Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Genitalherpes stellt eine der weitverbreitetsten sexuell übertragbaren Krankheiten dar. Sowohl Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) als auch Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) können Genitalherpes verursachen. Wir zeigen Ihnen, welche Symptome auf die Erkrankung hindeuten und wie diese heutzutage behandelt wird.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

  • In Deutschland tragen ca. 10% – 15% den Erreger in sich1www.gesundeheitsinformationen.de. [Online] https://www.gesundheitsinformation.de/genitalherpes.html (Abgerufen am 1. Juni 2022)
  • Genaue Statistiken liegen nicht vor, da die Erkrankung nicht meldepflichtig ist
  • Herpes genitalis wird durch Geschlechtsverkehr übertragen
  • Frauen sind statistisch gesehen häufiger betroffen
  • Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 8 Tage2minimed.at. [Online] https://www.minimed.at/medizinische-themen/haut/herpes-genitalis/ (Abgerufen am 1. Juni 2022)
  • Die Krankheit verläuft oft ohne Symptome
  • Infektionen mit Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) kommen häufiger vor
  • Mit einer steigenden Zahl an wechselnden Partnern, steigt auch das Risiko für Genitalherpes-Infektionen

Genitalherpes – Was ist das überhaupt?

Bei Genitalherpes handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit, welche durch Herpesviren ausgelöst wird. Die Geschlechtskrankheit wird in den meisten Fällen durch Haut-zu-Haut-Kontakt bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen. Genitalherpes wird primär durch Herpes-simplex-Viren des Typs 2 (HSV-2) ausgelöst. Generell kann das Virus jedoch auch durch Herpes-simplex Typ 1 (HSV-1), welches typischerweise Lippenherpes verursacht, ausgelöst werden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine Person mit einer Lippenherpes-Infektion das Virus durch Oralsex weitergibt.

Welche Symptome gibt es?

Bei einer Erstinfektion treten Symptome in der Regel nach 2 bis 8 Tagen auf, jedoch bleibt eine Infektion oft unbemerkt. So bekommen durchschnittlich 9 von 10 Menschen, die sich mit Genitalherpes angesteckt haben, keine oder nur sehr leichte Symptome3www.gesundeheitsinformationen.de. [Online] https://www.gesundheitsinformation.de/genitalherpes.html (Abgerufen am 1. Juni 2022) . Zu den für Genitalherpes typischen Symptome zählen:

  • Brennende, juckende Bläschen im Genitalbereich
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung
  • Entzündungen der betroffenen Hautpartie
  • Schmerzen im Analbereich
  • Kribbeln in der Po-Region
  • Angeschwollene Lymphknoten in der Leistenregion
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Bei Männern treten die Symptome typischerweise an Penis, Hodensack und Vorhaut auf. Die Haut kann sich hierbei schmerzhaft entzünden und kleine Bläschen treten grüppchenweise auf. Sie können im Laufe der Infektion aufreißen und nässen, wodurch sich im Heilungsprozess kleinere Krusten bilden, welche wiederum stark jucken können. Die Bläschen müssen nicht zwangsläufig im Genitalbereich zum Vorschein treten, sie können ebenso am Po oder den Oberschenkeln entstehen. Bei Frauen sind zumeist Schamlippen, Scheide und Gebärmutterhals betroffen. Insbesondere beim ersten Auftreten der Krankheit können die Symptome stärker auftreten und durch Fieber und Kopfschmerzen verstärkt werden. Viele Betroffene klagen zudem über Müdigkeits- und Erschöpfungszustände. Insbesondere bei einer Erstinfektion treten die Symptome oft deutlich stärker auf, da der Körper auf Hochtouren gegen das Virus ankämpft.

Krankheitsverlauf

Wenn es zu einem Genitalherpesausbruch kommt, kann dies ursprüngliche Infektion bereits mehrere Jahre zurückliegen. Das Virus gelangt nach einer Infektion über Nervenbahnen in das Rückenmark, die Herpesviren bleiben demnach lebenslang im Körper und das Virus kann durch bestimmte Einflüsse wie Stress erneut ausbrechen4www.lifeline.de. [Online] https://www.lifeline.de/krankheiten/herpes-genitalis-id78950.html (Abgerufen am 1. Juni 2022) . Neben Stress stellen ein schwaches Immunsystem, Sonnenlicht und Erkältungen weitere Einflussfaktoren dar, aus denen das Herpesvirus reaktiviert werden kann. Die Viren vermehren sich und gelangen über Nervenstränge in die Schleimhaut des Intimbereichs5Dr. Martina Melzer. www.apotheken-umschau.de. [Online] https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/geschlechtskrankheiten/herpes-genitalis-ansteckung-symptome-behandlung-735649.html (Abgerufen am 1. Juni 2022) . Wer sich demnach einmal mit Herpes genitales angesteckt hat, bleibt ansteckend. Beim Auftreten von Symptomen, wie zum Beispiel einer Bläschenbildung, dauert es ohne Behandlung ca. 3 Wochen, bis die Entzündung abgeheilt ist.

Komplikationen

Auch wenn Infektionen mit Herpes-simplex-Viren im Allgemeinen nicht gefährlich sind, kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. Neben sogenannten Superinfektionen, können die Viren die Augenhornhaut befallen und in der Folge zu Einschränkungen des Sehvermögens führen. Ebenfalls können die Herpesviren bei Menschen mit einem eingeschränktem Immunsystem Lungenentzündungen und Hirnhautentzündungen auslösen6www.toppharm.ch. [Online] https://www.toppharm.ch/krankheitsbild/genitalherpes (Abgerufen am 1. Juni 2022) . Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass Schwangere Herpes-simplex Typ2-Viren während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übertragen können. So erklärt Dr. Martina Melzer: „Etwa 50 Prozent der Babys infizierter Mütter werden während der Geburt angesteckt. Die Entbindung durch Kaiserschnitt kann eine Infektion verhindern7Dr. Martina Melzer. www.apotheken-umschau.de. [Online] https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/geschlechtskrankheiten/herpes-genitalis-ansteckung-symptome-behandlung-735649.html (Abgerufen am 1. Juni 2022) .“

Diagnose

Eine Ärztin oder ein Arzt kann eine Genitalherpes-Infektion mithilfe eines Abstriches der betroffenen Hautregion feststellen. Die Probe wird im Anschluss in einem Labor ausgewertet. Bei Menschen ohne Symptome wird in der Regel mit einem Bluttest auf Herpes-Antikörper getestet.

Behandlung von Genitalherpes

Eine herpes genitalis-infektion kann generell von alleine ohne Therapie ausheilen. Zudem gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Hierbei raten Ärztinnen und Ärzte oft zu virushemmenden Medikamenten mit den Wirkstoffen Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir. Bei auftretenden Schmerzen können zudem Schmerzmittel eingesetzt werden. Je früher entsprechende Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden, desto größer ist die Chance auf einen milden Krankheitsverlauf.

Vorbeugung – Ansteckungen präventiv verhindern

Das Risiko für Genitalherpesinfektionen lässt sich deutlich reduzieren, wenn einige Punkte beachtet werden. Generell sollten Menschen, die Krankheitssymptome entdecken oder bereits über eine eigene Genitalherpesinfektion informiert sind, vorübergehend auf Sex verzichten, da das Ansteckungsrisiko während eines aktiven Ausbruchs am höchsten ist. Wer eine Infektion mit Symptomen hat, sollte demnach auch auf Anal- und Oralsex verzichten.

Generell senken Kondome die Gefahr, sich mit der sexuell übertragbaren Krankheit (STI) zu infizieren. In einer festen Partnerschaft kann ein offenes Gespräch helfen. Paare können sich zusammen darauf verständigen, einen Bluttest auf Herpes-Antikörper durchzuführen. So lässt sich besser einschätzen, ob und welche Herpesinfektionen vorliegen.

Quellen & Verweise[+]

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