Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Die meisten Menschen benötigen jede Nacht zwischen sechs und acht Stunden an Schlaf. Während sein Körper in dieser Zeit ruht, setzt die Regeneration ein. Er tankt buchstäblich neue Energie für den nächsten Tag. Rund um das Schlafen bestehen viele Theorien und Mythen, welche sich bei näherer Prüfung nicht bewahrheiten.

#1 Die optimale Schlafposition

Wie geschlafen wird, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Sehr beliebt ist ein Anwinkeln der Beine – manchmal sogar mit einem Kissen dazwischen. Einige bevorzugen es auf dem Bauch zu schlafen. Andere können gar nicht genug Kissen unter ihrem Kopf liegen haben.

Die Wahrheit ist jedoch, dass es gar nicht so kompliziert sein sollte. Die beste Schlafposition findet sich gerade liegend auf dem Rücken. Denn alles andere krümmt die Wirbelsäule zu stark und das für viele Stunden.

Wie bereits erwähnt, möchte sich der Körper nachts regenerieren. Seine Wirbelsäule ist durch das Sitzen im Bürostuhl und dem Auto durchgehend gebogen gewesen. In der Nacht wird nach dem dringend benötigten Ausgleich gesucht. Es mag sich zwar mit angezogenen Beinen sehr bequem liegen, doch am nächsten Morgen schmerzt der untere Rücken. Mit steigendem Alter nimmt die Empfindlichkeit für falsche Schlafgewohnheiten zu. Es mag zunächst ungewohnt sein, aber der Wechsel zum Liegen auf dem Rücken lohnt sich!

#2 Acht Stunden Schlaf sind Pflicht

Ebenso bestehen große Diskussionen darüber, wie viel Schlaf pro Nacht notwendig ist, um sich vollkommen erholt zu fühlen. Tatsächlich variieren hier die Erfahrungswerte und persönlichen Präferenzen. Ebenso spielen das Alter, die Gene und momentane Gesundheit sowie die Schlafqualität eine Rolle. Letztere ist besonders hervor zu heben, da nicht nur die Länge entscheidend ist. Im Ergebnis kommen manche Menschen mit nur sechs Stunden perfekt aus, andere bestehen zu Recht auf ihre acht Stunden1Quelle: Studie: Sieben Stunden Schlaf sind ab dem mittleren Alter optimal – https://www1.wdr.de/nachrichten/schlafen-studie-wissenschaft-100.html – Abgerufen am 13.07.2022.

#3 Das Schlafzimmer muss warm sein

Mythen zum Thema Schlaf

Eine dicke Decke und kuschelige Temperaturen oberhalb der 20 Grad Celsius. Ein Traum für alle Frostkatzen, welche nachts schnell kalte Füße bekommen. Ein Alptraum für den Körper, welcher sich in den nächsten Stunden eine vollkommen andere Umgebung wünscht. Die optimale Temperatur zum Schlafen liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius.

Doch nicht nur das ist entscheidend, sondern ebenso das Klima im Schlafzimmer. Es sollte weder zu feucht, noch zu trocken sein. Ein kräftiges Durchlüften vor dem Zubettgehen ist stets ratsam. Wenn es die Außentemperatur zulässt, darf das Fenster die ganze Nacht geöffnet bleiben. Frische Luft ist mindestens genauso wichtig. Nur sollte das Bett nicht direkt am geöffneten Fenster stehen. Der Durchzug könnte sich ansonsten negativ auswirken.

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Für einen gesunden Schlaf darf die Temperatur im Raum nicht zu hoch sein. Der Idealzustand liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius.

#4 Schnarchen ist ein Zeichen gesunden Schlafs

Diese Nacht ist es wieder soweit: Er oder sie hat beschlossen ein ganzes Holzlager zu zersägen. Etwa ein Fünftel aller Menschen tendieren zum regelmäßigen Schnarchen. Dies ist jedoch kein Anzeichen für einen gesunden Schlaf. Hier beweist sich lediglich, dass die muskuläre Anspannung in der Nacht zurückgeht. Was auch für die Zunge gilt, welche sich in den Rachen zieht. Wer gern auf dem Rücken schläft, ist für starkes Schnarchen prädestiniert. Aufmerksam müssen alle Menschen sein, bei denen Atemaussetzer hinzukommen.

#5 Mit zunehmendem Alter wird der Schlaf kürzer

Rentner schlafen weniger, weil sie nicht mehr so viel davon benötigen. Ein großer Mythos, denn auch hier spielen die individuellen Gegebenheiten (Gene, Gesundheit, Stress etc.) hinein. Wer nicht mehr arbeiten geht, kann sich seine Zeit flexibler einteilen. Da gibt es zwischendurch ein Nickerchen und dafür fällt die Nacht womöglich kürzer aus. Vermutlich führen der Ruhestand sowie der verringerte Leistungsdruck, dass die Schlafqualität steigt. Wodurch die Schlafdauer abnehmen kann.

#6 Vorschlafen

Ob für Sylvester oder die nächste Nachtschicht. Der Mythos, man könne für später “vorschlafen” und sich somit Energiereserven sichern, ist hinfällig. Oftmals handelt es sich dabei nur um einen Minutenschlaf aka Powernap. Allerdings ist dieses Konzept nur bedingt brauchbar. Sobald der Kurzschlaf länger als 30 Minuten andauert, verfehlt er sein Ziel2Quelle: Die optimale Länge vom Powernap – https://www.staufenbiel.de/magazin/joballtag/power-nap-die-optimale-laenge-und-zeit-fuer-den-kurzschlaf.html – Abgerufen am 13.07.2022.

Alles darüber hinaus geht sehr wahrscheinlich in die Tiefschlafphase über. Da das Vorschlafen oftmals nur ein bis zwei Stunden andauert, unterbricht es diese sehr wichtige Phase der Erholung. Gleich mit dem Aufwachen fühlt man sich benommen und hat nichts zu seinen Gunsten erreicht.

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Ein Vorschlafen funktioniert nicht. Der menschliche Körper kann sich das Extra an Schlaf nicht für später aufbewahren. Wohingegen ein kurzer Powernap von unter 30 Minuten die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigert.

#7 Körper & Geist müssen ausgelaugt sein

In den letzten ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen sind besonders anstrengende Aktivitäten zu meiden. Nichts spricht gegen einen entspannten Spaziergang nach dem Abendessen oder ein spannendes Buch. Jedoch ist es nicht empfehlenswert am Abend noch schwierige Beziehungsprobleme zu lösen oder einem Extremsport nachzugehen. Dafür sollte sich der Körper auf seinem Tageshoch befinden. Welches in der Regel nicht mehr am Abend erreicht wird. Wer seinen Körper und/oder Geist übermäßig belastet, für den läuft es auf Schlafstörungen hinaus. Sowohl das Einschlafen als auch Durchschlafen ist in Gefahr.

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Die Schlafqualität kann sich durch ruhige Musik, moderaten Sport, ein gutes Buch oder Zweisamkeit deutlich verbessern.

#8 Ein laufender Fernseher hilft beim Schlafen

Wenn der Tag wieder stressig war, fühlt es sich gut an, wenn der Kopf auf Durchzug schaltet. Dabei hilft der Fernseher, Laptop oder das Tablet. Ein guter Film lässt alle Sorgen zeitweise vergessen. Sehr häufig gelingt dabei dann auch das Einschlafen. Doch die Töne im Hintergrund sorgen dafür, dass das Unterbewusstsein nicht richtig abschalten kann. Es kommt häufig zu Unterbrechungen und daraus resultiert eine verminderte Schlafqualität.

#9 Ein Powernap verkürzt die Schlafzeit bei Nacht

Ein absoluter Mythos, da bei einem Powernap bewusst die Tiefschlafphase ausgespart wird. Wie bereits erwähnt, ist zudem ein Vorschlafen nicht möglich. Es besteht also kein Grund zur Sorge, dass ein Powernapping die Schlafzeit bei Nacht verkürzt. Stattdessen kann es einen willkommenen Energieschub zur Mittagszeit bieten und lässt einen das Mittagstief leichter überwinden.

#10 Schlafmangel schadet der Gesundheit nicht

Ein junger Körper verzeiht noch deutlich mehr. Deshalb gehen viele Jugendliche und junge Erwachsene davon aus, dass sie ein Wochenende ohne Schlaf verbringen können. Doch dies ist aus mehreren Gründen nicht ratsam. Der Stoffwechsel ist mit dem Stoffwechsel eng verbunden3Quelle: Müder Stoffwechsel durch zu wenig Schlaf – https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/abnehmen/diaetfallen-die-elf-heimlichen-dickmacher_id_2179867.html – Abgerufen am 14.07.2022. Die überdurchschnittliche Aktivität erhöht das Hungergefühl und zeitgleich wird die aufgenommene Nahrung langsamer verdaut. Schlafmangel kann ein echter Dickmacher sein.

Mehr besorgniserregend ist jedoch die Tatsache, dass das Immunsystem geschwächt wird. Die körpereigenen Abwehrkräfte arbeiten deutlich schlechter, sollte der Schlafentzug einen Tag oder länger anhalten. Zudem erhöhen sich die Reizbarkeit und der Hang zur Aggressivität.

#11 Schlafunterbrechungen sind schlecht

Idealerweise erfolgt der nächtliche Schlaf ohne Unterbrechungen. Doch selbst wenn dem nicht so ist, muss dies keinen negativen Einfluss auf die Schlafqualität nehmen. Tatsächlich wacht der Mensch jede Nacht mehrmals auf. Die Unterbrechungen liegen meistens im Bereich weniger Sekunden und nur wenige davon werden bewusst wahrgenommen. Solange das Aufwachen nicht länger als eine Minute anhält und häufiger vorkommt, besteht kein Grund zur Sorge.

#12 Der Mond lässt mich nicht schlafen

“Der Mond ist schuld, dass ich nicht schlafen konnte!” War er zu hell und das Zimmer nicht ausreichend abgedunkelt, könnte an dieser Behauptung etwas dran sein. Allerdings ist das bloße Scheinen des Mondes an einem wolkenlosen Himmel nicht schuld daran, schlecht zu schlafen. Dafür gibt es bislang keine Bestätigung seitens der Wissenschaft.

#13 Alkohol hilft beim Schlafen

In den ersten Minuten nach dem Trinken führt Alkohol tatsächlich zu ein wenig Entspannung. Darauf folgt jedoch das Tief, welches zunächst das Einschlafen erleichtert. Allerdings setzt Alkohol den Körper unter Stress und schwächt das Immunsystem für Stunden. Dabei spielt die Menge sicherlich eine Rolle, aber für einen erholsamen Schlaf ist es empfehlenswert, komplett darauf zu verzichten.

Quellen & Verweise[+]