Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Der fortschrittlichen Medizin ist es verdanken, dass Menschen immer älter werden. Einen Großteil dazu tragen Medikamente bei. Sie lindern Schmerzen und Beschwerden. Ärzte können hierfür auf ein großes Repertoire an Präparaten zurückgreifen, um das Leben ihrer Patienten angenehmer zu machen. Manche Medikamente sind nur für kurze Zeit gedacht, bis die Genesung abgeschlossen ist. Andere unterstützten eine Therapie bei chronischen Leiden.

Vermeidbare Fehler bei der Einnahme von Medikamenten

2021 betrug der Arzneimittelumsatz in deutschen Apotheken 46,1 Milliarden Euro1Quelle: Apotheken und Krankenhäuser – https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158088/umfrage/arzneimittelumsatz-in-apotheken-und-krankenhaeusern/ – Abgerufen am 13.08.2022. In den letzten zehn Jahren haben sich die Einnahmen hier fast verdoppelt.

Allerdings werden bei der Nutzung von Medikamenten immer wieder Fehler begangen. Diese können gesundheitliche Risiken als Resultat haben. Weshalb es wichtig ist, die typischen Probleme zu kennen, welche sich diese vermeiden lassen.

Fehler Nr. 1: Eine unregelmäßige Einnahme

So kommt es vor, dass der Patient das verordnete Medikament nur hier und da einnimmt. Jedoch nicht in der Häufigkeit, wie es der Arzt aufgeschrieben hat. Sofern frei verkäuflich, gilt es die Packungsbeilage bezüglich der Menge und dem Intervall zu beachten. Eine zu geringe Einnahme führt dazu, dass das Arzneimittel nicht die erhoffte Wirkung entfaltet.

Fehler Nr. 2: Überdosierung der Medizin

Eine Erkrankung setzt die Psyche unter Druck. Die Ängste mancher Patienten nehmen Überhand und sie glauben dann an das Motto “viel hilft viel”. Oder es wurde schlichtweg die angemessene Dosierung vergessen. Dadurch steigt das Risiko von Nebenwirkungen. Der Nutzen überwiegt nicht mehr die Gefahren, welche mit der Einnahme einhergehen.

Fehler Nr. 3: Der falsche Zeitpunkt

Für die maximale Effizienz eines Medikaments ist manchmal der richtige Zeitpunkt entscheidend. Wer es morgens statt wie empfohlen abends einnimmt, erzielt mitunter eine geringere Wirkung. Für einige Arzneimittel ist es sinnvoller, wenn diese über Nacht arbeiten können. Andere Medikamente sollten mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Also eine Anwendung auf nüchternen Magen.

Fehler Nr. 4 Wechselwirkungen mit Medikamenten

Um das optimale Nutzen-Risiko-Verhältnis zu erzielen, werden Medikamente individuell auf den Patienten abgestimmt. Bei der zeitgleichen Einnahme mehrerer Präparate, kommt es gelegentlich zu Wechselwirkungen. Die meisten Effekte sind dazu bekannt und Apotheken bzw. Ärzte können dies schon im Computer prüfen. Gänzlich ausgeschlossen werden können diese negativen Beziehungen zwischen den Medikamenten leider nie.

Fehler Nr. 5: Wechselwirkungen mit Lebensmitteln

Doch nicht nur verschiedene Medikamente können Einfluss aufeinander haben. Ebenso sind die Inhaltsstoffe mancher Lebensmittel für ihre Wechselwirkungen mit Arznei bekannt.

  • Calcium bspw. hemmt die Aufnahme von Antibiotika sowie Präparaten für die Schilddrüse2Quelle: Medikamente & Nahrungsmittel – https://www.pfizer.at/get-science/medikamente-nahrungsmittel-die-top-10-der-wechselwirkungen/ – Abgerufen am 13.08.2022. Der Mineralstoff ist in Milch, Milchprodukten sowie vielen Mineralwässern enthalten.
  • Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Müsli und Hülsenfrüchte helfen bei einer gesunden Verdauung. Sie reinigen den Darm und können dabei bestimmte Wirkstoffe aus Medikamenten an sich binden. Statt ihren Zweck zu erfüllen, werden die Stoffe ausgeschieden. Ballaststoffe haben mitunter negativen Einfluss auf einige Schmerzmittel sowie Antidepressiva.
  • Die Gerbstoffe aus grünem und schwarzem Tee sowie Kaffee verschlechtern die Aufnahme von Medikamenten über den Darm. Hierzu zählen Neuroleptika, Antidepressiva sowie Präparate für eine höhere Eisenkonzentration im Blut.
  • Der Bitterstoff Furanocoumarin behindert den Abbau diverser Medikamente über die Leber. Eine schlechte Verstoffwechselung belässt zu viel von den Wirkstoffen im Blut zurück. Diese ist vor allem bei Cholesterinsenkern, Blutverdünnern und Blutdrucksenkern kritisch.
  • Knoblauch, Ingwer, aber auch die Goji-Beere sind bekannt dafür, dass sie eine Gerinnungshemmung bewirken. Was in Kombination mit Blutverdünnern die Gefahr für Blutungen steigert.
  • Sehr fettige Nahrung beschäftigt die Verdauung, insbesondere die Leber. Sie kann dann nicht mehr die Wirkstoffe bestimmter Medikamente einwandfrei filtern und die gewünschte Menge an den Wirkort weitergeben. Dieser Effekt ist bei Blutdrucksenkern sowie Betablockern bekannt.

Auch bei Lebensmitteln lohnt sich also der Blick in den Beipackzettel. Ebenso sollte das Gespräch mit dem Arzt gesucht werden, um unerwünschten Wechselwirkungen vorzubeugen.

Fehler Nr. 6: Wechselwirkung mit Alkohol

Die Warnung, dass Medikamente nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden sollten, ist vielen bekannt. Insbesondere bei häufig genutzten Präparaten wie Cortison, Antibiotika und Ibuprofen ist Vorsicht geboten. Dasselbe gilt bei Antidepressiva und weiteren Arzneimitteln. Wer unsicher ist, sollte keinen zeitnahen Zusammenhang herstellen und lieber auf Alkohol verzichten.

Hält man sich nicht daran, verpufft die Wirkung des Medikaments bestenfalls. Jedoch sind negative Wechselwirkungen nicht auszuschließen. Wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Alkohol schwächt zudem die Genesung. Somit verlangsamt sich der Heilungsprozess deutlich3Quelle: Alkohol und Medikamente – https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholverzicht/alkohol-und-medikamente/ – Abgerufen am 13.08.2022.

Es stellt sich nur die Frage, welcher Zeitraum zwischen dem Medikament und einem Schluck Alkohol liegen sollte? Hierfür gibt es keine allgemeingültige Empfehlung. Alkohol wird von Menschen unterschiedlich vertragen und abgebaut. Um nicht der Therapie zu schaden, sollte gänzlich verzichtet werden. Das mag bei einer dauerhaften Medikation schwer fallen, ist jedoch die beste Entscheidung für die Gesundheit.

Fehler Nr. 7: Kein Wasser zum Medikament

Das Einnehmen von medizinischen Präparaten sollte ausschließlich mit stillem Wasser erfolgen. Kohlensäure, Milch sowie Säuren von Säften können erheblichen Einfluss auf die Wirksamkeit haben. In manchen Fällen sogar die Mineralien aus Wasserflaschen. Sofern es die Qualität in der jeweiligen Region zulässt, ist Leitungswasser zu empfehlen. Ggf. mit einem Wasserfilter davor, um die Reinheit zu gewährleisten.

Fehler Nr. 8: Nicht fachgerechtes Teilen von Tabletten

Einige Medikamente sind so stark dosiert, dass nur der Bruchteil einer Tablette pro Einnahme genügt. Dafür sind in der Regel Sollbruchstellen (ein Schlitz oder Kreuz) auf dem Arzneimittel vorgesehen. Bei unsachgemäßer Handhabung kann es beim Teilen zu nicht gleich großen Bruchstücken kommen.

Wer hier mit dem Messer ansetzt, läuft Gefahr abzurutschen. Dasselbe kann mit den Fingernägeln passieren. Stattdessen sollte eine flach geformte Tablette mit der Bruchkerbe nach unten auf die Tischplatte gelegt werden. Dann genügt ein leichter Druck mit dem Finger auf deren Rückseite. Bei gewölbten Tabletten gelingt dies genau anders herum. Also mit der Einkerbung nach oben und dann Druck ausüben4Quelle: Wie Sie Tabletten richtig teilen – https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/basiswissen/wie-sie-tabletten-richtig-teilen-827649.html – Abgerufen am 13.08.2022.

Der richtige Umgang mit Medikamenten

Häufige Fehler bei der Einnahme von Medikamenten

Nicht nur bei der Anwendung von Medikamenten werden Fehler gemacht. Auch bei der Lagerung bzw. Aufbewahrung kommt es zu Problemen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Präparate bis hin zur Unbrauchbarkeit.

  • Die Verwendung einer Medikamentenbox mit den verschiedenen Wochentagen ist ratsam. Auf diese Weise lässt sich die Einnahme schon im Voraus sicher planen. Es kommt zu keiner Überdosierung und ebenso wird an die regelmäßige Anwendung gedacht.
  • Sind verschiedene Medikamente über einen längeren Zeitraum einzunehmen, hilft das Schreiben eines sogenannten Medikationsplans. Diesen kann der Arzt bzw. die Schwester anfertigen, um die regelmäßige sowie korrekte Nutzung sicherzustellen.
  • Tabletten sollten stets kühl, trocken und vor Licht geschützt gelagert werden.
  • Wenn die Einnahme nur ab und zu notwendig ist, kann das Medikament sein Verfallsdatum unbemerkt überschreiten. Weshalb es wichtig ist, die aktuelle Verpackung aufzubewahren.

Quellen & Verweise[+]