Autor Vahidin Cerim

Vahidin Cerim

Schreibt seit Jahren leidenschaftlich zu Gesundheits- und Wohlfühlthemen, sowohl on- als auch offline. Hilft mit konkreten Tipps anderen dabei, ein gesünderes Leben zu führen und schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Obwohl er auch selbst kaffeesüchtig ist.

Das Vitamin K gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine und ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden des menschlichen Körpers. Es beteiligt sich am Stoffwechsel und der Blutgerinnung, reguliert das Zellwachstum und schützt gegen Arterienverkalkung.

Ein Mangel kann durch bestimmte Krankheiten ausgelöst werden, wobei die Mangelerscheinungen erst zwei Wochen später auftreten. Bei gesunden Menschen mit ausgewogener Ernährung, die viel grünes Gemüse essen, ist ein Mangel ausgesprochen selten.

Doch wie hoch ist der Bedarf eines gesunden Menschen an Vitamin K? In welchen Nahrungsmitteln lässt sich das Vitamin finden? Was passiert bei einem Vitamin-K-Mangel? Hier werden die wichtigsten Fragen beantwortet.

Welche Funktionen erfüllt das Vitamin im Körper?

Es kommt in der Natur nur als Phyllochinon (Vitamin K1) und Menachinon (Vitamin K2) vor. Dabei umfasst das Vitamin unterschiedliche fettlösliche Verbindungen. Das K1 wird über die Nahrung zugeführt und kommt vorrangig in grünem Gemüse (Kohlsorten) vor, während K2 im Darm von bestimmten Bakterien hergestellt wird. Fleisch, Eigelb, Milchprodukte oder das japanische Natto (besteht aus fermentierter Soja) sind K2-haltige Nahrungsmittel.

In erster Linie benötigt der menschliche Körper das Vitamin, um bestimmte Eiweißstoffe herzustellen1Vitamin K-Mangel behandeln und vorbeugen – https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/vitamin-k/ – abgerufen am 06.09.2022. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Proteine, die eine große Bedeutung für die Blutgerinnung haben. Vitamin K kann im Zusammenspiel mit Vitamin D, Kalzium und Eiweiß dem Knochenabbau entgegenwirken und damit in Verbindung auch gewissen Schutz gegen Osteoporose gewährleisten. Zudem unterstützt das Vitamin den Knochenaufbau.

Die beiden Formen übernehmen unterschiedliche Funktionen im Körper. Die Vorgänge bei der Blutgerinnung werden durch K1 gesteuert, während K2 für den Calciumstoffwechsel verantwortlich ist. Das Vitamin erfüllt aber auch weitere Funktionen im menschlichen Organismus, denn es:

  • verhindert Kalkablagen
  • reguliert Calciumspiegel im Blut
  • verhindert übermäßige Gerinnungshemmung
  • verbessert Glukosetoleranz
  • senkt das Risiko von Hüftfrakturen
  • reduziert Blutergüsse nach Lasereingriffen
  • verhindert hämorrhagische Erkrankungen bei Säuglingen
  • verbessert Knochenstärke und -dichte
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Der menschliche Körper benötigt Vitamin K, um bestimmte Eiweißstoffe herzustellen, die u. a. für die Blutgerinnung wichtig und für den Calciumstoffwechsel verantwortlich sind.

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin K?

Der Bedarf kann von Mensch zu Mensch individuell sein. Laut Experten liegt die empfohlene Tagesmenge für Erwachsene je nach Geschlecht und Altersstufe zwischen 60 und 80 Mikrogramm. Bei Babys liegt der tägliche Bedarf an des Vitamins im ersten Lebensjahr zwischen 4 und 10 Mikrogramm. Abhängig von ihrer Altersstufe haben Kinder einen Tagesbedarf von 15 bis 50 Mikrogramm.

Neugeborene bekommen bereits über die Muttermilch, doch diese Mengen reichen nicht vollkommen aus, um die Speicher ausreichend zu füllen. Deshalb bekommen nach der Geburt alle Säuglinge das Vitamin zusätzlich bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt verabreicht.

Übersicht zum Tagesbedarf, je nach Alter und Geschlecht2Bedeutung, Tagesbedarf, Mangelerscheinungen – https://www.netdoktor.de/laborwerte/vitamin-k/ – abgerufen am 06.09.2022:

Alter Männlich Weiblich
Säuglinge 0 bis 4 Monate 4 4
4 bis 12 Monate 10 10
Kinder 1 bis 4 Jahre 15 15
4 bis 7 Jahre 20 20
7 bis 10 Jahre 30 30
10 bis 13 Jahre 40 40
13 bis 15 Jahre 50 50
Jugendliche / Erwachsene 15 bis 19 Jahre 70 60
19 bis 25 Jahre 70 60
25 bis 51 Jahre 70 60
51 bis 65 Jahre 80 65
65 Jahre und älter 80 65
Schwangere 60
Stillende 60
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Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgt für eine ausreichende Versorgung, wobei die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene und Jugendliche zwischen 60 und 80 Mikrogramm und bei Kindern von 15 bis 50 Mikrogramm liegt.

Wo ist Vitamin K enthalten?

Vitamin K – Bedarf, Quellen und Mangel

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Vitamin K selbst zu synthetisieren. Daher muss das notwendige Vitamin über Nahrungsmittel zugeführt werden. Da das Vitamin ein pflanzliches Vitamin ist, kann es in Gemüsesorten und Blattkräutern vorgefunden werden. Demnach sind pflanzliche Lebensmittel die Hauptaufnahmequelle, sodass der Bedarf bereits durch den Verzehr von Gemüse leicht gedeckt werden kann.

Folgende Nahrungsmittel enthalten hohe Mengen:

Vitamin-K-Quelle Sorte Vitamin K/100 g in µg
Grünes Blattgemüse Eisbergsalat 112 μg
Feldsalat 200 μg
Rucola 250 μg
Spinat 305 μg
Portulak 381 μg
Mangold, frisch, gegart 414 μg
Kohl frischer Brokkoli 121 μg
gegarter Brokkoli 129 μg
frischer Blumenkohl 208 μg
gegarter Blumenkohl 221 μg
gegarter Grünkohl 225 μg
Rosenkohl 236 μg
frischer Grünkohl 250 μg
frischer Chinakohl 250 μg
gegarter Chinakohl 264 μg
Hülsenfrüchte Limabohnen, getrocknet 149 μg
Kichererbsen, getrocknet 164 μg
Grüne Bohnen, getrocknet 186 μg
Weiße Bohnen, getrocknet 190 μg

Bei den genannten Werten handelt es sich um Durchschnittswerte, wobei der tatsächliche Vitamingehalt abhängig von der Jahreszeit schwankt. Zudem kann die Lagerung der Nahrungsmittel einen Einfluss auf den Gehalt haben. Die Vitamin-K-haltigen Lebensmittel sollten möglichst lichtgeschützt gelagert werden, da sie extrem lichtempfindlich sind.

Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel

Da die Vitamine K1 und K2 grundsätzlich über die Nahrung bzw. pflanzliche und tierische Produkte zugeführt werden, kann der tägliche Bedarf durch ausgewogene Ernährung leicht abgedeckt werden. Neben den Vitaminen K1 und K2 gibt es noch das K3, welches jedoch nicht in gängigen Nahrungsergänzungsmitteln oder natürlichen Lebensmitteln zu finden ist. Es wird synthetisch hergestellt und erst im Körper vervollständigt. Seine Anwendung findet es hauptsächlich bei der Herstellung von Tiernahrung.

Im Allgemeinen entwickelt sich bei gesunden Menschen mit ausgewogener Ernährung kein Mangel. Nahrungsmittel, die die nötigen Mengen des Vitamins enthalten, kommen hierzulande regelmäßig auf den Tisch, sodass die Deckung des Vitamin-K-Bedarfs kein Problem darstellen sollte. Es gibt aber bestimmte Situationen, in denen es zu einem Mangel an Vitamin K kommt.

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Zu einem Vitamin-K-Mangel kommt es bei Personen, die an einer Aufnahmestörung leiden, die z. B. als Folge einer langen Einnahme von Antibiotika oder bei chronischen Erkrankungen des Verdauungstrakts entsteht.

In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, Nahrungsergänzungsmittel mit dem Vitamin einzunehmen, um eine Blutgerinnungsstörung zu verhindern3Vitamin K – Lebensmittel mit hohem Gehalt – https://www.mylife.de/gesunde-ernaehrung/vitamin-k/ – abgerufen am 06.09.2022.

Selbst Neugeborene erhalten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U1 am ersten Tag als Tropfen oral verabreicht, so auch bei den Folgeuntersuchungen U2 und U3. Babys besitzen in den ersten Monaten noch keinen ausreichenden Speicher und sind unterversorgt, wobei die Muttermilch nur geringe Vitamin-K-Mengen enthält. Ein Mangel kann aber das Risiko für Darm-, Haut- und Hirnblutungen erhöhen. Deshalb sind Tropfen mit Vitamin K für Säuglinge von großer Bedeutung.

Vitamin-K-Mangel – welche Symptome treten auf?

Es gibt bestimmte Symptome, die auf einen akuten Vitamin-K-Mangel hindeuten, darunter:

  • Erhöhte Blutungsneigung und Blutgerinnungsstörungen: Wenn sich im Organismus zu wenig Vitamin K befindet, gerinnt das Blut nicht so gut und es kann einige Zeit dauern, bis sich ein Schorf auf einer Wunde gebildet hat.
  • Abnahme der Knochendichte: Bei längerfristigem Vitamin-K-Mangel kann es zum Abbau der Knochensubstanz kommen und es besteht ein gesteigertes Risiko für Frakturen im Hüftgelenk und Osteoporose.
  • Hämatome (blaue Flecken): Anfälligkeit für blaue Flecken und Gerinnungsstörungen gehen miteinander einher. Denn unter mangelndem Vitamin K hat das Bindegewebe Schwierigkeiten, innerhalb des Körpers auftretende Blutungen zu stoppen. Im schlimmsten Fall kann es zu Organblutungen kommen.

Was sind die Ursachen für einen Vitamin-K-Mangel?

Mittlerweile wurden verschiedene Ursachen für einen Vitamin-K-Mangel identifiziert. Meistens kommt es zu einem Mangel von Vitamin K nicht durch die Ernährung, sondern erst mit dem Ausbruch einer Krankheit oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente4Vitamin-K-Mangel: Bedarf, Quellen und nützliche Informationen – https://www.sundt.de/blog/vitamin-k-mangel/ – abgerufen am 06.09.2022.

Besonders gefährdet sind folgende Gruppen:

  • Personen mit gestörter Darmflora

Bei einer Dysbalance der Darmflora oder Entzündungen im Magen-Darm-Trakt kann es zu einem Mangel an Vitamin K kommen. Dabei sind oft zu wenig Vitamin-K-bildende Bakterien im Darm vorhanden, was beispielsweise nach der Einnahme bestimmter Antibiotika eintreten kann.

  • Personen mit Lebererkrankungen

Die Wirkung des Vitamins kann bei Leberschäden eingeschränkt sein. Besonders gefährdet sind Menschen, die mehrmals in der Woche oder täglich Alkohol konsumieren. Denn Alkohol hat eine negative Wirkung auf die Leber. Dabei gerät der Gerinnungsprozess aus dem Gleichgewicht und es werden zu wenig Blutgerinnungsfaktoren gebildet.

  • Personen mit Stoffwechselstörungen

Vitamin K gelangt bei Erkrankungen des Fettstoffwechsels meistens nicht in ausreichenden Mengen in den Körper, denn es wird nach der Einnahme wieder ausgeschieden.

  • Neugeborene

Der Vitamin-K-Mangel tritt häufig bei Neugeborenen auf und darf aufgrund eines erhöhten Risikos zur Mangelblutung nicht unterschätzt werden. Zum einen kann bei Neugeborenen die bakterielle Eigenbildung im Darm noch nicht stattfinden, da dieser am Anfang steril ist und zum anderen reicht die Muttermilch als einzige Quelle einfach nicht aus. Bei der Geburt ist auch die Leber noch nicht vollständig entwickelt, wodurch sie die Proteine C und S, die von Vitamin K abhängig sind, nicht in ausreichenden Mengen synthetisieren kann

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Ein Vitamin-K-Mangel ist bei einer ausgewogenen Ernährung fast ausgeschlossen, außer wenn bestimmte Erkrankungen vorliegen oder Antibiotika über längere Zeit eingenommen werden. Potenzielle Risikogruppen werden vom behandelnden Arzt aufgeklärt und zu diversen Abhilfemaßnahmen beraten.

Was passiert bei einer Überdosierung?

Nach derzeitigem Wissen ist eine Überversorgung aus Lebensmitteln für einen gesunden Menschen nicht schädlich5Vitamin K – https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/blut/vitamin-k-711931.html – abgerufen am 06.09.2022. Bei Neugeborenen hingegen kann eine hohe Dosis an Vitamin K eine Hämolyse auslösen, wobei die roten Blutkörperchen zerfallen. Außerdem können bestimmte Medikamente die Blutgerinnung hemmen, indem sie in der Leber den Effekt blockieren. Menschen, die Cumarine (Substanzen mit blutgerinnungshemmender Wirkung) einnehmen, sollten eine möglichst ausgewogene Ernährung einhalten. Nur so können sie starke Schwankungen in der Versorgung vermeiden.

Quellen & Verweise[+]

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