Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmkrankheit (CED), die den Dickdarm betrifft. Für Betroffene geht die Erkrankung oft nicht nur mit körperlichen, sondern auch mentalen Begleiterscheinungen einher.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Colitis ulcerosa ist eine CED
  • Sie tritt meist in Schüben auf
  • Colitis ulcerosa betrifft den Dickdarm
  • Die genauen Ursachen sind bis heute nicht abschließend geklärt
  • Langzeitstress gilt als möglicher Risikofaktor
  • Um die Erkrankung zu diagnostizieren, können Ärzte Blutbilduntersuchungen, Stuhlproben und Darmspiegelungen durchführen
  • Die Ernährung richtet sich nach der individuellen Symptomatik und der aktuellen Krankheitsphase (Remissionsphase oder Akutphase)

Colitis ulcerosa – Was ist das überhaupt?

Bei Colitis ulcerosa handelt es sich um eine chronisch entzündliche Darmkrankheit (CED), die den Dickdarm betrifft. Sie verläuft in vielen Fällen schubartig. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist bei Colitis ulcerosa nicht die gesamte Darmwand, sondern ausschließlich die Darmschleimhaut betroffen1https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/colitis-ulcerosa/was-ist-colitis-ulcerosa-deren-ursache/ – Abgerufen am 20.06.2022. Menschen mit Colitis ulcerosa klagen während eines Schubes häufig über starke Durchfälle (oft in Kombination mit Blut oder Schleim), sowie starke Unterbauchschmerzen. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 20. Und 40. Lebensjahr auf. Die Erkrankung ist nicht heilbar und wird Betroffene vermutlich ein Leben lang begleiten.

Ursachen

Auch wenn die genauen Ursachen für die Erkrankung bis heute nicht abschließend geklärt sind, gehen Experten davon aus, dass erbliche Veranlagung, Ernährung und eine gestörte Immunabwehr eine entscheidende Rolle spielen. Bei der Ursachenforschung wurden psychosomatische Auslöser lange Zeit unterschätzt, jedoch liegt ein Zusammenhang nahe. In diesem Zusammenhang erklärt die UMG (Universitätsmedizin Göttingen): „Stress oder psychische Erkrankungen können das Risiko für Krankheitsschübe erhöhen und somit den Verlauf negativ beeinflussen. Hierbei geht man von einer Wechselwirkung aus, da auch die körperlichen Symptome wiederum psychisch belastend sind2https://www.psychosomatik.uni-goettingen.de/ced.shtml – Abgerufen am 20.06.2022.“

Symptome auf einen Blick

  • Starke Bauchschmerzen
  • Krämpfe im Bauchbereich
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Verstopfung
  • Fieber
  • Blutarmut

Diagnose

Bei Verdacht führt der Arzt zunächst eine Anamnese durch, in welcher er sich nach relevanten Informationen erkundigt. Nachdem die Krankengeschichte erfasst wurde, bleiben dem Arzt in der Folge mehrere körperliche Untersuchungen, um eine CED festzustellen. Mittels Blutbild geht er möglichen Hinweisen auf Entzündungen im Körper nach. Hierbei steht die Bestimmung der Entzündungswerte C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSC) Im Fokus. Darüber hinaus deutet eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen auf eine Infektion hin, eine verminderte Zahl an roten Blutkörperchen könnte dagegen auf einen Eisenmangel und Blutarmut hindeuten.

Nicht nur bei einer Blutuntersuchung lassen sich Hinweise auf überhöhte Entzündungswerte finden, sondern ebenso im Stuhl. Dazu legen Experten bei CED besondere Aufmerksamkeit auf Calprotectin. Hierbei handelt es sich um einen Biomarker, der im Stuhl nachgewiesen werden kann. Ein erhöhter Wert kann auf akute Infekte oder CED wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa hindeuten.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) zählt zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden, um CED zu entdecken und andere Erkrankungen auszuschließen. Dabei ist die Koloskopie nicht nur bei der Diagnose von Colitis ulcerosa überaus wertvoll, sondern ebenso in der Vorsorge. In diesem Zusammenhang erklären Experten von Darmkrebs.de: „Für Colitis-ulcerosa-Patienten gelten spezielle Maßnahmen zur Darmkrebsvorsorge:

  • Beim Befall des gesamten Dickdarms wird empfohlen, ab dem 8. Jahr nach Erkrankungsbeginn einmal jährlich eine Darmspiegelung mit Gewebeproben aus allen Dickdarmabschnitten durchführen zu lassen.
  • Beschränkt sich die Erkrankung auf den Mastdarm, das Sigma und den linksseitigen, absteigenden Dickdarm wird ab dem 15. Jahr nach Beginn der Erkrankung einmal jährlich eine Darmspiegelung durchgeführt3https://www.darmkrebs.de/ueberblick/risiko-fuer-darmkrebs/chronische-darmentzuendung/colitis-ulcerosa – Abgerufen am 20.06.2022.“

Behandlung

Die Therapie richtet sich bei Colitis ulcerosa nach den individuellen Symptomen. Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und wie stark die Schübe auftreten, bleiben dem Arzt verschiedene Behandlungsmethoden. Bei starken Schüben wird zunächst das Ziel verfolgt, die Symptome zu lindern und eine Remission (beschwerdefreie Phase) wiederherzustellen. Ist der letzte Abschnitt des Dickdarms betroffen, werden häufig Zäpfchen mit dem Wirkstoff Mesalazin (5-ASA) verschrieben. Bleibt die Behandlung erfolglos, können darüber hinaus spezielle Kortisonpräparate zum Einsatz kommen4https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/magen-und-darmerkrankungen/colitis-ulcerosa-740031-mehrseiter-4-therapie.html – Abgerufen am 20.06.2022. Bei einer ausgedehnten Colitis oder Linksseitencolitis erfolgt die Behandlung in Form von Granulat/Tabletten in Kombination mit speziellen Schaumpräparaten. Bei akuten Schüben und schweren Verläufen können Betroffene Kortisonpräparate intravenös zugeführt bekommen. Beim Auftreten von Komplikationen oder sehr schweren Verläufen kommt eine Operation infrage.

Ernährung bei Colitis ulcerosa

Die Ernährung nimmt bei Colitis ulcerosa eine wichtige Rolle ein. Aufgrund von wiederkehrenden Durchfällen und einer geschädigten Darmflora steigt das Risiko für eine Mangelernährung, wodurch der Körper zusätzlich geschwächt wird. Der Ernährungsplan richtet sich hierbei nach dem aktuellen Krankheitsstadium. Während einer Remissionsphase werden generell Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte empfohlen. Auf fettreiche Speisen und Lebensmittel, die häufig Beschwerden auslösen, sollten Betroffene dagegen verzichten. Verarbeitete Lebensmittel und Emulgatoren stehen im Verdacht, die Remissionsphase negativ zu beeinflussen, jedoch gibt es auch hierzu keine gesicherten wissenschaftliche Belege. Um einen Nährstoffmangel zu vermeiden, sollte der Fokus auf einer abdeckenden Aufnahme von Mikronährstoffen wie Vitamin B12, Zink, Selen, Eisen und Vitamin D liegen.

In der Akutphase vertragen Betroffene oft nur sehr wenige Lebensmittel. Auf dem Speiseplan sollten von daher Nahrungsmittel stehen, die den Darm entlasten. Hierfür eignen sich unter anderem pürierte Speisen. Zudem eignen sich schnell verdauliche Kohlenhydrate und gekochte Eier. Es ist wichtig, dass Colitis ulcerosa-Patienten auch während Akutphasen genügend Flüssigkeit aufnehmen.