Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Ein Moorbad wird seit Jahrhunderten für den vielseitigen Eigenschaften geschätzt. Wir zeigen Ihnen, welche Nährstoffe das Naturheilmittel enthält und wie Sie es anwenden können.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Ein Moor beschreibt ein Gebiet, in dem die Erde durchgehend nass ist
  • Sie entstehen über einen Zeitraum von mehreren hundert oder tausend Jahren
  • Bei Moorbädern handelt es sich um ein Naturheilmittel
  • Moorbäder werden für therapeutische Zwecke genutzt
  • Viele Kurorte werben mit Moorbädern
  • Durch die starre Konsistenz wird die Wärme in einem Moorbad über einen längeren Zeitraum konserviert
  • Moorbäder enthalten eine große Dichte an Vitalstoffen

Was sind Moore?

Bei Mooren handelt es sich um spezielle Feuchtgebiete, die über einen sehr langen Zeitraum entstehen. Man findet diese Gebiete, in denen die Erde dauernd nass ist, häufig in Wäldern oder auf Wiesen. Die Bildung von Mooren ist ein überaus langer Prozess. Hierbei sinken Moose und Pflanzenreste, die unter sauerstoffarmen Bedingungen nicht vollständig zersetzt werden, auf den Moorboden und bilden dort eine dicke Schicht, den sogenannten „Torf“. Moor besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten, die sich über Tausende von Jahren in wasserreichen, sauerstoffarmen Umgebungen wie Sümpfen und Mooren angesammelt haben. Als komplexe Ökosysteme beherbergen Moore eine Vielzahl von Flora und Fauna.

Moor zählt, ebenso wie Schlamm, Lehm und Schlick, zur Gruppe der Peloide. Peloide sind eine Art von sedimentären Ablagerungen, die aus einer Mischung von Ton, Schlamm und anderen organischen und anorganischen Materialien bestehen. Sie sind auch als Schlamme oder pelagische Sedimente bekannt und werden oft in Gewässern wie Seen, Flüssen und Meeren gefunden.

Was ist ein Moorbad?

Ein Moorbad ist eine therapeutische Anwendung, bei der Heilschlamm aus Mooren verwendet wird. Dieser Schlamm besteht aus einem Mix aus Wasser, Torf, Mineralien und organischen Substanzen. Das dickbreiige Gemisch enthält eine Vielzahl an Nährstoffe, Mineralien und Spurenelementen. Zu den wichtigsten Bestandteilen zählen unter anderem Kalium, Eisen, Huminsäuren, Kalzium, Zink, Kupfer und Magnesium. Bei einem Moorbad wird dieser Mix durch entsprechende Methoden aufbereitet, auf etwa 42 Grad Celsius erhitzt und in eine Badewanne gefüllt. Die behandelte Person begibt sich im Anschluss für eine ca. 20-minütige Anwendung in die mit Torf gefüllte Wanne, sodass der Körper die Inhaltsstoffe über die Haut aufnehmen kann.

Die Geschichte von Moorbädern

Moorbad – Wirkung bei unterschiedlichen Beschwerden

Die Verwendung von Moorbädern zur Heilung reicht bis in die Antike zurück. In Europa wurden sie bereits im 16. Jahrhundert von dem berühmten Vordenker und Arzt Paracelsus zur Behandlung von Krankheiten und zur Entspannung empfohlen. Heute finden Moorbäder als alternative Therapieform vor allem in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik Anwendung.

Welche Vorteile hat ein Moorbad?

Moorbäder werden zur Behandlung von unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt, vor allem aber bei degenerativen Gelenkerkrankungen und Frauenleiden. Da der darin enthaltene Torf antientzündlich wirken soll, können unter anderen Menschen mit Arthrose, rheumatoider Arthritis und Fibromyalgie von den Anwendungen profitieren. Im Hinblick auf die Wirkweise der unterschiedlichen Inhaltsstoffe des Torfes erklärt Birgit Cremers: „Keim- und entzündungshemmende, adstringierende, zellstimulierende und hormonale Effekte sind aus der kurärztlichen Praxis bekannt, aber noch nicht nachgewiesen1Brigit Cremers– https://www.aerzteblatt.de/archiv/26642/Naturheilmittel-Moor-Heiss-geschaetzt – Abgerufen am 26.04.2023.” Aufgrund der hohen Temperaturen sollten Menschen mit akuten Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und aktiver Arthrose auf Anwendungen verzichten2Bundesverband Deutscher Internistinnen und Internisten- https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/moorbaeder-nicht-zu-hause-in-eigenregie-anwenden.html – Abgerufen am 26.04.2023.

Moorheilbäder wurden in der Vergangenheit mehrfach in Bezug auf ihre thermophysikalische Wirkung untersucht. Dank dem starken Auftrieb können sie zu einer Entlastung und Ruhigstellung bestimmter Körperteile beitragen. Dies kann vor allem Menschen mit Gelenkerkrankungen zugutekommen und für Entspannung sorgen.

Moorbäder genießen zudem einen guten Ruf bei der Linderung von Frauenleiden. Die Wärme des Moorbads wirkt entspannend auf die Muskulatur und kann so Schmerzen im Bereich der Gebärmutter und der Eierstöcke lindern. Gleichzeitig wird die Durchblutung gefördert, was zu einer besseren Versorgung der Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff führt. Das Moor enthält zudem eine Vielzahl an Mineralstoffen und Spurenelementen, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken können. Insbesondere bei hormonellen Störungen wie z.B. dem prämenstruellen Syndrom oder den Wechseljahren kann ein Moorbad deshalb Linderung verschaffen. Wichtig ist jedoch, dass Frauen bei bestimmten Erkrankungen, wie z.B. einer akuten Entzündung im Unterleib oder einer akuten Thrombose, kein Moorbad nehmen sollten. Vor der Anwendung sollten daher immer individuelle Rücksprachen mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen.

So läuft ein Moorbad ab

  1. Finden Sie ein Moorbad in Ihrer Nähe: Suchen Sie nach einem Wellnesszentrum oder Spa, das Moorbäder anbietet. In vielen Ländern gibt es zudem natürliche Heilmoore, die für therapeutische Zwecke genutzt werden.
  2. Informieren Sie sich über das Moor: Jedes Moor hat seine spezifischen Eigenschaften und Mineralien, die für bestimmte Beschwerden besser geeignet sein können. Fragen Sie das Personal des Spa oder Wellnesszentrums nach den Eigenschaften des verwendeten Moors.
  3. Bereiten Sie sich auf das Moorbad vor: Nehmen Sie vor dem Moorbad eine Dusche, um Schweiß und Schmutz zu entfernen. Vermeiden Sie es, Parfum, Deodorant oder Bodylotion aufzutragen, da diese die Aufnahme der Mineralien durch die Haut beeinträchtigen können.
  4. Tauchen Sie ein und genießen Sie die Anwendung: Die optimale Wassertemperatur für ein Moorbad liegt bei 37-39 Grad Celsius. Bleiben Sie für 20-30 Minuten im Bad, um die Wirkstoffe vollständig aufzunehmen. Atmen Sie tief durch und lassen Sie die wohltuende Wirkung auf sich wirken.
  5. Nach dem Moorbad: Nach dem Baden sollten Sie sich gründlich abduschen, um das Moor von Ihrer Haut zu entfernen. Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper bei der Entgiftung zu unterstützen und die Mineralien aufzunehmen.

Quellen & Verweise[+]

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