Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Bei Hepatitis A handelt es sich um die häufigste, aber auch die am wenigsten bedrohliche Virusform von Hepatitis, die durch das Virus HAV verursacht wird. Sie heilt in fast allen Fällen von allein aus und hinterlässt am menschlichen Körper keine bleibenden Schäden.

Doch welche Ursachen führen zu Hepatitis A? Welche Symptome sind typisch für die Erkrankung und wie kann sie geheilt werden? Im Anschluss werden diese und andere wichtige Fragen behandelt.

Was wird unter Hepatitis A verstanden?

Dabei handelt es sich um eine durch Viren verursachte Erkrankung, die eine Leberentzündung zur Folge hat. Der Begriff Hepatitis ist vom griechischen Wort „hepar“ abgeleitet, was Leber bedeutet. Das Hepatitis-A-Virus (HAV) gilt als der häufigste Auslöser der akuten Leberentzündung. Nicht selten wird diese Hepatitis-Form auch Reisehepatitis genannt, da sich viele Menschen auf ihren Reisen nach Osteuropa oder Ländern aus dem Mittelmeerraum damit anstecken.

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Hepatitis A ist die häufigste Hepatitis-Erkrankung, aber auch die harmloseste aller Hepatitis-Formen, die eine Entzündung der Leber verursacht. Im Prinzip heilt sich die Viruserkrankung von selbst aus und nimmt keinen chronischen Krankheitsverlauf ein. Wer sich einmal mit HAV infiziert hat, bildet eine Immunität dagegen und kann sich nicht erneut anstecken.

Oft wird die Viruserkrankung über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser in Ländern mit niedrigen Sanitärstandards übertragen. Die Erkrankung bricht typischerweise etwa 30 Tage nach der Infektion aus und bleibt meistens unidentifiziert. Zwei Wochen vor dem Ausbruch der Krankheit liegt das Virus bereits in hohen Konzentrationen im Stuhl vor, während die Viruskonzentration bei Krankheitsausbruch nur noch bei der Hälfte aller Betroffenen nachweisbar ist.

Die Krankheitsintensität ist vom Alter des Infizierten abhängig. So bleibt die Infektion bei Kindern weitgehend unbemerkt. Weniger als 10 % der unter 5-Jährigen zeigen Symptome, die auf eine Infizierung hindeuten. Bei den Erwachsenen hingegen ist dies bei einem Viertel aller Betroffenen der Fall.

Zudem liegt das Risiko, dass die Hepatitis-A-Infektion einen sehr rasch voranschreitenden Krankheitsverlauf nimmt, unter 0,1 %. Bei Infizierten im hohen Alter oder mit vorgeschädigter Leber steigt dieses Risiko auf etwa 2 %1Hepatitis A: Ansteckung, Symptome und Behandlung – https://www.minimed.at/medizinische-themen/infektion-allergie/hepatitis-a/ – abgerufen am 11.09.2022.

Was sind die Ursachen für eine Hepatitis-A-Ansteckung?

In erster Linie werden die Viren von Hepatitis A fäkal-oral übertragen und über den Stuhl ausgeschieden. Das heißt, dass die ausgeschiedenen Hepatitis-A-Erreger letztlich wieder in den Mund einer anderen Person gelangen. Sollten sich bsw. Betroffene nicht gründlich die Hände nach dem Stuhlgang waschen, können die Viren über Türklinken oder andere Gegenstände, aber auch durch Handgeben weiterverbreitet werden.

Die Ansteckung mit der Viruserkrankung wird durch große Nähe begünstigt, zum Beispiel im gemeinsamen Haushalt oder im Kindergarten. Das Ansteckungsrisiko ist auch bei sexuellen Kontakten erhöht, insbesondere bei Analverkehr. Zudem können schlechte Hygienebedingungen dazu führen, dass die Erreger von Hepatitis A in den Wasserkreislauf gelangen. In dem Fall erfolgt die Ansteckung z. B. über das verseuchte Trinkwasser2Hepatitis A: Ansteckung, Symptome, Vorbeugung – https://gesund.bund.de/hepatitis-a#ursachen – abgerufen am 09.09.2022 und sogar über Obst und Gemüse, welches mit verunreinigtem Wasser gewaschen, gegossen oder mit Fäkalien gedüngt wurde

Eine häufige Ansteckungsquelle stellen auch kontaminierte Meeresfrüchte dar, insbesondere Austern und Muscheln. Die Ursache für Infektionen kann auch importiertes Obst in westlichen Industriestaaten sein. In seltenen Fällen kommt es neben der fäkal-oralen Übertragung auch zur Ansteckung über das Blut, zum Beispiel bei Drogenkonsum durch gemeinsam benutzte Spritzbestecke. Außerdem kann das Hepatitis-A-Virus von Schwangeren auf ihr Kind übertragen werden.

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Hepatitis A Virus (HAV) ist die am wenigsten bedrohliche Virusform von Hepatitis. Sie wird fäkal-oral übertragen, und zwar über Schmier- und Kontaktinfektion und vor allem über verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel

Welche Symptome zeigen sich bei einer Infektion?

Infektionen mit Hepatitis A verlaufen in der Regel unbemerkt und ohne jegliche Symptome, insbesondere bei Kindern. Wer sich einmal mit dem Hepatitis-A-Virus angesteckt hat, ist dagegen immun und kann sich nicht mehr damit infizieren.

Laut Expertenschätzungen sind etwa 30 % der Erwachsenen in westlichen Industrieländern gegen das Hepatitis-A-Virus immun. Der Grund: Sie hatten wahrscheinlich eine asymptomatische Infektion im Kindesalter, also eine Virusinfektion mit Hepatitis A ohne Beschwerden. Da in den Industrieländern gute Hygieneverhältnisse herrschen, gehen Experten auch davon aus, dass nur noch etwa 5 % aller Kinder gegen das Hepatitis-A-Virus eine natürliche Immunität erwerben3Hepatitis A: Symptome, Ansteckung, Behandlung – https://www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/a/ – abgerufen am 09.09.2022.

Heutzutage bietet aber auch eine Impfung zuverlässigen Schutz vor der Krankheit. Wenn sich aber eine Hepatitis-A-Infektion bemerkbar zeigt, treten zunächst meistens unspezifische Symptome auf, darunter:

  • Druckschmerzen im rechten Oberbauch
  • Leistungsknick
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitverlust
  • Leichter Anstieg der Körpertemperatur auf weniger als 38 Grad Celsius

Diese Phase der Frühsymptome bei einer Infektion mit Hepatitis A wird von den Medizinern als sogenannte Prodromal-Phase bezeichnet. Sie dauert etwa 2 Wochen. Bei einem Drittel der Infizierten schließt sich die sogenannte ikterische Phase an die Prodromal-Phase an. Die Bezeichnung dieser Infektionsphase leitet sich vom Medizinfachbegriff für Gelbsucht (Ikterus) ab.

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Solange die mit Hepatitis A infizierte Person die Erreger über den Stuhl ausscheidet, sind diese für andere ansteckend, insbesondere in den ersten Tagen der Gelbsucht-Phase. Die meisten Betroffenen sind laut Experten etwa eine Woche nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend für andere Personen.

In der Ikterus-Phase verfärben sich bei den Infizierten der weiße Teil der Augen (Skleren) und die Haut in Gelb. Der Grund dafür ist, dass sich ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes (Bilirubin) durch die Leberschädigung freisetzt und sich in Skleren und Haut ablagert. Bilirubin wird außerdem über die Nieren ausgeschieden, was mit einer dunklen Urinfarbe resultiert. Der Stuhl wiederum entfärbt sich und wird hell, da das Bilirubin durch Darmbakterien abgebaut wird.

Viele Infizierte beklagen sich auch über den Juckreiz der Haut. In der Ikterus-Phase vergrößert sich in der Regel die Leber, zum Teil auch die Milz. Die Phase der Gelbsucht kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Bei Kindern unter 6 Jahren ist sie im Vergleich zu den Erwachsenen deutlich seltener.

Wie wird eine Infektion mit dem HAV diagnostiziert?

Beim Verdacht auf eine Infektion mit werden Bluttests gemacht(Hepatitis A – Leber- und Gallenstörungen – https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/leber-und-gallenst%C3%B6rungen/hepatitis/hepatitis-a-akut – abgerufen am 11.09.2022)), um dies zu bestätigen. Vor allem wenn typische Symptome wie die Gelbsucht auftreten, ist eine Hepatitis-A-Infizierung umso wahrscheinlicher. In der Regel beginnt die Untersuchung mit Bluttests, um die Leberfunktion und eventuelle Leberschädigungen zu beurteilen.

Die Konzentration von Leberenzymen und anderer Substanzen, die von der Leber produziert werden, können mit Lebertests bestimmt werden. Durch weitere Bluttests können dann spezifische Antikörper oder genetisches Virusmaterial (DNA oder RNA) bestimmt werden.

Wie wird Hepatitis A behandelt?

Die Behandlung einer Hepatitis-A-Infektion hängt vor der Ursache der Leberentzündung ab. Dabei gibt es nur Medikamente gegen die Begleitsymptome wie z. B. Kopfschmerzen oder Erbrechen. Diese werden aber nur bei stärkeren Erscheinungen eingesetzt. Bei einem schweren Verlauf der Krankheit ist ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig.

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Die Behandlung einer Hepatitis-A-Infektion hängt von der Infektionsursache ab, wobei die Virusinfektion von selbst ausheilt. Bei anderen Formen können bestimmte Medikamente zum Einsatz kommen, aber diese behandeln nicht direkt die Hepatitis-A-Erkrankung, sondern lediglich die Beschwerden und den angerichteten Leberschaden.

Im Allgemeinen gibt es vier Hauptursachen für Hepatitis-A, nach denen sich auch die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten richten4Was ist eine Hepatitis? – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/was-ist-eine-hepatitis-735481.html – abgerufen am 11.09.2022:

Viren als Erreger

Die akute Hepatitis A, die durch Viren verursacht wird, heilt meistens von selbst aus und dabei gibt es praktisch nie einen chronischen Krankheitsverlauf. Sind die Begleitsymptome zu stark, können Medikamente dagegen genommen werden, aber eine spezielle Therapie für Virushepatitiden gibt es nicht.

Alkohol als Hepatitis-A-Erreger

Hier ist der Verzicht auf Alkohol die wichtigste Behandlungsmaßnahme. Die weitere Therapie richtet sich darauf, die Alkoholsucht zu behandeln und die bereits eingetretenen Folgen des Leberschadens zu lindern.

Fettleber-Hepatitis-A

Eine langsame Gewichtsreduktion mit Ernährungsanpassung in Kombination mit körperlicher Aktivität ist bei einer Hepatitis A, die durch eine Fettleber im Rahmen von Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Übergewicht verursacht wurde, von entscheidender Bedeutung.

Autoimmun-Hepatitis-A

Eine durch Autoimmunerkrankungen verursachte Erkrankung nimmt einen chronischen Verlauf, wenn sie unbehandelt bleibt. Im schlimmsten Fall kann sie zu einer Zirrhose führen. Hier kommen sogenannte Immunsuppressiva zum Einsatz, die fehlgeleitete Immunsystemreaktionen unterdrücken sollen. Kortison und dessen Abkömmlinge sowie Azathioprin sind wichtige Immunsuppressiva, die bei Autoimmun-Hepatitis-A als medikamentöse Behandlung zum Einsatz kommen.

Vorbeugung: Wer sollte sich gegen die Viruserkrankung impfen lassen?

Laut der Ständigen Impfkommission des Robert Koch Instituts sollten sich folgende Personen gegen HAV impfen lassen5Hepatitis A – Symptome, Impfung und Behandlung – https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/hepatitis-a – abgerufen am 11.09.2022:

  • Homosexuell aktive Männer
  • Berufsgruppen, die durch ihre Arbeit wahrscheinlicher mit Hepatitis A angesteckt werden können, unter anderem Kanal- und Klärwerksarbeiter, Polizisten, Laborpersonal oder Rettungssanitäter
  • Mitarbeiter in Krankenhäusern (Reinigungskräfte, Pflegepersonal, Ärzte) und anderen sozialen Einrichtungen
  • Personal in Kindertagesstätten und -heimen
  • Reisende in Länder mit einem erhöhten Vorkommen an Hepatitis A (z. B. Länder Osteuropas oder des Mittelmeerraums)
  • Personen mit chronischen Lebererkrankungen wie Hepatitis B oder C, wenn sie vor Hepatitis-A-Viren ungeschützt sind

Quellen & Verweise[+]

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