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Gesundheitsreport Redaktion

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Eine erschreckende Statistik: Jährlich erkranken in der Schweiz etwa 6100 Männer an Prostatakrebs1www.krebsliga.ch. [Online] [Zitat vom: 28. September 2021.] https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/krebsarten/prostatakrebs. Als unauffälliges Allroundtalent arbeitet das kastaniengrosse Geschlechtsorgan oft jahrelang unbemerkt im Hintergrund und viele Männer befassen sich erst dann mit der eigenen Prostata, wenn Probleme auftreten. Entgegen diesem Verhalten raten Experten zu regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen zur möglichen Früherkennung von Prostatakrebs und anderen Prostatabeschwerden. Prostata-Vorsorge ist wichtig! 

Prostata – Aufgaben und Funktion

Die Prostata befindet sich im Becken unterhalb der Harnblase und ummantelt die Harnröhre. Nach hinten wird sie durch das Rektum begrenzt. Durch die Vorsteherdrüse verläuft zudem der Spritzkanal. Als Teil der männlichen Geschlechtsorgane übernimmt die Prostata gleich mehrere Aufgaben. Sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit, welcher wichtig für den Transport der Spermien ist. Dieses Sekret neutralisiert das saure Milieu der Scheide und stellt eine elementare Voraussetzung für die Fortpflanzung dar. Das Wachstum der Prostata wird vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron gesteuert. In der Regel erreicht eine gesunde Prostata eine Grösse von ca. 4 cm und ein Gewicht von ungefähr 20 Gramm.

Prostataerkrankungen haben viele Gesichter

In der zweiten Lebenshälfte leiden viele Männer an unterschiedlichen Prostatabeschwerden. Nicht ohne Grund gelten die Beschwerden mittlerweile als eine weit verbreitete Volkskrankheit. So erklärt das Kantonsspital Aarau, die „Hormonumstellung ist einer der Gründe dafür, dass die Prostata ab 50 Jahren bei etwa der Hälfte der Männer zu wachsen beginnt2Kantonsspital Aarau. www.ksa.ch. [Online] [Zitat vom: 1. Oktober 2021.] https://www.ksa.ch/zentren-kliniken/prostatazentrum/haeufig-gestellte-fragen#weshalb_kommt_es_in_der_zweiten_lebenshaelfte_so_haeufig_zu_prostataerkrankungen).)“. Neben Entleerungsstörungen und ständigem Harndrang zählen ein Verlust der Libido und andere Reizbeschwerden zu den häufigsten Problemen, welche Betroffene oftmals auch auf mentaler Ebene stark belasten. Im Folgenden schauen wir uns die Symptome genauer an:

Prostatitis: Bei der sogenannten Prostatitis handelt es sich um eine Entzündung der Prostata, die sich häufig durch Schmerzen beim Wasserlassen äussert. Eine Prostatitis kann in mehreren Formen auftreten. Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen einer akuten bakteriellen Entzündung der Vorsteherdrüse, einer chronisch bakteriellen Prostataentzündung, einer chronisch nicht bakteriellen Prostatitis und einer asymptomatischen Prostataentzündung. Eine akute Entzündung der Prostata kann sich durch Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin oder ständigen Harndrang äussern. In jedem Falle empfiehlt sich bei den genannten Symptomen ein Besuch bei Arzt. Durch eine eingehende Anamnese kann sich der Arzt ein erstes Bild verschaffen, um danach gezielte Tests vorzunehmen.

Prostatavergrösserung: Eine vergrösserte Vorsteherdrüse kann auf die Harnblase drücken und starken Harndrang verursachen. Oftmals handelt es sich bei der Veränderung um eine benigne Prostatahyperplasie (BPH), also eine gutartige Prostata-Vergrösserung der Prostata, die mit einem veränderten Hormonhaushalt zusammenhängt. Prostatavergrösserungen stellen die häufigste urologische Erkrankung bei Männern dar. Da bei einer Prostatavergrösserung regelmässig Urin in der Blase verbleiben kann, steigt in der Folge das Risiko auf Harnwegsinfekte. Es empfiehlt sich, selbst kleinere Auffälligkeiten frühzeitig mit dem Arzt zu besprechen. Durch Abtasten, Messung des Harndrucks und Bestimmung des PSA-Wertes können Ärzte oft schnelle Diagnosen treffen und geeignete Gegenmassnahmen einleiten.

Schmerzen beim Wasserlassen: Schmerzen beim Wasserlassen äussern sich durch ein unangenehmes Brennen oder Stechen. Wenn es beim Urinieren brennt, stecken in vielen Fällen eine Harnwegsinfektion, sexuell übertragbare Krankheiten oder Nierenerkrankungen hinter den Schmerzen. Auch hier empfiehlt sich ein Gang zum Arzt. Ein normaler Urintest sorgt oft für Klarheit. 

Prostatakrebs: Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebsform bei Männern ab dem 65. Lebensjahr. Aus einer Statistik der Krebsliga Schweiz geht hervor, dass im Jahr 2020 alleine in der Schweiz 6.366 Männer an Prostatakrebs erkrankt sind und jährlich 1.344 Männer in Folge der Erkrankung versterben((krebsliga schweiz. krebsliga.ch. [Online] [Zitat vom: 1. Oktober 2021.] https://www.krebsliga.ch/fileadmin/downloads/sheets/zahlen-krebs-in-der-schweiz.pdf
. Immer wieder rufen Fachleute zu Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen auf, um den Krebs möglichst frühzeitig zu identifizieren. Durch einen PSA-Test sollen Prostatakarzinome bereits im Anfangsstadium entdeckt werden, bevor diese Beschwerden machen. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf eine mögliche Erkrankung der Prostata hindeuten, jedoch können auch andere Ursachen wie eine Prostataentzündung den PSA-Wert beeinflussen.

Benignes Prostatasyndrom: Wenn sich die Prostata verändert, kann dies direkte Auswirkungen auf die Harnentleerung haben. Ein schwacher Urinstrahl, Restharngefühl und häufige Toilettengänge werden unter dem Oberbegriff LUTS (lower urinary tract symptoms) zusammengefasst.

Psychische Belastung: Prostata-Beschwerden sind für viele Männer ein sehr intimes Thema, das nicht selten mit einer psychischen Belastung einhergeht. Wenn darüber hinaus die Libido betroffen ist, ziehen sich Männer manchmal zurück. Dies kann wiederum mit sozialen und privaten Folgen bzw. Abgrenzungen einhergehen. Prostatavorsorge

Risikofaktoren

Prostataerkrankungen liegen verschiedene Ursachen zugrunde. Während Männer auf bestimmte Risikofaktoren, wie etwa das Alter und familiäre Veranlagung, keinen Einfluss haben, können sie andere Gefahrenquellen aktiv bekämpfen. So zeigen Studien, dass Rauchen das Risiko an Prostatakrebs zu sterben, erhöhen kann3krebsinformationsdienst. [Online] [Zitat vom: 2. Oktober 2021.] https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2015/news13-prostatakrebs-rauchen.php. Darüber hinaus gelten Alkohol und Übergewicht als weitere Risikofaktoren für Prostataerkrankungen. Weiter könnten Hormone bei der Entstehung von Prostataerkrankungen eine zentrale Rolle spielen.

Welche Präventionsmassnahmen gibt es?

Um Prostatakrebs vorzubeugen, empfehlen viele Experten die Vermeidung der folgenden Risikofaktoren:

  • Stärken Sie Ihr Immunsystem durch körperliche Aktivität
  • Vermeiden Sie Übergewicht – Immer häufiger registrieren Ärzte einen Zusammenhang zwischen übermässigem Bauchfett und einer vergrösserten Prostata
  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum
  • Verzichten Sie möglichst auf Alkohol und Nikotin
  • Gehen Sie regelmässig zur Vorsorge-Untersuchung

Wie läuft die Prostata-Vorsorge ab?

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Ärzte die Gesundheit und Funktion der Prostata untersuchen können. Dabei zählen die rektale Einführung, transrektale Ultraschalluntersuchungen und PSA-Test zu den gängigsten Untersuchungen. Nach einer anfänglichen Anamnese überprüft der behandelnde Arzt zunächst den Intimbereich (Penis, Hoden) auf Verhärtungen, Knoten und andere Auffälligkeiten. Im nächsten Schritt nimmt der Patient auf der Behandlungsliege eine entspannte Seitenlage ein. Der Arzt führt nun einen Finger in das Rektum ein und tastet die Prostata auf Verhärtungen und Vergrösserungen ab. Zusätzlich zur normalen Abtastung können Männer bei jeder Prostatauntersuchung ihren PSA-Wert im Blut bestimmen lassen, welcher Hinweise auf eine mögliche Erkrankung liefern kann.

Quellen & Verweise[+]

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