Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Viele schaudern bei dem Gedanken, unter kaltem Wasser duschen zu müssen. Doch der wiederholte Kontakt mit dem kühlen Nass bringt viele Vorteile mit sich. Und mit der richtigen Vorgehensweise, kann so ziemlich jeder Gefallen daran finden. Manche bauen das kalt duschen sogar in ihre tägliche Routine ein und das aus mehreren Gründen.

Kalt duschen: Raus aus der Komfortzone

Ungeübte kostet es viel Überwindung, sich mit dem Körper unter kaltes Wasser zu stellen. Das Gehirn signalisiert sofort Gefahr, denn es ist stets um das Wohlergehen seines Besitzers besorgt. Wer kalt duscht, kämpft gegen den berühmten inneren Schweinehund an. Ein ganz großer Schritt, um seine Komfortzone zu verlassen. 

Wer sich regelmäßig dieser Herausforderung stellt, profitiert gleich mehrfach davon. Doch davor steht die Überwindung, sich dem kalten Wasser auszusetzen. Hilfreich ist es, wenn man die Vorteile kennt. Dann fällt es einem deutlich leichter, sich mit voller Motivation in das kühle Nass zu begeben. 

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Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vorab ihren Arzt konsultieren, ob sie kalt duschen dürfen.

#1: Baut Stress ab

Der wiederkehrende Kontakt mit kaltem Wasser stimuliert das Gehirn. Mittlerweile existieren mehrere Studien, welche den Stressabbau bestätigen. Sogar bei bestehenden Depressionen kann sich ein gewisser positiver Effekt ergeben. Forscher führen dies unter anderem auf die Ausschüttung von Adrenalin zurück1Quelle: Vorteile vom kalt duschen – https://www.focus.de/gesundheit/praxistipps/kalt-duschen-das-sind-die-vorteile_id_7462392.html – Abgerufen am 24.01.2023

#2: Aufbau mentaler Stärke

Wachstum findet nur mit ausreichendem Widerstand statt. Dies gilt für den Muskelaufbau wie für die psychische Stärke. Kalte Duschen sind zunächst unangenehm. Sie kosten viel Überwindung. Wer durchhält, ohne zurückzuweichen, baut seine Resilienz2Quelle: Das Geheimnis der inneren Stärke – https://www.geo.de/magazine/geo-wissen/19986-rtkl-widerstandskraft-resilienz-das-geheimnis-der-inneren-staerke – Abgerufen am 24.01.2023 auf. 

Sie beschreibt die Fähigkeit, den widrigsten Umständen zu trotzen. Ohne dabei seine Motivation, seinen Lebensmut zu verlieren. Wer sich diese Eigenschaft durch regelmäßige kalte Duschen aneignet, fühlt sich besser für die Herausforderungen des Lebens gewappnet.

#3: Bessere Durchblutung & mehr Energie

Sobald der Körper kaltem Wasser ausgesetzt ist, versucht er, diesem entgegenzuwirken. Er produziert mehr Wärme und zwar in Form einer gesteigerten Durchblutung. Viele kennen das Kneipp-Prinzip der Wechseldusche. Also zuerst kalt, dann warm und dann wieder kalt duschen. Darauf folgt ein intensives Abrubbeln der Haut mit einem Handtuch. Anschließend fühlst du dich frischer und voller Energie3Quelle: Wechselduschen für den Kreislauf – https://www.kneipp.com/de_de/kneipp-wissen/kneipp-anwendungen/wechselduschen/ – Abgerufen am 24.01.2023.

#4: Stärkt das Immunsystem

Die körpereigenen Abwehrkräfte lassen sich mit kalten Duschen stärken. Eine niederländische Studie fand heraus, dass eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) stattfindet. Die Probanden der Vergleichsgruppe reichten ca. 30 Prozent weniger Krankschreibungen ein4Quelle: The Effect of Cold Showering on Health and Work – https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0161749 – Abgerufen am 24.01.2023. Sie schienen sich mit einem starken Immunsystem besser gegen Viren und Bakterien zur Wehr setzen zu können.

#5: Muskeln erholen sich schneller

Immer mehr Profisportler verwenden gezielt kalte Duschen sowie Eisbäder, um die Regeneration des Körpers zu fördern. Sei es zur Vorbeugung eines Muskelkaters oder um diesen schneller abklingen zu lassen. Dieser Effekt ist auf die sogenannten Mitochondrien zurückzuführen. Diese versorgen die Muskeln mit Sauerstoff und regen zugleich die Durchblutung an. Kaltes Wasser fördert die Produktion dieser Mitochondrien5Quelle: Mehr Energie durch kaltes Duschen – https://run.intersport.de/mehr-energie-durch-kaltes-duschen/ – Abgerufen am 24.01.2023.

#6: Hilft beim Abnehmen

Wer Gewicht verlieren möchte, muss weniger Energie (Kalorien) aufnehmen als er benötigt. Dieses Ziel ist in erster Linie mit einer angepassten Ernährung zu erreichen. Ergänzend dazu hilft Sport dabei, ein paar Extra Kalorien zu verbrennen. Wer regelmäßig kalt duscht, dessen Körper muss mehr Energie zur Erwärmung aufwenden. Dies mag keine Wunderwaffe gegen unerwünschtes Hüftgold sein. Doch jedes kleine Extra zählt, um die Gewichtskontrolle in die gewünschten Bahnen zu lenken.

Doch warum helfen kalte Duschen beim Abnehmen? Der menschliche Körper verwendet zwei Arten von Fettgewebe. Die weißen Fettzellen dienen vorrangig zum Speichern von überschüssiger Energie für schlechte Zeiten. Wohingegen die braunen Fettzellen Wärme erzeugen. Wer unter der kalten Dusche friert, kurbelt damit die Wärmeproduktion an. Dabei werden die Energiereserven verbraucht und das weiße Fett schmilzt6Quelle: Warum man jeden Tag kalt duschen sollte – https://www.viactiv.de/deshalb-solltest-du-jeden-tag-kalt-duschen – Abgerufen am 24.01.2023.

In Kombination mit einer guten Kalorienbilanz sowie regelmäßigem Sport, erreicht man somit sein Wunschgewicht ein wenig schneller.

#7: Kalte Duschen machen glücklich

Betrachtet man all diese positiven Aspekte, lohnt es sich, den inneren Schweinehund immer wieder zu überwinden. Die kalte Dusche wirkt erfrischend. Sie ist gesund für Körper und Geist. Beim anschließenden Abtrocknen und Aufwärmen stellt sich ein starkes Glücksgefühl ein. Abermals wurde die Herausforderung gemeistert!

Wichtige Tipps für Anfänger von kalten Duschen

So sollte man kalt duschen
So sollte man kalt duschen

Nun ist das “Warum” geklärt, aber es fehlt noch das “Wie”. Wie cool wirken Menschen, die bei Minusgraden ins Eiswasser springen. Sie sind die großen Vorbilder der kalten Duschen daheim. Nur selten wird dabei gezeigt, dass auch sie einmal klein begonnen haben. Die richtige Vorgehensweise lautet nämlich nicht “Augen zu und durch”. Diese spontane Überwindung schaffen nur wenige und ohne Übung (Gewöhnung) ist dies auch nicht ungefährlich.

Stattdessen sollte das Abenteuer in mehreren Schritten erlebt werden. Denn viele kleine Erfolge führen dazu, dass man sich Stück für Stück mehr zutraut. Zugleich steigt die Langzeitmotivation und die Routine lässt sich leichter in den Alltag integrieren.

  • Zu Beginn muss es nicht gleich der ganze Körper sein. Viele Anfänger starten mit ihren Füßen und arbeiten sich dann schrittweise nach oben.
  • Alternativ können auch nur die Haare in der Dusche oder über der Badewanne kalt gewaschen werden. Der Hahn wird warm aufgedreht, aber die Haare gehen sofort unter den Duschkopf. Auf den Schreck des kalten Wassers folgt wenige Sekunden später die wohltuende Wärme. Dies fördert zugleich die Durchblutung.
  • Dem Wasser muss bei kalten Duschen auch nicht sofort die komplette Wärme entzogen werden. Bspw. dreht man den Hahn am Ende ein wenig herunter und dann noch ein Stück usw. Wie die Geschichte vom Frosch im Kochtopf, der die langsam steigende Hitze nicht bemerkt – nur umgekehrt.

Trotz dieser Tipps bleibt es anfangs ein stetes Wechselspiel der Gefühle. Doch es lohnt sich, mit den kalten Duschen eine Routine zu etablieren. Nach ein bis zwei Wochen hat sich die Gewöhnung eingestellt und man möchte die zuvor genannten Vorteile nicht mehr missen.

Richtig atmen unter der kalten Dusche

Wie auch immer der Einstieg gefunden wird: Die Atmung spielt eine zentrale Rolle, um dieses Erlebnis so angenehm wie möglich zu gestalten.

Normalerweise zuckt der Körper beim plötzlichen Kontakt mit Kälte zusammen. Die Muskeln kontrahieren stark, um Wärme zu erzeugen und der Atem stockt. Je länger die Luft angehalten wird, desto mehr wächst die Empfindlichkeit gegenüber der Kälte.

Ein ruhiges und konzentriertes Atmen hilft dabei, die Kontrolle über seinen Körper zu behalten. Richtet sich der Fokus auf die Atemzüge, so werden die Gedanken von der Kälte abgelenkt. 

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Eine Atemtechnik für den Selbstversuch: 3 Sekunden einatmen, 3 Sekunden Luft anhalten und 3 Sekunden lang ausatmen.

Quellen & Verweise[+]