Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Wenn die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst, ist das für betroffene Frauen oft mit starken Schmerzen verbunden. Wir zeigen Ihnen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welchen Einfluss bestimmte Lebensmittel auf die Erkrankung haben.

Endometriose – Was ist das überhaupt?

Bei Endometriose handelt es sich um eine Krankheit, bei der das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Das Gewebe kann in der Folge in den Eierstöcken, dem Bauchraum, Eileitern oder anderen Organen im Beckenbereich auftreten. Gewebeansammlungen, die außerhalb der Gebärmutter wachsen und Endometriose verursachen, werden als Endometrioseherde bezeichnet. Diese Herde sind zwar gutartig, jedoch können sie sich vergrößern und weiter ausbreiten. Während des Menstruationszyklus verhalten sie sich wie die Gebärmutterschleimhaut, jedoch kann das Blut nicht abfließen. Dies kann Schmerzen, Vernarbungen und Entzündungen verursachen und sich auch auf die Fruchtbarkeit von betroffenen Frauen auswirken. Dabei kann die Gebärmutterschleimhautwucherung den Eileiter vernarben oder das Eierstockgewebe zerstören1Universitäts Spital Zürich – https://www.usz.ch/krankheit/endometriose/ – Abgerufen am 29.03.2023.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Bei Endometriose handelt es sich um Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst
  • Die Gewebeansammlungen, die außerhalb der Gebärmutter entstehen, sind Endometrioseherde
  • Es ist eine schmerzhafte Erkrankung, die bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter auftritt
  • Die Ekrankung zählt zu den häufigsten Unterleib-Erkrankungen bei Frauen
  • Meistens tritt die Krankheit in den fruchtbaren Jahren auf
  • Die gynäkologische Erkrankung ist nicht heilbar
  • Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden (z. B.: Hormontherapie, Operation, Gabe von Schmerzmitteln)

Welche Symptome gibt es?

Eine Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen, jedoch stellen Unterleibsschmerzen ein typisches Hauptsymptom dar. Neben Unterleibsschmerzen klagen viele Betroffene über starke Schmerzen während der Periode und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Endometriose kann zu Unfruchtbarkeit führen. Das Klinikum Stuttgart erklärt in diesem Zusammenhang: „Verwachsungen oder Verklebungen an der Gebärmutter und an den Eileitern und Eierstöcken sind oft die Ursache dafür, dass eine normale Befruchtung nicht stattfinden kann. Befinden sich im Eileiter Endometrioseherde, kann das zur Verstopfung des Eileiters führen. Das Ei kann nicht mehr transportiert und befruchtet werden2Klinikum Stuttgart – https://www.klinikum-stuttgart.de/kliniken-institute-zentren/frauenklinik-schwerpunkt-geburtshilfe/klinische-schwerpunkte/endokrinologie-kinderwunsch-diagnostik/endometriose-und-kinderwunsch – Abgerufen am 27.02.2022.“

Wie wird Endometriose behandelt?

Diese Erkrankung ist nicht heilbar, jedoch gibt es mehrere Methoden, um die Krankheit zu behandeln und Symptome zu lindern. Eine medikamentöse Behandlung mit Schmerzmitteln richtet sich auf die Bekämpfung der Symptome. Um die Schmerzen zu lindern, können Ärzte rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Medikamente verschreiben. Allerdings birgt die langfristige Einnahme die Gefahr, dass Patienten eine Sucht entwickeln3Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. – https://www.endometriose-vereinigung.de/therapie.html – Abgerufen am 15.03.2023.“

Hormonelle Therapie bei Endometriose

Im Zuge einer hormonellen Therapie richtet sich der Fokus darauf, das Wachstum von Endometriosegewebe zu stoppen oder zu reduzieren. Dabei kommen in der Praxis verschiedene Hormone zum Einsatz. Hierzu zählen unter anderem:

  • Gestagene: Bei Gestagenen handelt es sich um synthetisch hergestellte Hormone, die dem körpereigenen Schwangerschaftshormon Progesteron ähneln. Durch die Einnahme der Gelbkörperhormone soll der Östrogenspiegel nachhaltig gesenkt werden,um eine Eindämmung/ Reduzierung der Endometioseherde zu erzielen. Unter anderem können Depressionen, Zysten an den Eierstöcken, Gewichtszunahme, Migräne, Schlafstörungen und Kopfschmerzen  als mögliche Nebenwirkungen auftreten4Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. – https://www.endometriose-vereinigung.de/therapie.html – Abgerufen am 28.03.2023.
  • GnRH-Analoga: Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga hemmen ebenfalls die Östrogenproduktion und können das Wachstum von Endometriosegewebe reduzieren
  • Östrogen-Modulatoren

Wie läuft eine Hormontherapie ab?

Eine Hormontherapie erfolgt in der Regel bei einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin. Vor Behandlungsbeginn wird der Schweregrad im Rahmen einer umfassenden Diagnostik ermittelt, um festzustellen, welche Form der hormonellen Therapie am besten geeignet ist.

Es ist wichtig, dass die Therapieform stets individuell festgelegt wird. In der Praxis finden immer wieder auch Kombinationstherapien Anwendung.

Operation

Ein operativer Eingriff stellt eine weitere Behandlungsmöglichkeit bei Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut dar, um abnormales Gewebe zu entfernen. Hierbei können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem:

  • Laparoskopie (Bauchspiegelung)
  • Laparotomie (Bauchschnitt)

Ernährung bei Endometriose

Ernährung bei Endometriose – Diese Lebensmittel lindern die Schmerzen

Es sind erschreckenden Zahlen: Schätzungsweise erkranken in Deutschland jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Frauen an Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut5Klinikum Nürnberg – https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken/gynaekologie/leistungen/doc_pics/Bauch/Endometriose_Myome/endometriose.html – Abgerufen am 27.02.2023. Demnach handelte es sich um eine der häufigsten gynologischen Erkrankungen. Starke Schmerzen können die Lebensqualität von Betroffenen enorm beeinflussen. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang über die Korrelation zwischen Endometriose und bestimmten Ernährungsratschlägen diskutiert. Für gesicherte Ergebnisse sind weitere Studien nötig. Ebenso lässt sich nicht eindeutig klären, ob und inwiefern die Ernährung einen Einfluss auf Endometriose hat. Es gibt verschiedene Lebensmittel, denen ein positiver Effekt auf die Symptome einer Endometriose zugesprochen wird. Andere gelten dagegen als entzündungsauslösend (rotes Fleisch) und ungünstig. Das Universitäts-Endometriosezentrum Franken erklärt in diesem Zusammenhang:„Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich mit dem Einfluss bestimmter Lebensmittel auf die Entwicklung der Endometriose beschäftigt. Vermehrter Konsum von grünem Gemüse und frischen Früchten senkt das Risiko, an Endometriose zu erkranken. Umgekehrt steigt das Erkrankungsrisiko bei vermehrtem Konsum von rotem Fleisch6Universitäts-Endometriosezentrum Franken – https://www.uk-erlangen.de/fileadmin/dateien/content_pool_dateien/infobroschueren/UEZ_endometriose_broschuere.pdf – Abgerufen am 29.03.2023.”

Für fundierte Empfehlungen ist der Studienstand aktuell nicht ausreichend. Da die Ernährung einen großen Einfluss auf den Hormonhaushalt und die Gesundheit hat, sollten Giftstoffe und entzündungsauslösende Lebensmittel vermieden werden. Viele Ansätze fußen auf einer entzündungshemmenden Ernährungsweise in Kombination mit der Reduzierung von histaminhaltigen Lebensmitteln. Eine Übersichtstabelle der Endo-App legt nahe, dass sich Lebensmittel wie Seefisch, Omega-3-Fettsäuren, fettarme Milchprodukte sowie frisches Biogemüse und Bioobst eher positiv auf Endometriose auswirken, Gluten, rotes Fleisch und Fast Food haben dagegen eher einen negativen Einfluss7Endometriose App – https://endometriose.app/ernaehrung-bei-endometriose/#uebersicht – Abgerufen am 31.03.2023. Eine Übersichtsstudie von Helbing et. al, die den Einfluss der Ernährung auf Endometriose untersucht, unterstreicht, dass die gesteigerte Aufnahme von Alkohol, rotem Fleisch und Transfetten mit negativen Auswirkungen einhergeht. Für allegemeinere, fundierte Empfehlungen sind weitere Ergebnisse vonnöten8Does Nutrition Affect Endometriose – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7870287/ – Abgerufen am 31.03.2023.

Grundsätzlich sollten Sie eine Ernährungsumstellung immer mit Ihrem Hausarzt oder einem Experten besprechen. Mithilfe der Endo-App, welche ins DiGA-Verzeichnis des BfArM aufgenommen wurde, erhalten betroffene Frauen einen Begleiter beim Thema.

Quellen & Verweise[+]

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