Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Laut einer Statistik des RKI sind allein in Deutschland 14,8 % der Frauen und 6,8 % der Männer von Migräne betroffen1www.rki.de. [Online] September 2020. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S6_2020_Migraene_Spannungskopfschmerz.pdf?__blob=publicationFile Abgerufen am 6. Juni 2022. Ständig wiederkehrende Anfälle gehen für Betroffene oft mit einer eingeschränkten Lebensqualität einher.

Kurz und knapp – Die wichtigsten Informationen im Überblick

  • Experten differenzieren zwischen Migräne und Migräne mit Aura
  • Analgetika können Symptome lindern
  • Migräneattacken können unterschiedlich oft und stark auftreten
  • Es gibt verschiedene Trigger, die eine Migräne auslösen können
  • Tagebücher, die Vermeidung von Stress und ein ausgeglichener Schlafrhythmus können bei der Prävention von Migräneattacken helfen

Was ist Migräne?

Bei einer Migräne handelt es sich um chronisch neurologische Erkrankung, die durch eine bestimmte Art von Kopfschmerzen charakterisiert wird. Diese treten meist einseitig mit einem pulsierenden, pochenden Schmerz auf. Zu den Begleiterscheinungen zählen unter anderem Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen und Geräuschempfindlichkeit. In vielen Fällen verschlechtern sich die Symptome im Zuge körperlicher Aktivität.

Was ist Migräne mit Aura

Experten sprechen von einer Migräne mit Aura, wenn es neben den migränetypischen Symptomen, zu Seh- (z. B.: Einschränkungen im Sichtfeld, Flimmern), Sprach- oder Sprechstörungen kommt. Ebenso berichten Betroffene von einem Taubheitsgefühl in einer oder mehreren Gliedmaßen.

Ursachen

Die Ursachen einer Migräne sind bis heute nicht abschließend erforscht, jedoch liegt eine genetische Neigung nahe2www.ksw.ch. [Online] https://www.ksw.ch/gesundheitsthemen/nervensystem/migraene/ – Abgerufen am 6. Juni 2022. Darüber hinaus ist bekannt, dass bestimmte Trigger eine Migräneattacke auslösen können. Diese Trigger können sich individuell unterscheiden.

Stress

Stress entsteht, wenn wir eine bestimmte Belastung nicht oder nur sehr schwierig bewältigen können. Dauerhaft kann Stress Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen, da unser Körper sich in einem permanenten Alarmzustand befinden und die große Mengen Cortisol freisetzt. In der Folge schlägt das Herz schneller, wir atmen heftiger und unsere Verdauung reguliert sich herunter. Aber auch als Auslöser für Migräneattacken gilt Stress als einer der größten Trigger. So erklären Experten der Oberberg Kliniken: „Stress gilt als einer der häufigsten Faktoren, der eine Migräne auslösen kann. Die Kopfschmerzattacken treten meist in einer Entspannungsphase nach einer außergewöhnlich stressigen Situation auf. Deshalb ist die Behandlung von Migräne besonders erfolgreich, wenn sie auf die Stressreduktion setzt3www.oberbergkliniken.de. [Online] https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/migraene-1– Abgerufen am 6. Juni 2022.“ Das Stress ein Hauptauslöser für Migräneattacken ist, wird durch eine Studie von L. Kelman unterstrichen. Hierbei haben Patienten die Auslöser für Migräne bewertet. Mit 79,7 % liegt Stress eindeutig auf Position 1(Kelman, L. The triggers or precipitants of the acute migraine attack. 2007(Abgerufen am 6. Juni 2022)).

Plötzlicher Stressabfall

Nicht nur Stress, sondern auch ein sinkendes Stresslevel können Migräneattacken triggern. Wenn der Körper nach stressigen Phasen in den Normalzustand zurückkehrt, führt dies zu einem Abfall der Stresshormone, was wiederum zu einer Migräne führen kann.

Ungeregelte Essenszeiten/ Auslassen von Mahlzeiten

Viele Menschen kennen das Problem nur zu gut: Aufgrund von Stress oder einem vollen Terminkalender bleibt oft nicht mal Zeit zum Essen. Aber Achtung! Schwankungen des Blutzuckerspiegels stehen im Verdacht, Migräneattacken zu triggern.

Hormonschwankungen

Schwankungen von Geschlechtshormonen können Migräne auslösen. Aus der angeführten Studie von L. Kelman stellen „Hormone bei Frauen“ den zweithäufigsten Trigger für Migräne dar(Kelman, L. The triggers or precipitants of the acute migraine attack. 2007(Abgerufen am 6. Juni 2022)). Demnach kann ein Anstieg des Östrogenspiegels beim Eisprung die lästigen Kopfschmerzen begünstigen. Gleiches gilt für die Menstruation, Schwangerschaft und Wechseljahre.

Wetterwechsel

Immer wieder beobachten Experten eine Korrelation zwischen einem schnellen Wechselwetter und Migräne. Dies könnte damit zusammenhängen, dass wir Veränderungen der Temperatur oft stärker wahrnehmen und unsere Sensibilität steigt.

Veränderung des Schlafrhythmus

Häufig berichten Betroffene von Migräneattacken, die am Wochenende auftreten. In diesem Zusammenhang ist bekannt, dass ein unregelmäßiger Schlafrhythmus zu Migräne führen kann.

Migräne - Ursachen, Symptome und Behandlung

Alkohol

Alkoholische Getränke wie Rotwein gelten als Migränetrigger. Hierfür sind bestimmte Inhaltsstoffe wie Histamine und Tyramine verantwortlich.

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Wichtige Tipps für Menschen mit Migräne
  1. Versuchen Sie Ihr Stresslevel zu reduzieren. Meditation und autogenes Training können Ihnen dabei helfen
  2. Identifizieren Sie Trigger (Auslöser von Migräneattacken)
  3. Führen Sie ein Migränetagebuch. Dies kann Ihnen dabei helfen, mögliche Auslöser zu erkennen
  4. Treiben Sie Sport! Körperliche Aktivität hilft unserem Körper, um mit Stress umzugehen
  5. Finden Sie Ihren eigenen Rhythmus
  6. Versuchen Sie, einen gleichmäßigen Schlafzyklus zu definieren.
  7. Achten Sie auf gleichmäßige Essenszeiten und verbannen Sie mögliche Trigger aus Ihrem Speiseplan!

Symptome Migräne

Bei Migräne handelt es sich um eine komplexe Erkrankung, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich auftreten kann. Während manche Personen „nur“ einmal im Jahr von einer vergleichsweise kurzen Attacke heimgesucht werden, müssen andere oft mehrere Tage im Monat mit verschlossenen Vorhängen im Bett verbringen. Auch im Hinblick auf die Symptome können diese mitunter stark variieren. Manche Menschen klagen über hämmernde, pulsierende Kopfschmerzen auf einer Seite des Kopfes, andere müssen sich häufig übergeben und sind extrem licht- und geräuschempfindlich. In beiden Fällen kann sich eine Migräne durch bestimmte „Vorboten“ ankündigen. Hierzu zählen u. a. Lücken im Sichtfeld, Flimmern, Blitze, Sprachstörungen und Taubheitsgefühl. Experten bezeichnen diese Symptome als Aura. Meistens klingen sie innerhalb einer Stunde wieder ab, bevor der typische Migräneschmerz einsetzt.

Behandlung

Beim Auftreten einer Migräneattacke benötigen Betroffene Ruhe. Viele Menschen versuchen die Schmerzen zu lindern, indem sie sich hinlegen und den raum verdunkeln. Bei mittelstarken Schmerzen können Analgetika helfen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie erklärt in diesem Zusammenhang: „Analgetika wie Acetylsalicylsäure und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei der Behandlung der Migräne wirksam. Leichtere und mittelstarke Migräneattacken sollten zunächst mit diesen Substanzen behandelt werden. Sie wirken auch bei einem Teil der Patienten mit schweren Migräneattacken4www.dgn.org. [Online] https://dgn.org/leitlinien/ll-030-057-2018-therapie-der-migraeneattacke-und-prophylaxe-der-migraene/ – Abgerufen am 6. Juni 2022.“ Wenn Attacken mit Erbrechen einhergehen, können Medikamente gegen Übelkeit zum Einsatz kommen.

Bei starken Schmerzen greifen viele Menschen zu migränespezifischen Medikamenten, welche auch als „Triptane bekannt“ sind. Diese verengen geweitete Blutgefäße und blockieren neurovaskuläre Entzündungen. Vor der Einnahme sollte in jedem Fall ein Gespräch mit dem Arzt geführt werden, da Triptane nicht bei unbehandeltem Blutdruck, Herz- und Gefäßkrankheiten eingenommen werden dürfen5www.apotheken-umschau.de. [Online] https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/migraene-734115.html#therapie – Abgerufen am 6. Juni 2022.

Quellen & Verweise[+]

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