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Gesundheitsreport Redaktion

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Bei Sehnenscheidenentzündungen kommt es in der Regel zu einer Entzündung oder Reizung des Sehnengleitgewebes. In der Folge sehen sich Betroffene oft mit hartnäckigen Schmerzen konfrontiert. Viele Tennisspieler und Golfer können ein Lied von der typischen Verletzung singen. Wir zeigen Ihnen, auf welche Symptome Sie achten sollten und geben Ihnen wertvolle Tipps, um eine Sehnenscheidenentzündung zu behandeln.

Was ist eine Sehnenscheidenentzündung?

Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht, wenn die Hülle, welche die Sehne schützt und ummantelt, entzündet oder gereizt ist. Eine typische Sehnenscheidenentzündung ist ebenfalls unter dem Namen Tendovaginitis bekannt und eine weit verbreitete Verletzung. Den Sehnen kommt in unserem Körper eine wichtige Aufgabe zu. Sie verbinden Muskeln mit Knochen und sie agieren dabei als optimale Verbindungsstücke. Demnach übernehmen Sehen eine unersetzbare Rolle im menschlichen Bewegungsapparat.

Sehnen bestehen aus Bindegewebe, wodurch sie überaus reissfest, aber nicht sehr dehnbar sind. Da Sehen, im Vergleich zu Muskeln, weniger durchblutet werden, sind sie anfälliger und Verletzungen müssen häufig länger auskuriert werden1gesundheitsinformation.de. www.gesundheitsinformation.de. [Online] [Zitat vom: 22. Juli 2020.] https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktionieren-die-sehnen-und-sehnenscheiden.3219.de.html.. Und genau hier liegt ein grosses Problem. Oft treten Sehnenscheidenentzündung an der Streckseite des Handgelenks auf und der Heilungsprozess dauert lange. Dies hat im Umkehrschluss einen direkten Einfluss auf den Job oder den Sport einer Person. Lange Ausfälle und Zwangspausen sind teilweise nicht zu vermeiden.

Sehnen verlaufen häufig durch enge Regionen, wo es vor Knochen und Bändern nur so wimmelt. Hier findet man schützende Hüllen, die das Bindegewebe umspannen: Die Sehnenscheiden. Damit die Sehnen problemlos durch die Sehnenscheiden gleiten können, sind diese mit einer Flüssigkeit (Synovialflüssigkeit), eine Art Gelenkschmiere, gefüllt.

Ursachen und Symptome

Im Normalfall können die Sehnen ohne Probleme durch die Sehnenscheiden gleiten. Bei Überbelastung kann es jedoch dazu kommen, dass die Sehnenscheide übermässig gereizt wird und dass die Sehne an der Innenseite der Sehnenscheiden reibt. Als Resultat schwillt die Sehnenscheide an, wodurch die Reibung noch weiter verstärkt wird.

Jedoch muss eine Sehnenscheidenentzündung nicht immer auf diesem Weg entstehen. Neben der typischen Überbelastung können bakterielle Infektionen, Rheumakrankheiten oder Hormone für die Entstehung einer Sehnenscheidenentzündung verantwortlich sein.

Eine Sehnenscheidenentzündung äussert sich normalerweise durch starke lokale Schmerzen in der betroffenen Region. Darüber hinaus können Schwellungen, Rötungen und Erwärmungen auf eine Entzündung hindeuten.
Nach einer einleitenden Anamnese tastet der Arzt die betroffene Stelle ab und prüft die Beweglichkeit. Zudem lässt sich eine Sehnenscheidenentzündung manchmal mithilfe von Ultraschalluntersuchungen diagnostizieren.

Die richtige Behandlung

Wenn eine Sehnenscheidenentzündung diagnostiziert wurde, geht es darum, die richtige Therapiemethode zu finden. Hierbei haben sich vor allem die 4 folgenden Methoden etabliert:

Kühlen

Bei einer akuten Sehnenscheidenentzündung hilft schnelles Kühlen dabei, die Schmerzen zu lindern. Die Meinungen darüber, ob Kühlen oder Wärmen sinnvoller ist, klaffen jedoch auseinander. So gehen einige Quellen davon aus, dass Wärme besser hilft als Kälte.

Ruhigstellen

Das Ruhigstellen der betroffenen Sehnenscheide ist enorm wichtig, um einer chronischen Entzündung entgegenzuwirken. Natürlich ist dies, vor allem in bestimmten Berufen, überaus schwierig. Spezielle Schienen können jedoch dabei helfen, dass die entzündete Stelle ruhiggestellt wird. Diese Entlastungsmassnahme sollte nach Möglichkeit über mehrere Wochen verfolgt werden.

Medikamente

Schmerzmittel können dabei helfen, die Symptome einer akuten Sehnenscheidenentzündung zu lindern. Nichtsteroidales Antirheumatika (NSAR) werden wegen ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung am häufigsten eingesetzt. Für eine gezielte Behandlung sollte man in jedem Fall den Arzt kontaktieren. Je nach Diagnose kann der Arzt bestimmte Tabletten, Gele oder Salben verschreiben.

Operation

Ein operativer Eingriff stellt bei einer Sehnenscheidenentzündung oft die letzte Option dar. Wenn konservative, schonende Massnahmen zu keinem Erfolg führen, können die Engstellen in den Sehnenscheiden operativ erweitert werden. Hierbei wird in der Regel das eingehende Gewebe entfernt. Nach der Operation sollten Betroffene den Bereich gründlich verheilen lassen, damit keine Störungen bei der Wundheilung auftreten.

Prävention

Sehnenscheidenentzündungen treten häufig im Tennis- oder Golfsport auf und gehen oft mit einer langen Zwangspause einher. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie intensiv das Handgelenk bei diesen Sportarten beansprucht wird. Jedoch können Sehnenscheidenentzündungen nicht nur durch übermässige Sportbelastungen auftreten, auch im Berufsleben und im Alltag lauern viele Gefahren.

Der sogenannte „Mausarm“ bezeichnet eine Erkrankung, die durch das Arbeiten mit der Computermaus entstehen kann2Dr. med. Michael Bedall, Dr. med. Arne Schäffler. apotheken.de. Gesundheit heute. 3. Auflage, 2014.. Die Bedeutung von ergonomischen Arbeitsplätzen wächst seit Jahren. Zurecht, wenn man bedenkt, welche Ausfallzeiten mit den Berufskrankheiten zusammenhängen.

Sehnenscheidenentzündungen sind nicht selten die Folge von einem übermässigen Training. Dies muss nicht immer im Sportbereich geschehen. Immer wieder hängt die Erkrankung mit dem Üben bestimmter Instrumente zusammen. Egal, ob Gitarre, Klavier oder Schlagzeug… Wer es übertreibt, läuft Gefahr, dass die Sehnenscheiden darunter leiden.

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Bei diesen Aktivitäten tritt eine Sehnenscheibenentzündung besonders häufig auf:

  • Übermässiges Gaming
  • Tennis
  • Golf
  • Klettern
  • Gitarre spielen
  • Ungewohnte Renovierungsarbeiten
  • Hanteltraining
  • Übermässiger Smartphone-Gebrauch

Eine Sehnenscheidenentzündung ist in den meisten Fällen schmerzhaft und unangenehm. Von daher sollte man auf bestimmte Präventionsmassnahmen achten und den betroffenen Arealen bei auftretenden Schmerzen eine Pause gönnen. Bei anhaltenden Problemen sollte der Arzt kontaktiert werden, um Schlimmeres zu vermeiden.

Quellen & Verweise[+]