Autor Julian Deutsch

Julian Deutsch

Julian schreibt seit Jahren über Gesundheitsthemen und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit neuen Forschungsergebnissen. Als Autor bei Gesundheitsreport möchte er seinen Lesern einen umfangreichen und informativen Einblick zu ausgewählten Themen geben und zugleich auf aktuelle Trends aufmerksam machen.

Leider zählen Rückenschmerzen mittlerweile zu den großen Volksleiden. Fast jeder Erwachsene hat schon mit ihnen Bekanntschaft gemacht. Laut dem “Robert Koch Institut” leidet mehr als die Hälfte aller Menschen mindestens einmal pro Jahr an Rückenschmerzen. Dabei sind Frauen häufiger als Männer betroffen1Quelle: Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen – https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile – Abgerufen am 21.07.2022. Wobei hier alle Formen von Rückenschmerzen erfasst wurden, unabhängig von ihrer Schwere.

Grund genug also, sich einmal näher mit den möglichen Ursachen zu beschäftigen. Inklusive den typischen Symptomen sowie den Behandlungsmethoden.

Die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen

Mediziner und Patienten würden sich wünschen, dass es nur eine mögliche Ursache gibt. Dies würde die Diagnose samt Behandlung erleichtern. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Gründe für Rückenschmerzen sind vielfältig und im Detail zu ergründen.

Ständiges Sitzen: Vom Bett, ins Auto und dann ab zum Büro. Abends noch gemütlich auf der Couch lümmeln, bevor der Tag zu Ende geht. Der menschliche Körper möchte gefordert werden. Doch der moderne Lebensstil verdonnert ihn zum häufigen Sitzen. In dieser Position kommt es zur übermäßigen Krümmung des Rückens. Darüber hinaus bauen Bauch- und Rückenmuskeln zunehmend ab. Oder um es mit einem Wort zu beschreiben: Bewegungsmangel!

Falsche Schlafposition: Hinzu kommt, dass viele Menschen ungünstig schlafen. Die ideale Position findet sich flach auf dem Rücken liegend. Mehrheitlich wird jedoch auf der Seite geschlafen. Wenn dann noch die Beine angewinkelt sind, liegt eine hohe Zugkraft dem unteren Rücken.

Falsche Matratze: Die Anforderungen an eine ideale Schlafunterlage sind individuell. Gewicht und Körperform bestimmen dabei, wie hart oder weich eine Matratze sein sollte. Wer dies als Ursache für seine Rückenschmerzen vermutet, sollte sich in einem Fachgeschäft beraten lassen. Durch diverses Probeliegen findet sich die passende Matratze.

Übergewicht: Der berühmt berüchtigte “Bierbauch” erzeugt ein ungünstiges Verhältnis zwischen mit der Schwerkraft im Körper. Er zieht nämlich nach vorne und unten. Der Rücken dient hier als Gegenspieler und muss der steten Zugkraft standhalten. Entsteht daraus eine dauerhafte Überbelastung, sind Rückenschmerzen vorprogrammiert.

Große Oberweite: Frauen mit einem großen Busen klagen oft über Rückenschmerzen. Selbst der beste BH hilft da nur bedingt, weil das Gewicht vom Rücken getragen wird. Bestenfalls können die Schultern einen Teil der Lust aufnehmen. Dennoch zieht eine große Brust den Oberkörper tendenziell nach vorn und dem kann nur der Rücken entgegenwirken. Dies macht sich insbesondere bei langem Stehen bemerkbar.

Nach einem Unfall: Ob beim Gewichtheben, durch einen Hexenschuss während der Gartenarbeit oder wegen eines Unfalls: Bleiben Rückenschmerzen nach einem solchen Szenario bestehen, sollte sich dies ein Fachmann ansehen. Womöglich sind Nerven eingeklemmt oder Wirbel verschoben, welche die Rückenschmerzen auslösen. Am bekanntesten ist hier wohl der Bandscheibenvorfall, den es richtig zu behandeln gilt.

Durch Erkrankungen: Bei chronischen Rückenschmerzen kann ebenso eine Krankheit den Grund liefern. Bekannt sind hierfür Knochenschwund (Osteoporose) und eine Knochenerweichung (Osteomalazie). Es kann sich auch um ein Wirbelgleiten (Spondylolisthese) oder eine entzündliche Arthrose handeln2Quelle: Rückenschmerzen: Ursachen und Behandlung – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/rueckenschmerzen-ursachen-und-behandlung-734999.html – Abgerufen am 22.07.2022.

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Das Abklären der tatsächlichen Ursache der Rückenschmerzen ist enorm wichtig. Nur so kann eine angemessene Behandlungsmethode gewählt werden.

Die Behandlung von Rückenschmerzen

Sobald das klärende Gespräch mit dem Arzt stattgefunden hat, kann die Behandlung beginnen, Dabei ist entscheidend, ob die Rückenschmerzen nur temporär oder chronisch sind. Ersteres ist meistens auf einen ungünstigen Lebensstil zurückzuführen.

Hier kann die betroffene Person selbst am meisten gegensteuern. Aspekte wie ein starker Bewegungsmangel und eine schlechte Schlafposition, lassen sich relativ leicht beheben. Bleibende Rückenschmerzen sind hingegen häufig auf chronische Erkrankungen zurückzuführen. Weshalb es mehr als eine Behandlungsmöglichkeit gibt und die sind auf die jeweilige Ursache abzustimmen.

Ein aktives & gesundes Leben führen

Wer bislang keinen oder nur unregelmäßig Sport getrieben hat, sollte ins Umdenken kommen. Nahezu alle Sportarten sind in der Lage, die Bauch- und Rückenmuskeln zu beanspruchen. Diese fungieren als Gegenspieler im Körper und sind im Idealfall gleich stark ausgeprägt. Ein dauerhafter Bewegungsmangel führt dazu, dass diese Muskeln schwach bleiben. Dadurch können sie nicht den Belastungen standhalten.

Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Fällen von Rückenschmerzen stets viel gesessen wird. Die Umstellung auf einen aktiven und gesunden Lebensstil ist wichtig. Doch wie mit allen neuen Gewohnheiten, sollte man sich genügend Zeit dafür geben. Was seit Monaten oder gar Jahren in Schieflage geraten ist, lässt sich nicht binnen weniger Wochen verändern.

Wichtig ist es, einen Sport zu finden, welcher einem Spaß macht. Denn nur so bleibt man dabei und verliert nicht die Motivation. Schon täglich kleine Workouts von etwa 15 Minuten können einen großen Unterschied machen. Wer mehr machen möchte, kann pro Woche mindestens drei Einheiten von 30-60 Minuten einlegen.

Für den einen funktioniert Krafttraining am besten, der nächste bevorzugt Ausdauersport. Radfahren, Schwimmen und Joggen sind ideal, um die Körpermitte zu kräftigen3Quelle: Sport gegen Rückenschmerzen – https://www.helios-gesundheit.de/magazin/ruecken/news/sport-rueckenschmerzen/ – Abgerufen am 22.07.2022.

Rückenschmerzen - Ursachen, Symptome und Behandlung

Manche Fitnessstudios und Physiotherapien bieten spezielle Rückenkurse an. Meistens handelt es sich dabei um ausgewählte Übungen oder Workouts in Form von Pilates oder Yoga.

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Selbst wenn die Rückenschmerzen durch eine Erkrankung bestehen, ist angepasster Sport stets ratsam. Er hilft dabei das Gewicht zu regulieren und baut zugleich Muskeln auf.

Das richtige Essen bei Rückenschmerzen

Dies mag auf den ersten Blick wenig logisch erscheinen: Doch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung hilft gegen Rückenschmerzen. Zum einen weil dadurch ein gesundes Gewicht gehalten wird. Wodurch überschüssige Fettablagerungen nicht zum Ungleichgewicht zwischen Bauch- und Rückenmuskeln beitragen können.

Zum anderen sind in einer gesunden Ernährung diverse Vitalstoffe enthalten, welche unterstützend wirken. Ballaststoffe sowie probiotische Lebensmittel (Joghurt, Sauerkraut etc.) sind gut für die Verdauung. Die guten Darmbakterien vermehren sich und helfen Nährstoffe zu verstoffwechseln. Zugleich steigt der Serotoninspiegel, welche die beliebten Glückshormone ausschüttet4Quelle: Essen gegen Rückenschmerzen – https://www.park-igls.at/gesundheitsblog/essen-gegen-rueckenschmerzen-park-igls/ – Abgerufen am 22.07.2022.

Desweiteren ist auf ein gutes Säure-Basen-Gleichgewicht zu achten. Bestimmte Nahrungsmittel fördern zudem das Risiko für Entzündungen, während andere eben jenes senken. Unter den Vitalstoffen sind vor allem Calcium, Magnesium sowie Vitamin D wichtig. Sie beteiligen sich am Knochenstoffwechsel. Denn ein gesunder Rücken kann nur bestehen, wenn die Balance zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau existiert.

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Ausreichend trinken reduziert die allgemeine Schmerzempfindlichkeit. Pro Kilogramm Körpergewicht werden 30 ml täglich empfohlen. Eine 70 kg schwere Person sollte etwa 2,1 Liter Wasser pro Tag trinken. Durch Sport und hohe Temperaturen steigt der Bedarf leicht an.

Hilfe durch Medikamente & medizinische Eingriffe

Lautet die Diagnose hingegen, dass die Rückenschmerzen auf eine Erkrankung zurückzuführen sind, braucht es medizinische Hilfe. Dies muss nicht gleich einen operativen Eingriff bedeuten und sollte stets die letzte Option sein. Vorher gilt es hinsichtlich Bewegung, Ernährung, durch Physiotherapie, ggf. Chiropraktik und Medikamente alle Möglichkeiten auszureizen.

Bis hierhin wurden also die nicht-spezifischen Rückenschmerzen beschrieben. Kann der Arzt die Ursache jedoch in Form einer Erkrankung ausmachen, handelt es sich um spezifische Rückenschmerzen. Dazu zählen auch angeborene sowie durch einen Unfall zugezogene Verformungen der Wirbelsäule. Ferner können Erkrankungen der Muskeln oder des Bindegewebes eine Ursache sein. Hierbei spielen entzündliche Prozesse eine Rolle, welche die Rückenschmerzen verursachen5Quelle: Rückenschmerzen: spezifisch oder nicht-spezifisch? – https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/rueckenschmerzen-ursachen-und-behandlung-734999-mehrseiter-3-rueckenschmerz-arten-nicht-spezifisch-oder-spezifisch.html – Abgerufen am 27.07.2022.

Manchmal können die Schmerzen im Rücken aber nur auf etwas hindeuten. Insbesondere wenn sie von Fieber, Krämpfen o.Ä. begleitet werden. Deshalb ist eine genaue Untersuchung notwendig, damit die Diagnose der richtigen Behandlung dient.

Quellen & Verweise[+]