungen auf das Magen-Darm-System von Anis berichtet“

Weiter wird von einem positiven Einfluss von Anis auf Hitzewallungen in den Wechseljahren und einer hypoglykämische und hypolipidämische Wirkung bei Diabetes berichtet.

Leckerer Anistee – So geht’s ganz einfach

Wer den Genuss der Anispflanze in Teeform ausprobieren möchte, kann diesen leicht selber herstellen. Hier eine Anleitung:

  1. Im ersten Schritt benötigen Sie Anisfrüchte. Diese sollten Sie jedoch nicht selber sammeln, da sie den toxischen Schierlingsfrüchten ähnlichsehen
  2. Zerkleinern Sie 1-2 Gramm der Früchte
  3. Bringen Sie ca. 150 ml Wasser zum Kochen
  4. Geben Sie nun die Früchte hinzu
  5. Lassen Sie den Tee für ca. 12 Minuten ziehen
  6. Nun können Sie den Tee nach Belieben süssen. Hierfür empfehlen wir Honig

Anis in der Küche und als Spirituose

Anis wird in Europa in erster Linie für Brot und Backwaren verwendet.

Ausser in Teegetränken, findet man Anis in den folgenden Spirituosen:

  • Sambuca (bekannter Anisschnaps aus Italien, der mit Anis, Süssholz und Sternanis aromatisiert wird)
  • Raki (türkisches Nationalgetränk, das oft mit Wasser verdünnt wird, charakteristisch durch die milchige Färbung)
  • Absinth (Absinth wird mit Wermuth und Anis aromatisiert. Der Alkoholgehalt schwankt dabei zwischen 45 und 89 % Vol. Absinth wurde in der Vergangenheit bereits häufiger verboten. In der Schweiz darf die Spirituose seit dem Jahr 2005 wieder hergestellt und verkauft werden)
  • Ouzo (das griechische Nationalgetränk wird in vielen Ländern gerne als eiskalter Digestif gereicht)
  • Arak (Anisschnaps aus dem Nahen Osten)
    Aguardiente (im spanisch- portugiesischen Raum bedeutet Aguardiente so viel wie „Schnaps“)
  • Pastis (französische Anisspirituose, die oft mit Wasser verdünnt wird)

Unter „Anisetten“ versteht man gemeinhin Liköre mit Anisaroma und einem Alkoholgehalt zwischen 25 und 40 % Vol. Diese werden vor allem in Frankreich gereicht.

Das unverwechselbare Aroma macht Ouzo und Raki zu bekannten Nationalgetränken. Der herb süssliche Duft ist auf das ätherische Öl Anethol zurückzuführen. Schon damals wurden die Anisspirituosen als weit verbreitete Allheilmittel eingesetzt. Auch wenn Anis als Kraut mit unterschiedlichen Heilwirkungen bekannt ist, bleibt Alkohol ein Nervengift. Dies sollte man bei dem Konsum von Spirituosen stets berücksichtigen.

Quellen & Verweise[+]

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