Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Eine voluminöse Haarpracht wird vielerorts mit Schönheit und Vitalität assoziiert. Doch was bedeutet diese Annahme im Umkehrschluss und was sagen Haarprobleme über die Gesundheit aus?

Haarprobleme: Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall
  • Eisen- und Zinkmangel können Haarausfall verursachen
  • Haarausfall kann als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten
  • Besonders in den Wechseljahren leiden viele Frauen an Haarausfall
  • Wenn das Haar seinen Glanz verliert und matt erscheint, kann dies ein Zeichen von Stress sein
  • „Effluvium“, „Alopezie“ und „Alopecia“ sind Fachbegriffe für Haarausfall

Unsere Haare

Alleine hierzulande arbeiten in etwa 250.000 Menschen in der Friseurbranche. Diese Statistik verdeutlicht, wie viel Wert viele Menschen auf ihre Haarpracht legen. Bis heute stellen die Hornfäden ein Mittel der Selbstgestaltung dar, mit dem sich Zugehörigkeit, aber auch Abgrenzung signalisieren lassen. Umso interessanter erscheint ein genauerer Blick auf die Aufgaben und Funktionen unserer Haartracht.

Haare bestehen aus Keratin, Wasser, Pigmenten, Fetten und Mineralien. Sie bedecken beim Menschen den ganzen Körper. Während Nasenhaare eine natürliche Barriere für Schmutz und Bakterien darstellen, schützen uns Kopfhaare vor UV-Strahlen und Kälte.

Der Aufbau unserer Haare

  • Das Haarmark (Medulla) befindet sich im Inneren des Haares
  • Der Rindencortex umhüllt das Haarmark
  • Die äußere Schuppenschicht stabilisiert das Haar und schützt durch Fette vor Austrocknung. Die sogenannte Cuticular besteht aus Hornzellen

Was sagen Haare über unsere Gesundheit aus?

Krankheitssymptome - Das verraten Haarprobleme über die Gesundheit

Der Zustand unserer Haare kann Hinweise auf mögliche Erkrankung, Stress und Mangelerscheinungen liefern. Dabei gibt es eine lange Liste an möglichen Ursachen.

Welche Formen gibt es?

Haarausfall

Wer täglich mehr als 100 Haare verliert, leidet per Definition unter Haarausfall. Wenn die Haare sich verabschieden, können verschiedene Ursachen dahinterstecken. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um genetisch bedingte Alopezie. Darüber hinaus stellen Stress und eine unausgewogene Ernährung eine Gefahr für die Haarpracht dar. Durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol wird das Haarwachstum gehemmt und ein langfristiger Nährstoffmangel kann zur Folge haben, dass der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät. Neben den genannten Ursachen können die folgenden Krankheiten die Entstehung von Haarausfall verursachen:

  • Pilzinfektionen: Der Pilz Tinea Capitis kann die sogenannte „Ringelflechte“ auf der Kopfhaut auslösen. Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen erklärt in diesem Zusammenhang: „Obwohl genaue Angaben zu Häufigkeit und Vorkommen der nicht meldepflichtigen Kopfpilzinfektion (Tinea capitis) fehlen, ist zu beobachten, dass unter anderem die Erreger „Trichophyton tonsurans“ und „Microsporum audouinii“ immer wieder für Infektionsausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen sorgen 1Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen – https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/inf_schutz/infektionsschutz/tinea_capitis_lzg-nrw.pdf – Abgerufen am 05.09.2022.“
  • Haarausfall durch Medikamente: Ein medikamentös bedingter Haarausfall betrifft in der Regel den gesamten Kopfbereich. Durch die Gabe von Zytostatika wirken besonders auf sich schnell teilende Zellen. Hierzu zählen nicht nur Tumor- sondern auch Haarwurzelzellen. Im Zuge einer Chemotherapie können die Haare innerhalb weniger Tage komplett ausfallen. Zudem können unter anderem Beta-Blocker und Schilddrüsenmedikamente in einigen Fällen für Haarausfall verantwortlich sein.
  • Rauchen: Rauchen schadet dem Körper auf mehreren Ebenen. Eine asiatische Studie hat eine Korrelation zwischen Rauchen und Haarausfall entdeckt 2Wissenschaft.de – https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/rauchen-geht-ans-haar/ – Abgerufen am 05.09.2022. Demnach leiden Raucher schneller an Haarausfall als Nichtraucher.
  • Ovulationshemmer: Viele Frauen berichten nach einer dauerhaften Einnahme der „Pille“ von Haarausfall. Andere klagen dagegen nach dem Absetzen der „Pille“ über Haarausfall. Dies kann durch das starke Absinken des Östrogenspiegels hervorgerufen werden.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Unsere Haare können im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion ausfallen oder spröde werden. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) liegt vor, wenn die Schilddrüse (Thyroidea) zu wenig Hormone produziert. Dabei stehen in der Forschung die Hormone T3 und T4 im Fokus. Wird eine Unterfunktion behoben, können sich die Haare in der Regel häufig erholen. Die Behandlungsmaßnahmen verfolgen bei einer Schilddrüsenunterfunktion das Ziel, den Hormonmangel zu beheben. Im Zuge einer Substitutionstherapie erhalten Patienten Hormontabletten, um die Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen.
  • Haarausfall in den Wechseljahren: Viele Frauen sind in den Wechseljahren von hormonell bedingtem Haarausfall betroffen.
  • Syphilis: Haarausfall zählt zu den möglichen Beschwerden einer Syphilisinfektion. Das RKI erklärt in Bezug auf die Symptomatik der sekundären Syphilis (Lues II): „Im Kopfhaarbereich kann es zu mottenfraßartigem Haarausfall kommen (Alopecia specifica areolaris). Dort und besonders im Bartbereich treten himbeer- bis blumenkohlähnliche Papillome auf (frambösiformes Syphilid). Im Bereich der seitlichen Halsabschnitte beobachtet man häufig postinflammatorische Depigmentierungen („Halsband der Venus“) 3Robert Koch Institut – RKI – RKI-Ratgeber – Syphilis – Abgerufen am 05.09.2022.“

Schuppenflechte auf der Kopfhaut

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, welche die Kopfhaut befallen kann. In der Folge macht sich „Psoriasis“ in erster Linie durch starke Hautveränderungen in Form von rötlichen Stellen und Schuppungen bemerkbar. Als Ursache kommen Infektionen, Stoffwechselstörungen, Rauchen, Alkohol und Stress in Frage.

Schuppen

Wenn Schuppen auf der Kleidung sichtbar werden, empfinden Betroffene dies oft als unangenehm. Die gute Nachricht: In der Regel kann man die Schuppenbildung durch die richtigen Pflegemaßnahmen schnell in den Griff bekommen. Allerdings können die abgestorbenen Hautreste in einigen Fällen Hinweise auf eine mögliche Erkrankung geben. Demnach können sich Hormonschwankungen direkt auf unsere Kopfhaut auswirken. Durch eine erhöhte Talgproduktion verfettet die Haut, was in der Folge die Entstehung von Schuppen begünstigt. Menschen mit einer fettigen Haut sind besonders häufig von Schuppen betroffen, da Kopfhaut und Haare von einem Fettfilm überzogen werden, wodurch die Zellverbände schneller verklumpen können. In vielen Fällen liegt der Schuppenbildung eine Pilzinfektion zugrunde. Der fettenziehende Hefepilz Malassezia furfur besiedelt hierbei zunächst tiefere Hautschichten und verursacht in der Folge Juckreiz und Schuppen.

Alopecia areata

Mediziner vermuten, dass kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) als Resultat von Kopfhauterkrankungen, Neurodermitis und Stress auftreten kann. In der Folge kommt es zu einer Immunreaktion auf die Haarwurzel.

Dünne Haare

Ein Vitalstoffmangel kann zu diffusem Haarausfall führen oder auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten.

Ursachen identifizieren und bekämpfen

Die Ursachenforschung nimmt bei der Bekämpfung von Haarausfall eine entscheidende Rolle ein. Hierbei können Ärzte mithilfe einer Haarwurzelanalyse präzise Rückschlüsse ziehen und die mögliche Ursache für den Haarverlust identifizieren. Eine komplexe Vitalstoffversorgung ist für ein gesundes Haarwachstum unverzichtbar. Kopfhaut und Haarwurzeln benötigen genügend Vitamine und Nährstoffe, damit der Hormonhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn sich der Haarausfall auf einen Nährstoffmangel zurückführen lässt, bestehen oft gute „Heilungschancen“ auf natürlichem Wege.

Quellen & Verweise[+]

Gesundheitsreport.com nutzt Cookies

Auch unsere Website verwendet Cookies, um den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren