Autor Marvin Gerste

Marvin Gerste

Marvin begeistert sich seit vielen Jahren für alles rund um die Gesunderhaltung. Er hat sich dabei auf gesunde Ernährung, Prävention sowie Wasserfiltersysteme spezialisiert.

Passend dazu betreibt er seit 2013 einen YouTube-Kanal sowie persönlichen Blog rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden.

Das Verdauungssystem ist der Dreh- und Angelpunkt für die Gesundheit des Menschen. Leider wird ihm sehr oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Doch nur ein sorgsam gepflegter Darm ist in der Lage, die Nahrung optimal aufzuspalten. Läuft nicht alles rund, so kann sich dies entweder mit Durchfall oder Verstopfung bemerkbar machen. Letzteres ist Thema dieses Ratgebers.

Wann spricht die Medizin von Verstopfung?

Einfach ausgedrückt: Wenn der Stuhlgang nicht regelmäßig stattfindet. Doch welcher Zeitraum ist dafür entscheidend? Nun, das “große Geschäft” einmal täglich zu verrichten, wird als normal angesehen. Teilweise kommt es zwei- bis dreimal am Tag zum Stuhlgang. Vorausgesetzt die Verdauung funktioniert einwandfrei.

Wer aber einen Tag aussetzt, leidet nicht gleich an Verstopfung. Schuld daran kann eine geringe Nahrungsaufnahme am Vortag sein. Vielleicht ging es auch so hektisch zu, dass der Gang zur Toilette schlichtweg in Vergessenheit geriet.

In medizinischen Kreisen wird eine Verstopfung als “Obstipation” bezeichnet. Sie setzt ein, wenn der Stuhlgang vier Tage am Stück ausblieb1Quelle: Verstopfung lösen – https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Verstopfung-loesen-Was-hilft-bei-traegem-Darm,obstipation100.html – Abgerufen am 05.07.2022.

Verstopft ist der Darm womöglich schon vorher, wenn ein starkes Pressen für dessen Entleerung notwendig ist. Die dritte Möglichkeit beschreibt ein Gefühl des ständigen Müssens, bei dem der Erfolg ausbleibt.

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Ein Tag ohne Stuhlgang beschreibt noch nicht den Zustand einer Verstopfung. Erst wenn er vier Tage in Folge ausbleibt, kommt es zur sogenannten “Obstipation”. Es kann jedoch schon vorher ratsam sein, ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Häufige Ursachen einer Verstopfung

Verstopfung – Ursachen, Symptome und Behandlung

Der menschliche Darm ist sehr komplex aufgebaut und übernimmt wichtige Aufgaben. Er zerkleinert die Nahrung weiter, welche ihm der Magen vorverdaut hat. Anschließend erfolgt die Resorption von Mikro- und Makronährstoffen über die Darmzotten. Allerdings nur, wenn diese ungestört ihre Arbeit verrichten dürfen. Nachfolgend gehen wir auf die häufigsten Ursachen einer Verstopfung ein:

  • Womöglich liegt ein wiederholter Flüssigkeitsmangel vor. Als grobe Richtlinie werden 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht und Tag empfohlen. Liegt die Flüssigkeitsaufnahme darunter, kann die Nahrung nicht mehr richtig aufgeweicht und verdaut werden. Insbesondere an heißen Tagen und während Fieber, ist deshalb besonders auf eine hinreichende Wasserzufuhr zu achten.
  • Wer viel Fast Food und Fertiggerichte isst, dem mangelt es häufig an Ballaststoffen. Diese dienen den Darmbakterien als Energiequelle, sodass diese die Verdauung ordnungsgemäß aufrecht erhalten können. Ballaststoffe stecken zu nennenswerten Teilen in vielen Vollkornprodukten sowie Gemüse. Auch die meisten Samen und Nüsse sind reich davon.
  • Ein starker Bewegungsmangel kann ebenso Verstopfung auslösen. Denn der Darm ist darauf angewiesen, dass sich die aufgenommenen Lebensmittel in ihm hin und her bewegen. Zu wenig Bewegung resultiert in einem verlangsamten Stoffwechsel.
  • Unter den Nebenwirkungen mancher Medikamente kann ein erhöhtes Risiko zur Verstopfung aufgeführt sein. Es geht hierbei vor allem um Präparate mit entwässernder Wirkung, Mittel gegen Bluthochdruck sowie Epilepsie. Auch Schlaf, Beruhigungs- und Schmerzmittel neigen dazu.
  • Ein schwer messbarer, aber durchaus relevanter Faktor ist das aktuelle Niveau an Stress. Während manche Menschen mit einem nervösen Magen reagieren, führt starke psychische Anspannung bei anderen zu Verstopfung. Ein uralter Mechanismus, welches den Stoffwechsel in einen Alarmzustand versetzt. Weshalb er Energie einspart und zugleich die Verdauung zurückfährt.
  • Eine überhöhte Einnahme von Calcium oder Vitamin D kann zu einer Verstopfung führen.
  • Wobei ein Mangel an Kalium, Elektrolyten oder Vitamin B12 denselben Effekt erzielen kann.
  • Der Verzehr ungewohnter Speisen und Gewürze ist zuweilen für Verstopfungen bekannt. Dieser Effekt gibt sich von allein, sobald wieder die reguläre Ernährung einsetzt.
  • Angstzustände und andere psychische Störungen sind abzuklären. Dazu zählt auch ein Ekel vor seinem eigenen Stuhl, sodass der Toilettengang als sehr unangenehm empfunden und deshalb gemieden wird.
  • Ein steter Wechsel im Tages- und Nachtrhythmus ist gelegentlich ebenso für eine Verstopfung verantwortlich. Wer regelmäßig in Schichten arbeiten geht oder viel auf Reisen ist, könnte dies als mögliche Ursache benennen.

Wenn diese Ursachen alle nicht zutreffend sind, gilt es weitere, sehr selten auftretende Komplikationen abzuklären. Womöglich besteht eine unentdeckte Muskelschwäche, welche den regulären Stuhlgang verhindert. Der Darm kann übermäßig lang, untypisch gewunden oder von einem Fremdkörper gestört sein. Ferner ist eine Erkrankung des Bindegewebes denkbar, welche eine Verstopfung begünstigt.

Hilfe & Tipps bei Verstopfung

In den seltensten Fällen ist eine Verstopfung lebensbedrohlich. Sollte jedoch der akute Zustand erreicht sein, gilt es sofort einen Arzt zu konsultieren. Notfalls führt kein Weg an der Notaufnahme vorbei.

Um es nicht so weit kommen zu lassen, kann einer Verstopfung vielfach vorgebeugt werden. Besteht sie bereits ein oder zwei Tage, sind die konkreten Umstände zu erfassen. Erfahrungsgemäß führen entweder eine falsche Ernährung, schlechte Lebensumstände oder Erkrankungen dazu. Wer sich unsicher ist, welche Ursache die Verstopfung hat, bespricht dies ebenfalls mit seinem Arzt. Nur so kann eine fachgerechte Behandlung erfolgen.

Parallel dazu ist es ratsam, folgende Aspekte zu bewerten:

  • Trinkt die betroffene Person jeden Tag ausreichend? Die angesprochenen 30 ml pro Kilogramm an Körpergewicht gelten als grober Richtwert. Für einen Menschen von 70 kg bedeutet dies eine Wasseraufnahme von 2,1 Liter täglich. Hohe Temperaturen sowie eine bestehende Infektion mit Fieber erhöhen den Bedarf. Dasselbe gilt an Tagen mit überdurchschnittlich viel Bewegung (im Job, durch Sport etc.).
  • Eine abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen legt die Basis für eine geregelte Verdauung samt Stuhlgang. Pro Tag sollten wenigstens 30 Gramm Ballaststoffe aufgenommen werden2Quelle: Ballaststoffe sind gesund – https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ballaststoffe-sind-gesund-und-foerdern-Verdauung,ballaststoffe101.html – Abgerufen am 12.07.2022.
  • Jeden Tag ist ein gewisses Maß an Bewegung einzuplanen. Das ständige Sitzen im Bürostuhl, Auto und auf der Couch verlangt nach einem angemessenen Ausgleich.
  • Bei hoher psychischer Belastung ist ebenso für eine gute Balance zu sorgen. Wer dem Stress nicht aus dem Weg gehen kann, sollte sich mit Meditation und Atemübungen beschäftigen. Ebenso kann autogenes Training dabei helfen den Kopf frei zu bekommen.
  • Sollte eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten stattfinden, so ist der jeweilige Beipackzettel zu studieren. Steht dort eine Verstopfung als mögliche Nebenwirkung geschrieben?
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Ein gesunder, möglichst stressfreier Lebensalltag mit ausreichend Bewegung bietet eine gute Prävention gegen Verstopfung.

Aufbau und Funktionen vom Darm

Wer mit seinem Stuhlgang nur ein lästiges Bedürfnis verbindet, ist sich dessen wichtiger Funktion vermutlich nicht bewusst. Ein kluger Spruch besagt: “Die Gesundheit liegt im Darm!” Denn nur wenn die Verdauung einwandfrei funktioniert, kann unser Stoffwechsel alle Aufgaben ordnungsgemäß erfüllen. Vorausgesetzt die zugeführten Lebensmittel liefern die dazu notwendigen Vitalstoffe in ausreichender Menge.

Der Magen zerkleinert mit seinem Saft die aufgenommene Nahrung in erster Instanz. Anschließend gelangt die Masse in den Dünndarm. Der bis zu drei Meter lange Schlauch zerkleinert die breiige Substanz weiter. Zeitgleich erfolgt die Resorption lebenswichtiger Nährstoffe3Quelle: Der Darm – https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/duenndarmkrebs/der-darm-aufbau-und-funktion.html – Abgerufen am 12.07.2022. Hierbei ist die sogenannte Darmschleimhaut behilflich.

Was nicht für den Stoffwechsel aufgenommen wird, gelangt in den Dickdarm zur Entsorgung. Der nicht verdaubaren Nahrung wird das Wasser größtenteils entzogen. Bis es dann abschließend zur Entleerung über den relativ kurzen Enddarm kommt.

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