Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Nabelbruch: Vielen Menschen erscheint die Möglichkeit eines Nabelbruchs als etwas sehr Schlimmes und Schmerzhaftes. Doch eine Nabelhernie verläuft am Anfang meistens asymptomatisch, weshalb es umso wichtiger ist, diese rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Hier erfahren Sie mehr über die Ursachen, Krankheitszeichen und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Nabelbruch.

Was genau versteht man unter einem Nabelbruch?

Beim Nabelbruch (Nabelhernie) kommt es zu einer Ausstülpung von inneren Organen oder Geweben am oder um den Nabel herum. Dies bedeutet, dass im Bereich des Bauchnabels eine Beule unter der Haut entsteht, die Eingeweide oder das Bauchfell enthält, das nun nicht mehr vom Bindegewebe bzw. Muskeln festgehalten wird. Ein Riss im Bindegewebe führt zur Entstehung einer Lücke und damit zum sogenannter Bruchsack1Nabelbruch: Symptome, Ursachen, Diagnose – https://www.netdoktor.de/krankheiten/nabelbruch/ – abgerufen am 06.11.2022.

Die Nabelhernie ist nur eine der möglichen Varianten der Hernie oder des Eingeweidebruchs. Am häufigsten treten Hernien an den Leisten auf, und zwar insbesondere bei Männern. Es kann aber auch der ganze Bauchraum und damit der Nabel, bis hin zum Oberbauch und Zwerchfell und sogar auch die Oberschenkelregion (insbesondere bei Frauen) betroffen sein.

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Unter einem Nabelbruch versteht man die Ausstülpung des Bauchnabels und die Bildung einer Beule direkt am Bauchnabel oder um ihn herum. Eine Nabelhernie entsteht als Folge der Schwächung des Bindegewebes und der Bauchmuskeln sowie eventueller Risse in der Bauchdecke, sodass die Eingeweide durch die Bauchdecke unter die Hautoberfläche gelangen.

Was sind die Ursachen für die Entstehung eines Nabelbruchs?

Die häufigste Ursache einer Nabelhernie bzw. der Hernie allgemein ist die Schwäche der Bauchdecke, des Bindegewebes bzw. der Bauchmuskeln. Einige Menschen haben von Geburt an schwaches Bindegewebe am Bauch und sind somit einem höheren Risiko einer Hernie bzw. des Nabelbruchs ausgesetzt.

Aber auch Verletzungen, Narben nach Operationen und bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Wasseransammlungen im Bauch oder Tumore oder Krebserkrankungen im Bauchbereich können das Bindegewebe schwächen und somit die Gefahr der Entstehung einer Hernie erhöhen.

Allgemein sind Menschen mit starkem Übergewicht anfälliger für Nabelbrüche oder Hernien nach Operationen, da bei ihnen ein größerer Druck im Bauchinneren besteht. Ebenso besteht auch bei schwangeren Frauen ein erhöhtes Risiko einer Narbenhernie.

Laut Studien soll auch das Rauchen ein erhöhtes Risiko vor allem für die Entstehung von Leistenhernien haben, aber auch Hernien allgemein. Diese Anfälligkeit wird auf eine Verschiebung des Gleichgewichts der Proteasen und Antiproteasen zurückgeführt, die zu einer Verschlechterung der Kollagenqualität im Organismus führen kann2Raucher haben vermehrt Hernien – https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Raucher-haben-vermehrt-Hernien-322210.html – abgerufen am 06.11.2022.

Was sind die Symptome eines Nabelbruchs?

Ein Nabelbruch kann symptomatisch und asymptomatisch verlaufen:

Asymptomatischer Nabelbruch

Was die meisten Betroffenen bei einem Nabelbruch sofort bemerken, ist eine Anschwellung oder eine Ausstülpung im Nabelbereich. Wenn es sich um kleine Nabelbrüche handelt, bleiben diese jedoch längere Zeit unbemerkt und machen sich eventuell erst dann bemerkbar, wenn die betroffene Person etwas Schweres hebt, stark husten oder niesen muss.

Durch einen erhöhten Druck in der Bauchregion drängen durch den Riss in der Bauchdecke die Eingeweide nach außen und der Bauchnabelbruch wird in der Regel erst dann sichtbar und bemerkbar. Dieses Symptom führt jedoch nicht unbedingt zu Schmerzen oder großen Beschwerden.

Sollte es keine großen Beschwerden geben und nur ein kleiner Bruch vorliegen, ordnen die Ärzte nicht sofort eine operative Behandlung an, sondern schlagen vor, etwas abzuwarten und den Riss zu beobachten. Dies ist vor allem der Fall bei älteren oder kranken Menschen, die zum gegebenen Zeitpunkt oder überhaupt nicht operiert werden können oder dürfen.

Allgemein ist es aber nicht üblich, dass sich der Nabelbruchsack spontan zurückzieht und die gerissene Bauchwand wieder von allein schließt3Inwiefern kann ein Nabelbruch ohne OP heilen? – https://www.medpertise.de/narbenbruch-nabelbruch/ohne-op-heilen.html – abgerufen am 06.11.2022.

Symptomatischer Nabelbruch

Wenn bei einem Nabelbruch größere Beschwerden auftreten, wie z. B. Schmerzen, ein starkes Unwohlgefühl und wenn der Riss in der Bauchwand schon so groß ist, dass Organe wie etwa der Darm hervortreten, handelt es sich um einen symptomatischen Nabelbruch, bei dem eine ärztliche Behandlung notwendig ist.

Besonders schwierig ist die Situation bei einem eingeklemmten Nabelbruch. Hierbei handelt es sich um einen inkarzerierten Nabelbruch, bei dem der Inhalt der heraustretenden Organe nicht wieder in die Bauchdecke zurückgeschoben werden kann. In einem solchen Fall leiden die Patienten meist sehr unter starken, kolikartigen Schmerzen, die nicht abebben.

Die Symptome hierbei können viel stärker ausgeprägt sein und betroffene Menschen verspüren neben Schmerzen am Bauchnabel auch eine Druckempfindlichkeit der gesamten Bauchdecke.

Darüber hinaus können auch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schweißausbrüche, Herzrasen sowie Obstipation auftreten. In solchen Fällen ist es von großer Bedeutung, sofort den Arzt aufzusuchen, da es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt, vor allem wenn Blutgefäße oder der Darm eingeklemmt sind und sich eine Bauchfellentzündung entwickelt.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem Nabelbruch

Im Regelfall wird bei einem Nabelbruch sowie jeder anderen Form von Hernie ein operativer Eingriff vorgenommen. Das Problem der Lücke in der Bauchdecke lässt sich normalerweise mit keiner anderen Methode langfristig lösen. Lediglich bei Hernien im Säuglingsalter oder bei Frauen während oder nach der Schwangerschaft können die Risse in der Bauchdecke von allein heilen.

Behandlung des angeborenen Nabelbruchs

Bei Säuglingen kann ein Bauchnabelbruch angeboren sein. In einigen Fällen erfolgt nach der Trennung der Plazenta von der Nabelschnur nicht wie üblich eine spontane Schließung der Bauchdecke, sodass das Gewebe aus dem Bauchinneren durch diese Bruchpforte nach außen entweicht und eine Beule direkt am Bauchnabel entsteht.

Ungeborene können auch bereits im Mutterleib Nabelhernien entwickeln und so auf die Welt kommen. In den meisten dieser Fälle (Schätzungen zufolge sogar in 90 % der Fälle) zieht sich das Gewebe jedoch von allein zurück und der Riss verheilt spontan. Sollte dies nicht geschehen, kann auch bei Säuglingen oder Kindern eine operative Behandlung durchgeführt werden.

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Auch wenn es einige Methoden gibt, um Linderung zu verschaffen und das Fortschreiten des Nabelrisses ohne Operation zu behandeln, ist in den meisten Fällen ein operativer Eingriff notwendig, um die Symptome einer Hernie langfristig zu beheben.

Behandlung der Nabelbrüche während der Schwangerschaft

Nabelbrüche, die sich während der Schwangerschaft entwickeln, beruhen vor allem auf dem großen inneren Bauchdruck, der durch das Anwachsen des Kindes in der Gebärmutter und der Plazenta wie auch durch die Veränderung der Anordnung der Organe im Unterleib entsteht. Die Bauchdecke erfährt zusammen mit der Haut eine große Dehnung und die Bauchmuskeln treten mehr auseinander.

Dies führt zur Gefahr, dass die Bauchdecke reißt und das Gewebe unter die Haut entweichen kann, und zwar besonders im Bereich des Bauchnabels, da dort die Dehnung am stärksten ist. Es kommt zu einem Verstreichen des Bauchnabels oder zu einem ausgestülpten Bauchnabel, der bei schwangeren Frauen sehr häufig auftritt. In bestimmten Fällen kann es sogar zur Entwicklung einer Hernie in Form einer Beule am Bauchnabel kommen.

In den meisten Fällen bilden sich der Bauchnabelbruch und die Bindegewebsschwäche nach der Schwangerschaft von allein wieder zurück. Dieser Prozess lässt sich mit bestimmten Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur unterstützen.

Auch während der Schwangerschaft können starke Formen eines Bauchnabelbruchs operativ behandelt werden, sollte z. B. wegen einem eingeklemmten Bauchnabel das Leben der Mutter und des Kindes in Gefahr sein. Ansonsten kann der Bauchnabel mit einem Tapeverband gesichert und somit das Austreten von Organen durch die Bruchpforte verhindert werden.

Ein Bauchnabelbruch ist grundsätzlich keine Indikation für einen Kaiserschnitt und auch Frauen mit einer Nabelhernie können natürlich entbinden4Inwiefern kann ein Nabelbruch ohne OP heilen? – https://www.medpertise.de/narbenbruch-nabelbruch/ohne-op-heilen.html – abgerufen am 06.11.2022.

Operative Behandlung einer Nabelhernie

Eine Operation ist in den meisten Fällen die einzige Möglichkeit, den Bauchdeckenriss langfristig zu beheben. Hierzu gibt es verschiedene Eingriffsmethoden, abhängig von Größe und Schwere des Risses sowie der allgemeinen Belastung des Patienten.

Kleine Nabelbrüche

Bei kleinen Nabelbrüchen, bei denen die Bruchpforte weniger als zwei Zentimeter beträgt, wird in der Regel eine offene Operation in Vollnarkose vorgenommen. Hierzu wird die Bauchwand aufgeschnitten, der Inhalt des Bruchsacks wieder in die Bauchhöhle zurückgeschoben und die Bruchpforte zusammengenäht.

Große Nabelbrüche

Bei großen Nabelbrüchen muss unter der Bauchwand ein Kunststoffnetz gesetzt werden, damit die Bruchpforte geschlossen werden kann. Hier ist meist keine Vollnarkose notwendig und der Eingriff kann laparoskopisch mit örtlicher Betäubung erfolgen.

Nach erfolgreicher Operation ist die Rezidivrate relativ gering und die Patienten können schon relativ bald normalen alltäglichen Aktivitäten mit etwas mehr Vorsicht und Vermeidung von schwerer körperlicher Arbeit nachgehen.

In einer Studie5Verschluss von Bauchnabelhernien: Mesh versus suture repair of umbilical hernia in adults – https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)30298-8/fulltext des Erasmus University Medical Centers in Rotterdam konnte nachgewiesen werden, dass die Rezidivrate beim Setzen eines Netzes auch bei Patienten mit einer Bruchpforte von unter zwei Zentimetern deutlich verringert wird.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

In bestimmten Fällen können alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden, sollte eine Operation zum gegebenen Zeitpunkt nicht möglich sein. In der Regel sind diese Behandlungsmöglichkeiten jedoch nur als vorübergehend anzusehen, da sie das Problem nicht beseitigen, sondern eventuell nur einer Verschlechterung des Zustandes vorbeugen bzw. die Fortentwicklung des Bandgeweberisses bremsen.

Bruchband

Mit einem Bruchband, ähnlich dem Tapeverband bei Schwangeren, kann die Bauchdecke gestützt und damit das Austreten der Eingeweide unter die Hautoberfläche verhindert werden. Dieses Verfahren hat jedoch keinen stärkenden Einfluss auf die Bauchmuskeln. Ganz im Gegenteil: Es schwächt die Bauchmuskeln zusätzlich, sodass es keine wirkliche Lösung des Problems bringt, weshalb davon in den meisten Fällen abgeraten wird.

Reponierung des Bruchsacks

Mit sehr vorsichtiger Massage kann der Inhalt des Bruchsacks bzw. der nach außen getretenen Eingeweiden wieder in die Bauchhöhle zurückgeschoben werden. Dazu muss der Patient entspannt auf dem Rücken liegen und das Zurückschieben der Eingeweide sollte am besten von Fachleuten vorgenommen werden. Dieses Verfahren ändert jedoch nichts an der Ausgangslage des Bauchwandrisses und somit können Eingeweide erneut wieder durch den Riss nach außen treten.

Prävention eines Bauchnabelrisses und Verhalten nach der Operation

Allgemein gilt es, all jene Risikofaktoren, die zu einem Bauchnabelbruch führen können, zu vermeiden. Hierzu gehören das Übergewicht, Rauchen sowie langanhaltende schwere körperliche Arbeit (z. B. das Heben von schweren Lasten).

Menschen mit einer angeborenen schwachen Bauchmuskulatur sowie Frauen, die mehrere Schwangerschaften erlebt haben und deren Bindegewebe schwach und ausgedünnt ist, sollten regelmäßig Übungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur vornehmen. Mit gestärkten Rücken- und Bauchmuskeln lassen sich Gegenstände viel leichter heben und alltägliche Beschäftigungen bewältigen, ohne dabei Sorgen über einen Riss im Bindegewebe des Bauchraumes haben zu müssen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich selbstverständlich, Diabetes, Bauchwassersucht und andere Krankheiten, die zu einem Bauchnabelbruch oder allgemein Hernien führen können, nicht unbehandelt zu lassen. Bei schon vorhandenen Rissen im Bauchgewebe kommt es auf ein sorgsames Verhalten an, damit die Risse nicht größer werden und mit ihnen auch die Gefahr eines eingeklemmten Nabelbruchs.

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Nach der Nabelhernie-Operation wird empfohlen, zunächst auf intensiven Sport und schwere körperliche Betätigung zu verzichten. Im Normalfall ist es aber möglich, bereits nach wenigen Tagen zu den alltäglichen Beschäftigungen zurückzukehren

Quellen & Verweise[+]

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