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Gesundheitsreport Redaktion

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Wenn Sie sich kraftlos und erschöpft fühlen, könnte dies mit einem Eisenmangel in Verbindung stehen. Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit ca. 600 Millionen Menschen an Eisenmangel leiden. Doch wie kann man das Eisendefizit bereits im Vorfeld verhindern? Wir haben uns genauer mit dem Thema beschäftigt…

Eisenmangel – Was ist das?

Eisen ist ein essentielles Spurenelement. Diese anorganischen Nährstoffe sind für den menschlichen Organismus von hoher Bedeutung.

Eisenmangel oder Sideropenie definiert ein Eisendefizit des Körpers. Das lebensnotwendige Spurenelement übernimmt eine Hauptaufgabe bei Stoffwechselprozessen und ist in erster Linie für den lebensnotwendigen Sauerstofftransport zuständig. Zudem wird Eisen für die Blutbildung benötigt. Nachdem der Körper den Sauerstoff über die Lungen aufgenommen hat, wird dieser mit Hilfe von Eisen an dem Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden und im Organismus verteilt. Obwohl das Spurenelement nur in einer geringen Menge im menschlichen Körper auftritt, ist es doch von elementarer Bedeutung für die Energiegewinnung der Zellen und Muskeln.

Wie entsteht Eisenmangel?

Ein Eisenmangel kann entstehen, wenn der Körper das Spurenelement verliert oder wenn dieses nur ungenügend aufgenommen wird. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Blutverlust durch starke Menstruationsblutungen
  • Blutverlust durch Unfälle
  • Blutungen im Körper (z. B. bei Magengeschwüren)
  • Krebserkrankungen
  • Nierenfunktionsstörungen

Wie erkennt man Eisenmangel?

Im menschlichen Körper befinden sich in der Regel zwischen 2 bis 4 Gramm Eisen1Andrea, Dr. med. Reiter und Rudolf-Müller, Eva. [Online] 3. April 2019. [Zitat vom: 16. August 2020.] https://www.netdoktor.de/laborwerte/eisen/.. Hier wird das Spurenelement im Blut, in der Milz, der Leber und im Knochenmark gesichert. Der Eisenbedarf eines Menschen ist sehr individuell, sodass dieser auch bei gesunden Menschen zwischen 1 und 4 mg täglich schwanken kann2eisencheck. eisencheck.at. [Online] [Zitat vom: 17. August 2020.] https://www.eisencheck.at/eisen-im-koerper/eisenbedarf/.. Generell beträgt der tägliche Bedarf bei Männern rund 10 mg und bei Frauen ca. 15 mg3eisencheck. eisencheck.at. [Online] [Zitat vom: 17. August 2020.] https://www.eisencheck.at/eisen-im-koerper/eisenbedarf/..

Wenn der Körper zu wenig Eisen erhält, kann es zu einer sogenannten „Eisenmangelanämie“ kommen. Unter einer Anämie versteht man „Blutarmut“, bei der die Ursache oft in der beeinträchtigten Bildung des Hämoglobins liegt. Eine Eisenmangelanämie kann sich durch unterschiedliche Symptome äussern. Oftmals klagen Betroffenen über ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit und schnelle Erschöpfung. Diese Symptome resultieren daraus, dass die Zellen nicht genügend Sauerstoff erhalten. Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen können die Psyche und den Körper enorm belasten. Zudem deuten eine blasse Haut und brüchige Nägel darauf hin, dass ein Eisenmangel vorliegt.

Ein Eisenmangel kann ausserdem direkte Auswirkungen auf die Muskeln haben. Sportler und Sportlerinnen haben in der Regel einen höheren Eisenbedarf. Oft äussert sich ein Eisenmangel bei Athleten durch rapide Leistungseinbrüche und schneller Erschöpfung. Insbesondere bei Ausdauersportarten kann der Körper das wichtige Spurenelement durch Schwitzen oder einen erhöhten Energieverbrauch verlieren.

Wie wird der Eisenwert ermittelt?

Wenn ein Verdacht auf Eisenmangel vorliegt, kann ein Arzt diesen unter anderem über den Gehalt von Ferritin, Eisen und Transferrin im Blut bestimmen. Bei der Laboranalyse liegt der Fokus in erster Linie auf dem Hämoglobin-Wert (Hb-Wert), Serum-Ferritin, Transferrinsättigung und dem CRP-Wert.

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Insbesondere Schwangere haben einen erhöhten Eisenbedarf. Die wachsende Gebärmutter benötigt grössere Mengen Blut und gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft kann der Eisbedarf über die normale Ernährung nur schwer gedeckt werden. Von daher können Eisenpräparate dabei helfen, dieses Defizit aufzuheben. Jedoch sollte eine Behandlung stets mit dem Arzt abgestimmt werden.

Eisenmangel effektiv bekämpfen – So geht’s!

Der menschliche Körper kann nur ca. 10 %, des durch die Nahrung aufgenommenen Eisens verwerten. Dementsprechend gelangt über die Darmzellen nur ein geringer Eisenanteil ins Blut. Von daher ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Da der Körper das Spurenelement nicht selbst herstellen kann, muss Eisen über die Nahrung aufgenommen werden. Generell enthalten die folgenden Lebensmittel einen hohen Eisen-Anteil:

  • Rotes Fleisch
  • Fisch
  • Nüsse
  • Eier
  • Haferflocken
  • Spinat
  • Bohnen
  • Aprikosen
  • Pfifferlinge
  • Spirulina
  • Thymian

Für Veganer gibt es demnach auch pflanzliche Quellen, über die sie Eisen aufnehmen können. Jedoch kann das Spurenelement aus tierischen Produkten besser aufgenommen werden. Tipp: Der Körper kann Eisen in Kombination mit Vitamin C oder Fruchtsäure besser verarbeiten.

Überdurchschnittlich viel Eisen findet man in Leber vom Schwein, Kalb oder Rind. Bei den Fischprodukten gelten Thunfisch, Krabben und Miesmuscheln als zuverlässige Eisenlieferanten. Zudem findet man das Spurenelement zum Beispiel in Dinkelbrot, Schwarzwurzeln, Mangold und Kichererbsen. Allerdings kann die Kombination mit Kaffee, Grünem Tee oder Milchprodukten die Eisenaufnahme behindern. Achten Sie von daher auf die Abstände zwischen den Mahlzeiten.

Sollten Sie den Verdacht hegen, dass bei Ihnen ein Eisenmangel vorliegt, empfiehlt sich eine Blutuntersuchung beim Arzt. Wenn dieser ein Eisenmangel feststellt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das Eisendefizit zu beheben. Nach einer grundlegenden Ursachenforschung stehen im Normalfall eine Ernährungsumstellung oder eine Supplementierung im Fokus.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Der angegebene Eisenbedarf weicht in vielen Fällen ab. Gerade bei Schwangeren wird eine höhere Eisenzufuhr empfohlen. Durch die Zunahme des Blutvolumens ergeben sich für den Körper neue Herausforderungen und ein höherer Eisenbedarf. Oftmals benötigen Schwanger das Doppelte des normalen Eisenbedarfes.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bietet dem Körper eine ausreichende Eisenzufuhr.

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Kleiner Tipp: Lassen Sie Ihr Blut zusätzlich in regelmässigen Abständen kontrollieren.

Quellen & Verweise[+]

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